Bild - 31.10.2019

(Nancy Kaufman) #1

KOMMENTAR


Ich habe in Panama mit
eigenen Augen unsere
Zukunft gesehen – und
die unserer Kinder.
Während in Europa noch
immer Menschen den
Klimawandel leugnen,
schaufeln die Kuna auf
ihren Inseln längst das
Wasser aus ihren Hütten.
Sie werden ihre Heimat
verlassen müssen. Sie –
und bis zu 200 Mio. wei-
tere Umweltflüchtlinge
weltweit, deren Hei-
mat unbewohnbar wird,
wenn wir die Klimaziele
weiter ignorieren. Sie al-
le werden einen Ort su-
chen, der lebenswert ist.
Was ich tun kann?
Weniger Auto fahren.
Weniger Fleisch es-
sen. Wenn nicht für die
Umwelt, dann für mich
selbst. Gesünder ist es
nämlich auch noch.

Von
KAI FELDHAUS

BILD bei den Klimaflüchtlingen der Karibik


BILD-Serie Teil 3


Panama City – Delfino Da-
vies (48) ist auf dieser Insel vies (48) ist auf dieser Insel
geboren, wie sein Vater geboren, wie sein Vater
und sein Großvater. Ster-
ben, sagt Delfino, werde ben, sagt Delfino, werde
er hier wohl nicht. Sollten
die Götter ihm ein langes die Götter ihm ein langes
Leben schenken, könnte Leben schenken, könnte
seine Heimat bis dahin
untergegangen sein.untergegangen sein.
Gardi Sugdup, eine von
365 Inseln vor der Nord-
küste Panamas, versinkt im
Karibischen Meer, Zentime-
ter für Zentimeter. Der stei-
gende Meeresspiegel ist
schuld, die Erderwärmung
und damit auch die Treibh-
ausgase, die wir in die At-
mosphäre pusten.
Jeder Deutsche stößt
pro Jahr im Schnitt
9,7 Tonnen Kohlendi-
oxid aus, doppelt so
viel wie der weltwei-
te Durchschnitt (4,8t).
Während es im-
mer noch Menschen
gibt, die nicht an den Kli-
mawandel glauben, ha-
ben Delfino und seine
Nachbarn längst nasse
Füße.
Deshalb haben die Ku-
na-Indianer einen radika-

len Plan entworfen: Sie wol-
len ihre Heimat verlassen,
auf dem Festland ein neu-
es Leben beginnen.
BILD hat die Klima-
flüchtlinge der Kariflüchtlinge der Kari-
bik besucht.
Zehn Minuten dau-
ert die Überfahrt zur
Insel, die nur noch
kniehoch aus dem
Meer ragt. 2018 stieg der
Meeresspiegel weltweit
im Schnitt um fast vier Mil-
limeter.
In der Karibik steigt das
Wasser noch schneller: laut
Berechnungen panamai-

scher Meeresbio-
logen um 2,4 Zenti-
meter pro Jahr.
Delfino führt durch ein
Labyrinth aus Gassen und
Hütten. Kinder wuseln um-
her, Alte dösen in Hänge-
matten. Auf dem 300 Me-
ter kurzen und 100 Meter
schmalen Eiland drängen
sich 1500 Einwohner, ihre
Hütten sind auf Stelzen bis
über den Rand der Insel hi-
naus gebaut.
Gardi Sugdub ist zu voll,
und auch das ist ein Prob-
lem: Es gibt keinen Schutz
vor Stürmen, die immer hef-

tiger über die Insel
hereinbrechen.
Kürzlich habe das Wasser
wieder knöchelhoch in der
Hütte seines Nachbarn geHütte seines Nachbarn ge-
standen, erzählt Delfino.standen, erzählt Delfino. „Es „Es
dauerte vier Tage, bis alles
trocken war.“ Immer häufiger
regnet es so stark, dass die
Pfützen auf der Dorfstraße
nicht mehr versickern. „Wir
müssen Sand vom Festland
holen, um sie zu verfüllen.“
Zu viele Menschen, Ver-
schwendung von Ressour-
cen, extreme Wetterphä-
nomene. Es ist, als wäre
das Karibik-Inselchen ein

Modell unserer Erde – im
Maßstab 1:1,5 Milliarden.
Nur, dass die Menschheit
nicht auf den Mond aus-
wandern kann.
Die Kuna aber sehr wohl
aufs Festland: Dem Volk
gehört ein 180 Kilometer gehört ein 180 Kilometer
langer Küstenstreifen Palanger Küstenstreifen Pa-
namas.
Doch ihnen fehlt das Geld,
um dort die nötigen 300
Häuser zu bauen. Die Re-
gierung versprach Hilfe, ließ
17 Hektar Dschungel roden,
begann mit dem Bau eines
Krankenhauses. Dann wurde
die Regierung abgewählt,

alle Projekte eingestellt. Das
gerodete Land ist wieder zu-
gewachsen, die Rohbauten
verrotten.
Also harren die Kuna wei-
ter und schreiben Listen der
Familien, die an Land flüch-
ten wollen. Das sind nicht
alle: Vor allem die Alten
wollen gar nicht weg.
„Die Insel ist mein Zu-
hause“, sagt Ezequiel Cha-
ry (81). Auf dem Festland
könnte er einen Gemü-
segarten haben, in zwei
Stunden nach Panama Ci-
ty fahren. „Aber die Men-
schen, die über diese Stra-
ße zu uns kommen“, sagt
Ezequiel leise, „sind die
gut oder böse? Das weiß
doch niemand!“

UNSERE


Von KAI
FELDHAUS
und
CHRISTIAN
SPREITZ
(Fotos)

Die Kuna-Indianer leben von
Fischfang, bauen ihre Hütten Fischfang, bauen ihre Hütten Fischfang, bauen ihre Hütten
auf Stelzen bis ins Meer

Delfino Davies (48) sitzt
in den Überresten
der Polizeiwache,
die ein Sturm
zerstörte

Rodolfina Henry (79)
freut sich auf einen
Gemüsegarten, den
sie auf dem Fest-
land anlegen will

1500 Menschen leben auf der Insel Gardi Sugdup. Sie ragt nur
40 Zentimeter hoch aus der Karibischen See, die im Jahr um mehr als
zwei Zentimeter ansteigt. Die Bewohner wollen aufs Festland umziehen

Fotos: CHRISTIAN SPREITZ

Diese


Insel


muss uns


die Augen


öffnen


die Augen


öffnen


die Augen


U S A

B R A S I L I E N

M E X I C O
Panama

UNSERE


INSEL VERSINKT!


BILD DEUTSCHLAND • 31. OKTOBER 2019 SEITE 7


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