5 | 17 Gartenflora 39Leibspeise an eichenblättern
laben sich die erwachsenen Maikäfer
am liebsten, aber auch an den Blättern von
Buchen, eschen und obstbäumen. Sie brauchen die
Blattnahrung, um sich für die Paarung und die eiablage zu
stärken. Bei massenhaftem auftreten können sie einen Baum
sogar kahl fressen.der erste kirchenbann
gegen den Maikäfer wurde
im Jahr 1320 in avignon
ausgesprochen.
der letzte im Jahr 1829 in
der Schweiz.dachSe, wiLdSchweine,
VögeL und fLederMäuSe haLten
die Maikäfer in Schach.
Von Sonnenuntergang bis zum einbruch der nacht
hört man die großen, schwerfälligen Käfer brum-
men. lichtquellen ziehen sie magisch an, sodass sie
an beleuchtete fenster und lampen stoßen. Unter
der Straßenlaterne hier wurde der taumelflug der
Maikäfer mit langer Belichtungszeit aufgenommen.Vier Jahre im Dunkeln So lange brauchen Maikäfer-
larven im Mittel, bis sie sich verpuppen. Diese Zeit verbringen sie
im Boden, wo sie anfangs als Junglarven nur feine Wurzelfasern
und Humusstoffe verspeisen, sich aber später auch an größere
Wurzeln herantrauen. am ende ihrer larvenentwicklung ziehen
sie sich 20 bis 30 Zentimeter tief in den Boden zurück und bauen
sich eine sogenannte Puppenwiege. Im
kommenden frühling schlüpfen
dann die Jungkäfer und
begeben sich zum
Hochzeitstanz.engerlinge werden
die gekrümmten larven aller
Blatthornkäfer genannt, nicht
nur die der Maikäfer. Das Wort
soll auf das mittelhochdeutsche
enger(l)inc bzw. das althoch-
deutsche engiring zurückgehen.
Beides bedeutet so viel wie Made.ratzeputzekahl
Während sich die Bäume von
einem oberirdischen Mai-
käferüberfall erholen und im
Juni noch einmal kräftig aus-
treiben, sind die unter-
irdischen Schäden durch die
larven sehr viel schlimmer.
Sie fressen an den Wurzeln,
und das schadet vor allem
jungen Bäumen. Sie welken
und lassen sich leicht aus
dem Boden ziehen. für die
forstwirtschaft und den
obstbau sind Maikäferjahre
fatal. Doch auch im Hausgar-
ten sind die engerlinge
für erdbeer- und Gemüse-
wurzeln eine Gefahr.Das können Sie im Garten tun
● Sammeln Sie in Maikäferjahren
die erwachsenen Maikäfer ein,
am besten bevor sie sich paaren. Die
Käfer sind zum Beispiel gutes, ei-
weißreiches Hühnerfutter. Weibchen
können übrigens zwei- oder dreimal
eier innerhalb von acht Wochen
ablegen.
● nützliche nematoden der a
Heterorhabditis und Steinernema rten
befallen nur die jungen larven.
Ältere larven sind zu robust.
Behandeln Sie darum bei begründe
tem Verdacht Beete und Gehölze ab -
Juli mit den nematoden.
● Insektizide zur Bekämpfung der
Maikäfer sind derzeit nicht zugelassen.Flug in der Dämmerung
fotos: istockphoto.com (12), Wikimedia, Blickwinkel/Hecker Sauer/H. Bellmann, f
. Hecker/ H.J. Igelmund/McPHoto
Hochzeit nach der akrobatischen Paarung graben sich die
Weibchen etwa 10 bis 20 Zentimeter tief in den Boden und legen
dort jeweils 20 bis 40 eier in Gruppen ab. nach etwa vier bis acht
Wochen schlüpfen die larven, die auch engerlinge genannt werden.