Die Welt Kompakt - 01.08.2019

(Brent) #1

14 WIRTSCHAFT DIE WELIE WELIE WELTKOMPAKTTKOMPAKT DONNERSTAG,1.AUGUST


Nutzer nur noch alle drei bis
vier Jahre ein neues Modell, wie
jüngst eine Untersuchung der
New Yorker Investmentfirma
Bernstein zeigte.
Früher wechselten sie dem-
nach alle ein bis zwei Jahre. Als
Grund nennen die Analysten
den Preis. Es seien nicht so vie-
le Menschen bereit, eine vier-
stellige Summe für das iPhone
X auszugeben. Die 1000-Dollar-
Wette der Firma aus Kalifor-
nien scheint nicht aufzugehen.
Apple hat sich darauf offenbar
eingestellt. Das Unternehmen
wird besser darin, die Rückgän-
ge im iPhone-Geschäft durch
Zuwächse in anderen Berei-

I

st die goldene Ära vorüber?
Die Zeit, als Apple-Fans sich
Jahr für Jahr das neueste
iPhone kauften, egal, was es
konnte, egal, was es kostete? Ei-
niges deutet darauf hin. In den
zurückliegenden drei Monaten
lief das Geschäft mit dem
Smartphone nicht rund.

VON STEFAN BEUTELSBACHER

Das Gerät brachte Apple Er-
löse von knapp 26 Milliarden
Dollar ein, das waren zwölf Pro-
zent weniger als ein Jahr zuvor.
Damit bleibt das iPhone Apples
wichtigstes Produkt. Aber es
sorgte nur noch für 48 Prozent
des gesamten Umsatzes. In den
vergangenen Jahren waren es
meist um die zwei Drittel gewe-
sen. Schon in den Quartalen zu-
vor wurden weniger iPhones
verkauft als früher. Ein Grund
ist, dass die Handys in dem
wichtigen Markt China offen-
bar an Beliebtheit verlieren. Ein
anderer, dass die Besitzer ihre
Geräte immer länger verwen-
den. In Amerika kaufen die

chen auszugleichen. Im vergan-
genen Quartal sorgten Online-
Dienste und die Apple Watch
dafür, dass der Konzernumsatz
trotzdem stieg.
Er wuchs um ein Prozent auf
53,8 Milliarden Dollar. Die Ma-
nager sind sich bewusst, dass
die Zeiten härter werden – und
fokussieren sich stärker auf an-
dere Sparten. Die Bedeutung,
die das iPhone für Apple hat,
nimmt ab. Der Konzern musste
zuletzt eine ganze Reihe negati-
ver Schlagzeilen verkraften.
Erst in der vergangenen Woche
wurde bekannt, was viele Kun-
den erschrecken dürfte: Ver-
tragsfirmen, die für Apple den

Sprachassistenten Siri verbes-
sern sollten, erhielten regelmä-
ßig Zugriff auf Tonaufnahmen.
Ihre Mitarbeiter wurden zu
Zeugen von allerlei Vertrauli-
chem, wie der britische „Guar-
dian“ enthüllte.
Sie hörten demnach zum Bei-
spiel, wie Nutzer über ihre Ge-
sundheit sprachen. Paare wur-
den beim Sex belauscht. Eine
Aufnahme soll sogar die Ab-
wicklung eines Drogendeals
festgehalten haben. Die Besit-
zer der iPhones wussten davon
nichts. Immerhin waren die Da-
teien offenbar anonymisiert.
Zudem liefert sich Apple eine
Fehde mit Donald Trump. Der
US-Präsident schimpft immer
wieder, das Unternehmen pro-
duziere zu viel in China.
Tatsächlich wird das iPhone
fast ausschließlich in der Volks-
republik gefertigt. Trump for-
derte Konzernchef Tim Cook
mehrfach auf, das zu ändern.
„Stellen Sie Ihre Produkte in
den Vereinigten Staaten her an-
statt in China“, schrieb er vor
einiger Zeit auf Twitter. „Bauen

Sie neue Fabriken, jetzt.“ Der
Streit dürfte sich aber eher
noch verschärfen. Im Juni traf
Apple eine Ent-
scheidung, die
das Verhältnis zu
Trump endgültig
ruinieren könn-
te. Der Konzern
will seinen Tau-
sende Dollar teu-
ren Mac Pro künftig ebenfalls
in China fertigen. Der Desktop-
Computer, den vor allem Profis
in der Film- und Videospiele-
Industrie nutzen, war das letzte
nennenswerte Gerät, das Apple
noch in den USA herstellte.
Fortan soll der Mac Pro in ei-
ner Fabrik nahe Shanghai ent-
stehen. In der Umgebung befin-
den sich viele Apple-Zulieferer.
Für den Konzern ist es günsti-
ger, Bauteile innerhalb von Chi-
na zu verschicken, als alles in
die USA liefern zu lassen und
dort zusammenzubauen.
Cooks Entscheidung kommt
in einem Moment, in dem er ei-
gentlich Trumps Gunst bräuch-
te. Gemeinsam mit anderen
Tech-Konzernen bat Apple die
US-Regierung kürzlich darum,
ihre in China gefertigten Pro-
dukte von neuen Zöllen auszu-
nehmen. Cook legte eine Liste
von fast 20 Geräten vor, für die
er eine Sonderregelung
wünscht. Dazu gehören das
iPhone, die MacBooks und App-
le TV.
Für die Mac Pros dürfte es
keine Ausnahme geben. Sie
würden nicht von den Zöllen
befreit, schrieb Trump vor eini-
gen Tagen auf Twitter. Dabei
schien sich das Verhältnis zwi-
schen Trump und Cook zuletzt
eigentlich zu verbessern. Wäh-
rend eines berüchtigten Tref-
fens im März, bei dem Trump
sich verhaspelte und den Mana-
ger „Tim Apple“ nannte, be-
zeichnete er ihn als „einen
Freund von mir“. Gut möglich,
dass diese Freundschaft am
Mac Pro zerbricht – und die
Zeiten für Apple noch härter
werden.

Das iPhone XR
kostet um die
8 00 Euro. An-
dere Modelle
sind sogar
noch teurer

Apples iPhonesziehen nicht mehr


Der Konzern verkauft immer weniger


Smartphones, insbesondere in China


sinkt der Umsatz. Hinzu kommt eine nicht


endende Auseinandersetzung zwischen


Donald Trump und Tim Cook. Und die


Zeiten könnten noch härter werden


REUTERS

/ STEPHEN LAM

DAIMLER

Statement gegen
rechte Hetze

Daimler-Vorstandschef Ola
Källenius hat rechte Umtriebe
im Stammwerk in Stuttgart-
Untertürkheim scharf kriti-
siert. „Daimler ist nicht nur
ein Innovations- und Jobmo-
tor, sondern auch ein Motor
für Integration“, betonte Källe-
nius in einer auf deutsch und
englisch veröffentlichten Er-
klärung am Mittwoch in Stutt-
gart. Damit reagierte der Ma-
nager erstmals öffentlich auf
ein Video der Gruppierung
„Zentrum Automobil“, die sich
selbst als „unabhängige Ge-
werkschaft“ bezeichnet. Darin
wird die Entlassung von zwei

teilte. Der um Sondereffekte
bereinigte operative Gewinn
(bereinigtes Ebit) legte um 72
Prozent auf 1,98 Milliarden
Euro zu und übertraf damit die
Erwartungen von Analysten.

BAUERNVERBAND

Weniger Ernte bei
Getreide erwartet

Der Deutsche Bauernverband
(DBV) rechnet bei Getreide im
laufenden Jahr erneut mit
unterdurchschnittlichen Ernte-
mengen. Der Verband verwies
in seinem zweiten DBV-Ernte-
bericht auf die Folgen von
Trockenheit und Hitzewellen
auch in diesem Jahr. Dies be-
treffe besonders die Ernte von
Winterweizen in Deutschland.

O'Leary darin. Allerdings wer-
de er sich nicht ganz vermei-
den lassen. Bis Ende August
solle Klarheit herrschen.

QUARTALSZAHLEN

Airbus macht
Gewinnsprung

Der Luftfahrt- und Rüstungs-
konzern Airbus konzentriert
sich erfolgreich auf seine Mit-
telstreckenjets und kann im
zweiten Quartal mit einem
Gewinnsprung überraschen.
Der Umsatz zog unter ande-
rem wegen des großen Ab-
satzes der Jets vom Typ
A320neo um 23 Prozent auf
18,3 Milliarden Euro an, wie das
europäische Unternehmen am
Mittwoch in Toulouse mit-

rund 1500 weniger Piloten und
Flugbegleiter als eigentlich
geplant, zitierte die Nach-
richtenagentur Bloomberg am
Mittwoch aus einer Video-
botschaft von Ryanair-Chef
Michael O'Leary. Schon jetzt
habe die Airline mehr als 500
Piloten und rund 400 Flug-
begleiter zu viel. Weitere 600
Stellen, die Ryanair für kom-
menden Sommer besetzen
wollte, würden nun nicht be-
nötigt. Als weiterer Grund gilt
die Unsicherheit durch den
geplanten Austritt Großbritan-
niens aus der EU, der auf die
Nachfrage drückt. Ein Ryanair-
Sprecher bestätigte die Echt-
heit des Videos. „Wir werden
in den nächsten Wochen ver-
suchen, den Stellenabbau mög-
lichst gering zu halten“, sagte

Daimler-Beschäftigten als „völ-
lig absurd“ bezeichnet. Ihnen
wurde bereits 2018 gekündigt,
weil sie einem türkischstämmi-
gen Kollegen und Funktionär
der IG Metall über Monate
hinweg über den Messenger-
dienst Whatsapp Hitler- und
Hakenkreuz-Bilder sowie ver-
ächtliche Bilder über Moslems
zugesandt hatten.

FLUGVERBOT UND BREXIT

Hunderte Jobs bei
Ryanair bedroht

Bei Europas größtem Billig-
flieger Ryanair stehen wegen
des Flugverbots für Boeings
Mittelstreckenjet 737 Max
Hunderte Stellen auf der Kip-
pe. Das Unternehmen benötige

KOMPAKT


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