Die Welt Kompakt - 27.11.2019

(Michael S) #1

WIRTSCHAFT MITTWOCH,27.NOVEMBER2019 SEITE 10


Marktstimmung in Deutschland


WEuphorie WNiedergeschlagenheit
WBeschwingtheit WVerzweiflung
WGleichgültigkeit

gemessen am Angst-Index VDax


  • Aktuell -Vorheriger Handelstag


DAX
Name Schluss+/-52 Wochen
26.11.%HochTief

Adidas NA 278,55 +1,31296,8178,
Allianz vNA 217,20 -0,66225,9170,
BASF NA 69,19 -1,0974,6155,
Bayer NA 69,03 -0,8573,1752,
Beiersdorf 105,60 +1,54117,380,
BMW St 73,81 -0,5078,3058,
Continental 122,40 -1,07157,4103,
Covestro 43,45 -0,3255,7837,
Daimler NA 52,52 -0,4460,0040,
Deutsche Bank NA 6,60 -1,128,755,
Deutsche Börse NA 138,30 +0,55146,0102,
Deutsche Post NA 33,85 -0,1934,7123,
Deutsche Telekom NA 15,05 -0,1716,2613,
E.ON NA 9,13 +0,3710,268,
Fresenius 49,69 -0,0552,8238,
Fresenius M. C. St. 66,88 -0,3376,6855,
HeidelbergCementHeidelbergCement 68,28 +0,4773,5251,
Henkel Vz. 94,90 +0,36104,180,
Infineon NA 19,76 +0,3421,6213,
Linde PLC 186,00 +0,13191,3130,
Lufthansa vNA 17,24 +0,4123,6612,
Merck 107,15 +0,52110,485,
MTU Aero EnginesMTU Aero Engines 244,30 +1,29257,2155,
Münch. Rück vNA 256,40 -0,12259,5184,
RWE St. 26,98 +0,4528,8118,
SAP 122,40 -0,78125,083,
Siemens NA 117,70 +1,10117,784,
Volkswagen Vz. 175,88 -0,63184,3134,
Vonovia NA 47,75 +1,4748,9539,
Wirecard 119,05 +0,04170,786,


FINANZMÄRKTE
DATEN VON


DaxPunkte Euro-Stoxx-50Punkte
26.11.13236,4226.11.3705,5526.11.13236,4226.11.3705,5526.11.13236,4226.11.3705,


Dow JonesPunkte Gold$/Feinunze
26.11.28119,3726.11.1459,1826.11.28119,3726.11.1459,1826.11.28119,3726.11.1459,


Name Schluss+/-52 Wochen
26.11.%HochTief


Name Schluss+/-52 Wochen
26.11.%HochTief

+1,31296,8178,
-0,66225,9170,
-1,0974,6155,
-0,8573,1752,
+1,54117,380,
-0,5078,3058,
-1,07157,4103,
-0,3255,7837,
-0,4460,0040,
-1,128,755,
+0,55146,0102,
-0,1934,7123,
-0,1716,2613,
+0,3710,268,
-0,0552,8238,
-0,3376,6855,
+0,4773,5251,
+0,36104,180,
+0,3421,6213,
+0,13191,3130,
+0,4123,6612,
+0,52110,485,
+1,29257,2155,
-0,12259,5184,
+0,4528,8118,
-0,78125,083,
+1,10117,784,
-0,63184,3134,
+1,4748,9539,
+0,04170,786,


26.11.%HochTief
+1,31296,8178,
-0,66225,9170,
-1,0974,6155,
-0,8573,1752,
+1,54117,380,
-0,5078,3058,
-1,07157,4103,
-0,3255,7837,
-0,4460,0040,
-1,128,755,
+0,55146,0102,
-0,1934,7123,
-0,1716,2613,
+0,3710,268,
-0,0552,8238,
-0,3376,6855,
+0,4773,5251,
+0,36104,180,
+0,3421,6213,
+0,13191,3130,
+0,4123,6612,
+0,52110,485,
+1,29257,2155,
-0,12259,5184,
+0,4528,8118,
-0,78125,083,
+1,10117,784,
-0,63184,3134,
+1,4748,9539,
+0,04170,786,

Der Berliner Senat hat den
Gesetzentwurf zum Mieten-
deckel beschlossen. Der Ent-
wurf sei dem Abgeordneten-
haus zur weiteren Beratung
und Verabschiedung zugelei-
tet worden, erklärte Stadtent-
wicklungssenatorin Katrin
Lompscher (Linke), die die
Pläne vorgelegt hatte. Sie
sprach von einem „wichtigen
Meilenstein“ auf dem Weg zur
Einführung. Das Gesetz soll
schon Anfang 2020 in Kraft
treten und rückwirkend ab 18.
Juni dieses Jahres gelten.
„Uns ist bewusst, dass wir mit
dem Gesetzentwurf absolut
juristisches Neuland betre-
ten“, erklärte die stellvertre-
tende SPD-Landesvorsitzen-
de Iris Spranger. Jedoch
schauten bereits jetzt weitere
Bundesländer auf die Bundes-
hauptstadt und würden Berlin
„gerne als Vorbild für ihre Ini-
tiativen gegen die Mietenex-
plosion nehmen“.


Berliner Senat


beschließt den


Mietendeckel


R

und um den Erdball
gärt es: Die Gelbwes-
ten in Frankreich pro-
testierten, nachdem
die Preise für Dieselbenzin stark
gestiegen waren. In Chile legten
Unruhen das Land lahm, weil
der öffentliche Nahverkehr teu-
rer werden sollte. Und ein zen-
traler Treiber für die Proteste in
Hongkong sind die hohen Mie-
ten, die jungen Leuten zu wenig
Geld zum Leben lassen.

VON TOBIAS KAISER
AUS BRÜSSEL

Eine Umfrage zeigt jetzt, dass
auch in Europa die Unzufrie-
denheit groß ist und jederzeit
zum politischen Problem wer-
den könnte. Ursula von der Ley-
en, die am Mittwoch vom Euro-
päischen Parlament als neue
Präsidentin der EU-Kommissi-
on bestätigt werden soll und
künftig die Politik der EU voran-
treibt, muss diesen Befund ernst
nehmen. Zeigt die Untersu-
chung doch auf, was die Bürger
der EU von ihr in den kommen-
den fünf Jahren erwarten.
Die Forscher haben vor allem
eine Botschaft an die angehende
Kommissionspräsidentin: Die
Mehrheit der Europäer fürchtet,
den eigenen Lebensstandard
künftig nicht mehr halten zu
können. Das ist das Ergebnis ei-
ner repräsentativen Umfrage in
allen 27 EU-Mitgliedstaaten im
AAAuftrag des Think Tanks Ber-uftrag des Think Tanks Ber-
telsmann-Stiftung. Die Studie
liegt WELT vor. Bei der Unter-
suchung, die im Juni stattfand,
konnten die Befragten aus neun
vorgegebenen Themen ein oder
zzzwei auswählen, die ihnen per-wei auswählen, die ihnen per-
sönlich die größten Sorgen be-
reiten. In einigen Ländern sind
dabei die finanziellen Sorgen be-
sonders ausgeprägt; so sagten 61
Prozent der befragten Franzo-
sen, dass steigende Lebenshal-

tungskosten ihnen persönlich
die größten Sorgen bereiten. In
Polen waren es sogar 62 Pro-
zent, im EU-Schnitt mit 51 Pro-
zent. In Deutschland sind nach
dem langjährigen Aufschwung
diese Ängste weniger stark ver-

em langjährigen Aufschwung
iese Ängste weniger stark ver-

em langjährigen Aufschwung

breitet; nur für 44 Prozent der
Befragten haben sie Priorität;
gleichwohl ist es immer noch
das bei weitem meistgenannte
Thema. Ansonsten treiben die
Deutschen allerdings andere
Themen um als etwa die Men-
schen in Frankreich, Italien, Po-
len oder Spanien.
In den vier letztgenannten
Ländern und der EU als ganzes
sorgen sich die Bürger neben
den Finanzen vor allem um die
Gesundheit und den Verlust des
Arbeitsplatzes. Beides hat bei
den Deutschen keine Priorität.
Stattdessen fühlt sich ein Vier-
tel der Befragten in Deutschland
durch Kriminalität bedroht – sie
wird an dritter Stelle der größ-
ten Sorge genannt. Und sogar 28
Prozent machen sich Sorgen um

politischen Radikalismus. Dane-
ben wollten die Forscher von
den Befragten auch wissen, wel-
che Themen gesamtgesell-
schaftlich im Moment Priorität
haben und auf europäischer
Ebene geregelt werden sollten.
Es war gewissermaßen die Frage
nach dem Arbeitsauftrag für von
der Leyen.
Dabei geben die Europäer der
CDU-Politikerin, die am Mitt-
woch im Europäischen Parla-
ment in Straßburg ihr Pro-
gramm vorstellt, drei Prioriäten
mit auf den Weg: Umwelt-
schutz, sichere Arbeitsplätze
und eine stabile Sozialversiche-
rung. Der Umweltschutz liegt
dabei gesamteuropäisch an ers-
ter Stelle; für 40 Prozent hat er
hohe Prioriät.
Tatsächlich haben die Um-
weltthemen seit Ende vergange-
nen Jahres eine beeindruckende
Karriere gemacht, sagt Studien-
leiterin Isabell Hoffmann von
der Bertelsmann Stiftung. „Sehr
lange hatte die Migrationspoli-

tik für die EU-Bürger höchste
Priorität“, sagt Hoffmann. „Seit
Ende des vergangenen Jahres
und damit noch vor Fridays for
Future nimmt allerdings die Be-
deutung der Klimathemen zu
und die Migrationsthemen tre-
ten zurück.“ Arbeit und Soziales
seit Jahren relativ konstant auf
dem zweiten oder dritten Platz.
In Deutschland beispielswei-
se ist für knapp die Hälfte der
Befragten der Klima- und Um-
weltschutz das drängendste
Thema. Danach folgt die Sorge
um sichere Arbeitsplätze – und
wieder Kriminalität. Beinahe je-
der vierte Befragte will, dass
sich die EU stärker um die öf-
fffentliche Sicherheit kümmern.entliche Sicherheit kümmern.
Unter den näher betrachteten
Mitgliedsländern hat das Thema
nur in den Niederlanden eine
ääähnlich hohe Priorität.hnlich hohe Priorität.
VVVon der Leyen hat schon beion der Leyen hat schon bei
der Vorstellung ihres Kollegi-
ums im September verdeutlicht,
was die Schwerpunkte ihrer Ar-
beit sind – sie sind erstaunlich
deckungsgleich mit den Wün-
schen, die EU-Bürger gegenüber
Bertelsmann angaben. So hat
der Klimaschutz für von der
Leyen oberste Priorität: Schon
in den ersten 100 Tagen nach ih-
rem Amtsantritt will sie ihr Kli-
maschutzpaket, den sogenann-
ten Green New Deal vorlegen.
Der Name für das Klima-
schutzpaket ist geschickt ge-
wählt, erinnert er doch an den
New Deal, mit dem US-Präsi-
dent Franklin D. Roosevelt die
US-Wirtschaft nach der Welt-
wirtschaftskrise wieder ange-
kurbelt hat. Die CDU-Politike-
rin suggeriert, dass sie Klima-
und Umweltschutz mit wirt-
schaftlichen Fragen verbinden
will. Tatsächlich will von der
Leyen die EU darauf verpflich-
ten bis 2050 klimaneutral zu
sein; helfen sollen dabei milliar-
denschwere Investitionen.

WWWill die Wünsche von allen EU-Bürgern erfüllen: die designierte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ill die Wünsche von allen EU-Bürgern erfüllen: die designierte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen

DPA

/ THIERRY ROGE

Die Frau gegen Bürger-Ängste


Eine Mehrheit der Europäer unterstützt


den Kurs von Ursula von der Leyen.


Sie sorgen sich aber vor einem


drohenden sozialen Abstieg

Free download pdf