Meine Gute Landkche MärzApril 2017

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DREHEN EIN GEMEINSAMES RAD Landwirt

Ale Havenga, Müller Dirk Doeglas und Bäcker

Dick Peters (v. o. nach u.) machen Dinkel

in Holland wieder zum beliebten Getreide

Drei Männer – ein Traum

Auch Landwirt Ale Havenga, Müller Dirk
Doeglas und Bäcker Dick Peters haben
sich einem ganz traditionellen Lebensmit-
tel verschrieben: dem Dinkel. Vor einem
Viertel jahrhundert war das Getreide in
Holland in Vergessenheit geraten. Mittler-
weile feiert Dinkel auch hier ein Come-
back in herzhaftem Brot (wobei holländi-
sches Brot in der Konsistenz eher dem
weichen Brot aus den angelsächsischen
Ländern ähnelt). Ale Havenga baut ihn an,
unweit von Deichen und Salzmarschen. Im
Jahr 2002 ist er aus Überzeugung zum
Bio-Bauern geworden. Von hier kommt
der Dinkel in die alte Joeswert-Mühle, eine
von sechs klassischen Windmühlen, die in
der Provinz noch in Betrieb sind. Dass es

in ganz Holland Tausende alter Mühlen

gibt, die nur noch dekorativ in der Land-

schaft herumstehen und keinen prakti-

schen Zweck mehr erfüllen, bedauert Dirk

Doeglas sehr. Er lernt gerade das Müller-

handwerk. Aber ist er für eine solche Aus-

bildung nicht schon ein bisschen, Pardon,

alt? Gut gelaunt, wie es Holländer im

wahren Leben sind, schüttelt er den Kopf.

„Ich bin studierter Soziologe und forschte

über Jahrzehnte an der Uni. Aber dann

bekam ich keine interessanten Aufträge

mehr. Also sattelte ich um, immerhin

stamme ich von hier.“ Solche Lebenswege

sind gar nicht untypisch, auch Jan Geertse-

ma war nicht immer Fischer, Ale Havenga

war Berater, bevor er den Betrieb über-

nahm, der nach dem frühen Tod seines

Schwiegervaters zu verwaisen drohte.

Dirk Doeglas war

mal Soziologe.

Er liebt seinen neuen

Beruf, ist aber noch

in der Müllerlehre

Dick Peters (oben

links, mit Ehefrau

Hilda) verbackt den

Dinkel zu solch

leckerem Kastenbrot

Mühle JOESWERT