Meine Gute Landkche MärzApril 2017

(Joyce) #1
102 meine gute Landküche 2 · 2017

> gesteckt, weisen zwar den Weg, und
richtig tief ist es auch nicht. Aber dennoch
liegen die Bänke etwa zehn Kilometer vom
schützenden Ufer entfernt (und wie
tückisch Schlick sein kann, erfuhr Fotograf
Uwe Tölle, der darin stecken blieb, am ei­
genen Leib). Austern sammeln hat hier mit
Kraft, Handarbeit und Zähne­
zusammenbeißen zu tun, die beladenen
Kisten müssen gewuchtet werden und
wiegen schwer, schaukeln bedrohlich hin
und her im Schlauchboot, während gera­
de ein Sturm aufzieht ...

Köstliche Ausbeute
All das ist meilenweit entfernt vom Gla­
mour, den wir mit Austern eigentlich asso­
ziieren. Ihr Fang geht auch nach Deutsch­
land, etwa in die Szene­ Gastronomie der
Berliner Markthalle Neun. Vor Ort wird er
aber schlicht zubereitet. In ihrer rustikalen
Slow­Fisch­Kneipe „’t Ailand“ im Hafen
von Lauwersoog tischt Barbara die
köstliche Ausbeute am liebsten roh auf,
mit einem Spritzer Himbeeressig.

Unterwegs mit Leib Und seeLe


Plastikkisten sind für
Barbara Geertsema
Transportmittel und
Möbel. Die Austern
sind als Unterlage
einfach zu scharf

Ein echter Knochenjob.


Spaß macht er trotzdem!


EINE KOSTPROBE WERT Eine neckische
Meerjungfrau wirbt für wilde Austern (r.).
Oben: das Fischercafé „’t Ailand“. Hier
wird der Tagesfang gleich zubereitet


EIN SCHIFF WIRD KOMMEN ... Dieses hier
brachte Barbara Geertsema mit in die Ehe.
Es liegt bei Ebbe auf einer Sandbank (oben).
Die Geertsemas tragen die Ernte zum
Schlauchboot, kiloweise Austern. Die werden
mit einem Wasserstrahl an Land gereinigt

Austernfischer GEERTSEMA

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