Die Welt Kompalt - 11.11.2019

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SPORT DIE WELIE WELIE WELTKOMPAKTTKOMPAKT MONTAG,11.NOVEMBER2019 SEITE 26


FUSSBALL

Mainz trennt sich von
Sandro Schwarz

Einen Tag nach dem 2:3 gegen
Union hat Mainz seinen Trai-
ner Sandro Schwarz entlassen.
„Das ist das Ergebnis von in-
tensiven Gesprächen am Sams-
tagabend und Sonntagmor-
gen“, so der Klub. Schwarz war
seit Mai 2017 im Amt.

Wolfsburg verliert
viertes Spiel in Folge

Bayer Leverkusen hat seine
kleine Krise gestoppt. Nach
zuletzt vier Spielen ohne dreifa-
chen Punktgewinn siegte das
Team von Peter Bosz beim VfL
WWWolfsburg 2:0. Karim Bellarabiolfsburg 2:0. Karim Bellarabi
und Paulinho erzielten die Tore.
WWWolfsburg ist jetzt seit siebenolfsburg ist jetzt seit sieben
Pflichtspielen ohne Sieg. Der SC
Freiburg hat dank eines Tores
von Nils Petersen 1:0 gegen
Eintracht Frankfurt gewonnen.

Liverpool gewinnt
gegen ManCity

Jürgen Klopp hat dem FC Live-
rpool das Gipfeltreffen der-
Premier League gewonnen. Die
Reds besiegtenManchester
City mit 3:1. Liverpool geht
jetzt mit neun Punkten Vor-
sprung vor dem Rivalen in die
Länderspielpause. Fabinho,
Mohamed Salah und Sadio
Mané trafen für Liverpool, der
Anschlusstreffer von Bernardo
Silva kam zu spät für die Elf
von Trainer Pep Guardiola.

EISHOCKEY

Deutschland verliert
gegen die Slowakei

Die deutsche Nationalmann-
schaft hat zum Abschluss des
Deutschland Cups 2:3 nach
Verlängerung gegen die Slowa-
kei verloren. Das Team von
Bundestrainer Toni Söderholm
gab eine 2:0-Führung aus der
Hand. Dank des Punktgewinns
schloss der Gastgeber das
Turnier als Zweiter ab. Den
Titel feierte die Schweiz. Zuvor
hatte sich Deutschland 4:3
gegen Russland gewonnen und
3:4 gegen die Schweiz verloren.

BASKETBALL

Bayern gewinnt
Topspiel gegen Alba

Der FC Bayern hat das Bundes-
liga-Spitzenspiel gegen Alba
Berlin gewonnen. Die Münch-
ner siegten 84:80 und fügten
den Gästen die erste Nieder-
lage zu. Bayerns bester Werfer
war Alex King mit 19 Punkten.
Bayern führt mit sechs Siegen
die Tabelle an.

KOMPAKT


A


uf eine gewisse Weise
war es eine verräteri-
sche Geste. Mats Hum-
mels blickte hektisch
um sich, suchte den Blickkontakt
zu seinen Mitspielern. Dann
schlug sich der Ex-Nationalspie-
ler mit der Handinnenfläche im-
mer wieder auf die Brust und for-
derte unmissverständlich deut-
lich ein, was die Kollegen nicht
imstande waren zu zeigen: Herz,
Kampf, Mut und Leidenschaft. Es
gab aus Sicht von Borussia Dort-
mund viele bittere Szenen an die-
sem blamablen Abend in Mün-
chen – doch diese Sequenz, als
Hummels klarmachte, woran es
nahezu der kompletten Mann-
schaft gefehlt hatte, war viel-
leicht der bitterste überhaupt.

VON OLIVER MÜLLER

„Es war ein Zeichen für uns,
dass wir selber keine Topmann-
schaft sind“, sagte der Abwehr-
chef des BVB nach dem 0:4 (0:1)
beim FC Bayern – einem Spiel, in
dem dem selbst ernannten Titel-
aspiranten vom größten Rivalen
die Grenzen aufgezeigt worden
waren. An guten Tagen könne der
BBBVB zwar eine TopmannschaftVB zwar eine Topmannschaft
sein, so Hummels. Doch ein ech-
tes Spitzenteam müsse dies eben
auch an schlechten Tagen erken-
nen lassen. „Und das schaffen wir
zurzeit und gerade auswärts zu
selten“, so Hummels.
Bleibt die Frage: Wenn der
BBBVB keine SpitzenmannschaftVB keine Spitzenmannschaft
hat – was hat er dann? Eine An-
sammlung von Talenten, die nur
schönen Fußball spielen können,
wenn die Sonne scheint, der Geg-
ner sie in Ruhe lässt und die im-
mer dann versagen, wenn es da-
rauf ankommt? Es fiel am Sams-
tagabend schwer, Argumente ge-
gen diese These zu finden. „Das
war ehrlicherweise überhaupt
kein Fußball“, sagte BVB-Sport-
direktor Michael Zorc. „Männer-
fffußball“ hatte er vor dem Spit-ußball“ hatte er vor dem Spit-
zenspiel eingefordert. Was Zorc
stattdessen zu sehen bekam, war
die Bestätigung aller Vorurteile,
die man gegenüber der hoch ver-
anlagten, aber psychisch und
physisch nur begrenzt belastba-
ren Dortmunder Mannschaft ha-
ben kann. Es war ein verzagter,

verängstigter Fußball – ohne jeg-
liche Durchschlagskraft in der
Offensive und Konsequenz in der
Defensive. „Ich bin konster-
niert“, musste Zorc eingestehen:
„„„Wir hatten uns viel vorgenom-Wir hatten uns viel vorgenom-
men für dieses Spiel und dann ei-
ne Nichtleistung geboten.“ Wie-
der einmal.
Die schwarz-gelben Eckdaten
vom Samstagabend waren ge-
nauso verheerend wie in den ver-
gangenen vier Jahren, wenn der
BBBVB nach München fuhr. EgalVB nach München fuhr. Egal
mit welchem Trainer, mit wel-
cher Aufstellung oder mit wel-

cher Taktik: Die Dortmunder fal-
len regelmäßig auseinander,
wenn sie bei den Bayern antreten
müssen. Es ist ein tief sitzender
Komplex, der die Mannschaft
lähmt, wenn sie in die Münche-
ner Arena einläuft. Im Oktober
2 015 gab es ein 1:5, danach ein 1:4.
Es folgte ein 0:6. Unter Lucien
Favre setzte sich die Horrorbi-
lanz fort: Im April verspielte der
BBBVB durch ein 0:5 wohl die Meis-VB durch ein 0:5 wohl die Meis-
terschaft. Und nun dürfte dem
Coach bewusst geworden sein,
dass es auch in diesem Jahr mit
dem Titel nichts werden wird –

sollte sich nicht etwas grundle-
gend ändern.
„Das war ein sehr, sehr schwa-
ches Spiel von uns. Unglaublich.
Man kann verlieren, kein Pro-
blem, aber so ...“, sagte Favre, der
bislang auch in den schwierigen
Phasen wie der Rückrunde der
VVVorsaison oder während der lau-orsaison oder während der lau-
fffenden Spielzeit, als der BVB be-enden Spielzeit, als der BVB be-
reits sicher geglaubte Siege noch
aus der Hand gegeben hatte, stets
um Haltung bemüht war. Doch
diesmal fiel es dem Schweizer ex-
trem schwer. „Die Bayern waren
viel besser als wir. Tempo, Ballan-

E


in letztes Mal setzte ne-
ben Karl-Heinz Rumme-
nigge das gewohnte Freu-
denbeben ein. Sein Tribünensitz-
nachbar Uli Hoeneß sprang
Samstag nach dem ersten Tor
seines FC Bayern beim 4:0 gegen
Borussia Dortmund auf und
umarmte den Vorstandschef. „Er
hätte mich beinahe die Treppe
heruntergestoßen“, so Rumme-
nigge.

VON JULIEN WOLFF

Für Hoeneß war es das letzte
Spiel als Vereinspräsident und
Aufsichtsratschef, beide Posten
gibt er auf der Jahreshauptver-
sammlung am Freitag ab. Und

wird künftig wohl einige Plätze
weiter sitzen. Der Kantersieg war
für den 67-Jährigen der perfekte
Abschied. Er schwärmte von der
Leistung der Spieler unter Inte-
rimstrainer Hansi Flick. „Das war
von der ersten bis zur 90. Minute
eine Demonstration unserer
Mannschaft“, so Hoeneß. „Man

sieht, dass Hansi Flick mit ihr gut
zurechtkommt.“
Im Falle einer deutlichen Nie-
derlage wäre es schwer zu ver-
mitteln gewesen, mit Flick wei-
terzumachen. Nun aber hat der
54-Jährige gute Chancen, min-
destens bis zur Winterpause
Trainer des Rekordmeisters zu

bleiben. Oder sogar bis Saisonen-
de. Seine Bilanz aus zwei Spielen:
zwei Siege, kein Gegentor. Flicks
Entscheidung, Starzugang Cou-
tinho und Thiago zweimal in Fol-
ge auf die Bank zu setzen, war
mutig. Und richtig. „Wir werden
mit Hansi Flick bis auf Weiteres
arbeiten“, betonte Rummenigge.
„Er hat gesagt, dass diese Spiele
erst mal die Ziellinie sind. Die hat
er bravourös überschritten.“
Die nächste Partie steigt erst
am 23. November, dann treten
die Bayern bei Fortuna Düssel-
dorf an. Bis dahin ist Länder-
spielpause. „Es wäre klug, in den
nächsten 14 Tagen in aller Ruhe
erst im Klub einig zu werden, wie
es weitergeht. Hansi Flick spielt

Der Übergangstrainer


darf weitermachen


Nach dem Kantersieg gegen Dortmund bleibt
Hans-Dieter Flick beim FC Bayern im Amt.

Neuer beschreibt ihn als „Menschenfänger“


„Wir sind keine


TTTopmannschaft“opmannschaft“


Dortmunds Versagen bei den Bayern hat schon Tradition.


Trainer Favre gelingt es nicht, seine Mannschaft


wetterfest zu machen. Und ihm fehlt ein Plan B

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