Die Welt - 31.10.2019

(lily) #1

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DIE WELT DONNERSTAG,31.OKTOBER2019 SEITE 13 *


FINANZEN


ENERGIE


Heizen mit Erdgas


wird wohl teurer


Wer mit Erdgas heizt, wird in diesem
Jahr vermutlich draufzahlen müssen.
Rund 735 Euro werden voraussicht-
lich im Durchschnitt fällig für Be-
wohner einer 70 Quadratmeter gro-
ßen Vergleichswohnung, wie die
gemeinnützige Beratungsgesellschaft
co2online am Mittwoch mitteilte.
Das wären 35 Euro mehr als 2018.
Die Gesellschaft erstellt einmal im
Jahr mit dem Deutschen Mieter-
bund im Auftrag des Bundesum-
weltministeriums den Heizspiegel
für die Bundesrepublik. Wer noch
mit Öl heizt, wird demnach in die-
sem Jahr mit 854 Euro genauso viel
zahlen müssen wie 2018. Für Fern-
wärme rechnet die Gesellschaft
wiederum mit einem Anstieg von
rund 50 Euro auf 910 Euro im lau-
fenden Jahr. Von 2021 an soll al-
lerdings ein neuer CO 2 -Preis neben
Diesel und Benzin auch Heizöl und
Erdgas verteuern, um klimafreundli-
che Technologien voranzubringen –
zum Einstieg geht es aber nur um
wenige Cent pro Liter.

AUTOMOBILINDUSTRIE


Porsche legt


beim Umsatz zu


Die steigenden Verkaufszahlen
treiben auch den Umsatz beim
Sportwagenbauer Porsche nach
oben. Zugleich drücken aber die
immer noch hohen Kosten und vor
allem das Dieselskandal-Bußgeld
aus dem Mai auf den Gewinn. In
den ersten drei Quartalen des Jah-
res verbuchte die Porsche AG einen
Umsatz von knapp 20,5 Milliarden
Euro, wie aus am Mittwoch ver-
öffentlichten Zahlen der Konzern-
mutter Volkswagen hervorgeht.
Das waren rund 7,2 Prozent mehr
als im Vorjahreszeitraum. Das ope-
rative Ergebnis hingegen ging, das
Bußgeld eingerechnet, um 15,6 Pro-
zent auf 2,81 Milliarden Euro zu-
rück. Die Umsatzrendite lag bei 13,
Prozent und damit weiter unter der
von Porsche langfristig angestreb-
ten Grenze von 15 Prozent.

KOMPAKT


D


ie neuen Zahlen des Sta-
tistischen Bundesamtes
bringen eine gute Nach-
richt: Die Armut und die
Gefahr, in Armut abzu-
gleiten, gehen in Deutschland weiter
zurück. Die Statistiker haben die Daten
bis Ende des vergangenen Jahres ausge-
wertet und kommen zum Schluss: Der
Anteil der armen und armutsgefährde-
ten Menschen in der Bundesrepublik
war 2018 so niedrig wie seit mehr als
zehn Jahren nicht mehr.

VON DANIEL ECKERT

Nach der strengen Definition der Eu-
ropäischen Union waren im vergange-
nen Jahr 18,7 Prozent der Bevölkerung
von „Armut oder sozialer Ausgrenzung
bedroht“, wie es im Amtsdeutsch heißt.
Das entspricht rund 15,3 Millionen Men-
schen. Darunter fallen Bundesbürger,
die bitterarm sind und schwere mate-
rielle Entbehrungen erleiden, aber auch
Personen, die sich weder arm fühlen
noch de facto arm sind, deren Einkom-
men aber unterhalb eines bestimmten
Niveaus liegt, der statistischen Armuts-
schwelle. Für Jahr 2017 hatten die Sta-
tistiker die Quote noch mit 19 Prozent
der Bevölkerung angegeben, was damals
15,5 Millionen Menschen entsprach.
Hauptmotor dieser Entwicklung ei-
ner zurückgedrängten Armut ist der gu-
te Arbeitsmarkt: Er erlaubt es mehr
Menschen als früher, eigenes Einkom-
men zu erwirtschaften, mit dem sie ih-
ren Lebensunterhalt bestreiten können.
Im September hat die Zahl der Erwerbs-
tätigen mit 45,3 Millionen ein Rekord-
hoch erreicht. Zugleich lag die Erwerbs-
tätigenquote bei hohen 68,6 Prozent. So
viele Menschen waren in Deutschland
noch nie in Lohn und Brot.
Während das Gesamtbild sehr positiv
ist, gibt es einige Effekte, die Ökono-
men wie Politiker beunruhigen. Denn
das Gesicht der Armut verändert sich.
Traditionell war Deutschland ein Land,
in dem das Risiko, materielle Entbeh-
rungen zu erfahren, die ältere Generati-
on weniger heimsucht. Auch heute noch
ist es so, dass Armut vor allem bei den
18- bis 24-Jährigen zuschlägt: Fast ein
Viertel aller Menschen (23,9 Prozent)
dieser Altersgruppe hat zu wenig Ein-
kommen, um allen Ausgaben des Alltags
Herr zu werden. Bei Bundesbürgern im

Alter von 65 oder mehr besteht aktuell
bei weniger als jedem Fünften die Ge-
fahr, dass das Geld nicht reicht. Allen
Unkenrufen zum Trotz verfügen die Se-
nioren zum Großteil über genügend
Einkommensquellen, um der Altersar-
mut zu trotzen. Neben der gesetzlichen
Rente sind das Witwenrenten, Betriebs-
renten und Einkünfte aus Vermietung,
Verpachtung oder Kapitalvermögen.
Jedoch, und das ist die schlechte
Nachricht, zeigt die Entwicklung bei
Jungen und Alten in die diametral ent-
gegengesetzte Richtung: Während der
Anteil der von Armut oder sozialer Aus-
grenzung bedrohten Menschen bei den
Jüngeren sinkt, steigt er bei den Älteren
deutlich an. 2008 war die Armutsquote
in Deutschland in keiner Altersgruppe
so niedrig wie bei den Menschen, die ih-
ren 65. Geburtstag hinter sich haben.

Damals lag die Quote bei nur 15,5 Pro-
zent. Ende 2018 ist sie nun auf 19 Pro-
zent gestiegen. Damit ist das Armutsri-
siko nun erstmals ein größeres Problem
für Senioren als für Kinder und Jugend-
liche oder für mittelalte Personen.
Noch beunruhigender: Dem Statisti-
schem Bundesamt zufolge sind Ältere
zunehmend auch von erheblichen mate-
riellen Entbehrungen betroffen, zuletzt
waren es 2,4 Prozent der Menschen der
Altersgruppe 65 und älter. Laut EU-De-
finition liegt dann Deprivation oder er-
hebliche materielle Entbehrung vor,
wenn der Haushalt etwa Probleme hat,
die Miete rechtzeitig zu zahlen, die
Wohnung ausreichend heizen zu kön-
nen oder unerwartete Ausgaben wie den
Kauf einer neuen Waschmaschine zu
stemmen. Auch wer sich nicht einmal
eine Woche Urlaub woanders als zu

Hause leisten kann oder aus Geldgrün-
den auf ein Autooder ein Telefon ver-
zichten muss, gilt als depriviert.
Während der 2,4-prozentige Anteil
der von materieller Entbehrung betrof-
fenen Senioren für sich genommen im-
mer noch recht niedrig erscheint, geht
die Reise bei den Älteren in die genau
andere Richtung als bei den Jüngeren:
Sowohl bei Kindern und Jugendlichen
als auch bei Menschen mittleren Alters
ist die Deprivation auf dem Rückzug,
wobei die eigentlichen Quoten weiter
höher sind als bei Ruheständlern. Nicht
zuletzt um dem Trend zur Altersarmut
entgegenzuwirken, hatten sich Union
und SPD im Koalitionsvertrag darauf
verständigt, eine Grundrente einzufüh-
ren. Allerdings steckt das Vorhaben der-
zeit fest, da die SPD entgegen der ur-
sprünglichen Vereinbarung darauf be-
steht, auf eine Prüfung der Bedürftig-
keit zu verzichten. Eine „Respektrente“
für alle Senioren, auch jene, die dank
Ehepartner oder dank anderer Einkünf-
te weit mehr Geld zur Verfügung haben
als die Grundsicherung, wäre nach Ein-
schätzung von Wirtschaftswissen-
schaftlern aber wahnsinnig teuer.
Betroffen von Altersarmut sind vor
allem Frauen, nicht zuletzt solche, die
ihre Arbeit aufgegeben haben, um Ange-
hörige zu pflegen. „Frauen, die ihren be-
ruflichen Werdegang zugunsten der Fa-
milie zurückstellen, werden gegenüber
Vollzeit arbeitenden und durchgängig
beschäftigten Personen mit einem ge-
ringen Einkommen und einer geringe-
ren Rentenanwartschaft bestraft“, kriti-
siert Adolf Bauer, Präsident des Sozial-
verbandes Deutschland (SoVD). Kom-
me es zu einem Pflegefall in der Familie,
seien es in 70 Prozent der Fälle Frauen,
die sich kümmern und unbezahlte Sor-
gearbeit leisten. Häufig zögen sie sich
komplett aus dem Berufsleben zurück.
Das habe weitreichende Konsequenzen
für das Alterseinkommen.
Die zunehmende Altersarmut in
Deutschland ist jedoch nicht der einzige
Ausreißer in der Sozialbilanz: Ein be-
sonders hohes Armutsrisiko haben den
Statistiken zufolge auch Zuwanderer
und ihre hierzulande geborenen Kinder.
So stellen Menschen mit Migrations-
hintergrund in der Bundesrepublik 45
Prozent aller Armutsgefährdeten. Der
Anteil der Menschen mit Migrations-
hintergrund an der Gesamtbevölkerung
liegt bei gut einem Viertel. Das heißt:
Wer selbst zugewandert ist oder min-
destens einen Elternteil hat, der bei Ge-
burt nicht die deutsche Staatsangehö-
rigkeit hatte, droht aus materiellen
Gründen viel schneller ins soziale Aus
zu geraten als Menschen ohne Migrati-
onshintergrund. Besonders groß ist der
Anteil der Zuwanderer erster und zwei-
ter Generation an den Armutsgefährde-
ten in den großen Städten: In Hamburg
und Bremen stellen Menschen mit Mi-
grationshintergrund mehr als 60 Pro-
zent aller Armutsgefährdeten.

Insgesamt


 


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Bittere Armut geht in fast allen Altersgruppen zurück


Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), ����


Anteil der Bevölkerung mit erheblicher materieller Entbehrung in Prozent


Armutsrisiko bei Älteren steigt


Quelle: Eurostat





Von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohte Bevölkerung in Prozent


Veränderung <� J. ��-�� J. ��-�� J. ��-�� J. >�� J. Gesamt


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Die Armut


erreicht die Alten


Während Junge und Menschen mittleren Alters materiell besser dastehen als


vor zehn Jahren, verschlechtert sich der Status der Senioren in Deutschland


30.10.


17.30 Uhr


29.10.


Schluss


Bunds 10 Jahre -0,358 -0,


Bund-Future 171,06 171,


1-Monats-Euribor - -0,


3-Monats-Euribor - -0,


Treasuries 10 Jahre 1,805 1,


Treasuries 30 Jahre 2,291 2,


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Zinsenin Prozent


Qualitätstest für Druckereien


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Dax in Punkten Dow Jones in Punkten Umlaufrendite in Prozent Ölpreis Sorte Brent je Barrel in Dollar


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Euro EZB-Referenzkurs in Dollar


Xetra-Kurse (Schluss)


Adidas: 277,95(+ 0,71%)


Allianz: 220,70 (- 0,54%)


BASF: 68,81 (- 1,70%)


Bayer: 67,28 (+ 2,05%)


Beiersdorf 104,70 (+ 1,65%)


BMW: 69,29 (- 0,77%)


MTU Aero: 241,20 (+ 1,90%)


Munich Re: 250,80 (+/- 0%)


RWE: 27,15 (+ 1,23%)


SAP: 119,40 (+ 0,42%)


Siemens: 104,66 (- 0,80%)


Vonovia: 47,58 (+ 1,21%)


VW Vz.: 174,58 (+ 0,74%)


Wirecard: 114,00(- 1,34%)


E.on: 8,91 (+ 0,52%)


FMC: 64,86 (+ 3,61%)


Fresenius: 46,62 (+ 1,86%)


HeidelCement: 66,20(- 1,05%)


Henkel Vz.: 92,50 (+ 0,78%)


Infineon: 17,85 (- 0,88%)


Linde plc: 177,70(- 1,58%)


Merck: 107,00 (+ 0,42%)


Continental: 121,28 (- 4,02%)


Covestro: 43,44 (- 3,12%)


Daimler: 53,10 (- 0,65%)


Dt. Bank: 6,64 (- 7,93%)


Dt. Börse: 140,85 (+ 0,21%)


Dt. Post: 31,94 (- 0,48%)


Dt. Lufthansa: 15,56 (- 0,45%)


Dt. Telekom: 15,72 (+ 0,37%)


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D


eutsche-Bank-Chef Christian
Sewing muss sich vorkommen
wie ein Heizungsableser, der
auf das baldige Ende des Internetzeital-
ters hofft. Gilt das klassische Ablesen
von Strom- oder Gaszählerständen in
Zeiten der Digitalisierung als Anachro-
nismus, ist die europäische Banken-
branche mit den Strafzinsen der Noten-
banken, dem Sterben der Filialenund
der harten Regulierung im Investment-
banking ebenfalls nicht gerade mit
Wachstum gesegnet.
Doch der 49-jährige Sewing baut die
Deutsche Bank weiter wacker um,
streicht an allen Ecken und Enden Kos-
ten, baut Personal abaut Personal abaut Personal ab, verkauft unliebsa-b, verkauft unliebsa-
me Teile und entschlackt die Bilanz.
Doch alles Kürzen hilft nichts, wenn das
Geschäft nicht richtig in Schwung
kommt – wenn die Zeiten so schwierig
sind wie in diesen Tagen. Denn auch der
umtriebigste Heizungsableser kann sei-
nen Job nicht machen, wenn die Kun-
den den Zählerstand längst digital abge-
geben haben.
Die jetzt veröffentlichten Zahlen zum
dritten Quartal offenbaren die schwieri-
ge Situation, in der sich Deutschbanker
Sewing befindet.In nahezu allen Ge-
schäftsbereichensind die Umsätze ge-
fallen. Dabei haben die Deutschbanker
abermals mehr Baufinanzierungen ver-
kauft, und auch das Geschäft mit Versi-
cherungsprodukten lief gut. Wegen des
Zinsumfelds blieb davon aber nichts
hängen.Entsprechend sackte die Aktie
kräftig ab. In der Spitze verlor die Deut-
sche Bank sieben Prozent. Wenn die
Umsätze fallen, klingt Sewings Strate-
gie, Kosten zu senken, nicht überzeu-
gend. Um sein langfristiges Ziel zu er-
reichen, im Jahr 2022 ganze acht Pro-
zent Rendite für die Aktionäre zu er-
wirtschaften, müsste der Manager in
den kommenden drei Jahren die Umsät-
ze jährlich um mehr als drei Prozent
steigern, und das trotz des Umbaus.
Das scheint ihm kaum jemand zuzu-
trauen. Die Deutsche-Bank-Aktie gehört
bei Analysten zu den meistgehassten
Papieren im Dax. Von 29 Analytikern
empfehlen nicht weniger als 16 die Aktie
zum Verkauf. Nach den Zahlen ist einer
der letzten Optimisten abgesprungen.
Nun bleibt Sewing noch eine einzige
Kaufempfehlung. Immerhin dieser Stra-
tege glaubt daran, dass ein Deutsche-
Bank-Chef bessere Perspektiven hat als
ein auftragloser Heizungsableser.

KOMMENTAR


Ohne Wachstum


keine Wende


[email protected]


HOLGER ZSCHÄPITZ


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