Die Welt - 08.08.2019

(Brent) #1

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18 SPORT *DIE WELT DONNERSTAG,8.AUGUST


E


s gibt einige Funklöcher,
weshalb das Gespräch mit
Daniel Farke, den wir auf
dem Weg zu einem Termin
in London erreichen, ab und
zu unterbrochen wird. Der Trainer von
Premier-League-Aufsteiger Norwich Ci-
ty ist guter Dinge. Warum das auch
trotz des anspruchsvollen Saisonauf-
takts am Freitag beim FC Liverpool so
ist, erzählt der 42-Jährige, der 2017 von
der zweiten Mannschaft des BVB nach
England gewechselt ist, im Interview.

VON LARS GARTENSCHLÄGER

WELT: Herr Farke, sind Sie gut gerüs-
tet für den Liga-Start?
DANIEL FARKE: Wir hatten genug Zeit,
nach den Aufstiegsfeiern Ruhe zu fin-
den und dann wieder Kraft zu tanken.
Wir können die Geschichte realistisch
einschätzen und wissen, dass wir der
größte Außenseiter in der Liga sind. Es
wird unheimlich schwer, in der Premier
League (20 Vereine – d.Red.) zu beste-
hen und mit dem Klassenerhalt die
nächste Sensation zu schaffen. Aber wir
haben gut gearbeitet. Wozu es dann
reicht – schauen wir mal.

Zum Auftakt geht es gleich zu Jürgen
Klopp und dessen FC Liverpool.
Ich interpretiere in diese Ansetzung
nicht so viel rein. Letztlich musst du ge-
gen jeden Gegner zweimal spielen. Na-
türlich wünschst du dir so ein Spiel lie-
ber, wenn der Gegner sich zwischen zwei
Champions-League-Partien befindet
und einen anderen Fokus hat. Nun ist es
das Eröffnungsspiel in der Premier Lea-
gue und damit auch für uns eine großar-
tige Bühne. Die Spieler wissen, dass die
ganze Welt zuschaut. Wir wissen, dass es
eine harte Aufgabe wird. Wir freuen uns
aber darauf und werden in Liverpool si-
cher nicht die weiße Fahne hissen.

Wie groß der Qualitätsunterschied
zwischen Ihrem Klub und dem FC
Liverpool vielleicht ist, verdeutlicht
ein Blick auf die Marktwertzahlen.
Den Marktwert von Norwich City be-
ziffert transfermarkt.de mit 85,4 Mil-

lionen Euro – der Kader von Liver-
pool ist mit über einer Milliarde Euro
gelistet.
Ich halte von diesen Vergleichen nicht
viel. Für mich sind Marktwertdebatten
lediglich theoretische Spielereien, die
von Momentaufnahmen geprägt sind.
Wir sind ja nicht naiv und wissen, dass
die individuelle Qualität und die finan-
ziellen Möglichkeiten bei den Konkur-
renten weitaus höher sind. Vor dem
Start der Championship ( Zweite Liga in
England – d.Red. ) war unser Kader rund
30 Millionen Euro wert, am Ende der
Saison dann mehr als Doppelte. Die
Spieler haben sich verbessert und damit
ihren Marktwert gesteigert. Dass das
nicht annähernd in dem Bereich der
Konkurrenz liegt, ist klar. Deshalb sind
wir sicher auch Favorit auf Platz 20. Ge-
hen Sie davon aus, dass wir alles daran-
setzen werden, eine gute Rolle zu spie-
len. Wir wollen rebellisch sein.

Hatten Sie im Vorfeld der Partie mal
Kontakt zu Jürgen Klopp?
Man stellt sich das in England immer so
vor, dass wir deutschen Trainer oder
auch Ralph Hasenhüttl ( der Österreicher
arbeitet beim FC Southampton, d. Red. )
uns hier ständig auf einen Kaffee treffen
und entspannt über das Leben reden
und über den Fußball philosophieren.
Dafür ist im Tagesgeschäft gar keine
Zeit. Jürgen hat genug mit seinem Klub
zu tun und ich auch.

David Wagner, der inzwischen Schal-
ke trainiert, schaffte vor 2017 eben-
falls sensationell mit Huddersfield
Town den Premier-League-Aufstieg
und im ersten Jahr den Klassenerhalt.
Dient das Beispiel als gute Vorlage für
Norwich City?
David hat mit Huddersfield Außerge-
wöhnliches geleistet. Aber die Aufgaben
und die Vereine sind nicht miteinander
vergleichbar. Huddersfield kam aus einer
ganz anderen Rolle, da war man schon
froh, dass man Championship spielen
konnte. Norwich hingegen hat eine gro-
ße Historie, und aufgrund dessen
herrscht hier, wo sich im Umkreis von
250 Kilometern kein anderer Premier-

League-Klub befindet, eine völlig andere
Erwartungshaltung. Wir werden heute
noch an Erfolgen von vor 20 Jahren ge-
messen. Dass der Klub den FC Bayern
1993 mal aus dem Europacup geworfen
hat, ist hier immer noch ein Thema. Das
macht es nicht leicht. Hinzu kommt,
dass wir immer noch für Sünden aus der
Vergangenheit den Preis bezahlen.

Was bedeutet das?
Wir müssen schon genau überlegen, wie
viel Geld wir ausgeben. Es wird deut-
lich, wenn man einen Blick auf die
Transferausgaben der Mitaufsteiger
wirft. Aston Villa liegt mittlerweile bei
140 Millionen Pfund, Sheffield United
bei rund 35 Millionen Pfund. Wir dage-
gen liegen bei unter einer Million. Das
ist schon mal eine ganz andere Aus-
gangslage. Wir haben einen der jüngs-
ten Kader in ganz Westeuropa und viel-
leicht die jüngste Viererkette über-
haupt. Ich bin voller Respekt für das,
was David mit Huddersfield geschafft
hat. Aber wir schreiben mit Norwich ei-
ne andere Geschichte.

Sie haben neun Profis in Ihren Rei-
hen, die Erfahrungen im deutschen
Fußball gemacht haben.
Uns sind der Reisepass bzw. die Her-
kunft der Spieler total egal. Wir haben
natürlich eine klare Vorstellung davon,
wie wir spielen wollen. Uns geht es da-
rum, Spieler zu finden, die sportlich
und charakterlich zu uns passen, aber
zugleich bezahlbar sind. Unser erster
Blick geht meist auf den heimischen
Markt, weil die Spieler die Ligen kennen
und die Sprache können. Es gibt auch
kulturell keine Eingewöhnungszeit. Wir
haben extrem viele junge englische Ta-
lente in unserem Kader. Wenn man aber
nach Qualitätsspielern sucht, müssen
wir akzeptieren, dass diese für uns aktu-
ell hier nicht bezahlbar sind. Das heißt,
dass wir da kreativ sein und viel im Aus-
land scouten müssen.

Wie etwa in Deutschland.
Nicht nur, wir schauen auch nach Spa-
nien, Frankreich oder Skandinavien.
Aber natürlich haben wir den deutschen

Markt auch gut im Blick. Für uns ist
wichtig, dass der Spieler von seiner
Qualität, Persönlichkeit und Bezahlbar-
keit zu uns passt.

Sie wechselten 2017 von der Zweiten
Mannschaft des BVB zu Norwich City.
Wie ist damals eigentlich der Kontakt
entstanden?
Stuart Webber, unser Sportdirektor,
kam 2017 von Huddersfield zu Norwich
City. Wir hatten schon vorher Kontakt.
Als er hier begonnen hat, hat er sich ge-
meldet und gefragt, ob ich mir einen
Wechsel vorstellen kann. Die Gespräche
waren damals wirklich gut und sehr
zielführend.

Wie ergeht es Ihnen in England?
Ich fühle mich sehr, sehr wohl. Es ist
kein Zufall, dass ich mich langfristig an
den Klub gebunden habe. Wenn man als
Trainer nach England geht, wird einem
schon bewusst, dass das ein Schritt ins
Mutterland des Fußballs ist. Zudem
merkst du rasch, welche Qualität hier
vorhanden ist. Nicht nur in der Premier
League, sondern auch in der Champion-
ship. Ich wusste, dass es eine große Auf-
gabe wird. Aber das hat mich gereizt.
Wir wissen natürlich auch in Deutsch-
land, wie der Fußball funktioniert. Aber
wenn du dann hier bist, merkst du, was
für eine große Bedeutung der Fußball
im Alltag hat. Die Wertschätzung, die
Wertigkeit und die Wahrnehmung sind
völlig anders. Das spürt man auch in sei-
ner Funktion als Manager. Die Aufgaben
sind viel umfangreicher. Außerdem ist
die Aufmerksamkeit um einiges größer.
Das erlebst du in Deutschland nur beim
FC Bayern oder dem BVB.

Wie gehen Sie denn damit um, derart
im Fokus zu stehen?
Ich war darauf vorbereitet, auf Topni-
veau zu arbeiten, und tue es voller
Überzeugung. Natürlich musst du einen
hohen Preis zahlen, gerade auch mit
Blick auf dein Privatleben. Ich kann
mich kaum in der Stadt oder der Öffent-
lichkeit bewegen. Aber ich bin bereit,
diesen Preis zu zahlen. Denn ich habe
große Freude an dem, was ich hier tue.

Deutsche Trainer haben zuletzt im-
mer häufiger mangelnden Respekt be-
klagt. In England scheint das anders
zu sein.
Hier herrscht ein sehr respektvoller, fai-
rer und stilvoller Umgang. Ich schätze
das sehr. Es gibt ja das Vorurteil, dass
die Medien und Fans in England sehr
scharf sein können. Das ist auch so.
Aber man spürt immer den Respekt und
eine beeindruckende Wertschätzung,
die hier dem Trainerberuf entgegenge-
bracht werden – und das auf allen Ebe-
nen. Dieser stilvolle Umgang miteinan-
der ist angenehm und beispielhaft. Was
aber die Fluktuation auf dem Trainer-
markt und den Druck angeht, gibt es
keinen großen Unterschied. In der ver-
gangenen Championship-Saison gab es
23 Trainerentlassungen. Das ist bei 24
Vereinen eine Menge. Ich würde be-
haupten, dass man in England noch
stärker an Ergebnissen gemessen wird
als in Deutschland.

Wie ist denn der Ruf des deutschen
Fußballs in England?
Schon sehr gut. Die Engländer wissen,
dass wir uns fußballkulturell sehr nahe
sind in vielen Bereichen. Aber sie sind
natürlich von ihrem Produkt Premier
League überzeugt und wissen, dass die
Qualität sehr hoch ist. In Bezug auf die
objektiven Fakten müssen wir Deut-
schen auch anerkennen, dass die Pre-
mier League derzeit das Nonplusultra
ist. Dass das Finale in der Champions
League und das in der Europa-League
von englischen Klubs bestritten wurde,
ist nur ein Beispiel. Auch die Daten rund
um ein Premier-League-Spiel, wie bei-
spielsweise hinsichtlich der Spielge-
schwindigkeit, zeigen auf, dass die Eng-
länder uns einen Schritt voraus sind,
vielleicht auch zwei. Das nimmt man in
England auch war, darauf ist man stolz.
Dennoch ist großer Respekt uns gegen-
über da. Nicht zuletzt auch in Bezug auf
die deutsche Nationalmannschaft, die
immer noch ein Vorbild für die Englän-
der ist. Die Mannschaft von Joachim
Löw genießt eine hohe Wertschätzung.
Das höre ich immer wieder aus Gesprä-
chen heraus.

„„„Wir wollen Wir wollen REBELLISCH sein“


Daniel Farke ging von


Borussia Dortmund


zu Norwich City.


Morgen tritt


der Trainer im


Eröffnungsspiel der


Premier League an



  • gegen Jürgen Klopp


Meister der Zweiten Liga - Farkes Mannschaft feierte
vor wenigen Monaten Titel und Aufstieg. Nun beginnt
das Abenteuer Premier League

GETTY IMAGES

/ MATTHEW LEWIS

Daniel Farke wurde in Steinfurt/Nord-
rhein-Westfalen geboren. Als Amateur-
ssspieler, etwa des SV Lippstadt 08, SVpieler, etwa des SV Lippstadt 08, SV
WWWilhelmshaven oder SV Meppen, warilhelmshaven oder SV Meppen, war
er Stürmer. Er studierte an der Uni-
versität Paderborn Betriebswirtschafts-
lehre. Als Trainer arbeitete er in Lipp-
stadt und für die Reserve von Borussia
Dortmund, ehe ihn im Sommer 2017
der Ruf von Norwich City ereilte

GETTY IMAGES

/ TF-IMAGES

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