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(やまだぃちぅ) #1
zögert. Der Blutzuckerspiegel steigt dabei
nur langsam an. Heißhunger-Attacken und
der oft gefürchtete Jo-Jo-Effekt bleiben
aus. Mehr noch: Eine 2009 im Journal
Molecular Nutrition & Food Research -
eine Fachzeitschrift für Lebensmittelfor­
schung und Entwicklung - veröffentlichte
Studie konnte belegen, dass sich nach dem
Verzehr von Hafer-Beta-Glucan sogar die
Kalorienaufnahme bei der Folgemahlzeit
reduziert.

Auch Diabetiker profitieren

Ob als Müsli mit Obst, ein warmer Por­
ridge oder ein herzhaftes Hafergericht
mit Lauchgemüse: Hafergenuss hilft nicht
nur beim Abnehmen. Bereits 1902 fÜhrte
der deutsche Diabetologe prof. Dr. Carl
von Noorden (1 858-19441, Gründer des
heutigen Krankenhauses Sachsenhausen
in Frankfurt, als erster die Hafertage in
der Diabetesbehandlung ein. In seine "Pri­
vatklinik für Zuckerkranke und diätetische
Kuren" kamen Menschen aus ganz Europa.
Für viele waren die Hafertage knapp 20
Jahre vor Entdeckung des Insulins die ein­
zige Behandlungsmöglichkeit.
Bis heute werden Hafertage bei Insu­
linresistenz und Diabetes vom Typ 2 über
zwei bis drei Tage therapiebegleitend
eingesetzt, so zum Beispiel im Herz- und
Gefäßzentru m Bad Bevensen. Die Patien­
ten bekommen dort zwei Tage lang nur
Haferbrei zu essen - so viel, wie sie mö­
gen. Für den Geschmack dürfen morgens
zimt, Mandeln und etwas Süßstoff zuge­
fÜgt werden. Mittags und abends werden
die Haferflocken mit Gemüsebrühe aufge­
kocht und mit etwas Schnittlauch deko­
riert. Die Inhaltsstoffe des Hafers bewir­
ken, dass die Körperzellen empfindlicher
auf Insulin reagieren. Die Erfahrung in Bad
Bevensen zeigt: Nach einer zweitägigen
Haferkur benötigen die Patienten deutlich
weniger Insulin und nehmen außerdem
leichter ab.

Mit wenig Mühe
zum Wohlfühlgewicht

Für einen schlanken Start in den Sommer
und zur regelmäßigen Gesundheitspflege
bietet sich ein wöchentlicher Hafertag an.
An diesem Tag sollten insgesamt drei Ha­
fer-Mahlzeiten mit je 75 g Haferflocken ge­
gessen werden. Die Haferflocken werden
entweder mit wasser oder als herzhafte
Variante mit Brühe aufgekocht und mit fri-

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schem Gemüse, mit Kräutern, Beeren oder
Nüssen nach Geschmack verfeinert. Eine
Portion kommt auf knapp 3,4 g Hafer-Beta­
Glucan bei 276 kcal. Auch das regelmäßige
Integrieren einer einzelnen Haferspeise
in den Alltag zur Gesundheitsvorsorge ist
empfehlenswert, etwa als nährstoffrei­
ches Frühstück.

Rezept-Tipp:


Scharf-fruchtiger
porridge mit
Ananas und
Ingwer
zutaten für 4 Personen
<je Portion 370 kcall:
15 g + 1 TL Zucker
2 EL Sonnenblumenkerne
125 g zarte Haferflocken
1 Dose (400 mll Kokosmilch
1 walnussgroßes Stück Ingwer
1 Babyananas (ca. 750 gl
2 Stiele Minze
Backpapier

15 g Zucker in einer Pfanne goldbraun
karamellisieren. Sonnenblumenkerne zu­
geben, vermengen und auf ein Stück Back­
papier geben. Haferflocken, Kokosmilch
und 100 ml Wasser ca. 10 Minuten köcheln
lassen. Ingwer schälen und in den Porridge
reiben. Ananas schälen, putzen und in
Würfel schneiden. Minze waschen, trocken
sChütteln und die Blättchen klein hacken.
Porridge mit 1 TL Zucker abschmecken.
Ananasstücke und Minze kurz unterheben
und den Porridge in vier Schalen anrich­
ten. Sonnenblumenkern-Karamell in Stük­
ke brechen, den Porridge damit verzieren
und sofort servieren.

Für einen gesunden
Cholesterinspiegel

Hafer-Beta-Glucan kann aber noch mehr:
Der Cholesteringehalt im Blut wird nach­
weislich verringert. Wissenschaftliche Un­
tersuchungen ergaben, dass nach drei bis
sechs Wochen mit mindestens drei Gramm
Beta-Glucan tägliCh das Cholesterin um bis
zu 15 prozent reduziert werden konnte.
Die Tagesration von drei Gramm Beta-Glu-
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