Handelsblatt - 01.11.2019

(Brent) #1

Bislang gebe es diese Konzepte auf
dem deutschen Markt noch nicht,
sagt Thomas Zabel, Leiter des Woh-
nungsgeschäfts von JLL in Deutsch-
land. Zwar könne man Wohnungen
von Marken wie etwa YOO kaufen.
Diese hätten jedoch nicht die für
Branded Residences typischen ange-
schlossenen Dienstleistungen. Der
Markteintritt neuer Akteure sei sehr
nahe. „Wir führen konkrete Gesprä-
che mit potenziellen Anbietern in
Berlin und Frankfurt“, sagt Zabel.
Generell seien Hotelketten für das
Segment prädestiniert. Anders als
klassische Luxusmarken besitzen sie
bereits Know-how im Servicebereich.
In München plant der Hotelbetreiber
Mandarin Oriental ein Residenz-Kon-
zept in der Altstadt.


Weltweit zählt Savills mehr als 420
der Markenresidenzen mit mehr als
65 000 Apartments, Tendenz stark
steigend. Wurden in diesem Jahr 60
neue Projekte fertiggestellt, sollen im
nächsten Jahr 70 weitere auf den
Markt kommen.
Die Projekte sind auch für vermö-
gende Anleger interessant. Zwar
werden manche Objekte an Einzelin-
vestoren vergeben, häufig werden
aber auch Einzelapartments ver-
kauft. Im Schnitt seien die Apart-
ments um ein Fünftel teurer als an-
dere Luxuswohnungen, schätzt Za-
bel. Vergleichbare Wohnungen im
Ausland schlagen meist im Millio-
nenbereich zu Buche. Außerdem sei-
en die Immobilien laut Zabel wert-
stabil. Einerseits befinden sie sich in

der Regel in zentralen Lagen von
Großstädten. Andererseits hegen die
Namens- und Lizenzgeber der Resi-
denzen hohe Ansprüche an Qualität.
Das zahle sich auch langfristig aus.
Empirische Untersuchungen zur
Preisentwicklung gibt es jedoch
nicht. Dafür scheint das Marktseg-
ment noch zu klein.
Temporäres Wohnen
Da die Wohnungen meist für tempo-
räres Wohnen genutzt werden, eig-
nen sich die Angebote sowohl zur Ei-
gennutzung als auch zur Vermietung.
Die Beratungsfirma Graham Associa-
tes gibt eine Zielrendite zwischen
drei und fünf Prozent an. Hinzu kä-
men mögliche Preissteigerungen der
Immobilie.

Die Marken sind üblicherweise Li-
zenzgeber für die Immobilien. Sie le-
gen zugleich Qualitätskriterien fest,
erklärt Zabel. Stehen etwa Moderni-
sierungen an, müssen sie auf dem ge-
forderten Niveau der Marke erfolgen,
sonst kann diese dem Projekt den
Namen entziehen.
Warum es diese Angebote in
Deutschland noch nicht gibt, kann sich
JLL-Mann Zabel nur mit dem Immobi-
lienboom und der großen Konkurrenz
um Projektentwicklungen erklären.
Die Hotelketten würden ihre Marken-
residenzen in den Großstädten schon
heute gern an den Markt bringen.
Auch Porsche tüftelt schon an einem
weiteren Projekt: In Stuttgart plant der
Autobauer bereits den zweiten Por-
sche Design Tower Deutschlands.

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Penthäuser und Luxuswohnungen
WOCHENENDE 1./2./3. NOVEMBER 2019, NR. 211^31

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