Die Welt - 05.11.2019

(Brent) #1

11



  • Belichterfreigabe: ----Zeit:Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Zeit:-Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Zeit:-Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: ---Zeit:---Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe:
    Belichter: Farbe:Belichter: Farbe:Belichter:


DW_DirDW_DirDW_Dir/DW/DW/DW/DW/DWBE-HP/DWBE-HP
05.11.1905.11.1905.11.19/1/1/1/1/Wir3/Wir3ARINGLEB 5% 25% 50% 75% 95%

DIE WELT DIENSTAG,5.NOVEMBER2019 WIRTSCHAFT 11


K


inder, die in kongolesi-
schen Bergwerken Kobalt
aus der Erde kratzen. Frau-
en, die in asiatischen Swe-
atshops zu Hungerlöhnen
im Akkord Jeans zusammennähen.
Landarbeiter, die in Mittelamerika oh-
ne ausreichenden Schutz Pflanzengif-
te versprühen - drei Beispiele für Men-
schenrechtsverletzungen in den Pro-
duktionsketten, die eigentlich nie-
mand will. Konsumenten nicht, denn
unethische Produkte sind unbeliebt.
Unternehmen nicht, denn sie fürchten
den Reputationsschaden.

VON MICHAEL GASSMANN

Doch immer wieder belegen Skandale
und Berichte, wie schwer den dunklen
Seiten unserer modernen Konsumwelt
beizukommen ist. Vor drei Jahren hat
die Bundesregierung deshalb beschlos-
sen, deutsche Großunternehmen mit in
die Pflicht zu nehmen. Sie sollen Strate-
gien und Prozesse entwickeln, um die
Risiken und Auswirkungen ihres Tuns
für die Menschenrechte über alle Verar-
beitungsschritte bis zum Endprodukt
besser einschätzen und negative Folgen
möglichst abstellen zu können. Bis 2020
soll mindestens die Hälfte der Unter-
nehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern
entsprechende Richtlinien entwickelt
haben. Dabei setzt der Koalitionsver-
trag auf die freiwillige Kooperation der
Wirtschaft.
Wie weit es mit dem guten Willen der
Konzerne ein Jahr vor der Ziellinie her
ist, hat jetzt eine Studie der Schweizer
Management-Schule ZHAW aufgedeckt.
Das Ergebnis in Schulnoten würde lau-
ten: Mangelhaft. „Keines der größten
deutschen Unternehmen hat laut Analy-
se durchgängig ein Grundniveau bei der
Achtung der Menschenrechte erreicht“,
lautet das Verdikt der am Montag veröf-
fentlichten Untersuchung. Die Schwei-
zer hatten für die gemeinsam mit der
Londoner Organisation Business and
Human Rights Center durchgeführten
Untersuchung speziell die 20 größten
deutschen Wirtschaftsunternehmen
unter die Lupe genommen.
Kein einziges davon erreichte die
von den Vereinten Nationen festgeleg-
ten Mindeststandards in vollem Um-
fang. Die Studie stützt sich auf Infor-

mationen, die die Unternehmen selbst
offenlegen, etwa im Web-Auftritt oder
in offiziellen Finanzberichten. Bewer-
tet wurde nach einem Dutzend Katego-
rien, die der UN-Menschenrechtsrat
2011 definiert hatte, den sogenannten
Kernindikatoren. „Dieser Test kommt
der Frage, ob die Unternehmen das Ziel
der Bundesregierung erreichen wer-
den, am nächsten“, erklären die Auto-
ren. Bei jedem der einbezogenen Un-
ternehmen stand in mindestens einer
Kategorie der Wert „null“ unter dem
Strich der Auswertung.
Am besten schnitt noch der Siemens-
Konzern ab, der immerhin 14,5 von ins-
gesamt 24 möglichen Punkten erreich-
te. Auch Daimler, die Deutsche Tele-
kom, der Handelskonzern Metro, Thys-
senKrupp sowie Bayer und BASF stehen
mit jeweils mehr als zwölf Punkten ver-
gleichsweise gut da. Am unteren Ende
der Skala rangieren aus Sicht der Studi-
enautoren die Deutsche Bank, der Auto-

mobilzulieferer ZF Friedrichshafen, so-
wie Deutsche Post und Deutsche Bahn.
Im Durchschnitt der 20 größten deut-
schen Unternehmen lag die erreichte
Punktzahl bei 10,1 oder rund 42 Prozent
der Optimums. Mangelhaft eben.
Nicht nur für große Industriefirmen
und Dienstleister ist es alles andere als
banal, die Lieferketten in den Griff zu
bekommen und von schwarzen Schafen
in puncto Arbeitssicherheit, Niedriglöh-
ne oder Umweltverstöße möglichst frei
zu halten. In einem einzigen Auto sind
bisweilen bis zu 30.000 Einzelteile ver-
baut, von Auspuff bis Zylinderkopf, da-
zu Elektronik, Plastik, Textil. Für die
Herstellung von Kleidungsstücken sind
oft Hunderte von Arbeitsschritten not-
wendig, vom Säen und Ernten der
Baumwolle über das Färben, Weben,
Zuschneiden, Nähen und Anbringen
von Knöpfen oder Applikationen und
im Zweifel bis hin zur künstlichen Alte-
rung, wenn am Ende etwa Jeans im

Stonewashed-Look entstehen sollen.
Mit jedem Schritt vervielfacht sich
die Zahl der möglichen Zulieferer und
wiederum deren Lieferanten. Im Grün-
dungsakt des deutschen „Bündnisses
für nachhaltige Textilien“, das nach der
Katastrophe des Einsturzes der Fabrik
Rana Plaza in Bangladesch mit mehr als
1100 Todesopfern zustande kam, wurde
denn auch 2014 festgelegt, dass „in ei-
nem ersten Schritt“ lediglich alle von
den Unternehmen selbst beauftragten
Produktionsstätten einbezogen werden
sollten. „Einfluss auf weitere Zuliefer-
stufen zu nehmen, stellt für Unterneh-
men eine größere Herausforderung dar,
da hier in der Regel keine direkte Ge-
schäftsbeziehung besteht und es sich
um global arbeitsteilige und komplexe
Produktionsprozesse handelt“, heißt es
weiter in dem Dokument.
Ähnliches gilt auch für andere Bran-
chen. Doch mit solchen Argumenten
können sich die deutschen Großunter-
nehmen nach Einschätzung der ZHAW-
Studie nicht aus der Affäre ziehen. In
der Regel betonten die deutschen Fir-
men die Bedeutung von Menschenrech-
ten in der Lieferkette allgemein, doch
dabei bleibe es dann oft. Weder würden
die Risiken bewertet, noch konkret ge-
sagt, „welche Menschenrechte in wel-
chen Teilen der Lieferkette oder in wel-
chem Land auf dem Spiel stehen“. Au-
ßer BASF liefere zudem kein einziges
Unternehmen Informationen darüber,
wie Betroffene Berichte über Missstän-
de in der Lieferkette einreichen könn-
ten. Nur drei Unternehmen legten of-
fen, wie sie im Falle von Schäden mit
Forderungen der Opfer umgehen. „Be-
strebungen im Bereich der menschen-
rechtlichen Sorgfalt sind wenig wert,
wenn Unternehmen nicht bereit sind,
bei negativen Auswirkungen Abhilfe zu
schaffen“, kritisieren die Autoren.
Die Studienergebnisse könnten den
Ruf nach einer gesetzlichen Regelung
anstelle der Freiwilligkeit wieder lauter
werden lassen. Einen Entwurf hatte das
vom CSU-Politiker Gerd Müller geführ-
te Entwicklungshilfe-Ministerium be-
reits vor Monaten erstellt – zum Ärger
von Wirtschaftsminister Peter Altmai-
er, der weiter auf guten Willen setzt.
Derzeit lässt er eine eigene Umfrage
zum Thema bei 1800 Unternehmen
durchführen.

„Mangelhaft“ in


Menschenrechten


Die 20 größten deutschen Konzerne haben ihre


Lieferketten schlecht im Griff, sagt eine Studie


KKKindergoldgräber suchen in einer Mine im Dorf Gam nach dem Edelmetall indergoldgräber suchen in einer Mine im Dorf Gam nach dem Edelmetall

AFP

/ ISSOUF SANOGO

ANZEIGE

T


raditionell waren Gründer An-
hänger der FDP. Aber nun scheint
die FDP die Gunst dieser Ziel-
gruppe verspielt zu haben. Denn die
deutsche Gründerszene würde nun
überwiegend grün wählen. Knapp 44
Prozent der im Deutschen Startup-Mo-
nitor 2019 Befragten gaben an, den Grü-
nen bei der Wahl den Vorzug zu geben.
Das sind gut 21 Prozentpunkte mehr als
im Vorjahr.

VON ANTONIA THIELE

Die FDP hingegen, die sich selbst als
die Gründerpartei schlechthin sieht und
auch jahrelang als Dauersieger aus dem
Startup-Monitor hervorging, rutschte
in diesem Jahr in der Gunst der Unter-
nehmer um fast zehn Prozentpunkte ab
und liegt nun bei 27,7 Prozent. Das Ver-
trauen in die große Koalition haben
Start-ups offenbar ohnehin verloren:
Nur noch 11,7 Prozent wählen CDU/CSU
und 4,9 Prozent die SPD.
Der Bundesverband Deutsche Start-
ups e.V. und die Prüfungsgesellschaft
PwC erstellen die Studie seit 2013 ein-
mal im Jahr. An der aktuellen Ausgabe
waren knapp 2000 Start-ups beteiligt.
Das ist die höchste Teilnehmerzahl seit
der ersten Veröffentlichung.
Deutschlands Gründer erhoffen sich
nach eigenen Angaben von der Politik in
Zukunft vor allem einen Abbau von bü-
rokratischen Hürden. Zudem wünschen
sie sich mehr Unterstützung bei der Be-
schaffung von Kapital und mehr Einsatz
für Umweltschutz und gesellschaftliche
Nachhaltigkeit.
Das „grüne“ Verhalten der Gründer
lässt sich auch in deren Geschäftsmo-
dellen wiedererkennen: Mehr als jeder
Dritte der Befragten rechnet sein Pro-
dukt beziehungsweise seine Dienstleis-
tung dem Sektor „Green Economy“ zu.
Knapp zwei Drittel der Studienteilneh-
mer haben ein digitales Geschäftsmo-
dell. Dabei gewinnen nach Angaben der
Studienführer „innovative Schlüssel-

technologien“ wie künstliche Intelli-
genz, Virtual Reality oder Blockchain
zunehmend an Bedeutung. „Mit ihren
innovativen Ideen sorgen die Start-ups
nicht nur für Wachstum, sie treiben
auch die Digitalisierung in Deutschland
voran und gestalten so den technologi-
schen und gesellschaftlichen Fort-
schritt “, sagt der Autor des Startup-
Monitors, Tobias Kollmann, Inhaber
des Lehrstuhls für BWL und Wirt-
schaftsinformatik an der Universität
Duisburg-Essen.
Offensichtlich fällt es Gründern in
Deutschland jedoch weiterhin nicht
leicht, Kapital zu generieren. Rund 38
Prozent gaben an, Schwierigkeiten da-
bei zu haben, Zugang zu den relevanten
Personen auf dem Kapitalmarkt zu be-
kommen. Das sind sechs Prozentpunkte
mehr als im Vorjahr.
Knapp jeder vierte Gründer bekommt
Unterstützung von Business-Angels, et-
wa jeder siebte erhält Venture-Capital.
Auch hier zeigt sich, dass es offenbar an
guten Netzwerken fehlt, denn mehr als
die Hälfte derjenigen, die mit Wagniska-
pitalgebern zusammenarbeiten, haben
über persönliche Kontakte zu diesen ge-
funden. Doch die wichtigen Wachs-
tumsbeschleuniger Wagniskapital und
Business-Angels fehlten noch viel zu
häufig in Deutschland, konstatieren die
Macher der Studie.
Trotz dieser Schwierigkeiten geben
sich die Gründer in Deutschland über-
wiegend optimistisch. Sechs von zehn
Unternehmern stufen das Start-up-
Ökosystem an ihrem Standort als gut
oder sehr gut ein.„Während in vielen
Branchen die Sorgen vor einer Wirt-
schaftskrise zunehmen, sehen Start-ups
weiterhin gute Marktchancen“, sagt
Franziska Teubert, die Geschäftsführe-
rin des Bundesverbandes Deutsche
Startups e.V. „Ein Erfolgsrezept der
Gründerinnen und Gründer: Sie setzen
in ihren Geschäftsmodellen konsequent
auf Zukunftsthemen wie Digitalisierung
und Nachhaltigkeit.“

Grüne sind die neue


Lieblings-Partei der Gründer


FDP gibt Führung ab. Start-ups wollen Umweltschutz


gerechtes-netz.eu


Die journalistische Arbeit anderer


zum Nulltarif nutzen und damit


europäisches und – wie aktuell


in Frankreich – nationales Recht


bewusst ignorieren:


NICHT OK GOOGLE


Kann sich keine


Demokratie leisten:


Pressefreiheit zum


Nulltarif.


© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung DIE WELT -2019-11-05-ab-22 03009f56541eee0559ca00c1b1172d

UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws

Free download pdf