amas0117

(やまだぃちぅ) #1

VEGAN GENIESSEN


er, "kann man schließlich Kaufen. Wir Ver- Kalorien verbrennen musste. Die Pasta mit

Fleischlose Genießer sind in Deutschland
bereits rund 7,8 Millionen Konsumenten.
Als Vegetarier verzichten sie auf Fleisch
und Wurstprodukte.
Einen Schritt weiter gehen etwa 900.000
Menschen, die sich vegan ernähren. Sie
kommen sogar ohne tierische Erzeug­
nisse wie Eier und Milchprodukte aus
(Quelle: Statistisches Bundesamt).
Eine vegane Ernährung mit viel Gemüse,
Obst, Salaten, Hülsenfrüchte und Nüs­
sen deckt nahezu alle Nährstoffe ab, die
der Mensch braucht. Ausnahmen sind
die Vitamine B12 und D. Das Vitamin
B 12 lässt sich In entsprechend angerei­
cherten Lebensmitteln - etwa Vitamin­
säften - aufnehmen. Das Vitamin 0 kann
der Körper durch längere Aufenthalte
im Freien bilden. In nichttierischer Form
kommt Vitamin 0 nur in wenigen Pflan­
zen vor: zum Beispiel in Pfifferlingen,
Champignons und Avocados.

LebenSgefühl verbessern. Im september
2012 folgt "vegan for fit" (beide Bücher
im Becker-Joest·volk-verlag>. Die Verkaufs­
zahlen schnellen in den sechsstelligen Be­
reich. Er ist erfolgreiCh - und das ganz
ohne erhobenen zeigefinger: "Viele rech­
nen ja bei veganern mit missionarischem
Bekehrungseifer und vorwürfen", sagt er
lachend. "wenn ich mich in Fitnessforen
umsehe, staune ich über die zwanghaftig­
keit, mit der dort über Essen und Training
gesprochen wird."
zwanghaftigkeit verbreitet der junge
Berliner nun wirklich nicht. "Ich will nicht
verbieten - ich will begeistern und inspi­
rieren. Kochen sollte einfach spaß machen.
Und das Wissen um gutes Essen, das muss
einfach, verständlich und inspirierend ver­
mittelt werden."


Die Charite
bringt Wissen­
schaft ins Spiel

Von Ernährungsberatern, die sich mittler­
weile in Talkshows die Klinke in die Hand
geben, ist Attila Hildmann nicht so begei-

braucher müssen einfach lernen, weniger
auf Titel zu achten, sondern auf die Art,
wie jemand lebt - und auch, wie jemand
aussieht."
Ende 2013 erschien sein "vegan for
youth". Für dieses Buch hat Attila Hildmann
unter anderem mit Wissenschaftlern von
der Berliner Charite zusammengearbeitet.
Eine Abenteuerreise nennt er den weg, auf
den er sich damit begeben hat.
Sein Fazit: "TatsächliCh Kann man sich in
60 Tagen messbar verjüngen. Das haben
wir mit verschiedenen Messungen bewie­
sen. Ein Beispiel: Die Telomere - das sind
die EndKappen der Chromosomen - ver·
kürzen sich bei jeder zellteilung. Praktisch
definieren sie den zelltod. Sie sind die in­
nere Uhr der Zelle. Ich habe mein Alter
messen lassen. Mein chronOlOgisches Alter
lag Ende 2013 bei 32,2, mein biOlogisches
bei 26,52 Jahre."
Zudem haben die Forscher bei den 31
Probanden den C02-Ausstoß gemessen


  • vor der ErnährungSumstellUng und da­
    nach. "Die Ergebnisse zeigen: Der AusstOß
    ist bei den Probanden mehrheitlich her­
    untergegangen. Sie verbrauchten weniger
    Energie und atmeten weniger Abgase aus."
    Mit Hautscanner messen die Wissen­
    schaftler die Antioxidanzien-Konzentra­
    tion in der Haut. "Teilweise waren die
    Schutzmoleküle der Haut auf das Maximum
    gestiegen. Das war für die Forscher eine
    echte Sensation. Eine 12 auf der Skala wur­
    de davor noch nie gemessen." Für Attila
    Hildmann ein sichtbarer Beweis, dass man
    sich mit seinem programm spürbar - und
    messbar - verjüngen kann.


Fitter denn je
Attila Hildmann fühlt sich heute als ein
neuer Mensch. "ICh bin viel fitter, habe
bessere Blutwerte, eine schönere Haut
und dichteres Haar. Ich bin ausgegliche­
ner, schlafe besser und verspüre sehr viel
mehr Lebensfreude als früher."
Natürlich hat er sich seine ansehnliche Fi­
gur nicht nur durch Lust und Liebe zu rich­
tig gutem Essen angeeignet. Bewegung
gehört auch dazu. Aber anders. "Früher
stert: "Wissenschaftliche Meinungen", sagt war sport für mich zwanghaft, weil ich ja

fetter Fleischsoße wollte ja ausgeglichen
werden. Heute habe ich Keinen zwang
mehr. Heute macht mir sport richtig spaß."
Kein wunder, dass er sich jetzt jünger
fühlt als mit 20. Und das wünscht er sich
für viele Menschen - gerade seiner Gene­
ration: "Viele hängen vor der Glotze, kon­
sumieren völlig unbewusst. Es wird drin­
gend zeit, dass eine gesunde Ernährung
auch in den Schulen gelehrt wird. Das muss
nicht gleich die vegane Ernährung sein. Es
wäre schon viel gewonnen, wenn man den
Kindern beibringen würde, wie man sich
ohne Fertigpizza und Softdrinks ernährt.
Die Kinder und Jugendlichen wissen doch
gar nicht, dass ihre Gesundheit zu einem
großen Teil in ihren eigenen Händen liegt."
Dafür will Attila Hildmann weiterarbei­
ten. "ICh habe eine Sache gefunden, hinter
der ich hundertprozentig stehen kann. Ich
wollte nie mit Mist Geld verdienen. Also
habe ich viele Jahre meines Lebens in et­
was investiert, woran ich immer glaubte.
Damals haben die Leute ja gelacht, wenn
ich gesagt habe: Ich bringe vegan in den
Mainstream. Ein ernst zu nehmender Koch
ohne Fleisch und Käse im Angebot? Das
ging früher nicht. Mittlerweile sorgt mein
Erfolg dafür, dass man mich in der Szene
und in den Medien zur Kenntnis nimmt."

Warum können Galapagos­
Schildkröten 180 Jahre alt wer-
den, Menschen aber nur 1001 Die
Antwort ist in den Te lomeren
begründet. Das sind die Enden der
46 Chromosomen des Menschen.
Sie sind das "Grundlagenprogramm"
unserer Lebens-Stoppuhr. Je kürzer
die Te lomere sind, desto schneller
läuft diese Stoppuhr ab. Bis zum


  1. Lebensjahr sind die Te lomere
    am längsten, ab dem 65. Lebensjahr
    werden sie immer kürzer. Denn bel
    jeder Zellteilung verkürzen sie sich.


Sonderheft 112017 Ala 39

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