Foto: Ullstein Bild/Rolf Zoellner
Deutsch perfekt 13 / 2019
das Jahrh¢ndert, -e
, Zeit von 100 Jahren
„ll das , das alles
der Sch“cksalstag, -e
, hier: Tag mit wichtigen
Ereignissen für die
Deutschen
der F„ll , hier: Öffnung
der Grenze
die Wiedervereinigung
, von: wiedervereinigen =
wieder ein Land werden
s¶lche (-r/-s)
, von der genannten Art
der Befürworter, -
, Person, die eine Sache
unterstützt
gerade , hier: besonders
verflucht , hier: ≈ unan-
genehm; schlecht
der Jude, -n
, Person, deren Religion
die Thora als Basis hat
töten , totmachen
¢mgehen m“t
, hier: leben mit
der Demonstrationszug,
¿e
, gemeinsames Gehen
vieler Menschen durch die
Straßen, um gegen etwas
zu protestieren
s“chtbar
, deutlich zu sehen
der [nhänger, -
, Person, die die
Interessen einer Partei,
Organisation oder Person
unterstützt
führen
, hier: bringen
„nkündigen
, hier: Pläne öffentlich
bekannt machen
ziehen d¢rch
, hier: (als Gruppe) gehen
durch
die NSDAP
, kurz für: National-
sozialistische Deutsche
Arbeiterpartei
militärisch
, für die Armee
der Demonstr„nt, -en
, Person, die gegen etwas
protestiert oder für etwas
kämpft
der H¡ld, -en
, hier: Person, die etwas
besonders Gutes und
Wichtiges gemacht hat
der ]rste W¡ltkrieg
, Streit zwischen vielen
Nationen 1914 - 1918
DER 9. NOVEMBER 25
E
in Tag kann wie ein Spiegel
sein für ein ganzes Jahr-
hundert. So ist es mit dem
- November – dem Tag der
deutschen Geschichte, an
dem so viele wichtige Ereignisse passiert
sind wie an keinem anderen: Schreck-
liches und Schönes, Terror und Glück
- all das hat es an diesem einen Datum
gegeben. Deshalb nennen viele Deut-
sche den 9. November einen „deutschen
Schicksals tag“.
Die Novemberrevolution von 1918,
der Hitlerputsch 1923, die Reichspogrom-
nacht 1938 und der Fall der Berliner
Mauer 1989 und damit der Beginn der
deutschen Wieder vereinigung. Soll ein
solcher Tag nicht der Nationalfeiertag der
Deutschen sein? Immer wieder hat es da-
rüber Streit gegeben. Ja, sagen die Befür-
worter. Gerade weil an diesem Tag Trauri-
ges und Fröhliches passiert ist. Nein, sagt
zum Beispiel der frühere Parlamentsprä-
sident Wolfgang Thierse: „Der 9. Novem-
ber ist ein verfluchtes deutsches Datum.“
An einem Tag mit Bier und Würstchen
Deutschland zu feiern, an dem Juden
getötet worden sind? Das ist für den Po-
litiker nicht die richtige Art, mit diesem
schwierigen Tag umzugehen. Auch ohne
Feiertag: Der 9. November ist ein Tag zum
Nachdenken über Geschichte.
- November 1923
Adolf Hitler putscht
In München plant ein Österreicher aus
Braunau am Inn einen großen Demons-
trationszug. Schon seit vielen Wochen
wird dieser Mann in der Stadt immer
lauter und sichtbarer. Sein Name: Adolf
Hitler. Bis nach Berlin will er jetzt seine
Anhänger führen, kündigt er an. So wie
der Italiener Benito Mussolini ein Jahr
früher seine Leute nach Rom geführt hat.
An diesem 9. November 1923 zieht
Hitler mit mehreren Tausend Anhän-
gern seiner Partei, der NSDAP, durch
das Zen trum von München. Sein Ziel
ist die Feldherrnhalle, ein militärisches
Denkmal. Die NSDAP ist immer größer
geworden, sie hat jetzt schon 55 000 Mit-
glieder – vor Kurzem waren es nur 5000.
Neben Hitler führt an diesem Tag ein sehr
bekannter Mann die Demonstranten: Ge-
neral Erich Ludendorff. Für viele ist er ein
Held aus dem Ersten Weltkrieg. Dort war
er eine der wichtigsten Figuren. Für Lu-
dendorff sind die Parteien schuld daran,
dass Deutschland den Krieg verloren hat
und jetzt Reparationen zahlen muss.
Der wichtigste
historische Tag
Nicht nur der 9. November 1989, als die deutsch-deutsche Grenze geöffnet
wurde, war einer der wichtigsten Tage der deutschen Geschichte.
Immer wieder passierten an einem 9. November historische Ereignisse. Von Katja Riedel
MITTEL