National Geographic Germany - 11.2019

(Barry) #1

„SEXISMUS


IN JEDER


FORM.“


Emma González überlebte 2018 jenen Amoklauf,
bei dem 17 Schüler und Mitarbeiter ihrer High-
school in Florida starben. Sie ist Mitbegründerin
der Bürgerrechtsbewegung March for Our Lives.
„Belästigung und Diskriminierung. Das umfasst ver-
balen und sexuellen Missbrauch am Arbeitsplatz und
zu Hause. Jede Form von Sexismus, die dazu führt,
dass Frauen erniedrigt und unterdrückt werden.“

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30 %
aller Länder, die von
der Weltbank im
Rahmen einer
aktuellen Studie
untersucht wurden,
verabschiedeten
zwischen 2008 und
2017 keine Gesetze
zur Förderung der
Gleichstellung der
Geschlechter: 131 von
187 Ländern
beschlossen solche
Reformen, doch 54
taten das nicht, und
zwei, Usbekistan und
Bahrain, erließen
sogar Gesetze, die
die Geschlechter-
ungleichheit
verschärften.

In vielen Entwicklungs-
ländern sind Frauen
nicht frei. In armen
Gemeinschaften geben
Familien eher Geld
für die Bildung von
Jungen als von
Mädchen aus. Oft
bekommen Frauen
ungeplant viele Kinder
und sind für deren
Versorgung allein verant-
wortlich. Darunter
leiden Mütter wie Kin-
der – und damit
betrifft es unsere
Zukunft.

DIE BERÜHMTE
PRIMATENFORSCHERIN
SETZT SICH FÜR
BILDUNG UND NATUR-
SCHUTZ EIN.
SIE HAT VIELE JAHRE
IN TANSANIA GELEBT.

Es gibt kein einziges
Land, in dem Frauen
echte Gleichstellung
erreicht haben. Die
Hindernisse sind
unterschiedlich. Um sie
zu beseitigen, müssen
wir sie zunächst
analysieren. Dazu
brauchen wir zuverläs-
sigere Daten. Wir
wissen zum Beispiel
nicht genau, wie viele
Mädchen eine Schule
besuchen und wie viele
Frauen ein eigenes
Einkommen haben. Wie
ist es um ihre Gesund-
heit und Sicherheit
bestellt, woran sterben
sie? Ohne solche
Informationen können
wir keine effektiven
Maßnahmen ergreifen,
die den Bedürfnissen
von Frauen gerecht
werden. Daten wie
diese geben uns die
Macht zu handeln.


MIT IHREM MANN
GRÜNDETE SIE DIE
BILL & MELINDA GATES
FOUNDATION.
DIE STIFTUNG KÄMPFT
GEGEN GLOBALE
UNGLEICHHEIT UND
ARMUT.


MELINDA


GATES


JANE


GOODALL


Frauen sind die Hälfte
der Menschheit,
haben aber nicht die
Hälfte der Macht und
der Möglichkeiten.
Frauen verfügen über
weniger Geld, weniger
Raum, weniger
Mobilität und weniger
Sicherheit. Sie sind
deswegen in stärkerem
Maß von Umweltzer-
störung und Klima-
wandel betroffen als
Männer. Die größte
Herausforderung
wird sein, aus dieser
Position der Schwäche
die Kraft zu entwickeln,
die Menschheit zu
über zeugen, dass es
einen globalen
Kurswechsel braucht,
wenn wir das Zwei-
Grad-Klima-Ziel
erreichen wollen.

DIE ÖKONOMIN LEITET
DIE ABTEILUNG
ENERGIE, VERKEHR
UND UMWELT AM
DEUTSCHEN INSTITUT
FÜR WIRTSCHAFTS-
FORSCHUNG IN BERLIN.
KEMFERT BERÄT DIE
DEUTSCHE BUNDES-
REGIERUNG ALS
MITGLIED DES
SACHVERSTÄNDIGEN-
RATS FÜR UMWELT-
FRAGEN. SIE FORSCHT
VOR ALLEM ZU DEN
KOSTEN DES KLIMA-
WANDELS UND BETONT
DIE ÖKONOMISCHEN
CHANCEN, DIE SICH
AUS DER ENERGIE-
WENDE ERGEBEN.

CLAUDIA


KEMFERT


Was ist die größte Herausforderung,


vor der Frauen heute stehen?

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