fertig sind oder die Brattempe-
ratur fürs Fleisch erreicht ist. Per
App lassen sich die Angaben mit
dem Kochrezept auf dem Handy
abgleichen. Auslaufendes Was-
ser der Waschmaschine meldet
der smarte „Eve Water Guard“,
der Anfang 2020 auf den Markt
kommen soll. Wer schnell fliehen
will, bevor die Füße nass werden, könnte zu den
Nike „Adapt BB“-Sneakers greifen – die schließen
sich per App ganz schnell von selbst.
Smart ist nicht immer schlau
Spannend wird es, wenn sich noch mehr Dinge
noch intensiver vernetzen und „eine Art Eigenin-
telligenz entwickeln“, wie Lukas Merz
von der Frankfurter IT-Beratung Advisori
FTC erklärt. „Dann trägt man vielleicht
eine smarte Armbanduhr, die den Schlaf
überwacht und der Kaffeemaschine sagt:
,Der Benutzer hat nicht gut geschlafen,
mach den Kaffee heute etwas stärker!‘“
Skeptisch betrachtet der IT-Experte
App-gesteuerte Türschlösser, die einen
Hausschlüssel überflüssig machen. Zum
aktuellen Zeitpunkt sieht er noch Sicher-
heitslücken: „Mit semiprofessionellen IT-
Kenntnissen und etwas Motivation kann man heute
mit einem handelsüblichen Smartphone den Großteil
dieser Türschlösser knacken.“
Absolute Sicherheit und einen verlässlichen
Datenschutz wird es bei Smarthome-Produkten,
die mit dem Internet verbunden sind, also extern
vernetzt sind, ohnehin nicht geben. „Deshalb“, so
der IT-Berater, „muss man sehr genau abwägen, ob
man sich beispielsweise einen Sprachassistenten
oder auch andere Gerätschaften ins Haus holt. Die
Erweiterung des persönlichen Komforts zulasten von
Datenschutz und IT-Sicherheit kann sonst schnell zu
unangenehmen Effekten für den Nutzer und seine
Umgebung führen, die sich nachträglich kaum wie-
der einfangen lassen.“
Ein No-Go ist für Merz vernetz-
tes Spielzeug. Er erinnert an die
Puppe „Cayla“, die vor zwei Jahren
vielfach unterm Weihnachtsbaum
lag. Die Bundesnetzagentur hat
Eltern geraten, die Puppe schnell
wieder zu entsorgen. n
Text: Helmar Tal
Home, smart Home
Die Zukunft des vernetzten Wohnens hat erst begonnen.
Neue spannende Produkte kommen auf den Markt, die uns den Alltag erleichtern,
manchmal aber auch mit Vorsicht zu genießen sind
S
ommer, Sonne, Urlaub – und zu
Hause versucht sich der Einbre-
cher. Was für andere als Albtraum
endet, war für eine Familie aus
Iserlohn kein Drama. Das beherz-
te „Hallo?!“, aus 3000 Kilometer Entfernung
an die heimische Sprechanlage gesendet,
trieb den Unbekannten in die Flucht.
Der Wunsch nach Sicherheit ist einer der
Gründe für den Kauf von Smarthome-Produkten.
Weitere Hauptmotive: mehr Komfort und geringere
Energiekosten. Das lassen sich immer mehr Men-
schen immer mehr kosten. Der Umsatz mit Smart-
home-Produkten liegt laut Statista aktuell bei etwa
3,6 Milliarden Euro – Tendenz steigend. Nur 26
Prozent der Deutschen lehnen Smarthome-Anwen-
dungen ab. Sie fürchten zum Beispiel
Hackerangriffe oder grundsätzlich
die zu große Abhängigkeit von der
Technik.
Überwachungssysteme mit Kame-
ras und Bewegungsmeldern gehören
zur Grundausstattung des intelligen-
ten Heims. Ebenso smarte Thermos-
tate, die per App die Heizung regu-
lieren, und schlaue Steckdosen. Wer
befürchtet, potenzielle Einbrecher
könnten simple Licht-an-Licht-aus-
Wechsel durchschauen, kann auf raffiniertere Art
Anwesenheit vorgaukeln: Der französische Herstel-
ler Netatmo lässt Hundegebell oder Stimmengewirr
ertönen, während eine Außenkamera unterscheidet,
ob sich ein Auto, Mensch oder Tier nähert.
Vom Katzenklo bis zum Sneaker
Apropos Tiere: Auch sie genießen bereits eine smarte
Rundumversorgung: Fütterautomaten lassen sich mit
einer App von unterwegs steuern, und das Katzenklo
„LavvieBot“ reinigt sich selbst – mit einem Rechen,
der wegharkt, was wegmuss. Eine App informiert
über den Status der Abfalltüte.
Auch die Küche wird immer intelligenter: Kühl-
schränke, die dank Innenkameras ihren Besitzern
im Supermarkt verraten, ob noch Butter da ist, gibt
es schon (Bosch, Samsung). Noch nicht im Handel
ist der erste Backofen, dessen Tür sich per Sprach-
befehl öffnet – wenn man etwa mit beiden Händen
ein Backblech halten muss. Eine Weltneuheit von
Siemens. Sogar Töpfe und Pfannen werden „intel-
ligent“: Ihre Sensoren melden, wenn die Nudeln
➝ WOHNEN
etwa 20 Mrd.
vernetzte Geräte
werden für 2020
prognostiziert
etwa 20 Mrd.
vernetzte Geräte
werden für 2020
prognostiziert
etwa 20 Mrd.
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werden für 2020
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etwa 20 Mrd.
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etwa 20 Mrd.
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werden für 2020
prognostiziert
Das Internet der
Dinge (IoT) wächst
und wächst. Bis
2020 sollen welt-
weit rund 20 Mrd.
Geräte vernetzt sein.
2016 waren es noch
knapp 6 Mrd.
FOCUS READY+ Special/2019