von kathleen hildebrand
A
ls die Schriftstellerin Elizabeth
Jane Howard 2014 im Alter von
90 Jahren starb, sangen die bri-
tischen Zeitungen ihr in ihren
Nachrufen ein großes, aber
nicht ganz ungebrochenes Loblied. Sie ha-
be ihr eigenes Leben ohne Rückhalt in ihre
Bücher gegossen, aber eine große Stilistin
sei sie nicht gewesen, hieß es und auch
nicht besonders selbstreflektiert. Es gab
Schwarzweißfotos von ihrem klaren, stol-
zen Gesicht, aber die ganz große Anerken-
nung erfuhr sie nicht. Über ihr Privatleben
hingegen schrieben die Autoren viele Ab-
sätze, es ging um Tumult, Scheidungen
und Affären. Howards eigenes, reales Le-
ben war, so schien es, einfach zu interes-
sant, um sich lange mit ihrem Werk aufzu-
halten.
Elizabeth Jane Howard wurde 1923 in ei-
ne wohlhabende, aber unglückliche Holz-
händlerfamilie geboren. Sie fühlte sich
von der Mutter ungeliebt, ihre Eltern
trennten sich. Sie selbst heiratete, nach ei-
nem kurzen Versuch, Schauspielerin zu
werden, mit 19 Jahren den Naturforscher
und Marineoffizier Peter Scott. Nach dem
Krieg verließ sie – ein Skandal – ihn und ih-
re neugeborene Tochter. Sie wollte Schrift-
stellerin werden, zog in ein Einzimmerap-
partement, heiratete erneut und dann
noch einmal: diesmal den erfolgreichen
Autor Kingsley Amis. Anfangs glücklich,
zerbrach auch diese Ehe. Kurz: Elizabeth
Jane Howards Leben, ihre bemerkenswer-
te Schönheit und ihr wiederholtes Liebes-
scheitern überschatteten ihre literari-
schen Erfolge. Auch wenn sie bereits für ih-
ren hochgelobten Debütroman „The Beau-
tiful Visit“ von 1950 den angesehenen
John-Llewellyn-Rhys-Gedenkpreis erhal-
ten hatte.
Seit ein paar Jahren erlebt Howard aller-
dings eine gewisse Renaissance: Die Caza-
let-Reihe, die zwischen 1990 und 2013 in
Großbritannien erschienen ist, soll neu als
Serie verfilmt werden, die Produktionsfir-
ma von „Downton Abbey“ ist beteiligt. In
Deutschland bringt Dtv die fünf Bände
seit Ende vergangenen Jahres in einer neu-
en, gelungenen Übersetzung von Ursula
Wulfekamp heraus. „Die Jahre der Leich-
tigkeit“, „Die Zeit des Wartens“ und „Die
stürmischen Jahre“ sind bereits erschie-
nen.
2016 schrieb Hilary Mantel imGuardi-
an, dass sie jedem empfehle, die exzellen-
te Schreibhandwerkerin und Menschen-
kennerin Howard zu lesen. Mantel fragt in
ihrem Essay, warum Howards Romane
nicht zu den großen Werken des 20. Jahr-
hunderts zählten, zu denen sie ihrer An-
sicht nach gehörten. Sie antwortet gleich
selbst: Weil Howard – als Frau – über Frau-
en schrieb, also doppelt unterlegen sei.
„Das Kriegsgeschäft verdient mehr Platz
als Geburten“, schreibt Mantel, „auch
wenn beide blutig sind. Verbrannte Kör-
per stehen über verbrannten Kuchen.“
Elizabeth Jane Howards Werk mit sei-
nen Liebes- und Familiengeschichten,
passt oberflächlich betrachtet leicht in die
Schublade „Frauen-Unterhaltung“. Als ihr
Hauptwerk, die Romanreihe der Cazalet-
Chroniken in den Neunzigerjahren in
Deutschland erschien, saßen auf den Co-
vern impressionistisch gemalte Pastell-
Damen in Blumenfeldern. Ernsthafte Lite-
ratur verkauft man anders. Die neuen Um-
schläge bei Dtv richten sich immer noch ei-
nen Tick stärker an Frauen als an Männer,
haben aber die angenehm reduzierte Äs-
thetik von Retro-Werbeplakaten.
Sicher, der Schmöker-Charakter der
fünf dicken Romane über die Holzhändler-
Familie der Cazalets ist nicht zu bestrei-
ten. Es treffen sich darin Frauen zum Tee,
belügen sich selbst, denken über ihre un-
glücklichen Ehen nach und gehen, wenn
sie es sich leisten können, kompensato-
risch teure Kleider kaufen. Aber die Caza-
let-Chroniken sind mehr. Elizabeth Jane
Howard erzählt darin von zwanzig Jahren
im Leben von drei Generationen einer
Holzhändler-Familie, angelehnt an Ho-
wards eigene Biografie. Die Reihe ist ein
detailliert gezeichnetes Panorama der obe-
ren Mittelschicht Großbritanniens wäh-
rend des Zweiten Weltkriegs. Es erstreckt
sich von 1936 bis 1956 im englischen Origi-
nal auf 3 000 Seiten.
Die Bücher sind großzügig, ja fast ba-
rock in ihren Details und schwenken, per-
fekt konstruiert, vom Innenleben eines jun-
gen Hausmädchens zu dem einer Londo-
ner Upper-Middleclass-Dame und weiter
zum Kutscher auf dem Landsitz der Fami-
lie, der mit dem Einzug des Automobils sei-
nen beruflichen Lebenssinn verliert. Ho-
ward fasst kleine und große Dramen in
hochelegante Sätze, ohne ein Leid über das
andere zu stellen. Schmerz ist Schmerz –
ob ein gemeiner Cousin das Waldlager des
empfindsamen Jungen Christopher zer-
stört oder Rachel, die gute Samariterin der
Familie, ihre lesbische Beziehung verber-
gen muss und sie damit beinahe zerstört.
Die Bände leben von Howards hellsichtiger
Charakterisierung und großen Liebe zu je-
der ihrer Figuren, egal, ob es um die sanfte
Polly geht, die verwöhnte, narzisstische
Zoë oder den untreuen Lebemann Edward.
Dass dessen Geliebte mit den hyazin-
thenblauen Augen nicht nur eine traurige,
ewig auf ihn wartende Frau ist, sondern
auch ein schlimmer Snob, das bemerkt
man als Leser erst spät und durch den
Blick anderer Figuren auf sie. Howards Er-
zählstimme selbst verrät niemanden. Was
der Geschichte der Familie Cazalet den
Stempel „Frauenbuch“ eingebracht hat,
ist zugleich das, was sie auszeichnet und
abhebt von anderer Literatur über die
Kriegszeit: die Perspektive, aus der Ho-
ward von dieser Zeit erzählt, die Perspekti-
ve derer, die zu Hause bleiben. Die der Frau-
en, der Alten und der Kinder, die ebenfalls
unter Entbehrung und Gewalt, auch der Ge-
walt gegen ihre Männer leiden. „Wenn
über diese Zeit geschrieben wurde“, hat Ho-
ward in ihrer Autobiografie geschrieben,
„dann ging es meist um Schlachten. Das Fa-
milienleben bildete nur den Hintergrund.“
Sie aber interessierte sich genau dafür und
für die vielfältigen Arten, auf die England
sich in den Kriegsjahren veränderte. Verän-
derungen, die zum großen Teil die Frauen
betrafen. Sie entdecken ihre eigene Hand-
lungsfähigkeit, wenn sie das Familienan-
wesen allein bewirtschaften, verletzte Sol-
daten betreuen und arbeiten gehen. Von
Generation zu Generation verschieben
sich die Prioritäten dieser Frauen von
Pflichterfüllung in Ehe und Mutterschaft
hin zur Suche nach dem eigenen Glück.
Am Ende steht eine Jugend, die sich das Le-
ben ihrer Mütter und Großmütter mit Be-
diensteten in mehreren Häusern weder
vorstellen noch leisten kann. Die junge Pol-
ly arbeitet als Assistentin in einem Londo-
ner Einrichtungsbüro. Als sie heiratet,
steigt sie zwar in die britische Aristokratie
auf und zieht in ein Herrenhaus – aber für
dessen Unterhalt fehlt ihrem Mann das
Geld.
Die „Chroniken“ sind gewiss keine
Avantgarde. Ihre politische Ebene ist sub-
til, weil sie im Privatleben der weiblichen
Hauptfiguren liegt und nie ausformuliert
wird. Es sind leise Bücher, die da nun wie-
der in den Buchhandlungen liegen. Bü-
cher, die von feinster Beobachtungsgabe
und Einfühlungsvermögen zeugen und
von großer Menschenfreundlichkeit. Sie
sind altmodisch, aber sie sind es im aller-
besten Sinne.
Im Bildungswissen der alten Bundesrepu-
blikavancierte der Architekt Walter Gropi-
us zu einem Repräsentanten des „anderen
Deutschland“. Er habe nach dem Ende der
Weimarer Republik ins Exil gehen müssen
- so die Erzählung – und sei somit nicht
durch den Nationalsozialismus belastet.
Seine Gründung des Staatlichen Bauhau-
ses Weimar als innovativer Kunsthoch-
schule wurde zum demokratischen Gegen-
pol kultiviert.
Dass dies so eindimensional nicht zu-
traf, sich zahlreiche Bauhäusler nach 1933 - wie die Mehrheit der Deutschen – in Zu-
stimmung zur Diktatur Hitlers verhielten,
hat die empirische Forschung unterdessen
belegt. Neben den verfolgten Studieren-
den und Dozenten gab es auch deutschnati-
onale und nationalsozialistisch engagier-
te. Zum Bauhausjubiläum versuchten sich
einige Autoren an einer Dekonstruktion
des Mythos eines „großen Architekten“
mit dem Vorwurf, er habe lediglich die kre-
ativen Leistungen der Büromitarbeiter un-
ter seinem Namen verkauft.
Der Münchner Architekturhistoriker
Winfried Nerdinger weist solche Behaup-
tungen mit einer aus empirischer Quellen-
arbeit gewonnenen Detailkenntnis in sei-
ner differenzierten Biografie zurück. In sei-
ner Zeit als Leiter des Architekturmuse-
ums der TU München hat er in zahlreichen
Ausstellungsprojekten ein Tiefenwissen
zu den unterschiedlichen Akteuren der Mo-
derne gesammelt. Seine kritische Prüfung
der zu Gropius kolportierten Meinungen
wie auch dessen Selbststilisierungen ver-
dichtet er zum Bild einer produktiven Per-
sönlichkeit mit ihren Widersprüchen.
Dem Architekten Gropius gelangen her-
ausragende ästhetische Erfindungen wie
die Fassade des Fagus-Werks von 1911 und
die Dessauer Bauhausgebäude von
1925/26, die heute zum Weltkulturerbe
zählen. Er stabilisierte darüber hinaus die
Institution Bauhaus durch unablässige
Kommunikation über seine Netzwerke ge-
gen die Angriffe ihrer Gegner, setzte aber
auch einseitige Darstellungen zu seinen
Gunsten durch.
Über kulturelles Kapital verfügte er be-
reits durch seine Herkunft aus dem preußi-
schen Bürgertum, die ihn mit der Ober-
schicht des wilhelminischen Kaiserreichs
verband. Er begann zur Blütezeit der mo-
dernen Bewegung 1903 in der Kunststadt
München an der Technischen Hochschule
Architektur zu studieren, brach aber be-
reits nach einem Semester ab und meldete
sich als Einjähriger zur standesbezogenen
Offiziersausbildung. Während einer daran
anschließenden Bildungsreise lernte er
den reichen Mäzen Karl Ernst Osthaus ken-
nen, der ihm eine Empfehlung für den
Künstlerstar Peter Behrens mitgab. In des-
sen Büro konnte sich Gropius seit 1908 mit
der Entwurfspraxis im Sinne des Werkbun-
des vertraut machen. Hier bildete er sein
Selbstverständnis als Architekt aus, einem
damals ungeschützten Beruf.
Nach seinem Ausscheiden im Streit
über praktische Baufragen 1910 erhielt er
durch Verwandte erste eigene Aufträge
zum Entwurf von Guts- und Landarbeiter-
häusern. Die moderne, klare Glas-Stahl-
Architektur für die Fagus-Schuhleistenfa-
brik begründete bald sein Profil als innova-
tiver Architekt, woraus sich 1919 seine
Chance zur Bauhausgründung entwickel-
te. In der Rekonstruktion dieses Weges ge-
lingt es Nerdinger erstmals die Vorgänge
kurz nach der Novemberrevolution 1918
im Berliner Arbeitsrat für Kunst präzise zu
benennen. Demnach war Bruno Taut bei
der Formulierung einer Synthese der
künstlerischen Arbeit in der Kathedrale
der Zukunft der führende Visionär, aber
auch Otto Bartning und Adolf Behne, mit
dem Gropius befreundet war, brachten ge-
dankliche Bausteine ein.
Als Gropius am 1. März den Vorsitz im Ar-
beitsrat übernahm, konnte er sich auf die-
sen Diskurs stützen und das Programm ei-
ner neuen Künstlerausbildung präzisie-
ren. Dieses Bauhausmanifest wurde von
der linken Weimarer Revolutionsregie-
rung als Grundlage der Reform angenom-
men, sodass er bereits ab April als neuer Di-
rektor mit Neuberufungen modernisti-
scher Künstler wie Lyonel Feininger und
Johannes Itten beginnen konnte. Die kom-
plexe Geschichte des Bauhauses wird bis
zum Ausscheiden von Gropius 1928 in des-
sen Perspektive erzählt, auch wie er neue
Programmversionen im Sinne einer „Ge-
staltung von Lebensvorgängen“ verfasste.
Nerdinger betont, dass Gropius versuchte,
das Bauhaus in Distanz zur Politik zu positi-
onieren, was bekanntlich nicht gelang.
Die gleichzeitige Tätigkeit im eigenen
Architekturbüro ermöglichte ihm eine er-
folgreiche Karriere. In der ersten Phase der
Herrschaft des Nationalsozialismus nach
1933 suchte auch Gropius wie andere mo-
derne Bauhausgestalter von Mies van der
Rohe bis Herbert Bayer nicht ohne Erfolg
prestigeträchtige Aufträge von den neuen
Machthabern zu bekommen. Der erste Prä-
sident der Reichskammer für bildende
Kunst, der überzeugte Nationalsozialist
und Architekt Eugen Hönig, zeigte sich ge-
sprächsoffen. Gropius war als Mitglied auf-
genommen.
Als dieser 1935 seine Chancen als deut-
scher Architekt der Moderne in England er-
kundete, hielt er sich die Rückkehr offen.
Erst als er 1937 den Ruf auf einen Lehr-
stuhl an der Harvard Universität in Cam-
bridge/USA erhielt, wechselte er dauerhaft
nach Amerika. Im Zeitgeist des New Deal
war seine Kompetenz zur Gestaltung eines
ästhetischen Modernisierungsschubs ge-
fragt. Er konnte seinen gesamten Hausrat
mitnehmen, ohne Reichsfluchtsteuer zah-
len zu müssen, ein Indiz, dass er nicht als
Regimegegner betrachtet wurde. In den
USA wurde er bald zum Propagandisten ei-
ner eher technoiden Moderne, wie Nerdin-
ger kritisch feststellt.
Diese kenntnisreiche, gut erzählte Bio-
grafie hätte gewonnen, wenn sie stärker in
die sich wandelnden kulturgeschichtli-
chen Zeitgenossenschaften eingebettet
worden wäre. wolfgang ruppert
Frau Berlin ist ein ziemlich passender Na-
me für Deutschlands erste Gewerk-
schaftsvorsitzende. Der Historiker Uwe
Fuhrmann nennt Paula Thiede so in sei-
nem Buch „Frau Berlin“, mit Mädchenna-
men hieß sie nämlich wie die Stadt, aus
der sie stammte. Paula Berlin wurde 1870
in der Nähe des Belle -Alliance- Platz ge-
boren, der heute Mehringplatz heißt und
in dessen Nähe das Willy Brandt-Haus
steht. Was irgendwie passt: Paula Thiede
war eine der ersten Arbeiterführerinnen,
eine Zeitgenossin von Clara Zetkin – aber
heutzutage ist sie dennoch fast verges-
sen.
Thiede arbeitete im Buchdruck, sie
war Bogenanlegerin. Uwe Fuhrmann
lässt in seinem Buch nicht nur das Leben
von Paula Thiede selbst Revue passieren,
er versucht es einzuordnen in die Verhält-
nisse ihrer Zeit. Wer weiß schon heute
noch, was Trockenwohnen bedeutet? Das
hat auch Paula Thiede getan, sie zog, als
ihr erster Ehemann verstorben war und
sie zwei kleine Kinder allein versorgen
musste, in einen halbfeuchten Neubau,
damit er schneller für die eigentlichen
Mieter bewohnbar wurde. So begann Pau-
la Thiede, sich zu engagieren – und brach-
te es schließlich, 1898, zur ersten Vorsit-
zenden des „Verbandes der Buch- und
Steindruckerei-Hilfsarbeiter und -Arbei-
terinnen Deutschlands“.
Frauen in der Arbeiterbewegung sind
kein besonders gut erforschtes Feld. Nur
sehr wenige Bücher beschreiben die Le-
bensumstände von Arbeiterinnen wäh-
rend der industriellen Revolution und
kurz danach, obwohl die Bedingungen
für sie nicht viel besser waren als, bei-
spielsweise, bei Kinderarbeit – die Kin-
derarbeit in Großbritannien geht in wei-
ten Teilen darauf zurück, dass Fabrikar-
beiterinnen so wenig Lohn bekamen,
dass sie ihre Kinder nicht davon ernähren
konnten. Auch in einer Berliner Drucke-
rei zur Jahrhundertwende bekamen Frau-
en nur einen Bruchteil dessen, was ihre
männlichen Kollegen verdienten.
Es war eine schwierige Recherche,
schreibt Uwe Fuhrmann – denn fast alles,
was er über Frau Berlin zu erzählen hat,
musste er sich mühselig aus Originalquel-
len zusammensuchen, und so füllt er
manchmal die biografischen Lücken mit
informierten Vermutungen darüber, wie
es wohl gewesen ist.
Niemand weiß heute noch, was die bei-
den Ehemänner von Paula Thiede zum
Engagement ihrer Frau zu sagen hatten,
aber ungewöhnlich war es auf jeden Fall,
dass sie sie gewähren ließen, und Fuhr-
mann kann beispielsweise ganz gut nach-
vollziehen, dass sie den zweiten wohl in
Aktion bei einer Sitzung kennengelernt
hat. Er wusste also, worauf er sich ein-
ließ. Vielleicht hat ihm ja gerade das gefal-
len. susan vahabzadeh
Uwe Fuhrmann:„Frau Berlin“. Paula Thiede. Vom
Arbeiterkind zur Gewerkschaftsvorsitzenden.
UVK, Tübingen 2019. 229 Seiten, 17 Euro.
In der Kriegsliteratur gilt:
Verbrannte Körper stehen über
verbrannten Kuchen
Winfried Nerdinger:
WalterGropius.
Architekt der Moderne.
Verlag C.H. Beck,
München 2019.
423 Seiten, 28 Euro.
Paula Thiedewurde
am6. Januar 1870 in
Berlin als Pauline
Berlin geboren.
Sie starb am 3. März
1919.FOTO: OH
Elizabeth Jane Howard:
Die stürmischenJahre.
Roman. Aus dem
Englischen von Ursula
Wulfekamp. Dtv,
München 2019.
512 Seiten, 16,90 Euro.
Aufbrüche mit Stahl und Glas
Jenseits von Diffamierung und Legende: Winfried Nerdinger erzählt das Leben des Bauhaus-Gründers Walter Gropius
Rund um den
Mehringplatz
„Frau Berlin“ – eine Biografie der
Gewerkschafterin Paula Thiede
Die politische Ebene liegt
verborgen im Privatleben der
weiblichen Hauptfiguren
18 FEUILLETON LITERATUR Samstag/Sonntag,2./3. November 2019, Nr. 253 DEFGH
Feinste Beobachtungsgabe: Elizabeth Jane Howard im Jahr 1975. FOTO:MICHAEL FRESCO / GETTY
Die Rückseite des Krieges
Die Romanevon Elizabeth Jane Howard galten lange als Frauen-Unterhaltung.
Jetzt, fünf Jahre nach dem Tod der Autorin, erleben sie eine Renaissance
Er prägte das Gesicht der Moderne: Walter Gropius. FOTO:SCHERL/SÜDDEUTSCHE ZEITUNG