Bild - 18.11.2019

(backadmin) #1
Mülheim – Am Volks-
trauertag wurde in
Mülheim an der Ruhr
(NRW) den Opfern
der Weltkriege ge-
dacht. Doch auf der
Schleife am SPD-
Kranz stand: „Den
Opfern von Krieg
und Verschissmuss“
statt „Faschismus“!
Jochen Hart-
mann (60,
Fraktion „BürFraktion „BürFraktion „Bür--
gerlicher Auf-
bruch Mül-

„Der Feh-
ler stach
ins Au-
ge, ich
habe

SPD-


  • treter
    ange-
    spro-


chen.“ Der schnitt die
Schleife kurzerhand
unter „Krieg“ ab.
Rodion Bakum (29), Rodion Bakum (29),
Mülheimer SPD-Chef:
„Wir beauftragen seit „Wir beauftragen seit
Jahren dieselbe Gärt-
nerei. Die hat diesmal
eine Firma aus Essen
mit dem Druck der
Schleife beauftragt.“Schleife beauftragt.“
Angeblich habe
man auf dem Be-
stellschein statt „F“
ein „V“ gelesen.
„Doch dass auch
noch zweimal ‚ss‘
in einem Wort auf-
taucht, ist schon auf-
fällig“. Jetzt will man
juristische Schritte
prüfen. (weg/fsch)

So hing die
Schleife am
Mahnmal
der Gefan-
genen

Fotos

: JOCHEN HARTMANN

Opfern von Krieg
und Verschissmuss“
statt „Faschismus“!
Jochen Hart
mann (60,
Fraktion „Bür
gerlicher Auf
bruch Mül
heim“):
„Der Feh
ler stach
ins Au
ge, ich
habe
den
SPD-
VerVerVer--
treter
ange
spro

Berlin –Das Auswär-
tige Amt macht den tige Amt macht den
Außenminister zum
Gespött!Gespött!
Am Samstag nahm
Außenminister Heiko
Maas (53, SPD) den
„Preis für Verständi-
gung und Toleranz“
entgegen. Das Jüdi-
sche Museum ehrte
Maas – der erklär-
termaßen „wegen
Auschwitz in die Poli-

tik gegangen“ ist – für
dessen „klare Worte“
gegen Rechtspopu-
lismus und Antisemi-
tismus.
Doch als Maas
sich ehren lässt, hat
sein UN-Botschafter
die Auszeichnung
längst zur Farce ge-
macht: In der Nacht
zu Samstag hatte die
UN-Generalversamm-
lung acht Resolutio-
nen verabschiedet


  • ausnahmslos AL-
    LE gegen Israel. Ge-
    gen die Besetzung
    der einst syrischen
    Golanhöhen, gegen
    die Besetzung paläs-
    tinensischer Gebiete.
    Zum Raketenterror ge-
    gen Israel gab es keikeikei--
    ne Resolution.
    Siebenmal stimmte
    Deutschland zu. Nur
    einmal enthielt es sich
    bei den Anti-Israel-Be-
    schlüssen, die von Dikschlüssen, die von Dikschlüssen, die von Dik--
    taturen wie Venezu-
    ela, Kuba und dem
    autoritären Ägypten


ela, Kuba und dem
autoritären Ägypten

ela, Kuba und dem

eingebracht worden
waren.
Dabei hatte Maas
selbst im Mai die
„unfaire Behand-
lung“ Israels bei
den UN beklagt: Is-
rael werde „in unan-
gemessener Form an-
geprangert, einseitig
behandelt und aus-
gegrenzt“. Maas vergegrenzt“. Maas vergegrenzt“. Maas ver--
sprach: Deutschland
werde sich „mit Über

sprach: Deutschland
werde sich „mit Über

sprach: Deutschland
werde sich „mit Überwerde sich „mit Über--
zeugung und Nach-
druck gegen jeden
Versuch stellen, Israel
zu isolieren oder zu
delegitimieren“.
Große Worte vom
Außenminister! Doch
die scheinen im ei-

genen Haus wenig
von Gewicht zu sein.
Denn besonders ei-
ner scheint Maas zu
ignorieren: UN-Bot-
schafter Christoph
Heusgen (64).
Der war zuvor lan-
ge Jahre außen- und ge Jahre außen- und
sicherheitspolitischer sicherheitspolitischer
Berater der Bundes-
kanzlerin und ist seit
2017 für die Bundesre-
gierung in New York – gierung in New York –
und machte seitdem
mehrfach von sich
reden. Er verschaff-
te seiner Frau einen
hoch bezahlten UNO-
Job und fiel mit anti-
israelischen Äußerun-
gen auf. Er verglich
im UN-Sicherheitsrat
den Raketen-Terror
der Hamas gegen
Israel mit dem Ab-

riss von Häusern oh-
ne Baugenehmigung


  • ein Mittel Israels ge-
    gen illegal errichte-
    te Gebäude, egal ob
    sie von Palästinensern
    oder Israelis errichtet
    wurden. Im Mai hielt wurden. Im Mai hielt
    er eine Rede über er eine Rede über
    die Friedenshinderdie Friedenshinder-
    nisse in Nahost. Die nisse in Nahost. Die
    Hauptschuldigen laut Hauptschuldigen laut
    Heusgen: Israel und Heusgen: Israel und
    die USA.die USA.
    Das Maas-Ministe-
    rium rechtfertige das rium rechtfertige das
    AbstimmungsverhalAbstimmungsverhal-
    ten gegenüber BILD ten gegenüber BILD
    so: Man habe zuvor so: Man habe zuvor
    versucht, „noch nachversucht, „noch nach-
    teiligere Beschlüsse teiligere Beschlüsse
    zu verhindern“. Warzu verhindern“. War-
    um man dann aber um man dann aber
    trotzdem gegen Istrotzdem gegen Is-
    rael stimmte, blieb rael stimmte, blieb
    offenoffen... (asc, fpi)


Mit der Rente sollte man es hal-
ten wie mit dem Jahresurlaub: Je
weiter er weg ist, desto intensiver
denkt man an ihn.
Anders gesagt: Je ferner der Ruhe-
stand, desto besser sind die Chan-
cen vorzusorgen und etwas gegen
mögliche Altersarmut zu tun.
Das ist nicht Panikmache, sondern
Realismus:
Die Rente ist NICHT sicher!
Allein die Renten-Reparaturen der
letzten Jahre (Rente mit 63, Fest-
schreiben des Rentenniveaus bis
2015, Grundrente) zeigen, dass die
Politik die demografische Lücke
längst erkannt hat und sich gegen
mögliche Renten-Wut wappnen will.
Wo immer weniger Berufstätige für
immer mehr Rentner aufkommen
müssen, wo Migranten in Sozial-
systemen landen oder einfachen
Jobs arbeiten und später selbst be-
dürftig werden, gerät die Renten-
kasse unter Druck.
Schon jetzt wandern jährlich rund 100
Mrd. Euro von der Steuer- in die
Rentenkasse. Wie lange das noch
gut geht, steht in den Sternen. Wer
im Alter auf der sicheren Seite sein
will, sollte vor allem eins tun:
VORSORGEN!


Die


Rente ist


NICHT


sicher!
Von
RALF SCHULER

Liebe


Nationalelf,


ich habe Euer schönes Spiel gepriesen.
Denn es war leicht, tänzerisch, freud-
voll. Die Stadien waren ausverkauft.
Die Einschaltquoten explodierten.
Gern habe ich über Euren Ruhm
geschrieben.
Heute streue ich Asche auf Euer
Haupt. Der Borussia-Park war halb
leer, wo Ihr spieltet. Normalerwei-
se gehen 59000 in den Borussia-Park.
Nur 30000 kamen. Noch nie haben
sich Deutsche so wenig für ihre Nati-
onalelf interessiert. Es ist eine lieblose
Öde. Die Liebe ist verschwunden. Am


onalelf interessiert. Es ist eine lieblose
Öde. Die Liebe ist verschwunden. Am


onalelf interessiert. Es ist eine lieblose


Hotel kaum noch Fans. Manuel Neuer
joggt vorbei, niemand interessiert es.
Was ist geschehen?
Die Nationalelf war einmal der Herz-
schlag Deutschlands. Merkel, Kohl
machten Selfies in der Umkleide. Selfie
mit dem halb nackten Schweinsteiger.
Das Licht ist erloschen, das vor ein Das Licht ist erloschen, das vor ein
paar Jahren noch brannte. Bei der
WM in Russland in der Vorrunde
ausgeschieden.
Ja, da begann der Schmerz. Der
Schmerz des Entliebens. Nach dem
Entlieben kommt die Langeweile.
Die deutsche Nationalelf ist ein
Langweiler geworden.
Liebesforscher haben erkannt, dass die
Langeweile der Tod der Liebe ist.Langeweile der Tod der Liebe ist.
Herzlichst


Sie können Franz Josef Wagner
auch eine E-Mail schreiben:
[email protected]

Berlin – Bon oder kein
Bon – das ist ab dem


  1. Januar nicht mehr
    die Frage.die Frage.Denn ab
    2020 gilt die „Beleg-
    Ausgabepflicht“: Kaf-
    fee, Eis oder Brötchen



  • bei jedem Mini-Ein-
    kauf gibt es einen Bon
    dazu. Ob der Kunde will
    oder nicht.
    Die Bon-Pflicht ist Teil
    der „Kassensicherungs-


verordnung“ (beschlos-
sen 2016). Die soll Steu-
erbetrug bekämpfen:
Laut Bundesrechnungs-
hof werden pro Jahr 10
Mrd. Euro an Steuern
an deutschen Theken
und Ladentresen hin-
terzogen.
Doch es wird eine
Zettelflut ausgelöst:
Der Einzelhandel rech-
net mit mehr als zwei

Mio. Kilometern an zu-
sätzlichen Kassenbons
im Jahr!
Vor allem das Bä-
ckerhandwerk schlägt
Alarm: „Wir reden über
Umweltschutz und dis-
kutieren die Reduktion
von Coffee-to-go-Be-
chern, schaffen dann
aber Müllberge aus
Thermopapier“, kriti-
siert Daniel Schneider

(41), Hauptgeschäfts-
führer des Zentralver-
bands des Deutschen
Bäckerhandwerks. Die
Mehrkosten könnten ge-
rade für kleine Betrie-
be existenzgefährdend
sein.
Bäckermeister Karsten
Berning (45) aus Berlin Berning (45) aus Berlin
hat nachgerechnet:hat nachgerechnet: „Bei
unseren drei Filialen
kommen ca. 4000 Eu-

ro Papierkosten im Jahr
dazu.“ Für Ausnahmen
müssen Läden laut Fi-
nanzministerium „sach-
liche oder persönliche
Härte“ nachweisen.
Die Kriterien seien
für Bäcker kaum zu er-
füllen: „Uns ist bisher
kein Fall bekannt, in
dem diese Ausnahme
bewilligt wurde“, sagt
Schneider. (mab)

NRW-Ministerpräsident


Armin Laschet (CDU)


Während Außenminister Maas sich im Jüdischen Museum


in Berlin feiern lässt, stimmt sein UN-Vertreter


in New York sieben Mal gegen Israel


Zettelwirtschaft: Bäckermeister
Karsten Berning (45) hat testweise
einen Tag lang jeden Bon ausgedruckt

HÄNDLER-AUFSTAND


GEGEN BON-PFLICHT


Fotos: ANDREASSUHR/BABIRADPICTURE, O.WALTERSCHEID/BRAUERPHOTOS, EDUARDO MUNOZ ALVAREZ/AFP PHOTO, ATILGAN OZDIL/ANADOLU AGENCY/GETTY IMAGES

Foto: AMIN
AKHTAR/
WELT

Foto: WOLF LUX

Der deutsche UN-Botschafter
Christoph Heusgen (64)

Außenminister
Heiko Maas (53,
SPD) nimmt im
jüdischen Muse-
um den „Preis
für Verständi-
gung und Tole-
ranz“ entgegen

Die UN-Generalversammlung in New York hatte
die umstrittenen Resolutionen verabschiedet

Maasloseloselose


Blamage
Berlin –

Blamage
Berlin –Das Auswär

Blamage
Das Auswär-

Blamage



  • tik gegangen“ ist – für


Blamage
tik gegangen“ ist – für

BlamageBlamageBlamageBlamageBlamageBlamageBlamageBlamageBlamageBlamageBlamageBlamageBlamage


a Große Gefühle: Maas mit seiner Lebens-
gefährtin, Schauspielerin Natalia Wörner (52)

Einige sägen am


Ast unseres Wohlstandes


Von RALF SCHULER

Berlin – Wirbel um die neue
Windrad-Regel der GroWindrad-Regel der Gro-
Ko (1000 m MindestabKo (1000 m Mindestab-
stand von Wohnhäusern). stand von Wohnhäusern).
Umweltministerin Sven-
ja Schulze (51, SPD), Umja Schulze (51, SPD), Um-
weltverbände aber auch
Bundesländer protestieBundesländer protestie-
ren, halten den Abstand ren, halten den Abstand
für zu groß.für zu groß.
Nordrhein-Westfalens Mi-
nisterpräsident Armin La-
schet (58, CDU) platzt der
Kragen. In BILD spricht La-
schet über:


b WINDRÄDER „Die Ener „Die Ener „Die Ener „Die Ener--
giewende braucht Fairness:
Im Land Brandenburg ste-
hen 3825 Windräder, in der
Stadt Berlin quasi null. Des-
halb ist es richtig, dass Bun-
deswirtschaftsminister Peter
Altmaier den Mindestab-
stand von Windanlagen zu
den Häusern der Anwoh-
nern regelt.
Nur so kann die Akzep-
tanz für Windkraft stei-
gen. Niemand auf der Welt
nimmt sich unsere Klima-
schutzpolitik zum Vorbild,
wenn wir durch überhas-

tete Hauruck-Aktionen, bei
denen wir Millionen Men-
schen zurücklassen, für so-
ziale Verwerfungen sorgen.“ziale Verwerfungen sorgen.“
b PENDLER „Wer im länd „Wer im länd-
lichen Raum lebt und lan-
ge Fahrten zur Arbeit auf
sich nimmt, hat Respekt versich nimmt, hat Respekt versich nimmt, hat Respekt ver--
dient. Es kann doch nicht je-
der nach Berlin, Köln, Mün-
chen oder Hamburg ziehen.
Pendler verhindern, dass Pendler verhindern, dass
die Mietmärkte in völlig die Mietmärkte in völlig
überhitzten Städten noch
weiter belastet werden. Gä-
be es keine Pendlerpau-
schale, man müsste sie jetzt

erfinden. Auch das Leben
im ländlichen Raum muss
attraktiv sein.“
b AUTO-HASS „Mich „Mich
macht wütend, wie von be-
stimmten Interessengruppen
versucht wird, offenkundig
systematisch unsere deut-
sche Automobilindustrie ka-
puttzureden.
Die ganze Welt beneidet
uns um unsere tollen Pro-
dukte – und bei uns sägen
einige aggressiv am Ast
unseres Wohlstandes. Un-
sere Schlüsselindustrie, die
Millionen Menschen Arbeit

gibt, hat unsere Unterstüt-
zung verdient. Hier stehe ich
an der Seite der IG Metall
und der anderen Gewerkund der anderen Gewerkund der anderen Gewerk--
schaften.“
b DEN DIESEL „Das Wort „Das Wort
,Diesel-Skandal‘ gehört zu
den Sprachverwirrungen
in Deutschland. Die Die-
sel-Technologie war vor der
Feinstaub- und Stickoxid-De-
batte die staatlich geförderbatte die staatlich geförderbatte die staatlich geförder--
te Spitzentechnologie. Ich
bin sehr für Innovationen,
für alternative Antriebe, sa-
ge aber auch klar: Macht
den Diesel nicht kaputt!“

Nordrhein-
Westfalens
Minister-
präsident
Armin Laschet
(58, CDU)

Mülheim – Am Volks

Eklat um SPD-


Kranz am Volks-


Trauertag


Der SPD-Vertreter
griff zu Nagelschere,
schnitt das Wort
„Verschissmuss“ ab

Wie sicher


ist Deutschlands


Wohlstand?


DIE TALK SCHAU
Gestern bei Anne Will

b Gäste: Markus
Söder (CSU), Anna-
lena Baerbock (Grü-
ne), Christian Lindner
(FDP), Wirtschaftspro-
fessorin Claudia
Kemfert.
b Undiplomatisch-
ter Spruch: Wenn wir
jetzt wieder Schulden
machen, wie wird
das auf die Italie-
ner wirken? (Lindner)
b Witzigster Zwi-
schenruf: Wenn du
jetzt eh nicht mehr
weiterweißt... (Söder
will Linder das Re-
derecht klauen).
b Bester Vergleich:
Im Konzert reicht es
nicht, nur auf die Pau-
ke zu hauen, man
muss auch auf der Vi-
oline spielen! (Söder)
b Frechste Frage:
Warum ist Deutsch-
land immer hinter
Bayern hinterher, wo

Sie doch in der Bun-
desregierung sitzen?“
(Will zu Söder).
b Coolste Antwort:
Weil die CSU in Bay-
ern in bisschen stärern in bisschen stärern in bisschen stär--
ker ist als in Deutsch-
land! (Söder).
b Schönstes Kompli-
ment: Was Sie mit So-
larstrom machen, ist
super, da sollten sich
andere Bundeslän-
der ein Beispiel neh-
men! (Baerbock zu
Söder).
b Interessantester
Begriff: Geisterstrom!
(Lindner über Wind-
strom ohne Leitun-
gen).
b Zitat des Abends:
Das ist die Stärke von
Politik, zu sagen: Ha-
ben wir nicht so ge-
meint! (Baerbock
über grüne Irrtümer).
b Fazit: Politische
Achterbahnfahrt
JOSEF NYARY

SEITE 2 BILD DEUTSCHLAND • 18. NOVEMBER 2019

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