Frankfurter Allgemeine Zeitung - 08.11.2019

(vip2019) #1

SEITE 24·FREITAG,8.NOVEMBER 2019·NR.260 Unternehmen FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG


A

lsHildegardMüllerimOktober
ihren Vorstandspostenbeim
EnergieversorgerInnogy aufge-
benmusste,schicktesieJour na-
listen Briefe. Sie sei hoffnungsfroh, dass
dieVerbindungbestehenbleibe–„in wel-
chem Zusammenhang auchimmer“.Wie
es aussieht,könnteesauf die Autobran-
chehinauslaufen.Nach der Absagevon
Sigmar Gabriel an denVerband der deut-
schen Automobilindustrie (VDA) scheint
sie im Rennen um den Präsidentenposten
dieNasevornzuhaben.Nochha tsichdie
frühereCDU-Politikerin nicht öffentlich
erklärt. Aberdie Personalentscheidungim
Verband wirdwohl nicht mehr langeauf
sichwartenlassen. Unddabeiwir deseine
große Rolle spielen,wessen Telefonbuch
über diekommende Bundestagswahl hin-
aus vonNutzen seinkönnte. Schon des-
halb warder ehemaligeBundeswirt-
schaftsminister, dessen SPDkaum eine
Machtoption haben dürfte, eigentlichvon
vornhereinzweiteWahl.
HildegardMüller,1967 im westfä li-
schen Rheinegeboren und in Düsseldorf
zur Schulegegangen, werden bes te Kon-
takteindiePolitiknachgesagt.SeitJugend-
tagen engagiertsie sic hinder CDU ,war
ersteBundesvorsitzende der JungenUni-
on,BundestagsabgeordneteundalsStaats-
ministerinimBundeskanzleramt eng mit
AngelaMerkelvertraut .Aberdie gelernte
Bankkauffrau, die später Betriebswirt-
schaf tstudierte undvorder CDU-Karrie-
re für die Dresdner Bank imFirmenkun-
dengeschäftarbeitete, kann auc hWirt-
schaf t.BeiInnogyhatsieseitMai2016im
Vorstand dasNetzgeschäftgeleitet,die
wichtigste Ertragsquelle desVersorgers,

derdamalsnochmehrheitlichzuRWEge-
hörte.Mit dem InnenlebenvonKonzer-
nen,mitdenensieesinderAutoindustrie
zutunhätte,wirdsiesic halsoauskennen.

MutiginderMännerdomäne


Undsie weiß, wie Lobbyismusgeht.Zur
Verwunderung mancher Weggefährten
verabschiedete sie sic h2008 aus dem
KanzleramtundderBundespolitik,umals
Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung
zum Bundesverband der Energie- und
Wasserwirtschaft(BDEW) zuwechseln.
Vielleicht locktedas Geld, vielleichtga-
ben –nach der Geburtihrer Tochter –
auchprivate Gründe denAusschlag. Das
Hin und Her zwischen Berlin und dem
Wahlkreis in DüsseldorfkonntesichMül-
ler jedenfalls ersparen. Dafür ließ sie sich
in der männerdominierten Energiewelt
aufeineneueHerausforderungein.

Rund 1800Unternehmen sind in dem
Verband vertrete n, und ihreInteressen
sind–zwischendenStadtwerkenundden
privaten Energieriesen–durchaus wider-
streitend. Dennochgelang es Müller,den
Verband erfolgreic hdurch die Anfänge
der Energiewende zu bugsieren und auf
Atomausstiegs-Kurseinzuschwören.
Immerwiedergeriet diefachlichunbe-
strittene, vonweniger Wohlmeinenden
alsehr geizigundkühlbeschriebeneEner-
gielobbyistin mit dem damaligenWirt-
schaftsministerGabriel aneinander.Der
kanzelteihre hartnäckigeForderung
nachstaatlicherUnterstützung fürkon-
ventionelleKraftwerke,welchedie Strom-
versorgung an windarmen und dunklen
Tagengewährleis tensoll, als „Hartz IV
füralt eKohlekraftwerke“abundwischte
die IdeevomTisch. Sogesehen wäre es
fürMüllervielleichteinekleineGenugtu-
ung, solltesie sic hnun beim VDAgegen

Gabriel durchsetzen. Bei Innogy in Es-
sen, wo sie im vorigenJahr mehr als 1,5
Millionen Eurokassier that, be wegten
sichihre Aufgaben an der Schnittstelle
vonPolitikundUnternehmen.
Als Her rinder Netze hatt esie es mit
staatlicher Preisregulierung zu tun und
musste die Zusammenarbeit mitKommu-
nen or ganisieren.Aber sie kamdortauch
mitder AutobrancheundderElektromobi-
lität in Berührung. DerAusbau der Lade-
Infrastruktur,die dafür notwendigenVer-
teilnetzeundderenintelligenteSteuerung
stande nweitobenaufde mProgramm.Im-
merhin warInnogy einer dergrößten Be-
treiber vonStromtankstellen in Deutsch-
land,unddasGeschäftsollteweiterausge-
baut werden. Das sdie Netze einesTages
unterderLastdervielenElektrofahrzeuge
zusammenbrechenkönnten, hält Müller
für Schwarzmalerei. Selbstwenn alle 40
bis 45 Millionen AutosinDeutschland
elektrischangetrieben würden,werdeder
Strombedarfnur um 16 Prozentsteigen,
rech nete sie vor. Ausihrer Sicht istetwas
anderes wichtiger:Dassder Staat Steuern
undAbgabensenkt,damitderStrombilli-
gerunddie UmstellungaufElektrizitätat-
traktiver wird. „Aus der Stromwende
muss eine echteEnergie wende werden“,
so MüllersCredo. Es isteine Forderung,
die ebenso gut ein VDA-Präsident oder
demnächstvielleicht eine -Präsidentin in
denMundnehmenkönnte.
Sie habe ihrRessort„sehr er folgreich
geführtundstrategis chweiterentwickelt“,
würdigt eJohannesTeyssen, Vorstands-
chef vonEon, ihr eLeistung. Das Lob des
Konkur renten, der sichimS eptember das
Vertriebs- undNetzgeschäftvon Innogy
einverleibt hatte,warwohlfeil: Aufder
Eon-Chefetageist für Müllerkein Platz.
DortsolldieCDU-FrauKatherina Reiche
einziehen, bisher Chefin desVerbandes
kommunaler Unternehmen und zuvor
Staatssekr etärin imVerkehrs- undUm-
weltministerium. Anfang 2020 wirdsie
das Eon-Vorstands ressor tfür Netze und
Infrastrukturübernehmen.ObMüllernun
das Rennen um das VDA-Präsidentenamt
machen wirdoder anderePläne hegt:Ihr
früherer Arbeitgeber hat ihr einenkom-
fortablen Übergang ermöglicht.Als der
VerkaufanEonschonverkündetwar,ver-
länger te Innogy dieVorstandsverträge
nochraschund sicherte dem altenFüh-
rungsteam damit Millionenabfindungen.
So kann Müller nun in allerRuhe ab war-
ten,wiesichdieDing eentwickeln.

joja. DÜSSELDORF.DerMoto renher-
steller Deutz hat seine Anleger mit sei-
nen Quartalszahlenpositiv überrascht.
Der Aktienkursstieg am Donnerstag
zeitweilig um mehr als8Prozent und
lagdamitanderSpitzedesS-Dax.Zwar
ging derAuftragseingang um 13 Pro-
zent auf 1,3 Milliarden Eurozurück,
dochkonnteder Mo torenhersteller sei-
nen Umsatz steigern. Durch Zuwächse
inallen Regionenlegteerindener sten
neun Monaten um 6,4 Prozent auf 1,38
Milliarden Eurozu, wasauchaneiner
erhöhtenNach frag enachelektrischen
Bootsantrieben gelegen hat.Gerade

erst hat derMotorenhersteller denBat-
teriespezialistenFutavis gekauft, um
sichdamitimBereichderElektromobi-
lität zuverstärken. Auch China trägt
verstärktzum Umsatzwachstum bei,
Ende September hat Deutz amStand-
ortinChangshadenGrundsteinfürein
neuesMotorenmontagewerkgelegt.
Erfreut wardie Börse auchüber das
Wachstum im operativen Ergebnis im
Vergleichzum Vorjahreszeitraumvon
71 Prozent auf 78,5 Millionen Euro,
waszumTeilaufSondereffektezurück-
zuführen ist. Die Prognose fürUmsatz
undEr gebnishatDeutzbestätigt.

joja. DÜSSELDORF.Für die Händler
beginnt die wichtigste Zeit im Jahr.Ei-
ner Umfrag edes Handelsverbands
HDE zufolgegeben die Deutschen in
diesem Jahr mehr als 20 Milliarden
Euronurfür Weihnachtsgeschenkeaus.
Geldgeschenkeoder Gutscheinesind
dabei in Mode. Dochsogar schonvor
der Adventszeit kommen dieVerbrau-
cherin Kauflaune:DerstationäreHan-
delerzieltimSchnittfasteinFünfte lsei-
nes Jahresumsatzes imNovember und
Dezember,derInternethandelsogaret-
wasmehralseinViertel.
DerHDEerwartetfürdieHändlerin
denletztenbeidenMonatenimJahrein
Umsatzplusvon3Prozen taufmehr als
102 Milliarden Euro.Zuvorwar er von
einemPlusvon2Prozentausgegangen.
ZumVergleich: VorzehnJahren,inder
Finanzkrise,warenesknapp78Milliar-
den Euro. Seitdemsind dieAusgaben
vonJahrzu Jahrgestiegen. „Diestabile
SituationamArbeitsmarktundsteigen-
deEin kommensorgenfürein eunverän-
dertrobuste Verbraucherstimmung“,
sagteHauptgeschäftsführer Stefan
Genth.

Für das kommende Jahr istder Ver-
band verhaltener .Schon jetzt sind die
Aussichten in der Branche abhängig
vonder Größe sehr unterschiedlich.
Während größere Händler mehrheit-
lichvon besseren Geschäftenausge-
hen, sind kleinereUnternehmen pessi-
mistischer.Insgesamt gilt:Der Online-
Handelnimmtüberdurchschnittlichzu.
Mit gut 15 Milliarden Euromachen die
Online-UmsätzefürdasWeihnachtsge-
schäf tzwarnocheinengeringenAnteil
aus, dochliegen sie damit 11 Prozent
überdemVorjahreswert.
Auch wenn die Fußgängerzonen in
der Adventszeit voller werden, sieht
man dasWeihnachtsgeschäftauchauf
denStraßen.DerBundesverbandPaket
und Expresslogistik,indem Post-Kon-
kurrenten wie DPD, GLSoder Hermes
organisiertsind,rechnetmit355Millio-
nen Sendungen imNovember und De-
zember,waseinemZuwachsvon7bis8
Prozent entspräche. Die DeutschePost
versendetnormaler weiserund5Millio-
nenPaketeamTag,zur Weihnachtszeit
sollenes11Millionenwerden.

lid. NEW YORK.Die Alphabet-Hol-
ding um den InternetkonzernGoogle
führtUntersuchungen zu sexuellem
FehlverhaltenundunangemessenenBe-
ziehungen imUnternehmen durch.Al-
phabetbestätigte, einenAusschussim
Verwaltungsrat eingeric htet zu haben,
dersic hmitentsprechendenVorwürfen
beschäftigt.Der Konzernbeschreibt
diese Untersuchungen alsReaktion auf
KlagenvonAktionären, die sichum
„Verhalten am Arbeitsplatz in derVer-
gangenheit“ drehen. Aktionärehatten
den Alphabet-Verwaltungsrat in Kla-
genunter anderembeschuldigt, sexuel-
le Belästigung und Diskriminierung im
Unternehmen vertuscht zu haben.Für
die internenUntersuchungen hat Al-
phabetMedienberichten zufolgeauch
eineAn waltskanzleiangeheuert.
Die Aktionärsklagen wurden einge-
reicht, nachdemFälle vonFehlverhal-
tenimManagementvonAlphabetfür
Unruhe in der Belegschaftgesorgt hat-
ten.VorrundeinemJahrstreikten Tau-
sendevonGoogle-Mitarbeiternaufder
ganzen Welt, um gegenden Umgang
desUnternehmensmitVorwürfensexu-

eller Belästigung zu protestieren. An-
lassdafür wardamals ein Bericht der
„New YorkTimes“,wonachderfrühere
Top-ManagerAndyRubinimJahr2014
das Unternehmen mit einem Abfin-
dungspaketvon90MillionenDollarver-
lassen hat, obwohl sein Weggang mit
demVorwurfzutunhatte,erhabeeine
Kolleginineinem HotelzuOralsexge-
zwungen.Rubin, der als maßgeblicher
Erfinder des Handy-Betriebssystems
Android gilt, hat die Anschuldigungen
zurückgewiesen, Google selbsthat sie
aber nicht inFragegestellt.Vorstands-
chef Sundar Pichai beteuerte damals,
dasUnternehmengreifebeiFehlverhal-
tenvonKollegenhärterdurch.Eshabe
inden vergangenenzweiJahren48Mit-
arbeiterohneAbfindungwegensexuel-
lerBelästigungentlassen.
Die jetzt bekanntgewordenen inter-
nenErmittlungen drehensichnichtnur
um ausgeschiedeneFührungskräfte.
DieAn wältebeschäftigensichdemnach
auchmit dem Verhalten vonDavid
Drummond, dem Chefjuristenvon Al-
phabet,derzudenbestbezahltenMana-
gerndesKonzerns gehört.

MENSCHEN UND WIRTSCHAFT


lid. NEW YORK.Werindiesen Tagen
durch einen deutschen Supermarkt
geht, findetdortüblicher weiseeine rie-
sigeVielfalt vonAdventskalendern.
Kaum ein Schokoladenhersteller lässt
sichdie Chance entgehen, ein Angebot
unter seiner Marke zu produzieren und
zusätzliches Geschäftzumachen. In
denVereinigtenStaatenhabendieseKa-
lender nicht annähernd so einestarke
Tradition wie in Deutschland. Manche
Händler haben sie im Sortiment, aber
sonderlichverbreitet sind sie nicht. Der
deutsche DiscountgigantAldi hat sich
vorgenommen,daszuändern,underist
auf bestemWeg, Adventskalenderin
Amerik azumKultzumachen.
Am Mittwochbegann er in seinen
amerikanischenFilialendamit,einegan-
ze Reihe verschiedenerKalender anzu-
bieten, unddabeiwarendie traditionel-
len Varianten mit Schokolade eherNe-
bensache. Dengrößten Rummel gabes
um Adventskalender mitWein, Bier
undKäse.Umeinendavonzuergattern,
standen die Menschenvorvielen Aldi-
GeschäftenSchlange.WeilderAndrang
so groß war, verteilten Mitarbeiter in
denLädenTicketsandieKundeninder
Schlange, die sie zumKauf vonjeweils
höchstenszweiAdventskalenderneiner
bestimmtenSorteberechtigten.Jemand
schriebaufTwitter ,ineiner Aldi-Filiale
seien dieKalender mitWein innerhalb
vondreiMinuten ausverkauftgewesen.
EineKundinsagteeinerFernsehstation
im Bundesstaat Ohio, sie habe einein-
halb Stunden in der Schlangegewartet.
Aldi hatteseine Kunden gewarnt, dass
es keine weiteren LieferungenvonKa-
lendernmitWein,Bier undKäse geben
wird, wennsieausverkauftsind.
FürAldi is tesdie zweitegroße Ad-
ventskalender-OffensiveinAmerika.
2018verkauftederDiscounterdortzum
ersten MalVarianten mitWein und
Käse,sieware ninkürzeste rZeitvergrif-
fen. Die 70 Dollarteuren Wein-Kalen-
derwarensobegehrt,dasssiehinterher
aufEba yangebo tenwurden.Einerwur-
de dor tfür 300 DollarplusVersandkos-
tenverkauft.VieleAldi-Kundenberich-
tete namMittwoch, sie hätten sichdes-
halb frühzeitig in die Schlangegestellt,
weil sie imvergangenen Jahrkeine Ka-
lendermehrbekommenhätten.
IndiesemJahr hatAldiseinAngebot
ausgeweitet. Zum er sten Mal istdar-
unter aucheine Version mit Bier.Sie
enthält 24 Importbierein0 ,33-Liter-
Flaschen, daru nter deutsche Marken
wieHef eweizenvonLicheroderPilsner
vonWernesgrüner.Erkoste t50D ollar.
Im Wein-Kalender sind 187-Milliliter-
Fläschchen mit Sorten ausverschiede-
nenLändern,darunterFrankreich,Spa-
nien undAustralien.Der 15 Dollar teu-
re Ad ventskalender mitKäse is tnach

AngabenvonAldiaufdenKalendermit
Weinabgestimmt.DerKäsehinterdem
Türchen für den 1. Dezember soll zum
Wein am gleichen Tagpassen. Aldi hat
daneben traditionelle Adventsk alender
mit Schokolade im Angebot, außerdem
VariantenmitSpielzeugundmi tHunde-
futt er.
Aldi is tseit 1976 in denVereinigten
Staatenvertreten.DerDiscountertaste-
te sichbehutsam an den Markt heran,
seit einigerZeit expandierteraber ra-
sant.Derzeit betreibter dortrund 1900
Filialen.SeinSortimentistaufdename-
rikanischen Markt abgestimmt, es gibt
aber auchArtikel, die aus Deutschland
importiertwerden, etwa Schokolade
oder Sauerkraut.Vor zwei Jahren eröff-
nete auchder deutscheRival eLidl in
Amerik aseineer stenGeschäfte.
DerAnsturmaufdieAldi-Adventska-
lender leuchtet nicht jedem ein. „Bis
zum letzten Jahr wussteich garnicht,
wasAdvent ist“, sagtedie Moderatorin
eines lokalen Nachrichtensendersin
Ohio,derüberdieSchlangebeiAldibe-
richtete.Siewundertesichauch, warum
Menschen nicht einfachgewöhnlichen
Wein einkaufen, anstatt sic hfür einen
Kalender mit 24 Miniflaschen anzustel-
len.AbervielleichtträgtAldimitseiner
öffentlichkeitswirksamen Aktion dazu
bei,das ssichAdventskalenderinAmeri-
ka stärkeretablieren. Auch andere
Händler witternhier ein Geschäft. Die
Supermarktkette Kroger zum Beispiel
verkauftindiesem Jahr ebenfalls einen
Kalender mitWeinen. Undesgibt auch
Varianten inganz anderen Preiskatego-
rien: Der Juwelier Tiffany biete teinen
Adventskalenderan,indemRinge,Arm-
bänderundandereObjekteausEdelme-
tall stecken. Er kostet 112 000 Dollar,
undesgibtnurvierExemplare.

Hildegar dMüller FotoStefanFinger

Inder Führungse tage derimOktoberver-
gangenenJahresandieBörsegegangenen
Knorr-BremseAG kommt es abermals zu
Veränderungen.Nach dem gerade er folg-
tenWechsel an der Spitze des Münchner
Herstellersvon Bremssystemen fürNutz-
fahrzeug eund Züg ewirdder Finanzvor-
stand Ralph Heuwing Ende April nächs-
tenJahres ausscheiden.Wie das M-Dax-
Unternehmen am Dienstagabend mitteil-
te,trete er auf eigenenWunsch ab, um
sichberuflic hneuzuorientieren.AmMitt-
woch sa ckte der Aktienkursals Reaktion
auf die Nachrichtzeitweise um bis zu 5
Prozentab,machteimV erlaufeinigenVer-
lustjedochwiederwett.

Erst am 1. November hat der frühere
Linde-VorstandBerndEulitz dieFührung
im Unternehmen übernommen. Er trat
nachlängerer Suche dieNachfolgevon
Klaus Deller an, der Anfang Mai überra-
schend und imUnfrieden ausgeschieden
war. Heuwing, 53 Jahrealt, wurde imNo-
vember2017VorstandundübernahmAn-
fang2018dasFinanzressort.Erhatdamit
maßgeblichauchden Börsengang im Ok-
tober vergangenen Jahresvorbereite t. In
dem sechs MonatewährendenFührungs-
vakuumübernahmerdieKoordinationin
der Vorstandsarbeit.Ihm wurde damals
nachgesagt, sichHoffnung auf die Deller-
Nachfolgegemachtzuhaben. kön.

AldisWeinkalender ScreenshotF.A.Z.

Eine Frau für alle Fälle


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Beteiligungen Geschäftsverbindungen

Finanzpflichtveröffentlichung

Deutz besser als erwartet


DerUmsatzsteigt,dafürgibtesweniger Aufträge


Alphabet prüftFehltritte


UntersuchungenzuunangemessenenBeziehungen


tag.MAINZ.Der Emissionshandel in
Europalässt diePreisefürZementstei-
gen.DennvieleBaustoffherstellermüs-
sen mehr Geld aufwenden, um für ihre
energieintensiveProduktion entspre-
chende Zertifikat ezuerwerben. Bernd
Scheifele, Vorstandschef vonHeidel-
berg-Cement,einem dergrößten Bau-
stoffkonzernederWelt,bezif fertdieZe-
mentpreiserhöhungen in der Europäi-
schen Union auf 4bis 15 Prozent.Ein
EndedieserEntwicklungseinichtabzu-
sehen.Esg ebeeine„klarpositivePreis-
tendenz“, sagteScheifele zurVorlage
desHeidel-Cement-Zwischenberichts.
Die höherenZementpreise werden
das Bauenverteuern, zugleichbelegen
auchsie, das sder Emissionshandel in
der EU nun funktioniert. Nach dem
Startdes Handelswarder Preis für das
Recht, eine Tonne Kohlendioxid zu
emittieren,wegender schwachenKon-
junktur sostarkgefallen, dassdie Len-
kungswirkungzu verpuffendrohte.Seit
einem Jahr haben sichdie Verschmut-
zungsrechteallerdingsum mehrals ein
Drittel verteuert.
WasBauherrenärgert, istfürHeidel-
CementeinKonjunkturprogramm.An-
dersals viele Konkur renten verfüge
sein Unternehmen nochbis Ende des
Jahres 2022 übergenügend Emissions-
rechte, sagteScheifele. Heidel-Cement
müssealsokeineRechtezukaufen,pro-
fitiereaber tr otzdem vonden höheren
Zementpreisen–„für uns einstrategi-
scher Wettbewerbsvor teil“,sagt eSchei-
fele.Ihmzufolgemüssen vorallemloka-
le Her steller in Europa zukaufen. Er
geht da vonaus, das sineffizienteZe-
mentwerke geschlossen werden, weil
dieProduktiondortzut euerwird.Eine
weiter eKonsolidierungdesMarktessei
deshalbwahrscheinlich.

Heidel-CementhatalsUnternehmen
der Prozessindustrie die Verschmut-
zungsrechtefürdieersteHandelsphase
biszumJahr2020vonderEU kostenlos
zugeteilt bekommen. In der nächsten
Handelsphasewerdenallerdingsschritt-
weise weniger Rechteverteilt, um die
Unternehmen anzuhalten, ihre
CO 2 -Emissionenzureduzieren.Scheife-
le sagte, er habe einen „Masterplan“
aufgesetzt, um auchinder nächsten
Handelsperiode ohneZukäufeauszu-
kommen.Dafür müsse Heidel-Cement
den CO 2 -Ausstoßumweiter e30Pro-
zentreduzieren.ErreichenwillderVor-
stand das unter anderem mit alternati-
venBrennstoffen für dieZementöfen,
wo zum Beispiel Biomassestatt Kohle
zumEinsatzkommt.
Dank der Preiserhöhungen hat der
Konzerndie nachlassende Nachfrage
zum Teil abgefedert.Zudem machen
sichimZwischenbericht der ersten
neun Monategesunkene Energiepreise
und ein Sparprogramm positivbemerk-
bar.Scheifele rechnetnicht damit, dass
sichdieNachfrag eneuerlic hbelebt:„Es
geht weltweit schon ziemlichsynchron
abwärts.“Der Vorstandbekräftigteden-
nochdie Jahresziele:Umsatz, Er gebnis
des laufenden Geschäftsbetriebes und
der Überschus svor Einmaleffekten sol-
len wie angekündigt moderatsteigen.
Nach neun Monaten steht ein Erlös-
wachstumvon7Prozen tauf14,2Milliar-
denEurozuBuche.DasBetriebsergeb-
niskletterteum11Prozentauf1,6Milli-
arden Euro. DerÜberschus ssank im
Vergleichzum Vorjahr um 15 Prozent
auf 866 Millionen Euro,wasder Kon-
zernmit einem Buchverlustaus dem
Verkauf der Ukraine-Aktivitäten be-
gründete.Zudem hätten fallende Zin-
senzuhöherenRückstellungengeführt.

Süßer dieKassen nie klingeln


Handelrechnetmit100MilliardenEuroUmsatz


Knorr-Bremse inUnruhe


NachFührungswechselgehtnun FinanzchefHeuwing


Aldi und dieAdventskalender


Anstur minAmerik aaufdendeutschenDiscounter


Hilde gard Müllergiltals


Favoritinde rAutolob by.


Sollte siePräsidenti ndes


VDAwerden, wäre das


fürdieTop-Man agerin


einekleineGenugtuung.


VonHelmutBünder,


Düsseldorf


Der Emissionshandel macht


das Bauenteurer


Heidel-CementprofitiertvonhöherenZementpreisen

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