Frankfurter Allgemeine Zeitung - 08.11.2019

(vip2019) #1

SEITE 6·FREITAG,8.NOVEMBER 2019·NR.260 Politik FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG


WernerSturbeck


Er reis tfür sei nLeben gerne, un dso
standnicht zu erwarten, das sWerner
Sturbeck nachseinem Eintritt in den
Ruhestand immobil werden würde.
Hälters ichdann docheinmalin
Düsseldorfauf, schautSturbeck auch
heute nochgerne im dortigen Journa-
listenklub, derimfeinen Industrieclub
tagenden Wirtschaftspublizistischen
Vereinigung,vorbei.Wachgeblieben
istnatürlic hauch Sturbeck sInteresse
an Wirtschaftsthemenund hier voral-
lem an der Stahlindustrie, zu deren
größtenKennernersich zählen darf.
Über Jahrzehntehat er als Journalist
die Wirtschaf tanR hein undRuhr be-
schrieben, analysiertund kommen-
tiert.Geboren wurde Sturbec kim
mecklenburgischen Rockow,aber
schon als Junge kamernachDüssel-
dorf. Im Anschlussanein Studium der
Volkswirtschaftslehreund einpaar Se-
mesterJapanologiebegann er seine
Laufbahn im Journalismus, die ihn
überden Bonner „General-Anzeiger“,


die Nachrichtenagentur VWD und die
„Börsen-Zeitung“imJahre1991 zur
Frankfur terAllgemeinenZeitungführ-
te.Dorterwies er sich alsKorrespon-
dentimDüsseldorferBüroalsein sehr
gutvernetzter ,abergleichwohlnichtin
den Vordergrund drängenderKollege,
der Land undLeutekannt eund in der
Lage war, eine spannende Entwick-
lung au ch übe reinen längerenZeit-
raum imBlic kzubehaltenund richtig
einzuordnen. So wurdeSturbeck zu ei-
nemjournalistischenWegbegleiterdes
tiefgreifenden Strukturwandels an
RheinundRuhr.SeitseinemEintrittin
denRuhestandvoreinpaa rJahrenfin-
determehrZeit für seineFamilie und
für seinegroßePassion ,das Reisen.
Hielteihn nicht einvorübergehendes,
nicht ernstesgesundheitliches Handi-
cap da vonab, würdeSturbec kseinen


  1. Geburtstagandiesem Freitag im
    australischen Perthverbringen. So
    mussAustralien ein wenig warten.
    Aber werWerner Sturbeckkennt,
    weiß: Aufgeschoben istbei ihm nicht
    aufgehoben. gb.


D

er Hubschrauberwartet schon.
Der amerikanische Präsident
hatsoebeneineFeierstunde im
„EastRoom“ desWeißen Hau-
ses beendet. Die Zahl der in seinerAmts-
zeiternannten Bundesrichter hat die
150er-Markeüberschritten.Sena toren,Ka-
binettsmitgliederundRechtsgeleh rtehatte
man dazugeladen. Nunsollesnach
Louisianagehen, wo DonaldTrump am
Mittwochabend auf einerKundgebung er-
wartetwird.DochdieSitzungimOvalOf-
fice will partout ni chtenden. Der Präsi-
dent berät sich mitseiner SprecherinSte-
phanie Grisham und anderen Mitarbei-
tern.IrgendwanngehtdieTürauf:Trump
läuft vorbei an denwartendenJournalis-
ten, die sich Reaktionen auf dieGouver-
neurswahlen inKentuckyerhoffen, winkt
nur kurz und dreht dann Richtung Hub-
schrauberab.Späterheißtes,er werd esich
womöglic hauf der Kundgebungäußern–
auchzum Whistleblowerinder Ukraine-
Affäre.
Ende Oktober hatte die Online-Platt-
form „Realclearinvestigations“ denNa-
men eines CIA-Mitarbeitersgenannt, der
zeitweis eimN ationalenSicherheitsrat ge-
arbeitet hatte–unter derObama- und der
Trump-Regierung.AmMittwoch ent-
schied sichder Sohn desPräsidenten, Do-
naldTrumpjunior ,einen Tweetdesrechts-
populi stischen Online-Dienstes„Breit-
bart“ weiterzuleiten, in dem derangebli-
cheName des Whistleblowers genannt
wurde. Zuvorhattediesschonderrepubli-
kanischeSenatorRandPaulgetan,worauf-

hin die Demokraten in der zweitenKam-
mer eine einstimmigeResolutionverab-
schiedenwollten, inwelcher der Schutz
der Whi stleblowerbekräftigtwerden soll-
te.Sie scheiterten: Paul verweiger te seine
Zustimmung. Erfordertschon länger,die
Identitä tdesWhistleblowers,dessen Rech-
te er verteidige, müsse enthülltwerden.
DasWhistleblower- Gesetz gewährtBeam-
ten,die Amtsmissbrauchoder Verschwen-
dung vertraulic hmelden, dasRechtauf
Anonymität, um sievorVergeltungsmaß-
nahmenzu schützen.Paul argumentiert,
nachdemGesetzseiesnurRegierungsmit-
glieder nuntersagt ,dieIdentitätzulüften.
Angekommen in Monroe, ziehtTrump
auf der Kundgebung an einerStelle einen
ZettelausseinemSakko.Erhattedenmut-
maßlichen CIA-Mitarbeiter,der sein Tele-
fonat mit dem ukrainischen Präsidenten
WolodymyrSelenskyj öffentlichgemacht
hatte,schon häufiger alsSpion undVerrä-

terdiffamiert.Nun will ergleichsa mBe-
weisevorlegen:OhnedenNamendesMan-
neszunennen,sagter,erseibe teiligtanei-
nem „Umsturzversuch“. Sodannliest er
denTweet Mark Zaids, eines der Anwälte
desWhistlebl owers, aus dem Januar 2017
vor, in dem dieser einen „Coup“ und ein
Impea chmentvorhersagt.Die Demokra-
ten, sagtTrump weiter ,versuchten, die
amerikanischeDemokratiezuFallzubrin-
gen.Zaidselbs tsprichtspätervonparteipo-
litischerAblenkung .SeinZitatseiausdem
Zusammenhanggerissen.
VonSeiten derRepublikanergabeszu-
nächs tkein Wort zu der jüngstenKampa-
gnegegen den Whistleblower. Die führen-
denRechtspolitiker des Senatswarenzu-
voralle im WeißenHaus an wesend.
Trumphattesie spontan eingeladen,sich
kurz ansPublikum zuwenden,umdieBe-
deutung derkonservativen Richterwelle
hervorzuheben. MitchMcConnell, der

Mehrheitsführer im Senat, LindseyGra-
ham, derVorsitzende desRechtsausschus-
ses,und dessenVorgänger ChuckGrass-
ley, dernunde mFinanzausschussvorsitzt,
wurdennacheinandervonTrumpgebeten,
zu sprechen. Darüber,wie sie sichange-
sichtsdesGeleistete nfühlten.
Der Präsidenterhielt das eingeforderte
Lob, dochesließsichauchzwischen den
Zeilen lesen.Zwarschwieg Grassley,der
zuvormehrfachhervorgehobenhatte,dass
dieIdentitätdes Whistleblowersgeschützt
werden müsse, nun zu demOuting in den
sozialen Medien. Sein Lobwar allerdings
bemerkenswer t: Trumphabe imWahl-
kampfversprochen,konservativeRichter
zunominieren–underhabeseinWortge-
halten,sagteGrassley. Sodann:20Prozent
seinerWählerhättenihngenaudeshalbge-
wählt.Soerinnerteder86JahrealteSena-
tordaran, dassdas Verhältnis zwischen
Präsident, Republikanernund Wähler-
schaf tzumindestinTeilen–mitTrumpge-
sprochen–ein„Deal“ist.
Im„EastRoom“saßauchWilliamBarr,
derJustizminister.KurznachderVeranstal-
tungverbreit etedie„Washing tonPost“die
Nach richt, das sdieser sic hEnde Sep tem-
bergeweiger thabe, aufeinerPressekonfe-
renz für den Präsidenten einzutreten. Er
solltedortdie Auffassun gvertre ten, dass
Trumpindem Telefonat mit Selenskyj, in
dem er diesen drängte, Ermittlungenge-
genden demokratischen Präsidentschafts-
bewerber Joe Biden aufzunehmen,keinen
Rechtsbruchbegangenhabe.TrumpsBitte
sei Bar rübermit telt worden, de rJustizmi-
nisterhabedasAnsinnenaberabgelehnt.
BarrsRolleinderAffäreistambivalent:
Einerseitsleit etereine Untersuchungdar-
über,obdie Ursprünge der so genannten
Russland-Af färe –Trumpsvermeintliche
VerschwörungmitdemKremlgegenHilla-
ryClinton–aufeineDesinformationskam-
pagneKiews zurückgehen.Andererseits
soll er überrascht gewesen sein, dassder
Präsident ihn in demTelefonat mit Selen-
skyj auchinden Biden-Fall hineinzog.
Trumpnannte die Ges chicht eder „Wa-
shingtonPost“ am Donnerstag frei erfun-
den. Auch forderte er,die Impeachment-
Ermittlungen angesichts der „Enthüllun-
gen“überdenWhistleblowereinzustellen.
Die Demokratenwollen hin gegeninder
nächs tenWoche mit den öffentlichen An-
hörungen beginnen: EinZeugenachdem
ande renwirddanndieVorwürfedesWhist-
leblo wersbestätig en.

DerRück tritttrif fteinederältestenUN-
Organisationmitten inihrerschwersten
Krise. Der Chef des UN-Hilfswerks für
Palästina-Flüchtlinge(UNRWA)Pierre
Krähenbühl hat nachVorwür fenwegen
Fehlverhaltens seinenPosten aufgege-
ben. Im Sommer hatten die UN interne
Untersuchungen aufgenommen, in de-
renFolgeder 53 Jahrealte Schweizer
am MittwochzunächstvomDienstsus-
pendiertworden war. UNRWA befindet
sichschonseitdemvergangenenJahrin
einer sehr schwierigen Lage. DieVerei-
nigten Staatenundweiter eRegierungen
stellten ihreZahlungen für das Hilfs-
werk ein und kritisiertenmassiv dessen
Arbeit.Den schwerwiegendstenVor-
wurfwiederholtenachKrähenbühls
Rück trittderamtierendeisraelischeAu-
ßenministerIsrael Katz:DieOrganisati-
on sei „Teil des Problems und nicht der
Lösung“,weil sie das Flüchtlingspro-
blemverewige.UNRWAistseit1949für
gut 5,4 Millionen palästinensische
FlüchtlingeimGazastreifen, demWest-
jordanland, Jordanien, Syrien und dem
Libanonzuständig.
Derinterne UN-Untersuchungsbe-
richt,de rzuKrähenbühls Rücktritt führ-
te,wurde bisher nicht veröffentlicht.
Aber die Nach richtenagentur AFP und
der arabische Sender Al Dschazirahat-
tenbereits Einblickund zitiertenaus-
führlicherdaraus.Darinistdemnachdie
Redevon„sexuellemFehlverhalten, Vet-

ternwirtschaft,Diskriminierungundan-
derem Machtmissbrauchzum eigenen
Nutzen,zurUnterdrüc kunglegitimerab-
weichender Meinungen und zur Erlan-
gung anderweitiger persönlicher Ziele“.
Krähenbühl soll eine Liebesbeziehung
zueinerMitarbeiteringehabthaben,die
2015 nacheinem „äußerst schnellen“
Auswahl verfahren einen Beraterposten
erhielt, auf dem sie den UNRWA-Chef
dann aufteuren Auslandsreisen beglei-
tethabe. Weiter eVorwür fe gelten auch
anderen ausländischen Führungskräf-
ten. Bei denVereinten Nationen hatte
es zuvorgeheißen, die erstenUntersu-
chungen hättenkeine Hin weise darauf
ergeben, dasssichKrähenbühl des Be-
trugsoderderUnterschlagungvonHilfs-
geldernschuldig gemacht habe. In ei-
nem Interviewmit dem Schweizer Sen-
derRTSwiesKrähenbühlallegegenihn
erhobenenAnschuldigungenzurück.
Er hatt ezuletzt darumgekämpft,die
FinanzlückeimUNR WA-Budgetvon1,
Milliarden Dollar zu schließen, die im
September120MillionenDollarbetrug.
Der Bür gerkrieg in Syrien hattezuneu-
en Verpflichtungen geführt, denn
UNRWA musstesichumdiePalästinen-
serkümmern,dienachderGründungIs-
raels ins Nach barlandgeflohen waren
und nun wieder auf der Flucht sind.
NachdemRückzugderVereinigtenStaa-
ten, die bis 2018 jährlichmehr als 300
MillionenEuroüberwiesen,wurden die

EU mit 179 Millionen Dollarund
Deutschland mit 177 Millionen Dollar
zudenwichtigstenGebern .1949gegrün-
det, is tdie „UnitedNations Relief and
WorksAgencyforPalestineRefugees in
theNearEast“(UNRWA)einesder größ-
tenund ältestenUN-Prog ramme und
giltalseineArtVorläuferfürdasFlücht-
lingshilfswerksUNHCR.AlleineimGa-
zastreifen sind eine MillionMenschen
auf Lebensmittel angewiesen, die das
Hilfswerkverteilt.Insgesamt besuchen
etwa eine halbe Million Kinder
UNRWA-Schulen. Israelische Regie-
rungsvertreterhaltenUNRWA vor, dass
vorallem palästinensische Mitarbeiter
in den UN-Schulen Hassgegen Israel
verbreiten.
UNRWA war1949alseineNotlösung
füretwa800 000 vertriebenePalästinen-
sergegründetworden. Da jedochweite-
re Nahost-Kriegefolgten und das Man-
datvorsieht,dasssichderFlüchtlingssta-
tus vererbt, is tdie Or ganisation heute
für 5,4 MillionenPalästinenserverant-
wortlich. Kritikerverlangen, dassdas
UN-Flüchtlingshil fswerk UNHCR sich
um sie kümmernsolle. Zudem weisen
sie darauf hin, dassviele Flüchtlinge
längstneueStaatsangehörigkeitenbesä-
ßen. Bei UNHCR entgegnetman, dass
die Palästinenser imUnterschied zu an-
deren Flüchtlingen auf derWelt kein
Heimatlandhätten,indassiezurückkeh-
renkönnten. hcr.

Personalien


WhistleblowerimVisier


DerPräsidentensohn


verbreitet den


angebliche nNamen des


Informantenin der


Ukraine- Affäre.Und


Donald Trumpsetzt


sein eDiffamierun gfort.


VonMajidSattar,


Washington


Unbeschlipst:TrumpnachseinerRückkehrausLouisianaamMittwoch FotoEPA

36 Afghanen abgeschoben
In Afghanistans Hauptstadt Kabul ist
am Donnerstag ein weiterer Abschiebe-
flug aus Deutschland eingetroffen. Die
Maschine mit 36 abgelehnten afghani-
schenAsylbewerbernseiausLeipzigge-
kommen,teiltedasBundesinnenministe-
riummit .Eshandelesichumvolljährige
Männer,unter ihnen „zahlreiche“Straf-
täte r. DasSpektrum derTatenumfasse
versuchten Totschlag,Vergewaltigung,
Verbreitung vonKinderpornographie
und Körperverletzung. An derAbschie-
bung beteiligten sichsechs Bundeslän-
der.Eswar seit Dezember 2016 die
neunundzwanzigste Sammelabschie-
bung. Insgesamthaben Bund und Län-
der756MännernachAfghanistanabge-
schoben. Kritikerweisen auf dieweiter
angespannte SicherheitslageinAfgha-
nistanhin. dpa

Altmaier fürStaatsreform
Bundeswirtschaftsminis terPeter Altmai-
er sieht „dringenden Han dlungsbedarf“
füreineumfassendePolitik -undStaatsre-
form in Deutschland. Der CDU-Politiker

sagteamDonner staginBe rlin,dieErosi-
on de straditionellenpolitische nSpek-
trums seiweit fortgeschritten .Das habe
die LandtagswahlinThürin gengezeigt,
die derMinister als „Zäsur “bezeichnete.
„Wir müssen zeigen, das sunser politi-
sche sSystem, unsere parlamentarische
Demokratieimstandeist,sichzuerneu-
ern.“ Altmaierschlägt eine Verkleine-
rung des Bundestags vor. Zudemsollten
parlamentarischeVerfahrenbeschleunigt
werden. „Viele Bü rgerinne nund Bü rger
verstehen ni cht, das ses30Jahredauert,
eineneueBundesstraß ezubauen“,sagte
Altmaier.(KommentarSeite10.) dpa

Labour-Vize tritt zurück
Derstellvertrete ndeLabour-Vorsitzende
TomWatson hat seinenRücktritt ange-
kündigtun dwirdnichtmehrbeiderNeu-
wahl für dasParlament kandidieren.
Watson, einVertreterdes gemäßigten
Parteiflügels,stand seit längerem mit
dem Labour-Chef JeremyCorbyn im
Konflikt. EsgabStreit über den Brexit-
Kurs der Partei .Watson drängteauf ein
klares Bekenntnis zumVerbleib in der
EU,währendCorbynnichtklarsagte,ob

er in der EU bleibenwolle oder nicht.
Auch über die antisemitischenVorfälle
in der Partei gabesAuseinandersetzun-
gen. Watson, Abgeordne terseit 2001,
entging beim jüngstenParteitag nur
knapp einerAbwahl. Ob wohl Watson
„persönliche,keinepolitischenGründe“
anführte,wertetenBeobachter seinen
Schrittalsklarpolitischmotiviert. ppl.

Rebellenführer mussinHaft
DerkongolesischeRebellenführerBosco
Ntaganda istzu30Jahren Haftwegen
KriegsverbrechenundVerbrechengegen
die Menschlichkeit verurteilt worden.
Nachdem er bereits im Juli für schuldig
befundenworden war, verkündetendie
Richter des Internationalen Stra fge-
richtshofsinDen Haag am Donnerstag
das Stra fmaß. Ntagandawerden zahlrei-
cheMorde, Vergewaltigungen, sexuelle
Ausbeutung sowie die Verschleppung
undZwangsrekrutierungvonKindersol-
daten zur Lastgelegt.Der 46 Jahrealt
Ntaganda mit dem Beinamen„Termina-
tor“warKommandeurderMiliz„Patrio-
tische Kräfte für die BefreiungKongos“
(FPLC)imOstkongo. dpa

Wenn ein Hilfswerkkeine Hilfeist


DieUN-OrganisationfürPalästina-FlüchtlingestecktineinerschwerenKrise


Wichtiges inKürze


Italienwilldie„RegierungderNationa-
len Übereinkunft“inTripolis dazuver-
pflichten, ihreFlüchtlingslagerzu
schließen und denVereinten Nationen
in Lib yenden BetriebvonAufnahme-
zentrenfürMigrantenzu gestatten.Die
italienische InnenministerinLuciana
Lamorgese kündigteamMittwoc him
Parlament inRoman, das sItalien von
derlibyschenRegierungein e„Verbesse-
rung der Flüchtlingslagerfordert, mit
dem Ziel einer schrittweisen Schlie-
ßung,umsozuvonUN-Organisationen
geführtenLager nzukommen“. Italien
wolle eine entsprechende Modifizie-
rung des italienisch-libyschen Abkom-
mensvom2.Februar2017erreichen.
Nach Lamorgeses Angaben hat sich
die lib yscheSeitegrundsätzlichzue i-
nerRevisiondesAbkommensbereiter-
klärt. Nach UN-Angaben befinden sich
derzeit rund 4500 Migranten in liby-
schen Flüchtlingslagern. Diesestehen
wegenfortwährender Menschenrechts-
verletzungen in der Kritik.Lamorgese


kündigtezudem an, dassItalien huma-
nitär eKorridorefür Mig ranten anstre-
be,die gemeinsammitandereneuropäi-
schen Länderneingerichtet und von
der EU koordinier tund finanziertwer-
densollten.ImitalienischenParlament
befürworteteineMehrheitderAbgeord-
netender Regierungskoalition aus De-
mokratischerPartei und Fünf-S terne-
Bewegung solche Änderungen imVer-
tragstext.Dagegen sprachen sicham
MittwochdiebeidenOppositionspartei-
enLeg aundForzaItaliaaus.
DerLega-Abgeordne teNicolaMolte-
nisagte,mandürfedielib yscheKüsten-
wachenicht dämonisieren, sondern
müsse ihr dankbar für ihreUnter stüt-
zungsein.WennLib yenseineHilfeein-
stellen würde,kämen die 650000 Mi-
granten, die derzeit in Libyenseien,
nachItalien. DieForza-Italia- Abgeord-
nete LauraRavetto warnte davor, dass
dielib yscheRegierungdieÄnderungen
nichtakzeptierenunddasLanddannin
dieAnarchieabgleitenkönnte. tja.

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