Die Welt Kompakt - 01.08.2019

(Brent) #1

DIE WELIE WELIE WELTKOMPAKTTKOMPAKT DONNERSTAG,1.AUGUST2019 POLITIK 9


*Aktionszeitraum 01.06. – 31.08.2019. Nur solange der Vorrat reicht. Weitere Infos unter: http://www.grav.is/waiputv. GRAVIS Computervertriebsges. mbH, Ernst-Reuter-Platz 8, 10587 Berlin

http://www.gravis.de


enau mein digital.
GRAVIS bietet maßgeschneiderte Lösungen
für jeden individuellen Lifestyle.

Scharfes Geschenk


KOSTENFREI


6 Monate*
waipu.tv
Beim Kauf eines iPad oder Apple TV bei GRAVIS erhalten Sie Perfect in HD

6 Monate kostenfrei das waipu.tv Perfect-Paket im Wert von


€ 59,94 dazu.


Das waipu.tv Perfect-Paket:


  • Über 100 TV-Sender: Das Erste, ZDF, RTL, SAT.1, ProSieben, ARTE uvm.

  • Hochwertige Pay-TV Sender: sportdigital, Romance TV, Fix & Foxi TV uvm.

  • Inkl. VoD und New-TV-Kanäle: Kids, Kochen, Gaming, Lifestyle uvm.

  • Die meisten Top-Sender in brillanter HD-Qualität

    • Sendungen auf allen Geräten im WLAN ansehen

    • Persönliche Programm-Tipps

    • Pause-Funktion

    • 4-fach-Multi-Stream

    • 100 Stunden Aufnahmespeicher




ANZEIGE

Z

ehn Männer und Frau-
en, die allesamt bei
der amerikanischen
Präsidentschaftswahl
in gut 15 Monaten Donald
Trump schlagen wollen, debat-
tierten am Dienstagabend über
zwei Stunden lang live im Fern-
sehsender CNN. In diesen Mo-
naten führen sie ihren ersten
Kampf – innerhalb der Demo-
kratischen Partei, um die Spit-
zenkandidatur, also die extrem
anspruchsvolle Aufgabe, Trump
herauszufordern.

VON DANIEL FRIEDRICH STURM
AUS WASHINGTON

Wichtigste Themen: Keinem
anderen Thema widmeten Mo-
deratoren und Kandidaten so
viel Zeit wie der Gesundheits-
politik. Rund 20 Minuten ging
es vor allem um die Frage, ob es
das Programm „Medicare for
all“ geben soll, auf Kosten der
privaten Versicherungen oder
nicht. Einwanderung, Waffen,
Handel, Jobs, Infrastruktur,
Rassismus, Bildung waren wei-
tere Themen – und natürlich
die Frage, von wem und wie am
besten Donald Trump, 73, ge-
schlagen werden kann. Um Au-
ßenpolitik ging es gerade ein-
mal gut zehn Minuten lang,
ganz am Ende, vor den Schluss-
Statements.
Größte Enttäuschung:Mit den
Senatoren Bernie Sanders, 77,
und Elizabeth Warren, 70, stan-
den zwei dezidierte Linke auf
der Bühne. Pikanterweise ist
Sanders – nach dem Favoriten
Joe Biden, 76 – in den Umfra-
gen der Zweitplatzierte, War-
ren die Drittplatzierte. Politi-
sche Beobachter wie Journalis-
ten erwarteten für den Abend
einen Schlagabtausch zwischen
Sanders und Warren. Sollte es
gar einen solchen Moment wie
vor einem Monat geben, als Ka-
mala Harris, 54, direkt Biden at-
tackierte? Am Dienstagabend

war nichts dergleichen zu spü-
ren. „Elizabeth hat recht“, sagte
Sanders einmal. Beide bezogen
sich aufeinander, und zwar zu-
stimmend. Noch scheint diese
politische „Freundschaft“ zu
existieren. Weder Sanders noch
Warren haben offenbar die
Strategie, den jeweils anderen
direkt zu attackieren. Warren
holt dabei in den Umfragen auf,
Sanders verlor dabei ein wenig.
Weitreichendste Überein-

Sanders verlor dabei ein wenig.
Weitreichendste Überein-

Sanders verlor dabei ein wenig.

stimmung: Beim Thema Au-
ßenpolitik. Und zwar nicht nur
zwischen den möglichen Präsi-
dentschaftsbewerbern, sondern

auch mit Trump. Sie alle wollen
weniger internationales Enga-
gement der USA. Hier tagte ein
Gipfel für eine außenpolitische
Enthaltsamkeit Amerikas. „Die
USA dürfen nicht der Weltpoli-
zist sein“, sagte Sanders. Ge-
nauso redet auch Trump. War-
ren äußerte sich ähnlich, auch
wenn sie das amerikanische Mi-
litär als „das beste auf der gan-
zen Welt“ pries. Alle aussichts-
reichen Bewerber der Demo-
kraten wollen einen Abzug aus
Afghanistan, Syrien, dem Irak
und so weiter. South Bends
Bürgermeister Pete Buttigieg,

37, bejahte die Frage, ob er ei-
nen Abzug der US-Truppen aus
diversen Krisenregionen be-
reits während des ersten Jahres
einer möglichen Präsident-
schaft durchsetzen werde. Der
Ex-Abgeordnete Beto O’Rour-
ke, 46, blieb da vorsichtiger,
sprach von einer Rückkehr der
amerikanischen Soldaten wäh-
rend seiner ersten Amtszeit.
Europa spielte bei der Debatte
keine Rolle, der Name EU fiel
nur ein Mal. Unter einem mög-
lichen Nachfolger Trumps aus
diesem Kreis wird Europa mehr
Verantwortung in der Welt
übernehmen müssen als unter
dem gegenwärtigen Präsiden-
ten.
Heftigste Attacken: Bei der
Frage, wie links ein Kandidat
bei der Präsidentschaftswahl
2020 sein muss oder darf, um
nicht Trump zu unterliegen.
Delaney warf Sanders und War-
ren vor, eine „Märchen-Wirt-
schaftspolitik“ zu betreiben.
Sie machten „unmögliche Ver-
sprechen“ wie etwa eine kos-
tenlose Gesundheitsversorgung
für alle. Das werde unabhängige
Wähler abschrecken und
Trump zur Wiederwahl verhel-
fen, warnte Delaney. Auch Ex-
Gouverneur John Hickenloo-
per, 67, mahnte mehr Pragma-
tismus an: „Sozialismus ist kei-
ne Antwort.“ Der sich als Sozia-
list verstehende Sanders wie-
derholte, es bedürfe einer „Re-
volution“ in den USA. Warren
ist überzeugt, es gehe nicht nur
darum, Trump zu besiegen. Sie
wirbt für einen „großen struk-
turellen Wandel“.
Wichtigster Moment:Just in
der Debatte darüber, wie weit-
reichend programmatische Vor-
schläge sein dürfen, um die Er-
fffolgschancen 2020 zu wahren.olgschancen 2020 zu wahren.
Delaney beschwor in einer Art
Referat, die Demokraten müss-
ten sich um die Brot-und-Butter-
Themen kümmern. Man werde
nur gewinnen, wenn man sich

„echten Lösungen“ widme statt
„unmöglichen Versprechen“.
WWWarren setzte zu einem Hieb an,arren setzte zu einem Hieb an,
der saß. Sie verstehe nicht, wie-
so jemand die Mühe einer Präsi-
dentschaftskandidatur auf sich
nehme, „um nur darüber zu re-
den, was wir nicht können und
wofür wir nicht kämpfen soll-
ten“. Lauter Beifall im Fox Thea-
ter in Detroit, wo die Debatte
stattfand. Wenig später postete
das Warren-Team einen Tweet
mit dem Videoschnipsel dieser
Szene, der im Internet schon
vielfach kursierte.
Häufigste Redner:Warren, mit
18 Minuten und 33 Sekunden,
gemessen von der „Washington
Post“. Gefolgt von Sanders und
Buttigieg. Außenseiter-Kandi-
dat John Hickenlooper kam am
wenigsten zu Wort, acht Minu-
ten und 49 Sekunden lang.
Kalkulierteste Reaktion:Kam
direkt nach Ende der Debatte
von Donald Trumps Kampagne,
die mal wieder von „radikalen
Demokraten“ sprach, die eine
„sozialistische Botschaft“ ge-
sendet hätten. Das erwartbare
Fazit des Trump-Lagers: „Ge-
winner der abendlichen Debat-
te: Präsident Donald Trump.“
Fazit:Sanders und Warren wa-
ren die beiden stärksten Kandi-
daten in dieser Runde. Doch ge-
nau da liegt das Problem der
Demokraten. Beide stehen für
eine stramm linke Agenda, de-
ren Mehrheitsfähigkeit in den
USA zweifelhaft ist. Eine De-
Kriminalisierung illegaler
Grenzübertritte ist nun nicht
gerade das Herzensanliegen der
meisten Bürger. Und „Medicare
for all“, samt Abschaffung aller
privaten Kassen, ebenso wenig.
Sanders und Warren aber ha-
ben beide eine populistische
Ader. Vielleicht ist genau das
nötig, um dem Populisten
Trump in einem aufreibenden,
vermutlich extrem brutalen
Präsidentschaftswahlkampf zu
begegnen.

Bernie Sanders im CNN-Studio

DPA

/PAUL SANCYA

Gipfeltreffen


amerikanischer


Isolationisten


Bei der Debatte der demokratischen


Bewerber um das Weiße Haus spielt die


Außenpolitik nur eine Nebenrolle


РЕЛ


ИЗП

ОДД

ГГОТ

ОВИ

ЛА

ГРУ

ПП

А

"What's "What's

News"

VK.COM/WSNWSVK.COM/WSNWS
Free download pdf