Neue Zürcher Zeitung - 14.11.2019

(Marcin) #1

26 WIRTSCHAFT Donnerstag, 14. November 2019


Daserweiterte Angebotder Swiss kommt offenkundig an. CHRISTIAN BEUTLER/KEYSTONE

SwisstransportiertmehrPassagiere


(awp)· Bei der FluggesellschaftSwiss
ist es auch im Oktober weiter aufwärts-
gegangen. Die Zahl derPassagiere stieg
noch stärker als die Zahl der Flüge, und
die Auslastung nahm trotz dem ausge-
weiteten Angebot imVergleich zum
Vorjahresmonat zu. Im Oktober 20 19
flogen 1,69 Mio. Fluggäste mit der Luft-
hansa-Tochter, viele von ihnen vermut-
lich in die Herbstferien.Das entsprach
einem stolzen Zuwachs von 4,1% im
Vergleich zum Oktober imJahr 2018.
Die Anzahl der durchgeführten Flüge
erhöhte sich gleichzeitig um 1,5% auf
knapp 13 200, wie die Airline am Mitt-
woch mitteilte.
Während dieSwiss die angebotenen
Sitzkilometer um 1,2% ausbaute,zogen

die verkauften Sitzkilometer um 1,7%
an. Das Angebot der Fluggesellschaft
fand also erfreulich grossen Zuspruch,
wodurch sich dieAuslastung der Flüge
der Swiss, der sogenannte Sitzladefaktor,
im Vergleich zum Oktober desVorjah-
res um einigesverbesser te, nämlich auf
gut 85%.
Alle Fluggesellschaften des Luft-
hansa-Konzerns gemeinsam transpor-
tierten im Oktober 13,3 Mio. Fluggäste
und damit gut 1% mehr als imVor-
jahr. SeitJahresbeginn ist die Zahl der
Flu ggäste des Lufthansa-Konzerns um
knapp 3% auf rund 125 Mio. gestiegen.
Bei derSwiss stieg die Zahl derPassa-
giere in den ersten zehn Monaten 20 19
um insgesamt5,7%.

Bâloiselegtin


derLe benssp arte


kräftigzu


(awp/sda)· Di e Bâloise hat in den ersten
neunMonaten 2019 mehr an Prämien
eingenommen als vor einemJahr. Kon-
kret stieg das Geschäftsvolumen von
Januar bis September um 4,3% auf7, 37
Mrd.Fr., wie die Gruppeam Mittwoch
bekanntgab. UmWährungseffekte be-
reinigt, nahm dasVolumen um 6,3% zu.
Gewachsen ist dieVersicherungsgruppe
vor allem im Lebengeschäft, wo sie nach
dem Rückzug der Axa-Gruppe aus dem
VollversicherungsgeschäftKunden da-
zugewonnen hat. Das Prämienvolumen
in diesem Bereich schwoll um 25% auf
3,40 Mrd.Fr. an.Allerdings litt das Er-
gebnis hier unter den tiefen Zinsen.
DieVollversicherung ist bei KMU
sehr beliebt, denn sie bietet den Unter-
nehmen inVorsorgefragen einenRund-
umschutz.DasAngebot deckt nicht nur
Vorsorge-, Sterbe- und Invaliditätsrisi-
ken, sondern auch Anlagerisiken. Dieses
Geschäft muss in den Bilanzen derVer-
sicherer jedoch mit viel Kapital unter-
legt werden.
In der Nichtlebenversicherung ver-
harrte dasVolumen bei 2,87 Mrd.Fr.,
wobei sich in Lokalwährungen gerech-
net ein Anstieg von 2,5% ergab. Ge-
wachsen ist dieBâloise vor allem in
denAuslandsmärkten Belgien und
Luxemburg. In Belgien wurde zuletzt
mit zwei Zukäufen das Nichtlebenge-
schäft weiter ausgebaut. In Bezug auf
die selbstgesetzten Ziele sieht sich die
Bâloise«aufKurs».Die Gruppewill bis
2021 eine Million neueKunden dazu-
gewinnen undBarmittel in Höhe von
2Mrd.Fr. erarbeiten.

St.GallerVerpackungsfirma
verkauftihrKerngeschäft
(sda)· Das Familienunternehmen K+D
mit Hauptsitz in St. Gallen verkauft
dasKerngeschäft Pharma-Verpackun-
gen an die schwedische, international
tätige ARPackaging. K+D beschäftigt
an den Standorten St. Gallen und Bern
gut 70 Mitarbeitende. Über die finan-
ziellen Details sei Stillschweigen verein-
bart worden, teilte K+D mit. Die K+D
Gruppe mit den verbleibenden Berei-
chen Geschäftsimmobilien und Beteili-
gungen bleibt im Besitz des bisherigen
Eigentümers StefanKuhn. DerVerkauf
des Kerngeschäfts erfolge zugunsten der
Kunden im In- undAusland und «vor
allem auch zugunsten unserer Arbeits-
plätze»,schreibt K+D.Die Faltschach-
tel- undVerpackungsindustrie befinde
sich in einer sich beschleunigenden
Phase derKonsolidierung. Die schwe-
discheARPackaging ist laut Communi-
qué eines der führenden europäischen
Unternehmen imVerpackungssektor
mit 3300 Mitarbeitern undWerken in
elf Ländern.

IN KÜRZE


Orascomsteigert


seineErträgeweiter


(awp)· Der Immobilienentwickler und
Hotelbetreiber Orascomhat sich in den
ersten neun Monaten desJahres weiter
gesteigert.Vor allem dank höheren Er-
trägen im Immobilienbereich stieg der
Umsatz deutlich an. Unter dem Strich
verringertedas Unternehmen des ägyp-
tischen Investors Samih Sawiris dieVer-
luste, bleibt aber weiterhin unter der Ge-
winnschwelle. Der Umsatz der Gruppe
legte von Januar bis September um
knapp 43% auf 325 Mio.Fr. zu,wie die
Gesellschaft mitteilte.Aus operativer
Sicht erhöhte sich der adjustierte Be-
triebsgewinn (Ebitda), derWährungs-
einflüsse und Sondereff ekte ausklam-
mert, um 49% auf 57,3 Mio. Fr. Unter
dem Strichresultierte jedoch weiterhin
ein Verlust von7, 9 Mio. Fr. – im selben
Vorjahreszeitraum war noch ein Minus
von 29,7 Mio. Fr. zu Buche gestanden.


National banksieht
dieKonjunktur gefährdet
(awp/sda)· Die Schweizerische Natio-
nalbank (SNB) sieht diekonjunkturelle
Lage weiterhin als zerbrechlich an. Dies
geht aus der jährlichenAussprache des
Bundesrats mit den Spitzen der SNB
zur Konjunkturlageund zur Geldpoli-
tik hervor, wie der Bund mitteilte. Die
SchweizerWirtschaft habe im zweiten
Quartal das moderateWachstum zwar
fortgesetzt, aber die Gefahr einerVer-
schlechterung der internationalenLage
sei weiterhingross,sodie Mitteilung.
Angesichts der anhaltenden hohen Be-
wertung des Schweizerfrankens hält der
Nationalbank-Präsident ThomasJor-
dan die Geldpolitik mit Negativzins und
In terventionsbereitschaft weiterhin für
notwendig.

Industr ie in derEuro-Zone
hältsichbess eralser wartet
(awp/Reuters)·Die Industriebetriebe im
Euro-Raum haben ihre Produktion im

ABNAmronimm tKampf
gegen Geldwä scheauf
(awp/Reuters)· HöhereKosten für die
Bekämpfung von Geldwäschehaben
den Gewinn der niederländischenGross-
bank ABN Amro gedrückt. Das Netto-
ergebnis fiel im dritten Quartal um ein
Viertel auf 558 Mio.€, wie ABN Amro
mitteilte. Die niederländischen Behör-
den haben demKonzern eine Strafe an-
gedroht, weil er jahrelang verdächtige
Zahlungen nicht gemeldet hatte.ABN
Amro muss nun auf Anordnung der nie-
derländischen Zentralbank alle Privat-
kunden auf mögliche Geldwäsche oder
andere kriminelle Aktivitäten überprü-

September überraschend leicht gestei-
gert. Sie stellten 0,1% mehr her als im
Vormonat und verzeichneten damit das
zweitePlus inFolge, wie das Statistikamt
Eurostat mitteilte.Wie schwer sich die
Branche in Zeiten internationaler Han-
delskonflikte gleichwohl tut, zeigt der
Blick zurück: Seit September 2018 sank
die Produktion um 1,7%.

HERAUSGEGRIFFEN


400 Franken mehr Miete


wegen CO 2 -Abgabe?


Hansueli Schöchli·Wer CO 2 ausstösst, soll künftig mehr zah-
len. Das siehtder im SchweizerParlament diskutierteVor-
schlag zurRevision des CO 2 -Gesetzes vor. Demnach soll das
gesetzliche Maximum der CO 2 -Abgabe auf Brennstoffen von
120 auf 210Fr. proTonne CO 2 steigen. Der effektive Abgabe-
satz liegt derzeit bei 96Fr. Der ZürcherImmobiliendienstleis-
ter IAZI hat dieseWoche vorgerechnet, dass eineErhöhung
der CO 2 -Abgabe von 96 auf 210Fr. Hauseigentümer und Mie-
ter ohneBerücksichtigung vonVerhaltensänderungen mit to-
tal etwa 1,4 Mrd.Fr. im Jahr belasten würde. Davon entfallen
rund 870 Mio. Fr. auf Mietwohnungen. DieKosten der Mieter
würden laut dieserRechnung im Mittel um etwa 400Fr. pro
Jahr steigen, was 2 bis 3% der Miete ausmacht.Je mehr fos-
sile Brennstoffe wie Heizöl oder Erdgas man braucht, desto
mehr steigen dieKosten.
Die genannte Mechanik spiegelt im Prinzip die Naturvon
Lenkungsabgaben. Die Gebäudeheizungen der Privathaus-
halte verursachten 2017 fast18% allerTreibhausgasemissio-
nen in der Schweiz.Aus heutiger Sicht ist es allerdings unwahr-
scheinlich, dass der Bundesrat schon kurz nach Inkrafttreten
der geplanten Änderungen im CO 2 -Gesetz (voraussichtliches
Inkrafttreten Anfang 2021) die CO 2 -Abgabe auf 210Fr. pro
Tonne erhöht. Den Spielraum des geltenden Gesetzes hatte
die Regierung nicht ausgeschöpft; der Grad derAusschöpfung
hängt vom Grad der Zielerreichung in Sachen CO 2 ab.
Gut möglich ist jedoch, dass die CO 2 -Abgabe gegen 2030
nahe bei 210Fr. liegen wird. Die Zusatzbelastung für Mieter
undWohneigentümerläge per saldo aber deutlich unter den
genannten 1,4 Mrd.Fr., dennmindestens zwei Drittel der CO 2 -
Abgabe fliessen an die Haushalte zurück. Netto läge somit die
Mehrbelastung gemessen an den IAZI-Schätzungen bei höchs-
tens 470 Mio. Fr. pro Jahr, was für denDurchschnittsmieter jähr-
lich 100 bis150 Fr. ausmachenkönnte. Der nicht direkt an die
Haushalte zurückfliessende Anteil der CO 2 -Abgabekommt
überdies zu einem grossenTeil den Gebäudebesitzern via Sub-
ventionen für umweltfreundliche Investitionen zugute.

Ex-Maersk-ChefAndersen
wirdUnilever-Präsident
(dpa)· DerKonsumgüterkonzern Uni-
lever bekommt einen neuenVerwal-
tungsratschef. Der frühereBayer-Chef
Marijn Dekkers lege den Führungs-
posten bei dem niederländisch-briti-
schenKonzern mit sofortigerWirkung
nieder, teilte das Unternehmen mit Mar-
ken wie Knorr, Langnese und Dove am
Mittwoch mit. Nachfolger werde Nils
Andersen, der frühere Chef derReede-
rei A.P. Moller-Maersk, der demVer-
waltungsrat von Unilever bereits ange-
hört. Dekkers, der denPosten seit April
2016 innehatte, wolle sich stärker auf
seineFunktion als Gründer undVerwal-
tungsratschef der Beteiligungs- und Be-
ratungsgesellschaft Novalis LiveScien-
ces konzentrieren, hiess es.

fen. Die Aktie fiel zu Handelsbeginn um
3%.Im Zuge eines Geldwäscheskandals
hatte der ABN-Amro-Konkurrent ING
voreinemJahr eineRekordstrafevon
77 5Mio.€zahlen müssen.

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