Handelsblatt - 30.10.2019

(Barry) #1

Autonomes Fahren


Teslas Ärger mit dem


Autopiloten. S. 16


G 02531 NR. 209 PREIS 3,10 €


Dax
12 940,
-0,01 %

E-Stoxx 50
3 620,
-0,16 %

Dow Jones
27 117,
+0,10 %

S&P 500
3 042,
+0,10 %

Gold
1 489,96 $
-0,17 %

Euro/Dollar
1,1115 $
+0,14 %

Stand: 17:00 Uhr

Kurz notiert


·


Friedrich Merz bringt sich in
Stellung: In einem Fernsehinter-
view feuerte der CDU-Wirt-
schaftspolitiker eine Breitseite
auf die Kanzlerin ab. Angela
Merkels Regierung bezeichnete
er als „grottenschlecht“. Mit sei-
nem Generalangriff wirbelt
Merz die Union auf. Bereitet der
Jurist da gerade im zweiten An-
lauf seine Kandidatur auf den
Parteivorsitz und gar die Kanz-
lerschaft vor? Seite 8

·


University Innovation
Challenge: Das Handelsblatt
und die Frankfurter Goethe-
Universität prämieren innovati-
ve Ausgründungen. Die zwölf
Finalisten in sechs Kategorien
stehen bereits fest: Sie zeigen,
wie breit das Spektrum an Ide-
en ist – vom Weltraumpro-
gramm über leuchtende Bahn-
steigkanten bis hin zur Berufs-
beratungs-App. Seite 20

·


Portugal startet digitale
Aufholjagd: In Lissabon ist eine
lebendige Start-up-Szene ent-
standen. Dazu trägt auch die
große Tech-Konferenz „Web
Summit“ bei, die kommende
Woche wieder in der Stadt zu
Gast ist – und internationale In-
vestoren anlockt. Seite 22

·


Hedge fonds-Manager Martin
Lueck im Interview: Der Mit-
gründer und Firmenchef des
Hedgefonds Aspect Capital ist
vom Erfolg computergestützter
quantitativer Handelsstrategien
überzeugt. In diesem Jahr setz-
te er vor allem auf den Markt
für festverzinsliche Papiere


  • und glaubt an Gewinne im
    Abschwung. Seite 30


·


Selbstbewusste Töne vor der
Übernahme: Die Commerzbank,
die aktuell 82 Prozent
an der Direktbank
Comdirect hält, wird
wohl schon in den
nächsten Tagen ein
offizielles Übernah-
meangebot vorlegen.
Hunderte Stellen könn-
ten wegfallen. Comdirect-
Chef Arno Walter gibt sich opti-
mistisch: Er glaubt, dass sein In-
stitut bei der Neuausrichtung
der Commerzbank Impulse set-
zen kann. Seite 33

Work in den USA und die lahmende Konjunktur ha-
ben auch die hiesige Szene aufgeschreckt. Family
Offices und Mittelständler würden bei Investitionen
in Start-up-Fonds wieder zurückhaltender agieren,
beobachtet Grychta.
Der Fall WeWork sei nur möglich gewesen, „weil
schon seit vielen Jahren eine Blase im Anmarsch ist,
nicht nur in Deutschland“, meint Christian Miele,
Partner beim Berliner Investor Eventures. Insgesamt
ist die Qualität der Investments nach Expertenmei-
nung zwar gestiegen, allerdings seien einige Bewer-
tungen zu hoch. Noch meinen die Investoren, aus
früheren Übertreibungen gelernt zu haben. Miele
sagt: „Blasen kommen und gehen. Solange es talen-
tierte Unternehmer gibt, die kluge Ideen haben, und
Investoren, die diese Menschen unterstützen, wer-
den auch Auf-und-ab-Bewegungen zu beobachten
sein.“ Christoph Kapalschinski, Larissa Holzki

Deutsche Gründer erhielten in diesem Jahr schon fünf Milliarden Euro an


Risikokapital – so viel wie nie zuvor. Experten warnen vor einer neuen Blase.


Rekordsumme für Start-ups


Berlin: Dorthin
fließen 40 Prozent
des gesamten
Risikokapitals
in Deutschland.

PicturePress/Jinx


Schwerpunkt, Kommentar Seiten 4 - 5, 28



dpa

D


ie deutsche Start-up-Szene profitiert von
der Geldschwemme an den Finanzmärk-
ten. Im Laufe dieses Jahres haben Inves-
toren erstmals über fünf Milliarden Euro
in ambitionierte Gründer und deren Ge-
schäftsmodelle gesteckt. Diese Rekordmarke ist nach
einer Untersuchung der Beratung EY bereits zum Ende
des dritten Quartals erreicht worden. Dabei investiert
die Szene vorwiegend in Berlin und München, der Ab-
stand zu den anderen Regionen wächst.
Gleichwohl sorgen die opulenten Investitionen in
den beiden deutschen Start-up-Metropolen nicht
nur für Freude. „Es könnte sein, dass wir uns gerade
auf dem Höhepunkt der Start-up-Welle befinden und
die Bewertungen bald wieder zurückgehen“, analy-
siert Matthias Grychta. Der Partner beim Hamburger
Investor Neuhaus gehört zu den erfahrensten deut-
schen Risikokapitalgebern. Der spektakuläre Bei-
nahe-Zusammenbruch des Coworking-Start-ups We-

Regierung will 5G-Kriterien verschärfen


Maas und Seehofer verständigen sich auf politische Bewertung von Herstellern.


Die Bundesregierung kommt den Kritikern
des chinesischen Netzausrüsters Huawei
entgegen: Das Innenministerium stellt klar,
dass es sich nicht mit einer technischen
Prüfung der Komponenten und einer Ver-
trauenswürdigkeitserklärung der Hersteller
begnügen will. Vielmehr solle die Glaub-
würdigkeit solcher Erklärungen politisch
bewertet werden. Das kann bedeuten, dass
Huawei am Ende doch von kritischen Berei-
chen des 5G-Netzes ausgeschlossen wird.

Der Klarstellung des Innenministeriums
vorausgegangen war nach Informationen
des Handelsblatts ein Vieraugengespräch
zwischen Außenminister Heiko Maas und
Innenminister Horst Seehofer. Dabei hat-
ten beide vereinbart, die geplanten Refor-
men von Sicherheits- und Telekommunika-
tionsgesetzen zu nutzen, um einen Mecha-
nismus für eine politische Bewertung der
Vertrauenswürdigkeit von 5G-Ausrüstern
zu schaffen. Huawei und andere chinesi-

sche Anbieter unterliegen Gesetzen, die sie
zur Zusammenarbeit mit den chinesischen
Geheimdiensten zwingen.
SPD-Politiker Metin Hakverdi spricht von
einer „Wende, die ich sehr begrüße“. Die
Reaktion der Regierung sei eine „Werbever-
anstaltung für den Parlamentarismus“. Die
Regierung habe gehofft, dass das Thema
unter der Radarschwelle bleibe, jetzt beuge
sie sich dem öffentlichen Druck. M. Koch

MITTWOCH, 30. OKTOBER 2019


DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG



Bericht Seite 6



Länger leben


Grafik des Tages: Welche Faktoren die


Lebenserwartung beeinflussen. S. 24


Es könnte sein,


dass wir uns


gerade auf dem


Höhepunkt be -


finden und die


Bewertungen


bald wieder


zurückgehen.


Matthias Grychta
Partner bei Neuhaus

Risikofreudig


Deutsche setzen auf Aktien


statt auf Immobilien. S. 34


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