Garten Flora Mai 2017

(sharon) #1

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reichern ihn dank ihrer Knöllchenbakteri-
en mit Stickstoff an. Für diese Mischkultur
setze ich die Maispf lanzen in mehreren
kreisförmigen Gruppen à sieben bis zehn
Stück mit einem Abstand von etwa zehn
Zentimetern zueinander. Zwischen den
Maisgruppen bleibt dann Platz für Stan-
genbohnen und Kürbispf lanzen, die sich
jedoch erst Ende Mai dazugesellen werden.

Anfangs wächst der Mais recht langsam
und wird vom schneller wachsenden Un-
kraut bald überholt. Um dem vorzubeu-
gen, kann man entweder regelmäßig jäten
oder eine dünne Schicht Rasenschnitt als
Mulch verteilen. Im Juni, wenn die Pf lan-
zen etwa 30 Zentimeter hoch sind, werden
sie mit Erde angehäufelt. Das fördert die
Bildung zusätzlicher Wurzeln am Stängel,
die den Mais verankern und mit Wasser
und Nährstoffen versorgen. In trockenen
Sommern ist meist eine Zusatzbewässe-
rung notwendig. Blütezeit und Kolbenbil-
dung sind markante Punkte, auf die ich

Fotos: Christian Gehler (2), Sabine Rübensaat, GAP Photos, istockphotos.com (4)

Bunt ist Trumpf Rot überhaucht ist
‘Zuckerfee’. ‘Festivitiy’ streut ein paar
blaue, rote und lila Körner ein (beide
oben). Fast weiß ist der Popcorn-Mais
‘Snow Pop’ (rechts außen).


Sichtbar gemachte Biologie
Mais ist ein Fremdbestäuber,
Verkreuzungen mit Nach-
barpflanzen sind also üblich.
Bei den sogenannten Regen-
bogen-Maissorten wie ‘Rainbow
Inca‘ wird die Verkreuzung
gleich an den Maiskörnern sicht-
bar. Zu jedem Maiskorn führt ein
Narbenfaden. Je nachdem,
welche Information die Pollen
transportieren, werden die
Körner gelb, weiß oder bunt.
So ist jeder Kolben einzigartig.

Alle Maissorten können im milchreifen Zustand
als Gemüsemais geerntet werden.

Fummelarbeit ist es, die trockenen
Maiskörner vom Kolben zu „ribbeln“.
Am besten geht es, wenn der Kolben
halbiert ist. Der getrocknete Mais hält
sich an einem kühlen, trockenen und
dunklen ort etwa vier Jahre.


besonders achte. Denn nun brauchen die
Pf lanzen eine Flüssigdünger-Ration und
Extra-Gießeinheiten. Letzteres vor allem
auf eher leichten, sandigen Böden. Denn
mangelt es während dieser beiden Entwick-
lungsstadien an Wasser, wachsen die Kol-
ben nicht gleichmäßig, und es fehlen die
Körner an der Spitze.
Ab August – zur besten Grillzeit – wird
auch der Zuckermais reif, sicher zu erken-
nen an den Narbenfäden der weiblichen
Blüten, die sich braun färben und ein-
trocknen. Die Körner sind dann noch
weich und geben eine milchige Flüssigkeit
ab, wenn man sie mit dem Fingernagel
eindrückt. Die bunten Sorten sind jetzt
noch nicht so intensiv gefärbt wie später in
Vollreife, sondern eher zart pastellig. Zum
Ernten braucht es etwas Mut, denn die Kol-
ben werden mit einem beherzten Ruck seit-
wärts aus der Blattachsel gebrochen. Damit
dabei nicht die ganze Pflanze abbricht, halte
ich währenddessen mit der anderen Hand
den Stängel fest.

Topftauglich sind kleinbleibende,
früh reifende Sorten wie ‘Orchard
Baby’, ‘Jade Blue’ und ‘Yucon Chief’.

Pflanzen & Ernten

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