Süddeutsche Zeitung - 02.11.2019

(Barré) #1

Andrea Berg, 53,Schlagersängerin,
bezeichnet sich selbst als eher schüch-
tern. „Ich bin zum Beispiel nicht geschaf-
fen für Talkshows. Dieses Extrovertier-
te, sich auch mal wichtig tun – das kann
ich nicht und das will ich nicht, das liegt
mir nicht“, sagte Berg der Deutschen
Presse-Agentur. „Die einzige Stelle, wo
ich wirklich sicher bin, ist auf der Bühne.
Bei meinen Leuten, mit meinem Team
zusammen, das trägt mich. Da kann ich
alles, da kann ich Blödsinn machen“,
sagte Berg während den Vorbereitungen
zu ihrer Tour, die Ende November in
Stuttgart Premiere feiert.


Frank Schöbel, 76, ehemaliger Schlager-
sänger, wäre gerne auch Rockstar gewe-
sen. Der ehemals erfolgreichste Schlager-
sänger der DDR hätte sich das gut vor-
stellen können, sagte er der dpa, auch
wenn er sich dann „einen Bart und lange
Haare wachsen lassen und breitbeinig
mit finsterer Miene auf der Bühne ste-
hen hätte müssen“. Allerdings sei das
wegen seines Erfolges unmöglich gewe-
sen: „Den Rocker hätte mir keiner abge-
kauft. Mit der Masche wäre ich künstle-
risch bald tot gewesen.“


Sylvie Meis, 41, niederländische Modera-
torin, hat wieder einen neuen Mann an
ihrer Seite. Ein halbes Jahr nach der
Trennung von Bart Willemsen hat sich
Meis mit Niclas Costello verlobt, Künst-
ler aus der Street- und Pop-Art-Szene,
wie ihre Agentur bestätigte.


von martin zips

R

eden ist wichtig während der
Autofahrt, hat Tante Anni im-
mer erklärt. „Das hat mir
schon mein Fahrlehrer ge-
sagt.“ Tante Anni war eine ra-
sante, leidenschaftliche Autofahrerin. Zwi-
schen Noordwijk aan Zee und Bayrischzell
war in den 1970er-Jahren keine Straße vor
ihr sicher. Und Tante Anni redete viel und
gern, während sie am Steuer saß. „Ich
muss das trainieren“, sagte sie, „gut fürs
Gehirn.“ Tante Anni lebt nicht mehr. Auch
ihr orangener VW 1600 dürfte längst ver-
schrottet sein. Pedale, Blinker, Scheiben-
wischer – Tante Anni war das alles schon
in den 1970er-Jahren zu viel. Sie musste ja
auf die Straße schauen, während sie fort-
während erzählte.

Was hätte Tante Anni wohl gesagt,
wenn ihr Lenkrad noch zusätzlich zehn
Knöpfe gehabt hätte? Wenn neben ihrem
Tachometer und dem Drehzahlmesser
auch noch ein Display aufgeleuchtet wäre,
auf dem sie Durchschnittsverbrauch, Rei-
fendruck und entgangene Anrufe hätte ab-
rufen können? Wenn sie, während sie so
fröhlich erzählte, in ihrer Mittelkonsole
auch noch Navigationssystem und Spotify
hätte bedienen können/müssen oder sich
während der Reise eine Whatsapp-Nach-
richt vorlesen lassen?
Dabei, das muss man jetzt gar nicht be-
schönigen, war der Kampf gegen Ablen-
kung im Auto schon immer eine Heraus-
forderung. Dieser Tage zum Beispiel legt
die englische Nobelfirma Bentley ihren
4,5-Liter-Blower aus dem Jahr 1929 noch
einmal auf. Als Sammlerstück für Millio-
näre, mit nur zwölf Exemplaren; James
Bond fuhr so einen, aber nur im Buch.
Schaut man sich das Armaturenbrett die-
ses 90 Jahre alten Gefährts einmal genau-
er an, blickt man auch da nicht durch.
Bald ein Dutzend Messgeräte für Magnet-
zünder, Öl, Wasser, Benzin, Kompressor,
Kühler, Vergaser und fast ebenso viele
Knöpfe für was auch immer. Eigentlich
gar kein so großer Unterschied zum aktu-
ellen Ledercockpit des Bentley Bentayga,

einem schön designten britischen Grab-
beltisch mit Kipp- und Wipp-Schaltern,
Hebeln und Monitoren. (So ein Bentley hät-
te Tante Anni übrigens überhaupt nicht in-
teressiert. Sie war überzeugte Kompakt-
klassefahrerin.)
Der alte Bentley verstand sich auch in
dieser Hinsicht als Statement – er war
schon damals ein Gefährt für Freunde des
Überflusses. Heute allerdings wird selbst,
wer sich ganz bewusst ein eher kleines
und günstiges Auto kauft, mit allem kon-

frontiert, was man in so ein Auto einbauen
kann, wirklich mit allem. Im Fiat 500 oder
dem Mini zum Beispiel gab es einst nicht
mehr als zwei Hebel und ein großes Lenk-
rad. In den aktuellen Modellen läuft der
Fahrer permanent Gefahr, Tempomat
und Lautstärkeregler, Titelswitcher und
Lichthupe zu verwechseln. Ist das jetzt
der Knopf für das Gebläse oder doch die
Servolenkung? Und wieso schaltet sich
der Scheibenwischer eigentlich dauernd
an und aus?

Selbst Kleinwagen sind zu aufdringli-
chen Selbstdarstellern geworden. Natür-
lich: Trotz steigender Unfallzahlen gibt es
immer weniger Tote im Straßenverkehr.
1980 wurden 1,6 Millionen Verkehrsunfäl-
le gezählt, 2018 waren es 2,6 Millionen;
1980 starben 13 041 Menschen bei Unfäl-
len, 2018 noch 3275. Das spricht womög-
lich nicht nur für Promillegrenze, Tempoli-
mits, Airbags und Gurtpflicht, sondern
auch für die Vorteile der Technik. Systeme
wie die von einem US-Elektronikkonzern
jüngst entwickelte Augenerkennung kön-
nen der Unfallvermeidung dienlich sein:
Entdeckt der Bord-Computer Stress in
der Fahrer-Pupille, stellt er die Musik lei-
ser und blockiert eingehende Anrufe.
Es könnte aber auch sein, dass die gan-
ze Elektronik im Innenraum den Stress
erst verursacht. Warum, bitteschön, wird
jetzt plötzlich die Musik leiser? Welches
Icon bei „Carplay“ war noch mal für was?
Wie beendet man die Nordausrichtung
des Navigationssystems? Und wo, ver-
dammt noch mal, ist meine Lieblingsplay-
list? Beißt sich da nicht das Smartphone
ins eigene Kabel?
Vor Kurzem hat ein großer Versiche-
rungskonzern eine Studie in Auftrag gege-
ben, die ein Ergebnis erbrachte, über das
es nachzudenken lohnt: Die „Ablenkung
durch technische Systeme“ hat den Alko-
hol als Unfallgrund überholt.
Sicher, auch Tante Anni war auf dem
Weg zum Strand oft abgelenkt. Zum Bei-
spiel vom sehr lauten, sich auf ihrer Plas-
tikrückbank in unfassbarer Hitze prügeln-
den Familiennachwuchs. Und natürlich
kommt es ein bisschen gestrig daher, sich
über die ach so schlimme Überflutung
durch Technik zu beklagen – nicht wenige
Autofahrer schätzen die technischen Sys-
teme, die ihnen ihr Fahrzeug bietet. Die
Frage aber, wann es zu viel wird, und ob
man beispielsweise „Gestensteuerung“,
„Holoactive Touch“ und „Dashcam“
braucht, wenn man am Steuer sitzt, die
kommt nicht aus dem Universum der
Technik-Skeptiker. Sie ist halt da, wenn
man einsteigt, ob man will oder nicht.
Das Armaturenbrett übrigens heißt im
englischsprachigen Raum „Dashboard“,
wie das Brett, das für den Kutscher in der
Zeit lange vor Tante Annis Geburt noch ei-
ne ganz andere Funktion hatte. Genau ge-
nommen nur eine. Es schützte ihn vor
dem Mist seiner Pferde.

Wusste man ja schon, dassHeidi Klum,
4 7, auf abgefahrene Kostüme steht:
Ihre bei Prominenten beliebte
Halloween-Party fand bereits zum


  1. Mal statt. Klum trat dabei als eine
    Art Außerirdische mit heraushängenden
    Gedärmen auf. Das Kostüm wurde von
    einem Team aus Stylisten in einem
    New Yorker Schaufenster gestaltet
    und über mehrere Stunden an ihr
    angebracht. Während der Prozedur
    wurden Klum immer wieder
    Smartphones für ihre Aktivitäten auf
    Social Media gereicht.FOTO: DPA


Kopenhagen– „Spirit Hacking“ heißt das
Buch, das den Norwegern diese Woche er-
spart geblieben ist: Die Veröffentlichung
war für Mitte dieser Woche geplant, der
Verlag Cappelen Damm zog es in letzter Mi-
nute zurück. Davor aber hatte es noch für
einigen Wirbel gesorgt. Das lag zum Teil
an seinem Inhalt: Das Buch erklärt Krebs-
erkrankungen auch mit dem Todes-
wunsch der Betroffenen, krebskranke Kin-
der beispielsweise würden mit ihrer Er-
krankung zu verstehen geben, dass sie un-
glücklich seien und einfach nicht mehr
hier sein wollten. Die Aufregung um das
Buch lag aber wohl noch mehr am Autor
und an dessen Freundin.
„Shaman Durek“ nennt der Autor sich.
Der 45-Jährige heißt eigentlich Durek Ver-
rett, sagt von sich selbst, er sei Schamane
in sechster Generation, und lebt in Los An-
geles, wo ihn sein Schamanentum in aller-
lei glamouröse Gesellschaft gespült hat,
die Schauspielerin Gwyneth Paltrow
nennt ihn „Bro“. Vor allem aber ist er seit

Frühjahr diesen Jahres der neue Liebha-
ber und Freund der 48-jährigen Märtha
Louise von Norwegen, von der einerseits
schon seit vielen Jahren bekannt ist, dass
sie etwas übrig hat für Geister und Scha-
manen, die andererseits aber als ältestes
Kind von König Harald und Königin Sonja
ins norwegische Königshaus geboren wur-
de. Eine Prinzessin.
Prinzessin Märtha Louise pries das
Buch ihres Freundes auf Instagram in
höchsten Tönen. Das stieß den Norwegern
sauer auf, nicht nur wegen des als unver-
antwortlich angegriffenen Krebsgeschwa-
fels. Die Prinzessin und der Schamane be-
schäftigen die Nation schon etwas länger:
seit Mai. Damals tingelten die beiden
durchs Land, um esoterisch interessierten
Norwegern zu zeigen, „wie sie ihr göttli-
ches Selbst entdecken“ können, in Work-
shops, für die sie unter diesem Titel war-
ben: „Die Prinzessin und der Schamane“.
Dass Schamane Durek nebenbei in Pod-
casts die Welt an der Orgasmusfrequenz

seiner royalen Freundin teilhaben ließ, er-
regte dabei nicht so viel Anstoß wie die Tat-
sache, dass Märtha Louise einmal mehr ih-
ren königlichen Titel zum Geldverdienen
einsetzte. Märtha Louises Verhalten sei
„katastrophal“ für den Ruf der Königsfa-
milie kommentierte die ZeitungDagsavi-
sendie Tournee des Paares.
Die Kritik war nicht neu: Märtha Louise
bekommt sie schon lange zu hören, vor al-
lem, seit sie 2007 gemeinsam mit einer Ge-
schäftspartnerin eine „Engelsschule“ er-
öffnete, in der sie gegen gutes Geld Men-
schen helfen wollte, mit ihren Schutzen-
geln in Kontakt zu treten. Und all die Jahre
weigerte sich Märtha Louise, ihren Titel ab-
zulegen: „Ich bin eine Prinzessin, ich bin
so geboren“, sagte sie noch im Mai im Mor-
genmagazin des Senders TV2. Das Königs-
haus allerdings vernahm das Anschwellen
der Kritik, ein Sprecher erklärte im selben
Monat, man sei „im Dialog mit der Prinzes-
sin, was das Marketing ihrer Geschäfte an-
geht“. Und nach ein paar Monaten Dialog

dann, im August, kam die Wende: Märtha
Louise gestand „Fehler“ ein, und gelobte,
in Zukunft jenseits ihrer Verpflichtungen
fürs Königshaus auf den Prinzessinnenti-
tel verzichten zu wollen.
Für kurze Zeit war Ruhe. Bis zu dem
Streit um das neue Buch von Shaman Du-
rek. Der nämlich holte nach der Absage
des norwegischen Verlages in einem Video
zu einem zornigen Rundumschlag aus ge-
gen die Norweger und ihre Medien vor al-
lem: „Sie mobben meine Liebste, sie mob-
ben mich, um ihre Zeitungen zu verkau-
fen. Es ist eine Schande.“ Norwegens Zen-
sur, polterte er gar fälschlicherweise, habe
sein Buch verboten.
Anfang dieser Woche entschuldigte
sich der Schamane für seinen Wutaus-
bruch. Norwegen sei „ein wunderschönes
Land mit wunderschönen Menschen“, er
habe „viel Respekt und Liebe für das
Land“. Denn: „Natürlich ist meine Freun-
din, wie alle wissen, die Prinzessin von Nor-
wegen.“ kai strittmatter

Köln/Bergisch Gladbach– Im Fall des
sexuellen Missbrauchs eigener Kinder
und Stiefkinder durch mehrere Männer
geht die Staatsanwaltschaft Köln von
langwierigen Ermittlungen aus. Mit
Verweis auf die gefundene Datenmenge
von etwa drei Terabyte sprach der Ober-
staatsanwalt Ulrich Bremer am Freitag
von aufwendigen Ermittlungen, die sich
voraussichtlich über einen längeren
Zeitraum erstrecken werden. Beamte
hatten die Wohnung eines 42-Jährigen
in Bergisch Gladbach wegen des Ver-
dachts der Kinderpornografie durch-
sucht. Beim Auswerten des Materials
fanden sich Hinweise darauf, dass der
Deutsche in seiner Wohnung Kinder
missbraucht, die Taten gefilmt und wei-
terverbreitet habe. Außerdem führten
Spuren zu drei weiteren Verdächtigen.
Drei Haftbefehle wurden erlassen gegen
den Mann in Bergisch Gladbach sowie
zwei Männer, die im Raum Wesel sowie
bei Wiesbaden festgenommen wurden.
Der vierte Verdächtige aus Langenfeld
wurde am Donnerstag dem Haftrichter
vorgeführt, er sitze nun in Untersu-
chungshaft, sagte die Sprecherin der
Staatsanwaltschaft Düsseldorf. Die Ver-
dächtigen sollen mindestens sechs Kin-
der im Alter bis zu zehn Jahren miss-
braucht haben. Das jüngste Opfer sei
noch nicht einmal ein Jahr alt. Es hande-
le sich um die Kinder oder Stiefkinder
der Verdächtigen. Hinweise, dass es in
dem Fall noch weitere Täter gebe, lägen
derzeit nicht vor. dpa

Frankfurt– Nach dem Tod eines sechs
Jahre alten Jungen in einer Frankfurter
Kindertagesstätte hat die rechtsmedizini-
sche Untersuchung Hinweise auf einen
Stromschlag ergeben. „Es deutet alles
auf einen Stromtod hin“, sagte die Spre-
cherin der Frankfurter Staatsanwalt-
schaft am Freitag. Es handele sich aber
um ein vorläufiges Ergebnis, weitere Un-
tersuchungen müssten deshalb folgen.
Sachverständige des Landeskriminal-
amts seien vor Ort gewesen und hätten
festgestellt, dass eine Steckdose aus der
Wand herausragte und ein Kabel lose ge-
wesen sei. Ob dies erst durch eine Berüh-
rung des Jungen zustande gekommen
sei, sei aber unklar. Es werde weiter we-
gen fahrlässiger Tötung ermittelt. Die
Stadt wies Vorwürfe zurück, es habe Si-
cherheitsmängel gegeben. Nach derzeiti-
gen Erkenntnissen habe man keine Hin-
weise darauf, dass es an den elektrischen
Anlagen vor dem Unglück einen Defekt
gab, erklärte ein Sprecher.
Der Sechsjährige war am Dienstag-
nachmittag in der Kita im Stadtteil Seck-
bach tödlich verletzt worden. Nach Anga-
ben der Staatsanwaltschaft starb er kur-
ze Zeit später im Krankenhaus. Die Stadt
hatte am Donnerstag erklärt, eine Sicher-
heitsbegehung des Kita-Gebäudes durch
die Unfallkasse Hessen sei zu dem Ergeb-
nis gekommen, „dass der Betrieb des Kin-
derzentrums wieder aufgenommen wer-
den könnte“. Die Unfallkasse Hessen
(UKH) erklärte am Freitag, dass die Kita
durch einen ihrer Experten begutachtet
worden sei. Der Präventionsbeauftragte
habe sich ein Bild von der Situation vor
Ort gemacht. Die betreffende Kita sei
überprüft und als sicher freigegeben wor-
den. Weitere Angaben machte die Spre-
cherin nicht, da die Ermittlungen der Poli-
zei und Staatsanwaltschaft noch nicht ab-
geschlossen seien. Derzeit könne jedoch
niemandem die Schuld an dem tödlichen
Unfall zugesprochen werden. „Wann die-
ses Kind Kontakt mit Strom gehabt hat,
ist völlig unklar“, sagte sie. „So einen tödli-
chen Unfall in einer Kita hatten wir noch
nie. Das ist unglaublich.“
LautFrankfurter Rundschauwerden
in der Einrichtung zurzeit etwa 100 Kin-
der im Alter von drei Jahren bis zum Ende
der Grundschulzeit betreut. Am Zaun der
Kita wurde ein Foto des Jungen aufge-
hängt, vor der Tür stehen Blumen und
Kerzen. dpa/sz


10 PANORAMA HMG Samstag/Sonntag,2./3. November 2019, Nr. 253 DEFGH


Zugeknopft


Hebel, Kippschalter, Drehzahlmesser: Der Kampf gegen Ablenkung im Auto war schon immer
eine Herausforderung. Höchste Zeit, die Sache endlich ernst zu nehmen

Die Geister, die sie rief


Norwegens Prinzessin Märtha Louise bewirbt ein seltsames Buch ihres Freundes, der als Schamane auftritt. Und die Norweger ärgern sich, mal wieder


Ratzeburg– Ein perfektes Halloween-
Kostüm plus übermäßige Mengen an
Alkohol haben in Trittau in Schleswig-
Holstein einen Polizei-Einsatz ausgelöst.
Die Beamten befürchteten zunächst ein
Verbrechen, als ein Autofahrer in einem
Straßengraben einen leblosen und offen-
bar schwer verletzten jungen Mann mel-
dete. Der 21-Jährige wies sichtbare Ver-
letzungen und offene Schnittwunden im
Gesicht auf. Bei näherer Betrachtung
stellte sich jedoch heraus, dass die Verlet-
zungen die Arbeit eines guten Visagisten
waren: Der Hamburger war auf einer
Halloween-Party gewesen und hatte sich
mit mehr als vier Promille Alkohol im
Blut zum Schlafen in den Straßengraben
gelegt. Wegen des Alkoholpegels kam er
trotz fehlender Verletzungen in ein Kran-
kenhaus. dpa

Kamen/Greven– Eine Zweijährige ist
am Bahnhof von Kamen am Kopf von
einer Flasche getroffen und lebensge-
fährlich verletzt worden. Der Vater sei
mit dem Mädchen auf dem Arm am
Freitagmorgen die Treppe zum Gleis
hinaufgestiegen, wie die Polizei mitteil-
te. Unvermittelt sei dann nach ersten
Erkenntnissen aus einem durchfahren-
den Zug eine Flasche geflogen. Es beste-
he akute Lebensgefahr für das Mäd-
chen, hieß es am frühen Freitagabend.
Offen sei, ob die Flasche aus dem Zug
gefallen sei oder geworfen wurde, sagte
ein Polizeisprecher. Der Zug sei am Bahn-
hof in Greven gestoppt worden, um nach
Spuren zu suchen und die Personalien
der Fahrgäste aufzunehmen. dpa

Berlin– Nach dem tödlichen Stoß eines
Mannes vor die U-Bahn am Kottbusser
Tor in Berlin ist ein Tatverdächtiger
gefasst worden. Berliner Fahnder hätten
ihn „soeben“ in Eberswalde festgenom-
men, teilte die Generalstaatsanwalt-
schaft Berlin am Freitagabend via Twit-
ter mit. Seine Vorführung zum Erlass
eines Haftbefehls sei für Samstag vorge-
sehen. In der Nacht zu Mittwoch hatte
ein Mann einen 30-jährigen Iraner vor
eine U-Bahn gestoßen. Dieser wurde
durch die einfahrende Bahn in der unter-
irdischen Station der U8 so schwer ver-
letzt, dass er noch vor Ort starb. Zuvor
soll es laut Polizei einen Streit zwischen
dem Opfer und einem Begleiter sowie
einer größeren Gruppe, zu der der Täter
gehörte, gegeben haben. „Es haben sich
Hinweise verdichtet, dass ein Drogenge-
schäft der Tat zugrunde gelegen haben
könnte“, sagte ein Sprecher der Staatsan-
waltschaft am Freitag. dpa

Stromschlag


tötet Jungen


Sechsjähriger stirbt nach
Unfall in Frankfurter Kita

Heidi, die Außerirdische


Schon damals ein Modell für Freunde des Überflusses: ein Bentley von 1929, der nun noch einmal aufgelegt wird. FOTO:BENTLEY

Ihr Freund, der Schamane, berichtet
auch über ihre Orgasmusfrequenz: Prin-
zessin Märtha Louise, 48. FOTO: GETTY

LEUTE


Missbrauch eigener Kinder


Zuechtes Halloween-Kostüm


Flasche verletzt Kleinkind


Verdächtiger gefasst


KURZ GEMELDET


Radikal reduziert versus leuchten, blinken, drücken: Das Mini-Cockpit von 1959
war einkleines bisschen übersichtlicher als das aktuelle. FOTOS: BMW / MINI

„Ablenkung durch technische
Systeme“ hat den Alkohol
als Unfallgrund überholt
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