Die Welt - 13.11.2019

(Martin Jones) #1

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2 FORUM DIE WELT MITTWOCH,13.NOVEMBER


Für einen


sozial gerechten


Klimaschutz


FREDERIK TRAUT


K


limaschutz könnte so einfach sein: Preis
rauf, Nachfrage runter. Simple Werk-
zeuge wie CO 2 -Steuern oder Emissions-
handel auf Industrieebene basieren darauf, dass
durch einen höheren Preis weniger klima-
schädliche Produkte gekauft werden. Das ist
einfache Lehrbuch-Ökonomie. Aber sie greift zu
kurz. Wir brauchen vielmehr einen Systemwech-
sel. Die zentrale Frage ist: Wer beteiligt sich wie
stark am Klimaschutz? Dass gespart werden
muss, ist wissenschaftlich unstrittig. Das bedeu-
tet Verzicht. Über Preiserhöhungen trifft man
jedoch vor allem die materiell Schwächeren.
Flüge sind ein gutes Beispiel dafür.
Gelegenheitsflieger reagieren stark auf Preis-
änderungen: Ein Flug ist kein alltäglicher Kauf,
sondern das Resultat langen Sparens, vielleicht
eines Nebenjobs. Diese Gruppe wird überpro-
portional stark verzichten, weil der steigende
Preis sie einschränkt. Für Kosmopoliten hin-
gegen ist Fliegen Lifestyle, sie finanzieren Flüge
aus ihrem monatlichen Budget – so wie den
Besuch im Fußballstadion. Ihr Instagram-Ac-
count dreht sich um die Abenteuer des letzten
Städtetrips. Für Flüge sparen muss diese Grup-
pe selten. Daran ändern auch moderate Preis-
steigerungen nichts. Wer genug Geld hat, bleibt
flexibel, materiell Schwächere verzichten. Der
Staat vergibt Verschmutzungsrechte basierend
auf Erbe und Einkommen. Das darf man akzep-
tabel finden. Allerdings hat das wenig mit sozia-
ler Politik zu tun.
Als Ausgleich dafür wird teilweise vorgeschla-
gen, die Einnahmen wieder zurückzugeben.
Etwa in Form von Klimaprämien. So würde eine
Umverteilung von den Großverschmutzern zu
freiwilligen wie gezwungenen Umweltfreunden
stattfinden. Ob dies jedoch wie geplant funk-
tioniert, ist unklar. Es ist naheliegend, dass die
Klimaprämie wieder in Flüge gesteckt wird. In
Zeiten von Social Media ist die Reise nach Bar-
celona ein deutliches Statussymbol und be-
gehrter als der effiziente Kühlschrank. Klima-
schutzbemühungen könnten so weit weniger
effizient ausfallen als gedacht. Das muss nicht
so sein, aber wir haben kaum Daten darüber. Für
jahrelanges Experimentieren fehlt die Zeit – in
die eine wie die andere Richtung. Ein ökologisch
erfolgreiches Experiment, das aber eine Mehr-
heit der Menschen massiv belastet, kann sehr
schnell zu einem Denkzettel bei der nächsten
Wahl führen. Ökologisch ineffiziente, aber so-
ziale Maßnahmen kosten wertvolle Zeit.
Es gibt jedoch eine elegante Alternative: han-
delbare Emissionszertifikate für jeden Men-
schen. Eine Zweitwährung, die man bei jedem
Kauf als Endverbraucher mitzahlen müsste. Der
resultierende Zweitpreis würde über die Wert-
schöpfungskette weitergegeben – wie die Mehr-
wertsteuer. Da diese Zertifikate unter allen
Menschen gleichmäßig aufgeteilt werden, wäre
jeder frei, seine Zertifikate aufzubrauchen oder
zu verkaufen. Wir erhöhen also nicht einfach
Preise, sondern regulieren direkt den CO 2 -Aus-
stoß, lassen dabei aber letztlich handelbare
Freibeträge. Bleiben wir beim Flugbeispiel: Je-
der Bürger erhält das Recht, das knappe Gut
Umwelt zu nutzen. Wir legen ein gemeinsames
Ziel für Flugmeilen fest und teilen die Gesamt-
menge zwischen allen Menschen in Europa auf –
die ganze Welt wäre vielleicht etwas zu ambitio-
niert. Man kann nur so viel fliegen, wie es die
verbliebenen Flugmeilen zulassen. Wer mehr
fliegen will, muss sich über ein Ebay-ähnliches
Portal Meilen kaufen, die andere Menschen
anbieten. Letztere würden also für ihren Ver-
zicht entschädigt, und es wäre ihre eigene, freie
Entscheidung.
Das kann auf alle Warengruppen ausgedehnt
werden. Alles würde einen Zweitpreis bekom-
men und nicht einfach im Preis steigen. Bezah-
len würde man das Steak im Supermarkt dann
entweder über eine Art Kreditkarte oder
schlicht Zertifikatebanknoten. Die Deckelung ist
so zielführender und sozialer als Steuern. Dieje-
nigen, die umweltfreundlich leben, haben etwas
von diesem System. Die Verschmutzer müssen
verzichten oder andere entschädigen. Und am
wichtigsten: Es wird direkt sichtbar, welches
Produkt wie viel CO 2 verursacht. Mündige Ver-
braucher können dann bewusst konsumieren.
Das wäre der eigentliche Systemwechsel.

TDer Autor ist Volkswirt und promoviert
an der Berliner Hertie School.

GASTKOMMENTAR


Verteidigung wird wieder zum politischen Großthema. Frankreichs
Präsident Macron bezeichnete die Nato jüngst als „hirntot“. Die
designierte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen sagt, Eu-
ropa müsse die „Sprache der Macht“lernen und „eigene Muskeln
aufbauen“““. Unter dem Titel „Deutschland und das Europa der. Unter dem Titel „Deutschland und das Europa der
Verteidigung“ (Dietz-Verlag) erscheint in diesen Tagen eine sicher-
heitspolitische Standortbestimmung des langjährigen SPD-Ver-
teidigungsexperten und heutigen Wehrbeauftragten des Deutschen
Bundestages Hans-Peter Bartels. WELT dokumentiert Auszüge
daraus.

I


n den heutigen Mitgliedsstaaten der Europäischen Uni-
on gibt es 1,5 Millionen Soldatinnen und Soldaten. 1,
Millionen dieser „EU-Soldaten“ sind gleichzeitig auch
„Nato-Soldaten“. Die USA unterhalten Streitkräfte mit
1,3 Millionen Soldaten, es ist eineArmee. Europa hat 32
verbündete Armeen, wenn man zu den (noch) 28 EU-
Nationen die Nur-Nato-Mitglieder Albanien, Montene-
gro, Norwegen und demnächst Nord-Mazedonien zählt, vom
unbewaffneten Island einmal abgesehen. Aber selbst unter den
größten Armeen ist keine wirklich groß. Polen hat 118.000,
Deutschland 183.000, Portugal 27.000, Slowenien 7000 und
Norwegen 23.000 Soldatinnen und Soldaten. Das deutsche
Fachwort dafür lautet Kleinstaaterei.
Auch die europäischen Sonderfälle Großbritannien und
Frankreich mit ihren Atomwaffen, Stützpunkten und Flug-
zeugträgern wären allein nicht weltweit durchhaltefähig, wenn
sie unilateral vorgehen wollten. Aber dafür hat man ja Bünd-
nisse, um nicht allein in der Welt zu stehen. Und Bündnisse
sind umso effektiver und abschreckender, je besser die Streit-
kräfte der einzelnen Nationen miteinander verbunden sind, je
höher der Grad der Interoperabilität und Standardisierung, je
tiefer die Integration bei Ausbildung, Verfahren, Sprache und
Führung ist.
Tatsächlich war der Grad der Zusammenarbeit in der alten
Nato des Kalten Krieges in Westeuropa schon einmal höher,
als er es in der großen west-östlichen Allianz von heute ist.
Die Gefahr des Dritten Weltkrieges ließ nationale Besonder-
heiten an Bedeutung verlieren. Nach 1990 aber schien die Uhr
lange Zeit rückwärts zu laufen. In West und Ost stand einer
Renationalisierung wenig im Wege. Jedes nationale Militär
sparte und vertiefte Fähigkeitslücken, die andere schon auf-
gerissen hatten.
Und doch erfordert jeder Bündniszweck, spätestens seit
2014 wieder, die gemeinsame Handlungsfähigkeit, sei es im
multinationalen Out-of-Area-Einsatz, sei es bei der klassischen
kollektiven Verteidigung. Aus deutscher Perspektive gilt: Alles,
was wir militärisch tun, tun wir gemeinsam mit anderen im
Bündnis. Die Bundeswehr ist keine autonome Universalarmee,
musste es schon zu Zeiten des Kalten Krieges nie sein.
Im Weißbuch „Zur Lage und Entwicklung der Bundeswehr“
von 1985 ist eine Karte Westdeutschlands abgedruckt. „Das
Heer in der Vorneverteidigung“ steht darüber. Die Karte zeigt
die Gefechtsstreifen aller in der Bundesrepublik stationierten
alliierten Korps entlang der innerdeutschen Grenze. Es be-
ginnt im Norden mit einem deutsch-dänischen Korps, südlich
der Elbe geht es weiter mit einem niederländischen, dann
einem deutschen, dann einem britischen, dann einem belgi-
schen, dann wieder einem deutschen Korps, dann kommen
zwei amerikanische und schließlich ein deutsches Korps. In
Reserve dahinter: Franzosen und Kanadier. So sah die west-
deutsche Landesverteidigung aus.

An der Wand in meinem Büro hängt die Reproduktion einer
Karte aus Beständen der ehemaligen Nationalen Volksarmee
der DDR. Sie zeigt ebenfalls die innerdeutsche Grenze und
viele rote Pfeile, die durch die Bundesrepublik Richtung Wes-
ten weit vorstoßen. Die Karte gehörte zur Übung „Waffen-
brüderschaft 80“ des Warschauer Pakts. Auch die NVA war in
ein Bündnis hineingegründet worden, trotz des Namens wahr-
lich keine Armee für nationale Zwecke.
Noch eine dritte historische Reminiszenz: Vor wenigen
Monaten wurde in der Normandie der 75. Jahrestag des D-Day
gefeiert, der geglückten Landung angloamerikanischer Trup-
pen in Frankreich am 6. Juni 1944. Die Landung durfte nicht
fehlschlagen. Auf der anderen Seite des Kanals stand eine
unkalkulierbar starke deutsche Verteidigung. Also musste eine
wirkliche Allianz auf der Truppenebene von Hunderttausen-
den, später Millionen Soldaten geschaffen werden: taktische
Verfahren, operatives Vorgehen, Befehlswege und Nachschub –
nichts war einheitlich. Aber wie bei „Apollo 13“, das Eckige
musste ins Runde, und am Ende passte es. Deshalb ging die
Geschichte des 20. Jahrhunderts so weiter, wie wir sie kennen.
Alles spricht dafür, Streitkräfte am besten von Anfang an so
zu organisieren, wie sie eingesetzt werden sollen. Krisenbe-
wältigung out of area? Immer multinational! Landes- und
Bündnisverteidigung? Immer multinational! Nur den Grund-
betrieb, die Ausbildung, den Alltag gestaltet man immer noch
streng national – als ob genau das den Kern der staatlichen
Souveränität darstellt.
Ist jetzt also schon der Zeitpunkt gekommen, die vielen
militärischen Einzelteile in Europa zum kompletten Ganzen
einer Europäischen Armee zusammenzufügen? Ich glaube
nein. Timing ist wichtig. Und zum gegenwärtigen Zeitpunkt
würden europäische Verhandlungen über die Gründung einer
Europäischen Armee eher Abstoßungsreaktionen, Zwietracht
und Verhärtungen hervorrufen. Großbritannien wäre erklär-
termaßen nicht dabei, der Osten könnte mauern, Frankreich
ist aller Rhetorik zum Trotz selbst noch nicht so weit, und

eine europäische Armeegruppe nur um Deutschland herum
wäre zu wenig.
Nicht, dass man sich prinzipiell nicht einigen könnte. Frank-
reich, Deutschland, Italien, die Niederlande, Belgien und
Luxemburg hatten 1952 schon einmal einen Vertrag zur Grün-
dung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG)
geschlossen, als „Europäische Verteidigungsstreitkräfte“ dem
Nato-Oberbefehlshaber direkt unterstellt. Bundestag und
Bundesrat hatten den EVG-Vertrag, der dem westlichen Bünd-
nis deutsche Soldaten bescheren sollte, ohne dafür wieder eine
deutsche Armee gründen zu müssen, schon ratifiziert. Aber
die französische Nationalversammlung stellte sich 1954 mit
neuen Mehrheiten quer. Und so kam es 1955 zur Gründung der
Bundeswehr.
Europa kann sich einigen und bisher nationale Souveräni-
tätsrechte auf höherer Ebene zusammenfassen. Die Einfüh-
rung des Euro ist ein Beispiel dafür oder auch der Schengen-
Raum ohne Passkontrollen an den Binnengrenzen. Aber wie
beim Euro-Projekt, das in den 70er-Jahren startete und dann
2002 zu richtigem Geld wurde, dürfte auch die Entwicklung
zur gemeinsamen Europäischen Armee ein Generationen-
projekt sein. Gestartet ist es ganz unscheinbar irgendwann im
zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Man hat es kaum
bemerkt.
Was die Europäisierung der Verteidigung heute braucht, ist
lange noch kein Gründungsvertrag, sondern Praxis. Ich finde,
eine gute Formel, auf die man diese Praxisorientierung brin-
gen kann, wären „Inseln funktionierender Kooperation“. Aus
rein nationalen Fähigkeiten müssen nach und nach multi-
nationale Inseln der Kooperation werden. Nicht jeder arbeitet
mit jedem zusammen, nicht alles ist schon mit allem planvoll
verbunden. Auf das Funktionieren kommt es an, lieber klein
und gut als groß und dysfunktional. Das Militär hat ja in der
Hauptsache immer noch reale Aufträge zu erfüllen.
So wachsen, wenn es gut geht, die Inseln funktionierender
Kooperation, werden größer, es werden mehr, manche wach-
sen zusammen. So bilden sie nach und nach Festland. Dieses
Bild könnte für das stehen, was in Europa im Moment tatsäch-
lich passiert. Wir erleben so etwas wie die normative Kraft des
Faktischen in der Praxis. Auf drei Wegen der Europäisierung
kommt das Europa der Verteidigung gegenwärtig voran. Die
drei Wege heißen erstens Framework Nation Concept (FNC),
hier geht es um die bessere Kooperation Nato-Europas, zwei-
tens Permanent Structured Cooperation (PESCO), hier koope-
riert EU-Europa, und drittens – ohne Namen – gibt es die
bilaterale und multilaterale Kooperation einzelner Nationen
miteinander, etwa niederländische Kampfbrigaden integriert
in deutsche Heeresdivisionen oder eine neue deutsch-franzö-
sische Lufttransportstaffel, Tendenz: rasant zunehmend.
Wenn auf diesen Wegen in Zukunft mehr und mehr Fest-
land gewonnen ist, wird irgendwann der Zeitpunkt kommen,
an dem es effektiver sein wird, das Ganze nicht mehr nach den
Rationalitäten der Inseln, sondern nach einem einheitlichen
Regelwerk Europas zu organisieren und zu führen. Es käme
zur feierlichen Gründung einer Europäischen Armee, in der 20
oder 30 nationale Armeen dann aufgehoben und verschmolzen
wären. „Verschmelzung“ ist übrigens ein Begriff aus dem
1952er-EVG-Vertrag. Vielleicht gelingt dieses Integrationswerk,
noch bevor China die Amerikaner militärisch überholt hat.
Spätestens dann wären wohl auch die USA wirklich froh über
einen Bündnispartner, der zur Selbstbehauptung des Westens
einen substanziellen Beitrag leistet.

ESSAY


Ein Europa, eine Armee


HANS-PETER BARTELS


Noch ist die Zeit nicht reif


für eine europäische


Streitkraft. Aber es gibt


bereits zahlreiche Formen


der Zusammenarbeit. Am


Ende dieses Prozesses wird


eine Europa-Armee stehen


Es gibt bereits eine deutsch-französische Brigade: In der Fürstenberg-Kaserne in Donaueschingen trägt ein Soldat deren Abzeichen


PICTURE ALLIANCE/DPA

/PATRICK SEEGER

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