amas0117

(やまだぃちぅ) #1
Dem bitteren Geschmack wird allge­
mein eine stärkende wirkung zugeschrie­
ben - das zeigt sich in RedewendUngen
wie "Gute Medizin muss bitter sein" oder
in der "bitteren Pille, die man schlucken
muss". Ein bitter schmeckendes Tonikum
regt das Immunsystem an und sChützt so
vor Krankheiten. Es weckt aber auch die
Lebensgeister und macht leistungsfähiger.
Für Gabriele Lukschik, Heilpraktikerin
und Expertin für Pflanzenheilkunde mit
Praxis in München, sind Bitterstoffe uner­
lässlich für unsere Gesundheit. "In unserem
Darm befinden sich zwei Drittel unseres
körpereigenen Immunsystems. Bitterstof­
fe regen nicht nur die verdauungsorgane
an, sondern stimulieren gleichzeitig die
Abwehrkräfte", erklärt die Heilpraktikerin.
Eine gesunde Darmflora hilft uns dabei,
Viren, Bakterien und Pilze abzuwehren.
Ist die Darmflora langfristig geschwächt,
kann der Körper das nicht mehr ausglei­
chen. Die Folgen sind oft Blähungen, ein
geschwächtes Immunsystem und damit
eine erhöhte Anfälligkeit für Infektions­
krankheiten. Aber auch Konzentrations­
mangel, Erschöpfung und Depressionen.

Artischocken-Blätter
senken krankhafte
Blutfettwerte und
damit auch das
Arteriosklerose-Risiko

Die aus Asien
stammende
Kurkumawurzel gilt
auch als natürliches
Antibiotikum

Allerdings: Menschen, die unter Gallen- DarÜber hinaus verbessert das Gemüse KURKUMA
GEGEN
RHEUMA UND
DIABETES

steinen leiden, sollten vorsichtig mit Bit- das Verhältnis zwischen dem guten HDL-
terstoffen Umgehen, denn sie könnten die und dem schlechten LDL-Cholesterin. Es
Steine in Bewegung setzen. wirkt auch positiv auf die Leber, da es
Hier eine Auswahl bitterstoffhaitiger entgiftet und bei hohen Harnstoffwer-
Pflanzen, wie sie wirken und angewendet ten hilft. Eine weitere wichtige Bitterstoff-Pflanze
werden. Tipp: "Schütten Sie das wasser, in dem ist Kurkuma, die Gelbwurzel Onhaltsstoff:

ARTISCHOCKE
GEGEN
ARTERIOSKLEROSE
UND ZUR
ENTGIFTUNG
Bei der Artischocke steCken die Bitterstof­
fe vor allem in den Blättern. Als frisches
Gemüse - nicht aus dem Glas - regt die
Artischocke den Gallenfluss an und senkt,
wie StUdien belegen, erhöhte Blutfett­
werte. Artischocken reduzieren das Risiko
der Arteriosklerose, den gefährlichen Ab­
lagerungen in den Blutgefäßen. zwei-bis
dreimal Artischocken pro woche auf dem
Speiseplan machen sich da bereits positiv
bemerkbar.

96 lYa Sonderheft 112017


Sie die Artischocke gekocht haben, nicht Kurkumin). Sie ist es auch, die dem Curry
weg, sondern trinken Sie es über den Tag seine typische gelbe Farbe verleiht. Die
verteilt. Darin befinden sich viele gesun- bittere Heilpflanze wird hoch gelobt. Sie
de Inhaltsstoffe, und es ist auch nicht so wirkt entzündungshemmend bei Rheuma
bitter wie beispielsweise reiner Artischok- und ist ein natürliches Antibiotikum. "Kur-
kensaft", erklärt Heilpraktikerin Gabriele kuma kann gut eingesetzt werden, wenn
Lukschik. Konzentrierter Artischockensaft sich Diabetes ankündigt", erklärt Heilprak-
aus der Apotheke kann für unsere Ge- tikerin Lukschik. Denn Bitterstoffe regen
schmacksgewohnheiten recht bitter sein. die Bauchspeicheldrüse an, in der das Hor-
In diesem Fall ist es ratsam, den Saft auch mon Insulin gebildet wird. Insulin trans-
mit etwas Wasser zu verdünnen. portiert Zucker aus dem Blut in die Zellen,
Anwendung: Artischocken kann man zum Beispiel von Muskeln und Leber, wo
als gekochtes Gemüse, in Form von Kap- er für die Energiegewinnung gebraucht
sein und Saft, wie auch als Tee zu sich wird. Beim Diabetes Typ 11 beispielsweise
nehmen. Für eine Tasse 1-2 TL getrockne- ist dieser Kreislauf gestört. Der Blutzuk-
te Artischockenblätter (Apotheke) mit ko- kerspiegel bleibt hoch, und die Patienten
chendem Wasser überbrühen, 10 Minuten müssen das Hormon in regelmäßigen Ab-
ziehen lassen und abseihen. ständen spritzen.
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