Meine Gute Landkche MärzApril 2017

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EIN TEAM Groningens bester Koch Martin
Jaring verarbeitet gerne Marktfrisches. Seine
Frau liefert es schon mal mit dem Rad an

WAS FÜR EIN STILLLEBEN Je nach Saison

setzt Martin Jarings gerne auch Muscheln

und Meeresfrüchte auf die Karte. Die

geschmacklich passenden Meereskräuter

sammelt er an seinen freien Tagen selbst

denken muss. Auch mit Gewürznelken hat
sie – und zwar köstlich – experimentiert.
Solche Raritäten verkauft sie dann im
Hofladen zu völlig angemessenen Preisen
(um 1,50 Euro pro 100 g).

Feine Küche aus dem Meer

Jetzt arbeiten die Kleikrachts daran, auf
die Speisekarte im leckersten Restaurant
der Stadt zu kommen. Das gehört Martin
Jarings, Groningens grauer Eminenz mit
der Ausstrahlung eines Kindskopfs. Be-
nannt nach dem Chicorée-Gemüse liegt

sein „Brussels Lof“ mitten in der Altstadt

Groningens, umgeben von geschmack-

vollen Geschäften, direkt hinter der mittel-

alterlich-trutzigen Aa-Kerk. Vor der Kirche

findet dreimal in der Woche ein Markt

statt, wo Martin Jaring gerne einkauft.

Allerdings geht er auch selbst auf Nah-

rungssuche und sammelt bei Wochenend-

ausflügen ans Wasser Strandkräuter wie

Meerfenchel und Salzmelde. Was sein

Restaurant so besonders macht, ist der

Fokus auf Gemüse und Fisch. Fleisch steht

selten auf der Speisekarte, obwohl Martin

Jaring selbst gar kein Vegetarier ist. „Im

Gegenteil. Aber ich finde es einfach inte-

ressanter, ohne Fleisch zu kochen.“

Lässig statt bierernst, das wirkt anste-

ckend und ist ein Grund für die gute Lau-

ne, die in dieser Studentenstadt wirklich

überall zu spüren ist. Oder macht es der

Senf? Sten Sipkes, der sich selbst als „ein-

ziger traditioneller Bio-Senfmacher auf der

ganzen Welt“ bezeichnet, „es sei denn,

ihr kennt jemanden?“, hält Senf für ein

Allheilmittel gegen Schnupfen, Magenbe-

schwerden, Traurigkeit. Vor einigen Jahren

fuhr er noch Rollatoren an Altenheime

aus. Dann tat er sich mit seiner Lebens-

Restaurant BRUSSELS LOF

Designerstühle

von Thonet und

Eames, Lampen aus

dem Jugendstil,

schlichtes Geschirr –

hier ist’s gemütlich