Handelsblatt - 18.11.2019

(Tina Meador) #1

Auf in die Zukunft


Die Wachstumspläne des neuen
Voith-Chefs Toralf Haag. S. 26

G 02531 NR. 222 PREIS 3,10 €

Dax
13 241,
+0,47 %

E-Stoxx 50
3 711,
+0,62 %

Dow Jones
28 004,
+0,80 %

S&P 500
3 120,
+0,77 %

Gold
1 468,30 $
-0,21 %

Euro/Dollar
1,1051 $
+0,26 %
Stand: 0:00 Uhr

Kurz notiert


·


Spezialeinheit gegen Steuer-
sünder: Bundesfinanzminister
Olaf Scholz (SPD) will künftig
mit einer Taskforce aus Steuer-
experten gegen groß angeleg-
ten Steuerbetrug wie im Fall
der Cum-Ex-Geschäfte von
Banken und Anlegern vorgehen.
Die Deutsche Steuergewerk-
schaft begrüßt die Pläne des
Ministers. Seite 9

·
Donald Trump zunehmend in
Erklärungsnot: In der Ukraine-
Affäre gerät der US-Präsident
zunehmend unter Druck. Die
Zeugenaussagen bei den Anhö-
rungen im Kongress zeichnen
das Bild eines Mannes, der skru-
pellos versuchte, mit ukraini-
scher Hilfe seinen Herausforde-
rer Joe Biden zu diskreditieren.
Jetzt verlieren die Republikaner
auch noch wichtige Gouver-
neurswahlen. Seite 10

·
Interne Dokumente belasten
China: Papiere aus dem inneren
Zirkel der regierenden Kommu-
nistischen Partei, die die „New
York Times“ veröffentlichte, be-
legen, wie die Partei die Rechte
muslimischer Bürger in der Re-
gion Xinjiang systematisch ver-
letzt und die Volksgruppe der
Uiguren unterdrückt. Seite 11

·
Bahn-Tochter Arriva wird
zum Ladenhüter: Das Chaos im
Bahn-Vorstand fordert ein ers-
tes Opfer. Finanzchef Alexander
Doll muss gehen, weil der Ver-
kauf der Auslandstochter Arriva
platzte. Am Montag will der
Aufsichtsrat den Streit über die
Personalie abschließen. Doch
das Problem Arriva ist geblie-
ben. Die angebliche Ertragsper-
le erweist sich als Ladenhüter.
Dabei wollte die Bahn mit dem
Verkauf ihre Finanzlöcher stop-
fen. Seite 18

·
VTB-Chef fürchtet
Sanktionen: Andrej
Kostin, der Chef der
zweitgrößten russi-
schen Bank, äußert
sich im Handels-
blatt-Interview be-
sorgt über die Krise der
Finanzbranche und die Folgen
der westlichen Sanktionen. Er
hat aber auch Hochachtung für
die Deutsche Bank. Seite 30

ver wiederum will ihr Gelände mit einem Campus-
netz zu einem Experimentierfeld für 5G ausbauen.
Die Bundesregierung hat mittlerweile die Gebüh-
ren für die Lizenzen lokaler Netze festgelegt. Die ma-
chen allerdings nur einen kleinen Teil der Gesamt-
kosten aus. Das Handelsblatt hat – zusammen mit
dem Mobilfunkdienstleister Mugler – in Modellrech-
nungen ermittelt, welchen Betrag Unternehmen für
Lizenzen, Ausrüstung und Betrieb eines lokalen
5G-Campusnetzes aufbringen müssen: Ein Mittel-
ständler mit zwei Produktionshallen muss demnach
in zehn Jahren mit rund 350 000 Euro Kosten rech-
nen – ein Flughafen mit 3,3 Millionen Euro.
Thomas Jarzombek, Beauftragter des Bundeswirt-
schaftsministeriums für die digitale Wirtschaft und
Start-ups, wertet den Start der lokalen Netze als
wichtigen Schritt: „Wir legen hier das Fundament
für disruptiven Wandel.“ M. Koch, S. Scheuer

Als erste Industrienation startet Deutschland die Lizenzvergabe für firmeneigene


5G-Netze. Exklusive Berechnungen zeigen, wie teuer das für Unternehmen wird.


Anschub fürs 5G-Zeitalter


Aufbau eines
5G-Senders in Köln:
Künftig können sich
Unternehmen lokale
Frequenzen sichern.

Kloubert/Vodafone/Vodafone/dpa

> Schwerpunkt Seiten 4, 5, Kommentar Seite 29

Bloomberg

N


ach monatelangen Diskussionen ebnet
die Bundesregierung den Weg für firmen-
eigene 5G-Mobilfunknetze. In den nächs-
ten Tagen starte die Vergabe von lokalen
Frequenzen an Unternehmen, erfuhr das
Handelsblatt aus dem Wirtschaftsministerium. Damit
ist die Bundesrepublik Pionier unter den großen Indus-
triestaaten. In den meisten Ländern ist der Ausbau des
Mobilfunks den Netzbetreibern vorbehalten. In
Deutschland können Firmen unabhängig von den Netz-
betreibern ins 5G-Zeitalter starten und eigene Sicher-
heitsstandards setzen.
Das Interesse ist groß: Viele Konzerne bestätigen
dem Handelsblatt, den Aufbau lokaler 5G-Netze
auszuloten. VW strebt den Erwerb der nötigen Fre-
quenzen bei der Bundesnetzagentur an. BMW hat
in China bereits alle Werke mit 5G ausgerüstet und
prüft nun den Aufbau lokaler Netze für die Werke
in Deutschland. Die Deutsche Messe AG in Hanno-

Söder kritisiert Vizekanzler Scholz


Der CSU-Chef sieht Bedingungen für EU-Einlagensicherung nicht als erfüllt.


Bayerns Ministerpräsident Markus Söder
hat sich gegen den Plan von Finanzminis-
ter Olaf Scholz (SPD) für eine gemeinsame
EU-Einlagensicherung ausgesprochen. „Da
sind wir grundlegend skeptisch“, sagte der
CSU-Chef dem Handelsblatt. Solche grund-
legenden Beschlüsse müssten in der Koali-
tion gemeinsam getroffen werden.
Scholz hatte überraschend ein Einlagen-
sicherungssystem vorgeschlagen unter der
Bedingung, dass gleichzeitig Risiken im

Bankensektor abgebaut werden. Diese Be-
dingung sieht Söder bisher nicht als erfüllt
an. Deshalb sei „eine europäische Einla-
gensicherung nicht sinnvoll“, betonte Sö-
der. Das Risiko sei zu hoch. „Die deutschen
Sparer leiden schon genug unter den Nied-
rigzinsen. Dass sie jetzt noch zusätzlich mit
Risiken aus anderen Ländern belastet wer-
den sollen, halte ich für unvertretbar.“
Söder, der den CDU-Parteitag Ende der
Woche in Leipzig besuchen wird, mahnte

die Union zur Geschlossenheit: „Die Wäh-
ler wünschen sich eine stabile und ge-
schlossene Union und keine Streittruppe.“
Der CSU-Chef kritisierte die Äußerung von
Friedrich Merz, die Bundesregierung gebe
ein „grottenschlechtes“ Bild ab. „Das war
suboptimal“, sagte Söder. Kritik vom politi-
schen Gegner sei die eine Sache. „Aber die
eigenen Leute richten mit Kritik leider den
größeren Schaden an.“ Jan Hildebrand

MONTAG, 18. NOVEMBER 2019

DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG


> Interview Seiten 6, 7

Lohnt sich der Einstieg?


Fondsmanager verraten, auf welche deut-
schen Aktien sie jetzt setzen. S. 34

Es ist ein gutes


Signal, dass


sich die Politik


auf mittelstands -


freundliche


Rahmenbedin gun -


gen geeinigt hat.


Ilja Nothnagel
DIHK-Hauptgeschäfts-
führung

„Greta-Effekt“


Die Nachfrage nach Wasser in
Plastikflaschen bricht ein. S. 16

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