Focus - 09.11.19

(singke) #1
NACHRICHTEN

Fotos:

Felix Schmitt für FOCUS-Magazin, dpa, Tim Wegner/laif, Siemens AG

20 FOCUS 46/


CDU bezahlt am meisten für Werbung im Netz


D


ie CDU hat in diesem Jahr bislang
am meisten Geld für Werbung auf
Facebook ausgegeben. Das geht aus der
Werbebibliothek des sozialen Netzwerks
hervor. Demnach bezahlte die CDU seit
März 2019 für Werbeanzeigen 287 840
Euro an Facebook. Dahinter folgen SPD
(266 918), Grüne (214 945), FDP (114 430),
CSU (67 265) und Linke (35 305). Die

niedrigsten Ausgaben hatte die AfD mit
27 431 Euro. Facebook erlaubt es Parteien
und Verbänden, gegen Bezahlung poli-
tische Inhalte in den Feeds von Nutzern
auszuspielen. In den vergangenen acht
Monaten nahm der Konzern dadurch ins-
gesamt 7,3 Millionen Euro in Deutsch-
land ein. In den USA waren es seit Mai
2018 mehr als 785 Millionen Euro. mwo

Facebook

Lufthansa ändert den Kurs


mehr versucht, den zunehmend selbst-
herrlichen Baublies zu stoppen, um die
UFO vor einem Bedeutungsverlust zu
retten. Bei Lufthansa-Personalvertre-
tern heißt es, Baublies habe Verträge
ausgehandelt, die selbst von den eige-
nen Leuten nicht verstanden würden.
UFO beschäftigt mittlerweile Staats-
anwälte. Im März zeigten Baublies
und seine Vertraute, die heutige UFO-
Chefin Sylvia De la Cruz, ihren Vor-
gänger Behrens, weitere Funktionäre
und einen externen Buchhalter wegen
Untreue an. Im April schickte der UFO-
Beirat wiederum eine Anzeige gegen
Baublies und fünf weitere Funktionäre
raus. Man bezichtigt sich wechsel-
seitig, Privatvergnügungen mit UFO-
Kreditkarten bezahlt zu haben. Mitte
Mai gab es eine Razzia bei der UFO.
Fest steht: Die Funktionäre bedienen
sich üppig. Behrens und eine UFO-
Kollegin, die im LH-Aufsichtsrat sitzen,
müssen nur 35 Prozent ihrer Jahres-
gage (80 000 Euro) an die Gewerkschaft
zahlen. Üblich sind 90 Prozent. UFO
klagt nun. Baublies bezeichnet die
Verträge als ungültig, behielt als LH-
Aufseher (bis 2018) aber selbst 65 Pro-
zent der Tantiemen: „Unser Beschluss
sollte erst ab 2018 gelten.“ jph

N


ach dem erneuten Streik der
Flugbegleiter denkt die Lufthan-
sa (LH) über einen Kurswechsel
im Umgang mit der Gewerkschaft UFO
nach. Bislang hat der Konzern alles
unternommen, um UFO als Tarifpart-
ner loszuwerden. Nun könnte Lufthan-
sa-Chef Carsten Spohr versuchen, die
Arbeitnehmervertreter als Verhand-
lungspartner zu akzeptieren. Darauf
deutet auch Spohrs Angebot hin, mit
UFO über eine Schlichtung zu verhan-
deln. Die Gewerkschaft fordert unter
anderem Zulagen für Kabinenchefs
und Zeitarbeiter.
Seit Jahren bekämpfen sich Luft-
hansa und UFO. Im Zentrum der Kri-
tik steht der ehemalige UFO-Vorstand
Nicoley Baublies, jetzt Sprecher der
Gewerkschaft. Baublies habe in den
vergangenen Jahren viel für seine Leu-
te rausgeholt und damit Lufthansa-
Chef Spohr verärgert, heißt es bei der
Gewerkschaft. Die Fluglinie habe da-
her versucht, das UFO-Management
zu spalten und eigene Leute einzu-
schleusen. Einer davon soll Alexander
Behrens gewesen sein, der von April
2016 bis Mai 2019 UFO-Chef war.
Das wird jedoch von verschiedenen
Seiten dementiert. Behrens habe viel-

Gewerkschaft UFO

Zeugnistag
FOCUS bewertet die Macher
der Woche

5


2


5


Teure
Liebe

San Francisco Er be-
gann vor zwei Jahren
mit großer Leiden-
schaft bei Uber. Doch
Dara Khosrowshahi
bekommt den Fahr-
dienst einfach nicht
auf Kurs: 1,2 Milliar-
den Dollar Verlust im
dritten Quartal! Die
Aktie ist seit dem
Börsengang im Mai
um 30 Prozent gefal-
len. Liebesentzug ...

Neue
Liebe
München Nach dem
Abgang von Janina
Kugel hat Siemens
eine neue Diversitäts-
beauftragte gefun-
den. Maria Ferraro soll
dafür sorgen, dass
die Firma von ganz
unterschiedlichen
Biografien profitiert.
Sie weiß, wovon sie
spricht: Ferraro kam in
Kanada zur Welt und
arbeitete in London.

Verbotene
Liebe
Chicago Eine Liebes-
affäre erschüttert
einen Weltkonzern:
Der Fast-Food-Gigant
McDonald’s hat
seinen Chef Steve
Easterbrook wegen
einer Beziehung zu
einer Angestellten
gefeuert. Trostpflas-
ter für den Briten: Er
erhält 675 000 Dollar
Abfindung. Reicht für
das eine oder andere
Dinner zu zweit.

Maria
Ferraro, 46
Finanzchefin Di-
gitale Industrien
bei Siemens

Steve Easter-
brook, 52
Ex-Vorstands-
chef von
McDonald’s

Dara Khos-
rowshahi, 50
Vorstandschef
von Uber

UFO-Mann
Nicoley Baublies

Lufthansa-Chef
Carsten Spohr

Leerer Check-in der
Lufthansa am Donnerstag

1964 flohen neun Menschen aus der DDR in die


Freiheit. Versteckt in einer BMW Isetta.


Die BMW Isetta war ein besonderes Auto. Als kleines und erschwingliches
Motocoupé konzipiert, verhalf sie Hunderttausenden zu mobiler Unabhängigkeit.
Und im geteilten Berlin der Sechzigerjahre sogar zu einem Leben in Freiheit.
Denn dank des Einfallsreichtums eines mutigen Mannes konnten in einer
umgebauten BMW Isetta einst neun Menschen nacheinander aus der DDR in den
Westen geschmuggelt werden. Eine wahre Geschichte, die so unglaublich wie
berührend ist. Und die uns an das Versprechen erinnert, mit dem Autos seit jeher
gebaut werden: den Menschen Freiheit und Selbstbestimmtheit zu schenken.

Lesen Sie die ganze Geschichte über den kleinen Fluchthelfer – und sehen Sie den
Film jetzt auf bmw.com.

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