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(やまだぃちぅ) #1

Fingerschonend eine To mate schneiden: Starköchin Sarah Wiener und
Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie
(BEE), zeigen Kindergartenkindern aus Meile und Osnabrück, wie es geht
Foto: Sarah-Wiener-Sliftung


Auf dem Wochenmarkt findet man oft
noch alte Obst-und Gemüsesorten.
Gehen Sie dort doch wieder mal auf
Entdeckungsreise!


Genuss zu tun. Genuss als bedeutender
Schlüssel für eine gesunde Ernährung. Wie
Genuss geht, machen uns unsere südländi­
schen Nachbarn vor, wenn sie am Abend in
geselliger Runde mit Freude genießen, was
auf dem Tisch steht: traditionelle Kost aus re­
gionalen Zutaten. Ein leckeres Gericht vorzu­
bereiten, anzurichten, denn das Auge isst ja
bekanntlich mit, und in angenehmer Gesell­
schaft zu verspeisen, löst bei uns angenehme
Gefühle aus, die sich positiv auf unsere Ge­
sundheit auswirken.


22 All Sonderheft 1/2017


Genuss funktioniert nicht so nebenher.
Zu einem bewussten Geschmackserlebnis
gehört die ungeteilte Aufmerksamkeit aller
beteiligten Sinne. Viele Kinder wissen heute
nicht mehr, wie frische Kräuter aussehen bzw.
schmecken, können den Geschmack von
Dosenobst und frischen Früchten nicht mehr
unterscheiden. Oft sind sie erstaunt, dass ein
einfacher Joghurt mit frischem Obst statt mit
Aromastoffen viel besser schmeckt. "Da sind
ja richtige Erdbeeren drin ... "
Doch um zu erleben, wie fruchtig und
würzig zum Beispiel eine alte Tomatensorte
schmeckt, müssen wir die wässrigen Exempla­
re im Supermarkt einmal links liegen lassen
und etwas Neues ausprobieren. Schlendern
Sie doch wieder einmal über den Wochen­
markt und nehmen Sie am Gemüse-und
Obststand die Düfte bewusst wahr. Erleben
Sie mit allen Sinnen die bunte Vielfalt, die un­
sere Natur zu bieten hat. Beißen Sie mal wie­
der in einen Apfel. der vielleicht nicht form­
vollendet ist, dafür aber himmlisch schmeckt.
Kochen Sie mit frischen Zutaten, verwenden
Sie aromatische Gewürze und Kräuter. Essen
Sie langsam, bewusst und ohne Ablenkung.
Wer sich die Zeit nimmt, sein Essen zu genie­
ßen, isst automatisch langsamer, weniger und
besser - und damit gesünder. Essen tut nicht
nur dem Körper, sondern auch der Seele
gut. Das sollten wir nicht vergessen.

Besser Klasse statt Masse


"Fleisch ist ein Stück Lebenskraft.
" Der über
Jahre propagierte Slogan der Fleischindustrie
ist bei den Verbrauchern auf fruchtbaren Bo­
den gefallen. Nach wie vor sind Fleisch und

Je billiger das Fleisch, desto elender
die Haltung der TIere. Der Verbraucher
hat es in der Hand, was er auf dem
Teller haben möchte
Foto, Imago/Wombati

die Produkte daraus die meist gekauften Le­
bensmittel. Bei vier Euro für ein Kilo Schweine­
braten aus Turbomast wird unsere "Schnäpp­
chenmentalität" angesprochen. Dabei weiß
mittlerweile jeder, wie elend das Leben der
Tiere in der industriellen Massentierhaltung
ist. Und trotzdem greifen wir beherzt zu, auch
diejenigen, die es sich leisten könnten, mehr
zu bezahlen.
Mit Wertschätzung und Achtung hat das
nichts zu tun. Auch gegenüber uns selbst
nicht. Schließlich geht der, der sich um sein
Essen keine Gedanken macht, in der Regel
auch sorglos mit seinem eigenen Körper um.
Ist es uns denn wirklich egal, dass wir
jede Menge E-Stoffe oder Schweine-und
Geflügelfleisch aus Massenbetrieben zu
uns nehmen? Oftmals belastet mit Antibio­
tika, Medikamenten und Chemierückstän­
den aus den Futtermitteln? Wer möchte
schon freiwillig seinen eigenen Körper zur
Müllhalde machen. Durch bewusste Ein­
kaufs-und Konsumentscheidungen kann man
sich selbst und seiner Gesundheit etwas Gu­
tes tun und gleichzeitig dazu beitragen, den
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