Berliner Zeitung - 02.11.2019

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Leserbriefe


16 Berliner Zeitung·Nummer 255·2./3. November 2019 ·························································································································································································································································································


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Wegen der großen Zahl der Zuschriften
ist es unsleidernichtmöglich,alleBriefezu
beantworten oderabzudrucken.
DieRedaktionbehältsichdasRecht
sinnwahrenderKürzungenvor.

SoerreichenSieuns


Konfliktewerden durch


Waffenlieferungen geschürt


Feuilleton: „Man muss streiten
können“ von Susanne Lenz
(30. Oktober 2019)
DenArtikelfindeichsehrgut.Aller-
dings denke ich, dass dabei einige
Dinge –der gängigenDarstellung
folgend–nicht richtig sind.Das
Problem derMigranten ist sicher
vorallem durch die Lebensum-
stände dieserMenschen, die durch
Kriege und Kämpfe entstanden
sind,verursachtuVergessenwirdda-
bei, dass dieseKonflikte erst durch
dieWaffenlieferungenausAmerika,
Russland, China und auch aus
Deutschlandsofurchtbargeworden
sindu
KlausKulawik, per Mail


Bewundernde Nachahmung


im Spiel


Stadtbild: „Süßes oder Saures“
von Ingo Meyer
(29. Oktober 2019)
WieSiebinauchichinmeinerKind-
heit mitFederschmuck undToma-
hawk ausgestattet durch die heim-
ische(inmeinemFalleBrandenbur-
ger)Präriege zogen–undhattedabei
ganz sicher keineswegs dieHerab-
würdigung indigener Kulturen im
Sinne.Sondern, imGegenteil und
wieauchvonIhnengeschildert,de-
renbewunderndeNachahmung im
Spiel.
DennochistdiegegenwärtigeDe-
batte um „kulturelle Aneignung“
mitnichtenAusdruckeinerüberstei-
gerten „political correctness“.Viel-
mehrzeugtsie voneinerEmanzipa-
tion indigenerBevölkerungen, die
die Instrumentalisierung ihrer urei-
genen Kultur,Tracht undSymbole
im Rahmen langer kolonialerGe-
schichte nicht länger unwiderspro-
chen zu akzeptieren bereit sind. Es
liegt in derNatur einer derartkom-
plexen kulturellenDebatte,dass die
Grenzen dessen, was als hinnehm-
barundwasalsinakzeptableAneig-
nunggilt,diffusundindividuellsehr
unterschiedlich wahrgenommen
werden.
Jens Notroff, per E-Mail


NATIONALGALERIE/W.PEUKER, MONIKA SIEVEKING/VG BILDKUNST BONN 2019

Deutsch-deutscheZwillingsschwestern


Report: „Ermüdete Utopien“ von Ingeborg Ruthe(26./27. Oktober)
Dies ist mein„Echo“ auf den mit eindrücklichenBildernversehenen
ArtikelüberdieRekonstruktionderMalereiaufder9.undletztenZen-
tralen KunstausstellungderDDRinDresdenindenJahren1987/88.Ge-
radeWolfgangPeukersPorträt„A.P.“,dieserernsten,melancholischen
FrauvordemmauerversperrtenBrandenburgerTor,dieer1986malte,
weckte bei mir schlagartigErinnerungen an jenesSelbstporträt, das
ich,eineKünstlerininWest-Berlin,1988malte:„Jahrgang44“.Ichhatte
damalsdasBildnisdesLeipzigerMalersWolfgangPeuker–dieNatio-
nalgalerieOsthat es wohl aus der 9.Kunstausstellung heraus ange-

kauft–gesehen.Esinspiriertemichzueinerebensoernstenundfra-
gendenReplik, in der ich dieSituation vonder anderenSeite der
Mauer her (die sichvonder Ostseite nur dadurch unterschied, dass
sie bunt bemalt war) beschreiben wollte.Denn auch linke,politisch
engagierteKünstlerwieichimWestenBerlinslitteninderFrontstadt
an„E rmüdetenUtopien“.ZugleichstandendieZeichendamals,auf
beidenSeitender MauerunddesgeteiltenDeutschland,aufVerände-
rung.NureinJahrspäterbeganneinevölligneueZeit–mitVerlusten
undeinemwirklichhoffnungsvollen,intensivenNeubeginn·
Monika Sieveking,Berlin-Friedenau

Die Rüge gebührtdem Doktorvater oder der Doktormutter


Seite 1: „Giffeydarf Doktortitel behal-
ten“ von Elmar Schütze(31. Oktober)
Esfreutmichsehr,dassdiesehrsym-
pathische und offenbar auch tüch-
tigePolitikerin FranziskaGiffeyihren
politischenDoktorhutweiterhintra-
gendarf,wennauchnichtcumlaude,
sonderncumRüge.IstdieRügeaber
an den Richtigen gegangen·Beiall
den heutigenGeschichten über lie-
derliche Doktorarbeiten wundert
michimmerwieder,dassdieDoktor-
väter behandelt werden, als hätten
siemitdenDingennichtszutun.Sie
werdennichteinmalerwähntu
Alsich vorvielen Jahren an der
altehrwürdigen Martin-Luther-
UniversitätHalle-Wittenbergpro-
movierte,war es üblich, dass die
Doktorväter ihreKandidaten be-
treuten.Sietraten doch alsGut-
achterüberdieArbeitaufunddie
Kandidaten waren ihreZöglinge,
mitderenLeistungensieinderFa-
kultät Ehreeinlegen wollten.Eine
Dissertationwar(undist)einBei-
tragdesKandidatenunddesDok-

torvaters undErstgutachters zum
Wissenschaftsgebäude desFach-
gebiets an der Universität.Das
kommt schon darin zum Aus-
druck,dassdieThemenvomDok-
torvater gestellt und dann vom
Kandidatenselbständigbearbeitet
wurden.
UngekennzeichneteZitate wä-
rendamals an der landwirtschaft-
lichen Fakultät inHalle,die eine
große Tradition inForschung und
Lehreverkörperte,ein Ding der
Unmöglichkeitgewesen.DerKan-
didat hätte es nicht gewagt, eine
liederliche Arbeit mitsolchen ele-
mentaren Verstößen abzuliefern
und derErstgutachter hätte nie
zugestimmt, sie demRatder Fa-
kultät für dasPromotionsverfah-
renvorzuschlagen.
DiePromotionsordnung der FU
BerlinzumDr.rer.pol.siehtdieBe-
treuunginParagraphebenfallszwin-
gend als „andauernde Pflicht“vor.
WasistesfüreineWahrnehmungder
„andauerndenPflichtderjeweiligen

Hochschullehrer“ zur Betreuung,
wenn eine der einfachstenRegeln
beim Zitieren nicht beachtet wird·
Mankönnte zu der Ansicht gelan-
gen,dieRügegebühredemDoktor-
vateroderderDoktormutter,erbzw.
siehättesiesichverdientu
Gerhard Krupp, per Mail

Sind sich dieVerantwortlichen für
diese Skandalentscheidung darüber
klar,welchen Schaden sie für den
WissenschaftsstandortDeutschland
verursachen·Sinddie ,ualitätsstan-
dardsindenGeistes-undSozialwis-
senschaften tatsächlich derarter-
bärmlich·
WiesollichmeinenStudierenden
noch vermitteln, dass sie in denIn-
genieurs- undNaturwissenschaften
gängige,ualitätsstandardsselbstin
Belegarbeiten einzuhalten haben,
wenn ein zusammengemogeltes
Dünnbrett-Machwerkwiejenes von
Frau Giffey vonder FU zunächst
durchgelassenwirdundJahrespäter
–nachdemdieMängelevidentsind–

lediglich mit einer wirkungslosen
Rügeerneutdurchgewunkenwird·
DieMenschenanderFU,dieda-
für verantwortlich sind, sind eine
Schande für den Wissenschafts-
standortDeutschland.
Thorsten Brandes, Wildau

Seite 1: „Gestatten, Giffey“ von
Melanie Reinsch(1. November)
IchvermisseeinescharfeRügefür
dieProfessorin,diedieseArbeitver-
geben,betreut,begutachtetundmit
dem zweithöchstenPrädikat „ma-
gna cum laude“ bewertet hat.Ent-
weder hat sie die Mängel der Arbeit
nichtbemerkt–dannhatsiealsWis-
senschaftlerinversagt. Oder sie hat
sie bemerkt und dennoch keine
Überarbeitungverlangtunddermit
MängelnbehaftetenArbeiteinevöl-
lig unangemessene Note erteilt –
dann ist sie als„Doktormutter“ un-
geeignet.Daspasstnunleiderüber-
haupt nicht zum „Exzellenz“-An-
spruchderFreienUniversität.
Wolf-Rüdiger Heilmann, Berlin

BösartigeVerunglimpfung
einesWahlsiegers

Seite1:„Der9.Novemberspaltet
dieCDU“vonElmarSchütze
(30.Oktober2019)
DerBerliner CDU-Fraktionsvorsit-
zendeBurkardDreggerhatdieBe-
endigungdes„KaltenKrieges“–
vor30Jahren vertraglich besiegelt
–offenbar noch immer nichtver-
innerlicht. Es muss wohl doch ein
erhebendesGefühl sein, denFuß
auf den abgeschlagenenKopf des
Drachens zu setzen, auchwenn
man denDrachen gar nicht selbst
besiegt hat.DasVerharren in die-
serPosewirktaberheutelediglich
lächerlich.
Angesichts derTatsache,dass
bei der Wahl in einem nicht ganz
unwichtigenBundeslandDreggers
ParteinurwenigmehralseinVier-
telanWählerstimmenalsdiezum
ewigen Gegner erklärte Partei er-
reicht, zeugt die bösartige Verun-
glimpfungdesauseinerdemokra-
tischen Wahl hervorgegangenen
Siegers als„Partei vonMauer und
Stacheldraht“ vonmangelndem
VerständnisdesBerlinerCDU-Frak-
tionsvorsitzenden für demokratisch
legitimiertes,zeitgemäßangemesse-
nespolitischesHandeln.
JürgenVorsatz,Berlin-Treptow

DieBorniertheit HerrnDreggers,
keineResolutionzuunterschreiben,
die vonLinken und Sozis mit getra-
gen wird, folgt logisch aus seiner
Vita.ErsollteauchausgutemGrund
ambestenwissen,waseinabsoluter
Unrechtsstaatwar.
DassinderDDRmanchenihrer
Gegner Unrecht geschah,wissen
wir heute besser.Dennochgab es
zum Beispiel mit dem Sozialge-
setzbuch, dem Zivilgesetzbuch
u.a. durchaus Rechtsnormen, die
der breiten Bevölkerung nutzen
konnten.DergrößteTeilderDDR-
Bevölkerunghatstetsehrlicheund
harte Arbeit geleistet,ohne sich
ständigenDiktaturstresses ausge-
setzt zu sehen. Indemuns Ossis
dauernd solche Besserwiserei ge-
standenerWessis um die Backen
geschmiertwird, wirddie Vollen-
dung der Einheit des deutschen
Volkesnochsehrlangeaufsichwar-
tenmüssenu
WalterPeter Lauterbach,perE-Mail

CDU lieber Schulter an
Schulter mit der AfD?

Tagesthema: „Nachdenken über das
Undenkbare“von Markus Decker
(1. November)
1989/90hat sich die CDU-West
nicht gescheut die CDU-Ost, eine
eifrige Blockpartei und SED-Un-
terstützerin, mit offenen Armen
aufzunehmen. Heute,30J ahre
weiter,ist es für die jetzige CDU
unmöglich, mit den Linken zu-
sammenzuarbeiten. Sicherlich
sind die Unterschiede zwischen
beiden Parteien sowieso zu groß,
aber die „Begründung“ ist eine
Farce. Beieiner möglichenMin-
derheitsregierung der bisherigen
Koalition kann ja die CDU Schul-
teranSchultermitderAfDOppo-
sitionbetreiben.Glückwunschu
Wolfgang Röseler,per Mail

BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGEREISEWETTER

Das allgemeineWohlbe-
findenlässt zu wünschen übrig.
Nach einemwenig erholsamen
Schlaf sindWetterfühlige erschöpft
und elanlos. Im Arbeitsalltag fallen
ihnenAufgabenschwer.


Biowetter: Heute gibt es viele
Wolken,etwas Sonnesowie schauer-
artige Regenfälle, und dieTemperatu-
rensteigen amTage auf 11 bis
18 Grad. Nachts sinken dieWerte
dann auf 11 bis6Grad.Der Wind
weht schwach bis mäßigaussüd-
westlichenRichtungen. Morgen lie-
fernzahlreicheWolken hierundda
teils schauerartige Regenfälle. Die
Höchstwertemachen bei 10 bis
14 Grad halt, und derWind weht
schwach bis mäßig aus Südwest.


Deutschland:

Sonntag


Wittenberge

Cottbus

8°/14°

BERLIN
7°/15° Frankfurt(Oder)

Prenzlau
6°/13°

6°/13°

7°/15°

Heute gibt es vieleWolken undzeitweise Regenfälle,und dieTemperatu-
renerreichenWertevon 13 bis16Grad.Der Wind weht schwach bis
mäßig aus Südwest. In der Nacht sorgen vieleWolken gelegentlich für Re-
genfälle. Dabeiistmit Temperaturen von10bis 8Grad zurechnen.


Montag

9°/11° 7°/13° 7°/12°


Dienstag

Mondphasen: 04.11. 12.11. 19.11. 26.11. Sonnenaufgang: Sonnenuntergang: Mondaufgang: Monduntergang:


Rügen
Rostock 5°/12°
6°/13°

Hamburg
7°/14°

Sylt
10°/15°

Dresden
7°/11°

Köln
11°/17°

Hannover
10°/17° Magdebu10°/18°rg
Erfurt
10°/16°

Frankfurt/Main
Saarbrücken 10°/17°
11°/15° Nürnberg9°/15°

Stuttgart
12°/17°
München
9°/17°

Konstanz
9°/16°

Las Palmas
27°

Oslo

Dublin

Reykjavik

10°
London
15°

Kopenhagen
11°

Stockholm

St. Petersburg

Moskau


Berlin
15°
Paris
16°
Bordeaux
17°

Lissabon
20°

Madrid
19°

Nizza
19°

Palma
24°

Mailand
12°

Rom
18°

Palermo
Algier 21°
27°

Tunis
24°

Athen
20°
Iraklio
21°

Antalya
24°

Ankara
11°

Istanbul
17°

Varna
13°
Dubrovnik
22°

Warschau
10°
Wien
10° Budapest
12°

Odessa
12°

Wilna

Kiew

Archangelsk
-5°
Oulu

Kiruna
-7°

Trondheim

Acapulco 32° heiter
Bali27° Schauer
Bangkok 29 °Schauer
Barbados29° Gewitter
Buenos Aires 26° wolkig
Casablanca 27 °wolkig
Chicago 3° bewölkt
Dakar 32°sonnig
Dubai31° sonnig
Hongkong 28° sonnig
Jerusalem 20 °wolkig
Johannesburg25° bewölkt
Kair o29° heiter
Kapstadt 22° heiter
Los Angeles 24° sonnig
Manila 30°bewölkt
Miami31° heiter
Nairobi 29° heiter
Neu Delhi34° bewölkt
New York 13 °sonnig
Peking 14° bedeckt
Perth 20°wolkig
Phuket 32°bewölkt
Rio deJaneiro 27° wolkig
San Francisco20° sonnig
SantoDomingo29° heiter
Seychellen 27° bedeckt
Singapur 32° Gewitter
Sydney 33°heiter
Tokio 21°heiter
Toronto 9° bedeckt

Brandenburg
8°/16°
Luckenwalde
7°/15°

07:03 Uhr

GefühlteTemperatur:maximal15Grad.


Wind:schwachaus Südwest.


Regen wolkig starkbewölkt


gestrige Höchstwerte
um 13 Uhr:Ozon: 41 μg/m^3 ;
Stickstoffdioxid: 19 μg/m^3 ;
Schwebstaub: 30μg/m^3 ;
Luftfeuchtigkeit: 66%


Berliner Luft:


Min./Max.
des 24h-Tages

Das HochOldenburgia hatsichbis nachOsteuropa verlagert und damitistder
Wegfreifür atlantischeTiefausläufer.Diesegreifenvon denBritischen Inseln
bis nach Mitteleuropa über.Stellenweise gibtesSturmböen undreichlich
Regen.Die kalten Luftmassenwerdendurch deutlich mildere ersetzt.

16:35 Uhr 12:53 Uhr20:41 Uhr

Ostsee:
Nordsee:
Mittelmeer:
Ost-Atlantik:

8°-11°
10°-13°
18°-27°
14°-19°

Meerestemperaturen:
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