Süddeutsche Zeitung - 18.11.2019

(National Geographic (Little) Kids) #1
von christof kneer

München– DasUrteil von Egon Coordes
war diesmal nicht nötig, anders als im
Frühjahr 1985. Damals war Coordes als As-
sistent des Bayern-Trainers Udo Lattek ex-
tra von München nach Ludwigsburg gefah-
ren, um sich ein Drittligaspiel anzuschau-
en. Ludwigsburg spielte gegen Sandhau-
sen, im Mittelfeld von Sandhausen spielte
der 20-jährige Hansi Flick, „und das nicht
besonders gut“, wie sich Flick, 54, heute
mit einem Schmunzeln zu erinnern meint.
Er wusste damals, dass er beobachtet wird,
der junge Bayern-Manager Uli Hoeneß hat-
te ihm das telefonisch angekündigt. Am
Tag nach dem Spiel, das nicht besonders
gut war, ist Flick mit dem Auto nach Mün-
chen gefahren, wo er im Bayerischen Hof
in Anwesenheit des Managers Hoeneß und
des Präsidenten Willi O. Hoffmann einen
Profivertrag beim FC Bayern unterzeichne-
te. Er blieb dann fünf Jahre in München.
So lange denken sie bei Bayern gerade
nicht voraus, sie sind solide damit ausgelas-
tet, erst mal die nächsten Monate zu organi-
sieren. An diesem Wochenende haben sie
sich aber erst mal den Luxus geleistet, fünf
Jahrzehnte rückwärts zu blicken, Uli Hoe-
neß hat anlässlich seines sogenannten und
angeblichen Abschieds noch mal ein paar
alte Geschichten erzählt. Dass er dies in fei-
erlicher Stimmung tun konnte, hatte aber
wiederum mit dem Mann zu tun, der vor
vierunddreißigeinhalb Jahren gegen Lud-
wigsburg verlor. „Wer den Mitgliedern so


ein wunderbares Fußballspiel wie letzten
Samstag schenkt, der hat Beifall ver-
dient!“, rief Hoeneß bei der Jahreshaupt-
versammlung und unter Hinzuziehung
mehrerer Ausrufezeichen in den Saal, nach-
dem er zuvor „den Cheftrainer Hansi
Flick“ und dessen Team begrüßt hatte:
„Schön, dass ihr da seid.“ Ausrufezeichen!
Man darf aber anmerken, dass Flick in
erster Linie dem Mitglied Hoeneß etwas ge-
schenkt hat mit dem jüngsten 4:0 gegen
Dortmund. Dank dieses nicht zu widerle-
genden Ergebnisses konnte Hoeneß auf
die in Jahrzehnten bewährte „Gebrauchs-
anweisung für Mitgliederversammlungen
beim FC Bayern“ zurückgreifen, dort steht
unter anderem: Witzeüber sowie Attacken
gegenDortmund und 1860 gehen immer.

Dank dieses 4:0 konnte Hoeneß lustvoll
ein paar Spitzen platzieren, er hätte das
eher nicht gekonnt, wenn seine Fußball-
mannschaft gegen Dortmund 1:5 oder
auch nur 0:1 verloren hätte, unter einem
Cheftrainer Niko Kovac möglicherweise.
Uli Hoeneß war Hansi Flick dankbar,
Flick hat ihm diesen großen Abend für im-
mer gerettet. Am Hofe Hoeneß wird Dank-
barkeit belohnt, was der Chef des dem Ho-
fe untergeordneten Vereins später verkün-
den durfte: „Bis Weihnachten und mögli-

cherweise darüber hinaus“ werde Flick die
Mannschaft betreuen, sagte Karl-Heinz
Rummenigge, was ihm einen ausgezeich-
neten Applaus einbrachte, der am Ende
des Tages aber natürlich Hansi Flick galt.
Es war eine der Nachrichten dieses sehr,
sehr langen Abends: dass auch leisere Men-
schen für lauten Beifall taugen. „Ich sage
voller Überzeugung: Wir vertrauen Hansi
Flick“, sagte Rummenigge, wieder setzte
es massiven Applaus, wieder galt er Flick,
der auf der Anzeigentafel ein entspanntes
Gesicht dazu machte. Vermutlich spüren
die Leute so was: dass hier einer eben kei-
nen verbissenen Karriereplan durchzieht,
sondern selber noch ein bisschen staunt,
was da gerade mit ihm passiert.
Und war Jupp Heynckes etwa laut?
Bei Bayern haben sie inzwischen aber ge-
lernt, dass es ein Missverständnis wäre,
Flick nur als nett zu bezeichnen. Flick ist
niemand, der Politik oder Druck in eigener
Sache macht, aber als er sich vorigen Diens-
tag mit den hohen Herren zum Zukunftsge-
spräch traf, hat er eines deutlich gemacht:
dass es in niemandes Sinne wäre, wenn
nach jedem weiteren Bayern-Spiel diesel-
be Frage gestellt wird. Geht es weiter mit
Flick, oder war das sein letztes Spiel als In-
terimstrainer? Kommt ein neuer Chef oder
ein neuer Übergangstrainer? Hat wieder je-
mand mit Arsène Wenger telefoniert?
Am Donnerstag, dem Tag vor der Mit-
gliederversammlung, haben die Bosse also
entschieden, den ursprünglichen Zwei-
Spiele-Auftrag auszudehnen. Flick hat das

Upgrade gerne angenommen, und so wird
sein bis 2021 laufender Assistentenvertrag
nun angepasst und in einen vorübergehen-
den Cheftrainervertrag umgewandelt. Wie
lange Flick der Mannschaft als Chef vor-
steht, kann er nun selber beeinflussen; von
dem in Trainerfragen eher berüchtigten
Rummenigge bekam Flick immerhin
schon mal so viel Lob zugeteilt, dass es, ent-
sprechende Ergebnisse vorausgesetzt,
durchaus bis Sommer reichen könnte.

Flick habe „eine imponierende Vorstel-
lung von Training, von Taktik“, sagte Rum-
menigge, „und er hat einen sehr guten Um-
gang mit den Spielern“. Wer Flicks Ent-
scheidungen zuletzt verfolgt hat, durfte
sich an eine Situation erinnert fühlen, die
am Anfang jenes großen Bayern-Zyklus
stand, der mit den Abschieden von Franck
Ribéry und Arjen Robben gerade erst zu En-
de gegangen ist. Man habe endlich wieder
einen „Fußball-Lehrer“, rief Hoeneß im
April 2009, mit etwas boshafter Betonung
auf „Lehrer“. Jupp Heynckes war damals
eingesprungen, um mit routinierten Hand-
griffen das ideologische Durcheinander zu
ordnen, das der Trainer Jürgen Klinsmann
hinterlassen hatte. Auch Flick hat nun erst
mal Grundlagenarbeit verordnet, er hat in
der arg verlotterten Defensive wieder grup-

pendynamisches Denken etabliert, indem
er Laufwege und die Einhaltung korrekter
Abstände üben ließ. Auch hat er das Ko-
vac’sche Alle-hinter-dem-Ball-Verteidi-
gen abgeschafft und durch ein offensive-
res Abwehrspiel ersetzt, bei dem zum Bei-
spiel die Flügelspieler Kingsley Coman
und Serge Gnabry nicht ständig ihren Ge-
genspielern hinterhersprinten müssen.
Vor allem Coman habe von innen ge-
leuchtet, heißt es, als Flick ihn ermunterte,
sich ruhig wieder ins Risiko zu stürzen und
darauf zu vertrauen, dass ein möglicher
Ballverlust von einem präzise abgestimm-
ten Verbund schon aufgefangen werde.
Bei Bayern trauen sie Flick inzwischen
zu, dass er den Verein in den Sommer füh-
ren kann, bis dahin bliebe Zeit, sich mit
Kandidaten wie Erik ten Hag, Thomas Tu-
chel oder gar Pep Guardiola zu befassen.
Gedanken über eine Rückkehr Guardiolas
hat der neue Präsident Herbert Hainer
nicht dementiert, der Vorstand werde ver-
suchen, „den besten Trainer für den FC
Bayern zu bekommen“, aber dieser Mann
müsse „auch verfügbar sein“. Als wahr-
scheinlich gilt dieses Szenario aber nicht.
Was Hansi Flick im Sommer machen
wird, hat bisher keiner gefragt, aber diesen
stillen Mann sollte niemand unterschät-
zen. Nach kurzen Abstechern in die Funkti-
onärsbüros hat er sich nun endgültig sel-
ber bewiesen, dass er wieder Trainer sein
will, und die letzten Tage dürften auch sei-
nen Appetit auf die Chefrolle geweckt ha-
ben, in München oder anderswo.

München– „Lieber Karl-Heinz“, sagte Uli
Hoeneß, er fummelte mit der linken Hand
das Mikrofon zurecht, jetzt, in diesem Mo-
ment, in dem nach Jahrzehnten auch eine
Männerfreundfeindschaft aus der Öffent-
lichkeit verschwand, sollte kein Wort verlo-
ren gehen. Hoeneß, zu diesem Zeitpunkt
am Freitagabend nur noch für wenige Mi-
nuten Präsident des FC Bayern, dankte
dem Vorstandsvorsitzenden Kalle „Karl-
Heinz“ Rummenigge für dessen Bericht.
„Und dann muss ich dir sagen: Ich wusste
gar nicht, dass du so emotional sein
kannst.“ Gelächter in der Olympiahalle.
Auch Rummenigge grinste. Hoeneß nahm
seine Brille ab, er konnte das gerade richtig
genießen, ein letztes Mal durfte er seinen
langjährigen Weggefährten vor allen Mit-


gliedern foppen. „Aber ich finde das wun-
derbar. Es ist schön, das Leben ist damit
einfacher. Dankeschön.“ Applaus. Hoeneß
zog die Brille wieder an, er leitete über zum
nächsten Tagesordnungspunkt, „nach die-
ser sehr emotionalen Rede...“ Neben Hoe-
neß beugte sich Rummenigge vor, er sagte:
„Verarschen kann ich mich selber.“
Und so endete das jahrelange Nebenein-
ander dieser einander sehr speziell verbun-
denen Männer ungewöhnlich heiter. Rum-
menigge lachte, so frei und hemmungslos
wie selten in der Öffentlichkeit. Hoeneß
brüllte beinahe vor Lachen, er klatschte
Rummenigge kräftig auf die Schulter.
In diesem Moment zeigte sich, dass der
Abschied von Uli Hoeneß von der großen
Bühne, von seinen Ämtern als Präsident

und Aufsichtsratschef, auch Spannungen
löst. Es ging für Hoeneß und Rummenigge
nun ausnahmsweise nicht mehr darum,
recht zu haben, es ging nicht einmal dar-
um, dass der anderenichtrecht hat. Es
ging darum, dass einer, Hoeneß, zumin-
dest ein bisschen geht – und dass er dabei
ein paar Spannungen mitnimmt, die man-
che Beziehung in den vergangenen Jahren
belastetet, die den Verein manchmal ge-
lähmt oder sogar blockiert hatte.
Die Jahreshauptversammlung des
FC Bayern am Freitag war wie üblich ein
folkloristischer Abend, mit vielen selbstre-
ferenziellen und selbstgefälligen Reden,
mit Rekordzahlen, mit mutigen und auch
kritischen Wortbeiträgen, mit Rednern
wie demKutten-Kini, am Schluss mit der
Kapelle „14 Hoibe“. Sie war aber auch ein
Abschied, nie wieder wird Hoeneß bei ei-
ner Versammlung oben auf dem Podium
sitzen. Und dieser vermeintliche Abschied
von Hoeneß aus der ersten Reihe bedeutet
für den FC Bayern tatsächlich nicht das
Ende der Vereinsgeschichte; er ist auch die
Grundlage für einen Neuanfang.

Rein formell hat der Verein an diesem
trotz allem auch von Formalitäten gepräg-
ten Abend nur für Hoeneß einen Nachfol-
ger als Präsidenten gewählt, Herbert
Hainer. Außerdem haben die Mitglieder
Hoeneß zum Ehrenpräsidenten gewählt,
beides war so erwartet worden. Hainer
konnte auch ein paar Sympathien gewin-
nen, zum Beispiel durch den Satz, dass der
FC Bayern „kein kickender Konzern“ sei,
„und das darf er auch niemals werden“. Die
schwierige, vielleicht sogar unmögliche
Aufgabe, einem so emotionalen und impul-
siven Präsidenten wie Hoeneß zu folgen,
bewältigte Hainer, indem er erst gar nicht

versuchte, sich zu verstellen. Vor der Wahl
sagte Hoeneß oben auf dem Podium: „Und
wir vom Präsidium, wir schleichen uns.“
Nach der Wahl ruckelte sich Hainer den
Stuhl von Hoeneß zurecht, dann führte er
nüchtern durch den restlichen Abend.
Doch Hainer ist nur ein Drittel des Um-
bruchs auf der höchsten Ebene des Ver-
eins. Und wie sehr die beiden anderen Drit-
tel einbezogen wurden in diese Abschieds-
feier, das war durchaus bemerkenswert.
Oliver Kahn, der im Januar im Vorstand
anfangen wird, um dann offiziell nach zwei
Jahren Rummenigges Vorsitz zu überneh-
men, wurde von den Mitgliedern frene-
tisch gefeiert, obwohl er bislang keinen
Leistungsnachweis als Vorstand geliefert
hat. Sogar der professionelle Kahn-Skepti-

ker Rummenigge erwähnte ihn in seiner
(übrigens nicht durchgehend emotiona-
len) Rede fast euphorisch: „Er war auf dem
Platz unser Titan. Wir wissen: Titan rostet
nicht, und dementsprechend können wir
uns auf einiges gefasst machen.“ Für Kahn
dürfte es ein angenehmer Abend gewesen
sein, auch bei den Wortmeldungen der Mit-
glieder bekam er nur Vorfreude zu hören.
„Da hast du viel Arbeit, um diesen Vor-
schusslorbeeren gerecht zu werden“, sagte
Hoeneß einmal schmunzelnd.
Für Hasan Salihamidzic war der Abend
weniger entspannt. Dem Sportdirektor,
der zum 1. Juli zum Sportvorstand beför-
dert werden soll, wurde auch applaudiert,
allerdings eher höflich. Der Beifall wurde
auch nicht stärker dadurch, dass Hoeneß

und Rummenigge den Mann, auf den sie
sich 2017 nach einer einjährigen Suche ge-
einigt hatten, bei jeder Gelegenheit er-
wähnten und lobten. „Uli, Hasan und ich“,
das war ein fester Bestandteil in der Rede
von Rummenigge. Vielmehr verfestigte
sich im Laufe des Abends der Eindruck,
dass Salihamidzic, der als Leistungsnach-
weis schon ein paar Transfers verantwor-
tet hat, wohl eher geholfen wäre, wenn die
anderen nicht ständig über ihn redeten, als
ob ihm unbedingt geholfen werden müsse.
Später, bei den Wortmeldungen, muss-
te sich vor allem Salihamidzic Kritik anhö-
ren, möglicherweise wird er im Laufe der
Jahre so routiniert werden wie Rummenig-
ge, der den Vorwurf der fehlenden Mensch-
lichkeit an seiner Schulter abprallen ließ
wie zuvor Hoeneß’ Klatscher. Wohl auch
wegen der Kritik an seinem Zögling sagte
Hoeneß später auf der Pressekonferenz:
„Bei den Wortmeldungen kam das Chaos,
da muss man sich was einfallen lassen. Ich
war kurz davor, auf die Bühne zu gehen.“
Und so beantwortete er die Frage, wie sehr
er sich wirklich zurückziehen wird. In den
vergangenen Jahren habe er sich „präsidia-
ler verhalten – ich habe das so verstanden,
dass ich jetzt meine Meinung deutlicher sa-
gen kann, weil sie nicht automatisch Rück-
schlüsse auf den FC Bayern zulässt“. Der
Privatmann und Ehrenpräsident lebte die-
se neue Freiheit gleich aus, er schimpfte
über „Krakeeler“, die sich „unter dem Deck-
mantel der Demokratie und der freien Mei-
nungsäußerung“ selbstdarstellen würden.
Er sagte: „Wenn es den Leuten partout
nicht gefällt, dann können sie auch zu Hau-
se bleiben. Es wird niemand gezwungen,
Mitglied beim FC Bayern zu sein.“
Es war wieder ein sehr eigenes Verständ-
nis von Meinungsvielfalt. Es war die Wut ei-
nes Mannes, der sich zwar von seinen Äm-
tern zurückgezogen hat, der aber dennoch
nicht aufhören wird, seinen Verein zu
schützen und so zu gestalten, wie er das für
richtig hält. benedikt warmbrunn

Mailand– Deritalienische Fußball-Klub
Inter Mailand hat Medienberichte demen-
tiert, wonach Trainer Antonio Conte per-
sönlich einen Drohbrief erhalten habe. Der
Brief sei an den Verein gegangen, teilte In-
ter der italienischen Nachrichtenagentur
Ansa mit. Zuvor hatte die ZeitungCorriere
della Seraberichtet, Trainer Conte habe ei-
nen Umschlag mit einem Projektil von ei-
nem anonymen Absender bekommen.
LautGazzetta dello Sporterhält Conte Poli-
zeischutz. Seine Frau schrieb jedoch in den
Sozialen Netzwerken: „Fürs Protokoll: Die
Geschichte mit der Kugel ist ein Scherz.“
Der Verein informierte die Behörden, die
Ermittlungen laufen.
Die Hintergründe für die ominöse Post
sind unklar. Unzufriedenheit mit Inters
sportlicher Situation allerdings sollte als
Motiv keine Rolle spielen: Der Gruppengeg-
ner von Borussia Dortmund hat in der
Champions League gute Chancen auf den
Einzug ins Achtelfinale und liegt in der Se-
rie A nur einen Punkt hinter Tabellenfüh-
rer und Titelverteidiger Juventus Turin
auf dem zweiten Platz. sid

Köln– Zahlreiche Schiedsrichter haben am
Sonntag den Kölner Amateurfußball be-
streikt. Damit wollen die Unparteiischen
ein „deutliches Zeichen gegen die Gewalt
und die zunehmende Verrohung“ setzen,
denen sie sich immer häufiger ausgesetzt
sehen. Die Schiedsrichter des Kreises Köln
schickten am Sonntag kurzfristig keine Un-
parteiischen zu allen Spielen der Kreis-
ligen A bis D. Ihre Entscheidung veröffent-
lichten sie auch erst kurz vor den geplan-
ten Anstoßzeiten. Die meisten Kreisliga-
Spiele mussten abgesagt werden. Vor drei
Wochen hatte es wegen vieler gewalttäti-
ger Vorkommnisse einen bundesweit be-
achteten Streik der Schiedsrichter des Ber-
liner Fußball-Verbandes gegeben. Rund
1500 Amateurpartien fielen an einem Wo-
chenende aus. Nun reagierten auch die Köl-
ner. In der Domstadt gab es nach Angaben
der Schiedsrichter in der vergangenen Sai-
son in den Kreisligen zehn tätliche Angrif-
fe sowie weitere 56 Vorfälle, in denen Refe-
rees beleidigt oder bedroht wurden. dpa

Bei Bayern haben sie gelernt,
dass es ein Missverständnis wäre,
Flick nur als nett zu bezeichnen

Braunschweig –Fußball-Drittligist Ein-
tracht Braunschweig hat sich von Trainer
Christian Flüthmann, 37, getrennt. Der Ent-
schluss sei nach reiflicher Überlegung und
dem nötigen Abstand zum letzten Pflicht-
spiel bei Preußen Münster (1:1) getroffen
worden, hieß es in einer offiziellen Stel-
lungnahme. Braunschweig belegt nach
15 Spieltagen Tabellenplatz fünf mit drei
Punkten Rückstand auf einen Aufstiegs-
rang. Nach Abwägung aller Argumente sei
der Klub „nicht zu der Überzeugung ge-
kommen, dass Flüthmann die Wende mit
der Mannschaft schaffen wird“, sagte Ein-
trachts Sportdirektor Peter Vollmann.
Nach einem starken Saisonstart konnte
der deutsche Meister von 1967 in den ver-
gangenen acht Ligaspielen nur einen Sieg
verbuchen. Christian Flüthmann hatte die
Mannschaft erst in der Sommerpause über-
nommen, nachdem sein vorheriger Chef,
André Schubert, zu Holstein Kiel gewech-
selt war. Ein Nachfolger soll in Kürze gefun-
den werden. sid

„Ich habe das so verstanden,
dass ich meine Meinung
deutlicher sagen kann.“

Ein Szenario mit Pep Guardiola
wird vom Klub nicht dementiert –
als wahrscheinlich gilt es nicht

Drohbrief an Inter
Trainer Antonio Conte erhält Polizeischutz

Streik in Köln
Schiedsrichter setzen ein Zeichen

Flüthmann beurlaubt
Eintracht Braunschweig ohne Trainer

Lauter Applaus für einen leisen Mann


Das Modell Heynckes: Hansi Flick bringt den FC Bayern mit seriösen Handgriffen auf Kurs und wird mit einem Cheftrainer-Vertrag belohnt.
Womöglich wird er sogar bis Sommer verantwortlich bleiben – und sich dann überlegen, ob er wieder in die zweite Reihe rücken will

Wütend nur noch als Privatmann


Nach seiner letzten Jahreshauptversammlung als Präsident des FC Bayern schimpft Uli Hoeneß über „Krakeeler“ unter den Mitgliedern – SportdirektorHasan Salihamidzic muss viel Kritik aushalten


DEFGH Nr. 266, Montag, 18. November 2019 (^) SPORT HF3 27
Verkehrte Verhältnisse: Hansi Flick wird groß auf die Leinwand geworfen, während klein auf dem Podium sein Förderer Uli Hoeneß spricht. FOTO:CHRISTINA PAHNKE / SAMPICS
Doch noch geschüttelt und gerührt: der ehemalige FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß
(links neben seiner Gattin Susi). FOTO: ALEXANDER HASSENSTEIN / GETTY
Die neuen Macher: Hasan Salihamidzic (links) lauscht, was ihm der künftige Vor-
standsvorsitzende Oliver Kahn zu sagen hat. FOTO: PETER SCHATZ

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