Handelsblatt - 11.11.2019

(Nandana) #1

Plötzlicher Abschied


Warum Gründer Frank Thelen die


Höhle der Löwen verlässt. S. 18


G 02531 NR. 217 PREIS 3,10 €


Dax
13 228,
-0,46 %

E-Stoxx 50
3 699,
-0,19 %

Dow Jones
27 681,
+0,02 %

S&P 500
3 093,
+0,26 %

Gold
1 458,92 $
-0,65 %

Euro/Dollar
1,1018 $
-0,29 %

Stand: Schlusskurse Freitag

Kurz notiert


·


Neuer Streit über den Min-
destlohn: Der Druck, die Lohn-
untergrenze von derzeit 9,
Euro auf zwölf Euro anzuheben,
wächst. Selbst aus der Union
kommt Kritik am bisherigen
Verfahren der Mindestlohnkom-
mission. Deren Chef, Jan Zilius,
warnt im Handelsblatt vor ei-
nem Eingriff in die Tarifautono-
mie und Jobverlusten in Zeiten
des Abschwungs. Seite 8

·


Familienunternehmen
warnen vor Huawei: Die Bun-
desregierung ringt um die Fra-
ge, ob das chinesische Unter-
nehmen am Aufbau des
5G-Netzes beteiligt werden soll.
Die Familienunternehmer in
Deutschland sehen Gefahren für
die technologische Unabhän-
gigkeit und Datensicherheit.
Kostenargumente dürften keine
Rolle spielen. Seite 10

·


Industriestaaten verfehlen
Klimavorgaben: Der klima-
freundliche Umbau der Welt-
wirtschaft schreitet nicht
schnell genug voran. Dabei ge-
hen die Schäden längst in die
Milliarden, zeigt eine neue Un-
tersuchung. Seite 12

·


Streit bei Daimler um den
E-Antrieb: Der Betriebsrat des
Autobauers will den Antriebs-
strang für Elektroautos unbe-
dingt im Stammwerk Untertürk-
heim bauen. Doch die Chan-
cen dafür stehen
schlecht, Konzernchef
Källenius muss spa-
ren. Zugleich über-
bieten sich Zuliefe-
rer mit Angeboten,
den Antriebsstrang
komplett zu liefern. Nun
droht der Betriebsrat mit einem
Aufstand. Seite 16

·


Bankenaufsicht Eba will effi-
zientere Stresstests: Der Chef
der EU-Bankenaufsicht, José
Manuel Campa, will schnellere
Stresstests einführen, Ballast
bei der Regulierung abwerfen
und schlägt im Handelsblatt-In-
terview eine Neuregelung bei
Interessenkonflikten vor. Er lobt
den Vorstoß von Bundesfinanz-
minister Scholz für eine euro-
päische Einlagensicherung.
Seite 32

„Der wachsende Wohlstand bringt mehr einheimi-
schen Konsum“, sagte IfW-Präsident Gabriel Felber-
mayr dem Handelsblatt. Während das Bruttoinlands-
produkt in den ersten neun Monaten nur um 6,
Prozent zulegte, wuchsen die Umsätze im Einzelhan-
del in den ersten drei Quartalen um 8,2 Prozent, im
Onlinehandel betrug das Plus in den ersten acht Mo-
naten sogar 16,8 Prozent. Experten erwarten für das
Onlineshopping-Event „Singles’ Day“, das heute in
China stattfindet, eine Umsatzsteigerung von rund
25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die chinesische Regierung hat die volkswirtschaft-
liche Bedeutung des Konsums erkannt. Um das
schwächelnde Wirtschaftswachstum weiter zu stüt-
zen, will Peking die Kauflaune der Verbraucher wei-
ter verbessern. Erst im Frühjahr verkündete Peking
milliardenschwere Steuererleichterungen. Weitere
Maßnahmen könnten folgen.

Der anhaltende Handelskrieg mit Amerika schwächt die chinesische


Volkswirtschaft. Die Ansteckungsgefahren für Deutschland sind enorm.


Sorge um Chinas Wirtschaft


Warten auf neue Ware:
Der Binnenkonsum in
China steigt, die Privatver-
schuldung aber auch.

imago images/VCG [M]


Schwerpunkt Seiten 6, 7



dpa

C

hina ächzt unter den Folgen des anhalten-
den Handelskriegs mit den USA. Das
Wachstum der zweitgrößten Volkswirt-
schaft der Welt schwächt sich ab, die Indus-
trieproduktion sinkt, die Gewinne der chi-
nesischen Industrieunternehmen schrumpften im Sep-
tember bereits den zweiten Monat in Folge. „Die Unter-
nehmen sind wegen des Handelskriegs und der globa-
len Entwicklungen verunsichert“, sagte Max Zenglein,
Leiter des Wirtschaftsprogramms beim Berliner China-
Thinktank Merics.
Die deutsche Wirtschaft blickt mit Sorge auf die
Volksrepublik: „Die derzeitige Wachstumsschwä-
che Chinas wird mehr und mehr auch zu einer Be-
lastung der deutschen Konjunktur“, sagt Martin
Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen In-
dustrie- und Handelskammertags.
Zum Stützpfeiler der chinesischen Wirtschaft ent-
wickeln sich immer stärker die Konsumausgaben.

Koalition einigt sich bei der Grundrente


Kompromiss sieht Einkommens- statt Bedürftigkeitsprüfung vor.


Die Große Koalition hat nach langem Streit
einen Kompromiss bei der Grundrente er-
zielt. Die Spitzen von CDU, CSU und SPD
verständigten sich am Sonntag nach sechs-
stündigen Verhandlungen darauf, dass die
Grundrente nach einer Einkommensprü-
fung gewährt wird. Die von der Union ge-
forderte weitaus umfassendere Bedürftig-
keitsprüfung ist damit vom Tisch. Die SPD
hatte die Bedürftigkeitsprüfung abgelehnt,
obwohl sie im Koalitionsvertrag steht.

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbau-
er nannte den Kompromiss eine „ausbalan-
cierte Lösung“, die auch den Parteigre-
mien zu vermitteln sei. Die amtierende
SPD-Chefin Malu Dreyer sprach von einem
„sozialpolitischen Meilenstein“. Dreyer
nannte den Kompromiss „ein gutes Signal
für meine Partei“ und ergänzte: „Wir brau-
chen die Grundrente für die Halbzeitbi-
lanz.“ Nach Überzeugung von CSU-Chef
Markus Söder gibt es jetzt „keinen Grund

mehr, über den Fortbestand der Großen
Koalition zu debattieren“.
Der Streit über die Grundrente hatte die
Koalition an den Rand des Zusammen-
bruchs geführt. Für die SPD ist die Grund-
rente ein Herzensanliegen. Rentner, die
trotz 35 Beitragsjahren keine Rente ober-
halb der Grundsicherung erzielen, erhalten
durch die Grundrente ab 2021 einen Auf-
schlag auf ihre Rente. fsp/str

MONTAG, 11. NOVEMBER 2019


DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG



Bericht Seite 11



Kampf um Reputation


Grafik des Tages: Welche Berufe welches


öffentliche Ansehen genießen. S. 24


Die derzeitige


Wachstums-


schwäche


Chinas wird


zunehmend zu


einer Belastung


der deutschen


Konjunktur.


Martin Wansleben
DIHK-Hauptgeschäftsführer

Schwer berechenbar


Warum die Tesla-Aktie eine


riskante Wette bleibt. S. 36


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