Wie werden moderne Technologien
in den kommenden Jahren die
Gesundheitswirtschat voranbringen?
FOKUS →
EXPERTENPANEL
Dr. Daniela Jansen
BIOVIA Marketing Director
Dassault Systèmes
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Disruptive Technologien wie Künstliche
Intelligenz (KI) werden die Medizinwirtschaft
revolutionieren. Zentrale Bedeutung kommt
dem maschinellen Lernen zu: Dabei erkennt
eine Software automatisch Muster – etwa
durch Bildanalyse – und Korrelationen in großen
Datenmengen und leitet daraus Regeln und
Vorhersagen ab.
KI wird schon heute eingesetzt – zum Beispiel zur
Optimierung von Medikamenten. So gelingt es,
Patienten schneller bessere und nebenwirkungs-
ärmere Mittel bereitzustellen. Die Optimierung
von Medikamenten ist nur ein Beispiel für den
Einsatz von KI im Gesundheitswesen. Damit die
innovativen Technologien aber ihr gesamtes
Potenzial entfalten können, braucht es Infor-
mationen, die über den gesamten Lebenszyklus
von medizinischen Produkten gesammelt,
integriert und analysiert werden. Diese riesigen
Datenmengen stammen aus der Entwicklung
und Produktion, aber auch von Ärzten oder
Sensoren wie Fitbits, die Patienten selbst zur
Überwachung einsetzen. Gebündelt werden die
Informationen idealerweise auf einer zentralen
Business-Plattform, die auch die passenden Tools
zur Auswertung bereitstellt. Dassault Systèmes
bietet mit der 3DEXPERIENCE Plattform und
KI-Funktionalitäten wie BIOVIA sowie den
Lösungen des kürzlich akquirierten Unternehmens
Medidata ein einzigartiges Framework, das den
gesamten Bereich der Medizinwirtschaft abdeckt
- von der Entwicklung von Medizinprodukten
bis hin zum realen Einsatz in der Praxis und den
Erfahrungen der Patienten.
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Prof. Dr. Hagen Pfundner
Vorstand
Roche Pharma AG
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Die digitale Transformation und moderne
Technologien stellen uns eine Zukunft in
Aussicht, in der alle Patientinnen und Patienten
Zugang zu einer hochpräzisen und personalisier-
ten Gesundheitsversorgung erhalten. Durch die
Kombination aus modernster Diagnostik und
intelligenten Algorithmen können wir heute
bereits das individuelle Proil von Erkrankungen
immer klarer entschlüsseln und so für immer
mehr Patientinnen und Patienten die bestmögli-
che Behandlung auswählen. Und wir könnten
schon heute Forschung und Versorgung so
eng miteinander vernetzen, dass wir mit jeder
einzelnen Patientin und jedem einzelnen
Patienten für die nächste Behandlung
dazulernen.
In der Realität indet die Gesundheitsversorgung
in Deutschland jedoch noch weitgehend in
der analogen Welt statt: Das Fax ist noch immer
zentrales Kommunikationsmittel und Infor-
mationen werden oft nur auf dem Papier
ausgetauscht. Vernetzung indet kaum statt
und der Wohnort entscheidet zu oft über
den Zugang zu modernster Medizin. Um dies
zu ändern, brauchen wir mehr als Willens-
äußerungen – wir brauchen Lösungen, die
alle Beteiligten im Gesundheitssystem
e inschließen. Erst wenn wir unsere digitalen
und technologischen Möglichkeiten so nutzen,
dass Spitzenmedizin jede Patientin und jeden
Patienten unabhängig vom Wohnort erreicht,
werden wir mehr Menschen in Deutschland
ein Leben in Gesundheit ermöglichen.
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Winfried Post
General Manager und Geschäftsführer
Agfa HealthCare DACH
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In Zeiten von Gesundheitsratgebern, Fitness-
trackern und Wearables übernehmen die
Menschen immer mehr Verantwortung für
ihre Gesundheit. Da ist es nur logisch, dass
sie – wenn sie einmal ins Krankenhaus müssen –
in ihre Behandlung einbezogen werden wollen.
Darauf müssen Gesundheitseinrichtungen
vorbereitet sein und einen entsprechenden
Service bieten. Für sie gilt – auch im Sinne der
Patientenbindung –, diese möglichst früh in
alle Prozesse zu involvieren.
Das heißt, ihnen im Vorfeld alle Informationen
über das Haus, ihren Aufenthalt und die geplante
Behandlung zur Verfügung zu stellen, aber auch,
Unterlagen empfangen und in die hauseigenen
Informationssysteme übernehmen zu können.
Die Formel lautet: alle Beteiligten der Versor-
gungskette verbinden und den Informations-
und Datenaustausch über Einrichtungs- und
Sektorengrenzen hinweg ermöglichen.
Dazu bedarf es einer Plattform, die für transpa-
rente Behandlungsabläufe sorgt und die der
Patient zu jeder Zeit und an jeder Stelle des
Prozesses einsehen kann – von der Terminverein-
barung über die Kommunikation mit Zuweisern
bis zur persönlichen Gesundheitsakte. Wir sehen
uns in der Plicht, eine solche Plattform zu
liefern.
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CHANCEN DER MEDIZIN 7