Die Welt - 31.10.2019

(lily) #1

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18 SPORT DIE WELT DONNERSTAG,31.OKTOBER


FUSSBALL


Gladbachs Stürmer


Embolo verletzt


Bundesliga-Tabellenführer Borussia
Mönchengladbach muss mehrere Wo-
chen ohne Offensivspieler Breel Embo-
lo auskommen. Der Schweizer erlitt am
Sonntag beim 4:2 gegen Eintracht
Frankfurt einen Muskelfaserriss.

„Kein Geld“ – Leipzig


verzichtet auf Käufe


Der Geschäftsführer von RB Leipzig
hat die Verpflichtung neuer Spieler in
der Winterpause ausgeschlossen. „Im
Winter ist kein Geld für Neuzugänge
da“, sagte Oliver Mintzlaff der „Sport
Bild“. Transfers seien nur möglich,
wenn der Klub vorher Spieler verkaufe.
Im Sommer hatte RB in neues Personal
rund 55 Millionen Euro investiert.

BASKETBALL


Bayreuths sportlicher


Leiter kündigt


Bundesligaklub Medi Bayreuth und
sein sportlicher Leiter Matthias Haufer
gehen getrennte Wege. Wie die Ober-
franken mitteilten, verlässt der 39-
Jährige den Verein zum 7. November.
Haufer habe beim Vorletzten um die
Auflösung seines Vertrages gebeten. Er
sei nach eigener Einschätzung dem
gemeinsamen Anspruch „an die Funk-
tion und Rolle des sportlichen Leiters“
nicht gerecht geworden. Daher habe er
die Konsequenzen gezogen.

Kleber bester Werfer


der Mavericks


Maximilian Kleber hat den Dallas Ma-
vericks in der NBA zum dritten Saison-
sieg verholfen. Der 27-Jährige war beim
109:106 bei den Denver Nuggets mit 14
Punkten gemeinsam mit Tim Harda-
way Jr. bester Werfer seines Teams.
Zudem gelangen Kleber sieben Re-
bounds und drei Blocks. Insgesamt
überzeugte Dallas mit einer starken
Mannschaftsleistung. Neun Spieler
punkteten zweistellig, der Klubrekord
wurde damit eingestellt.

EISHOCKEY


Draisaitl verliert, drei


Scorerpunkte für Kahun


Leon Draisaitl hat mit den Edmonton
Oilers in der NHL die zweite Pleite in
Folge kassiert. Die Kanadier verloren
bei den Detroit Red Wings, der Deut-
sche sorgte mit seinem zehnten Sai-
sontreffer in der 53. Minute für das
zwischenzeitliche 1:2. Nationalmann-
schaftskollege Dominik Kahun zeigte
unterdessen beim 7:1 seiner Pittsburgh
Penguins gegen die Philadelphia Flyers
eine starke Leistung. Der 24-Jährige
erzielte einen Treffer selbst und be-
reitete zwei weitere Tore vor.

TENNIS


Federer sagt Start


beim ATP Cup ab


Grand-Slam-Rekordsieger Roger Fede-
rer hat seine Teilnahme an der Premie-
renausgabe des ATP Cups im kom-
menden Januar abgesagt. Nach einigen
Diskussionen mit seiner Familie habe
er mit seinem Team entschieden, dass
die zwei Wochen mehr Pause seiner
Familie und seinem Spiel guttun wür-
den. Als Reaktion zog sich das gesamte
Schweizer Team von dem neu geschaf-
fene Mannschaftswettbewerb zurück.

KOMPAKT


MEME DES TAGES


Die Sensation war
perfekt, als Tobias
Jänicke die Lacher
auf seiner Seite
hatte. Gerade hatte
der Spieler des 1. FC
Saarbrücken das
finale Tor des Viert-
ligisten zum 3:2-
Pokalsieg gegen den
1. FC Köln geschos-
sen, da blickte er
schon Richtung
Finale. Dafür müss-
ten aber noch drei
Siege her.
G

ETTY

GRAFIK DES TAGES


Hummels' Bilanz in der
Nationalmannschaft

Quelle: transfermarkt.de


Länderspiele


Siege


Remis


Niederlagen


Länderspielminuten


Tore


Vorlagen


Gelbe Karten


(� Gelb-Rote, � Rote)


Alter bei Debüt











..


erstes Länderspiel


..


letztes Länderspiel





Bereitet da einer
schon mal eine even-
tuelle Kehrtwende
vor? DFB-Direktor
Bierhoff hat BVB-
Verteidiger Hummels
jedenfalls Hoffnungen
auf ein Comeback in
der Nationalelf ge-
macht. Die Aussortie-
rung sei kein finaler
Ausschluss gewesen.
Randnotiz: Abwehr-
chef Süle fällt für die
EM im nächsten Jahr
wohl verletzt aus.

D


er DFB hat eine Absichtserklä-
rung verfasst. Der Verband ver-
urteilte die zunehmende Gewalt
gegen Amateurschiedsrichter. In einem
unter anderen von DFB-Präsident Fritz
Keller unterzeichneten Schreiben zeig-
ten sich die Herren „bestürzt, fassungs-
los und betroffen“.
Zugleich appellierten Keller & Co. an
die staatlichen Institutionen, gegen die
zunehmende Gewalt mit aller Schärfe
vorzugehen. Zu lesen war also, dass
„nicht nur die Sportgerichtsbarkeit“ ge-
fragt sei, „sondern vor allem Polizei,
Justiz und auch die Politik. Fußballplät-
ze sind keine rechtsfreien Räume. Von
den Staatsanwaltschaften und der Poli-
zei wünschen wir uns mitunter einen
größeren Ermittlungseifer, wenn es um
Straftaten auf dem Fußballplatz geht.“
Angriffe auf Schiedsrichter seien „An-
griffe auf den Fußball“, deswegen werde
der DFB die Basis „uneingeschränkt bei
allem unterstützen, was dazu dient, dass
möglichst wieder alle Fußballspiele in
Deutschland gewaltfrei stattfinden“.
Ob die Unterstützung so weit geht,
dass der DFB die Kosten übernimmt, die
der Friedenauer TSC zukünftig für Per-
sonenschutz des Unparteiischen bei
Heimspielen bezahlt, ist nicht bekannt.
Der Berliner Klub ist jedenfalls in der
ganzen Aufregung vorgeprescht und hat
bemerkenswerte Tatsachen geschaffen.
Vor, während und nach den Spielen, die
an Sonntagen stattfinden, wird ein
Bodyguard einer Berliner Sicherheitsfir-
ma in Zukunft die Unparteiischen be-

schützen. Und zwar bei Jugendspielen,
wie sie am kommenden Sonntag aus-
schließlich von der C- bis zur A-Jugend
stattfinden, wie auch am übernächsten
Wochenende bei den Herrenspielen. Die
Maßnahme soll erst mal bis Ende der
Rückrunde laufen. Es ist quasi ein Feld-
versuch.
Man muss wissen, dass die Friedenau-
er einen kleinen Platz haben, wodurch
die Zuschauer nahe am Spielfeldrand
dran sind. Vorgefallen ist noch nichts,
also über Pöbeleien hinaus, weswegen
der Vereinsvorsitzende auch ein gespal-
tenes Gefühl hat, „ob das eventuell die
richtige Adresse ist, um so ein Zeichen
zu setzen“, wie Christian Wille sagte.
Soll ihm aber am Ende recht sein.
Seine Fußball-Abteilung will ohnehin
genau das: ein Zeichen setzen. „Wir woll-

ten nicht darauf warten, bis etwas ein-
tritt. Wir wollten uns mit den Schieds-
richtern solidarisieren“, sagt Kassenwart
Ronny Herms. Deswegen der professio-
nelle Personenenschützer und kein Ord-
ner aus dem Bekanntenkreis mit gelber
Warnweste, der am Sonntagvormittag
auf die Schnelle noch auf dem Stadion-
parkplatz rekrutiert werden konnte. Es
geht um mehr, es soll keine stumpfe
Symbolpolitik sein. Wer in Zukunft beim
Friedenauer TSC einen Schiedsrichter
angreift, muss damit rechnen, sich am
Ende der Deeskalationsspirale mit Ka-
belbinder gefesselt und auf dem Boden
liegend wiederzufinden.
In der Politik wird ja eine „Verrohung
in unserer Gesellschaft, die mittlerweile
auch im Sport sehr um sich greift“ be-
klagt, wie es am Mittwoch gerade wieder
der für Sport zuständige Innenminister
Horst Seehofer getan hat. In Friedenau
aber beklagen sie gerade das. „Es wird
immer unglaublich viel geredet. Wir
dachten, wir tun mal was“, sagte Herms.
Berlin ist ja ohnehin quasi zur Bühne
geworden, wie übel und verachtend mit
den Schiedsrichtern meist nur noch um-
gesprungen wird. Dort hatte es am ver-
gangenen Wochenende einen Schieds-
richterstreik gegeben. Aus Protest gegen
die zunehmende Gewalt wurden alle
Unparteiischen von der Berlin-Liga ab-
wärts von ihren Spielen abgesetzt. Auf-
grund dieser Maßnahme sah sich der
Berliner Fußball-Verband (BFV) ge-
zwungen, den Spieltag abzusagen. Mehr
als 1000 Spiele waren betroffen. PK

Bodyguard für den Schiedsrichter


Berliner Klub engagiert Personenschützer, um Attacken vorzubeugen


Häufiger Hinweis auf Amateurplätzen:
gut gemeint, aber eben ohne Wirkung

PICTURE ALLIANCE/ SVENSIMON

/ ANKE WAELISCHMILLER

D


as kleine Crailsheim an der Ta-
bellenspitze, vor allen Schwer-
gewichten im deutschen Bas-
ketball. Ein solches Bild muss für die
Nachwelt festgehalten werden, so lange
es noch geht. „Ich habe einen Screen-
shot gemacht. Wir werden das irgendwo
einrahmen“, sagt Martin Romig, Ge-
schäftsführer der Merlins. Wenige Mo-
nate nach dem Klassenerhalt auf den
letzten Drücker steht der Außenseiter
in der Bundesliga plötzlich ganz oben.
Kein Grund abzuheben, das betont
Romig: „Wir wissen, es ist eine Mo-
mentaufnahme.“ Denn der Traumstart
mit fünf Siegen aus fünf Spielen war na-
türlich so kaum vorherzusehen. „Man
geht nicht von einem 5:0-Start aus, vor
allem mit unserem Background“, so Ro-
mig: „Wir hatten aber schon in den ers-
ten Trainingswochen ein verdammt gu-
tes Gefühl, was die Chemie, was die
Kommunikation anbelangt. Man hat ge-
merkt, dass da was Besonderes schlum-
mert.“ Bislang haben die Merlins noch
kein Schwergewicht herausgefordert.
Es gab Erfolge über Gießen, Bayreuth,
Bonn, Göttingen und den Mitteldeut-
schen BC, doch auch die wollen erst ge-
schlagen sein. Romig findet das „sensa-
tionell. Das beruhigt auch ein bisschen,
wir sind abstiegskampferprobt.“
Crailsheim weckt Erinnerungen an
Rasta Vechta, das im Vorjahr die Liga
aufmischte und es bis ins Play-off-Halb-
finale schaffte. Romig mag den Ver-
gleich nicht. „Vechta ist im Norden, ir-
gendwo in Niedersachsen“, sagt der
Vereinsboss und schmunzelt: „Vechta
hat seinen Charme, und wir haben un-
seren eigenen Charme. Von daher spre-
chen wir nicht von Vechta 2.0, sondern
von Crailsheim 1.0. So ist auch unser
Selbstverständnis.“
Gemeinsam mit Rasta war die Mann-
schaft aus dem Landkreis Schwäbisch
Hall 2018 nach zwei Jahren in der Zwei-
ten Liga ins Oberhaus zurückgekehrt.
Am letzten Spieltag wurde im Mai
durch einen Sieg gegen Oldenburg der
Abstieg verhindert, am Samstag geht es
wieder gegen die EWE Baskets – unter
ganz anderen Vorzeichen. Gibt es den
nächsten Sieg? „Momentan würde ich
nicht dagegensetzen“, sagt Romig: „Der
Flow ist da, es läuft. Da kann viel passie-
ren.“ Die Merlins seien dennoch klar
der Außenseiter, „Oldenburg hat den
vierfachen Etat von uns.“
Und so wird der Höhenflug erst ein-
mal genossen. Nicht nur im Klub. Als
sich die Merlins in der Spitzengruppe
etabliert hatten, twitterte Bürgermeis-
ter Christoph Grimmer: „Wenn mich
noch mal jemand fragt, wo eigentlich
Crailsheim liegt, sage ich einfach: ,Zwi-
schen Berlin und München.‘“ sid

Die Sensation


des deutschen


Basketballs


Fünf Spiele, fünf Siege – die


Liga staunt über Crailsheim


E


s ist nicht ganz klar, ob Ma-
nuel Neuer nur Mitleid mit
Journalisten hatte, die
Überstunden machen muss-
ten, oder ob er sich selbst
lieber die Peinlichkeit ersparen wollte,
über das Spiel zu reden. „Schreibt doch
einfach ,FC Bayern‘ in die Überschrift
und lasst das Blatt darunter dann leer“,
sagte der Nationalkeeper. Der Rekord-
meister hatte überaus glücklichen 2:
(0:1) gegen den VfL Bochum im DFB-
Pokal gewonnen. „Zu dieser Leistung
müsst ihr nichts mehr schreiben.“

VON OLIVER MÜLLER UND JULIEN WOLFF

Als ob es so einfach wäre. Die bla-
mable Vorstellung der Münchner, die
um ein Haar gegen den Tabellen-16. der
zweiten Liga aus dem DFB-Pokal ausge-
schieden wären, wirft Fragen auf. Zumal
es nicht das erste Mal war, dass sich die
Bayern schwach präsentiert hatten. Es
läuft seit Wochen nicht rund. Sowohl
beim 2:2 in Augsburg, 2:1 gegen Union
Berlin in der Bundesliga und beim 3:2 in
Piräus in der Champions League hatte
sich die Mannschaft fahrig und unkon-
zentriert präsentiert.
Doch der uninspirierte Auftritt von
Bochum war der Höhepunkt einer nega-
tiven Entwicklung, die sich zwar nur
zum Teil in Ergebnissen niederschlägt,
aber dennoch einen bedenklichen
Trend erkennen lässt. Das musste auch
Neuer zugeben. „Das war einfach nicht
gut“, sagte er. Einzig die späten Tore

durch Serge Gnabry (83. Minute) und
Thomas Müller (89.) konnte er positiv
bewerten: „Am Ende haben wir es ge-
dreht. Da hat man den Willen gemerkt.
Aber den hat man nicht von Anfang an
gesehen. Das war nicht das, was man
vom FC Bayern erwarten kann. Das war
enttäuschend und traurig.“
Über die Gründe, warum die Münch-
ner so unkonzentriert in die Partie ge-
gangen waren, sei er sich nicht sicher.
Aber eine Vermutung hat er schon: Es
sei eine Frage der Einstellung, wenn ei-
ne qualitativ so gut besetzte Mann-
schaft eine derart hohe Anzahl von
Fehlpässen spielt und überhaupt keinen
Zugriff auf die Partie gegen einen Geg-
ner bekommt, der „ja nicht gerade ein
Aufstiegskandidat“ in der zweiten Liga
sei, so Neuer. „Das war charakterlich
nicht so, wie es sich gehört“, schimpfte
der 33-Jährige: „Wir sind mit einer
Schramme davongekommen, aber wir
müssen darüber nachdenken, wie wir
uns präsentieren.“ Er wolle nicht über
einzelne Spieler sprechen, aber mögli-
cherweise sei es ja auch so gewesen,
dass „man einfach nicht eine Runde
weiter kommen wollte“.
Es waren deutliche und selbstkriti-
sche Worte, die die Bayern fanden. Aber
sie waren auch angebracht. Denn sollte
sich die Entwicklung so fortsetzen,
droht dem Verein eine Trainerdiskussi-
on. Dies sei jedoch der falsche Ansatz,
so Neuer. „Wir brauchen nicht über das
System, den Trainer, den Platz oder das
Flutlicht reden“, sagte er: „Jeder muss

bei sich selbst anfangen und sich fragen,
ob er alles dafür getan habe, die best-
mögliche Leistung zu bringen.“
Auffällig ist allerdings, dass auch Ni-
ko Kovac mit keiner schlüssigen Erklä-
rung für die Nachlässigkeiten seiner
Spieler aufwarten konnte. Die erste
Halbzeit, in der die Bochumer durch ein
Eigentor des Münchners Alphonso Da-
vies in Führung gehen konnten (36. Mi-
nute), sei ein „Fehlpass-Festival“ seiner
Mannschaft gewesen, so der Bayern-
Coach. Warum sei ihm aber „ein Rät-
sel“, so Kovac: „Wir haben 60 Minuten
nicht das gespielt, was wir können. Das
mit den Fehlpässen ist mir ein Rätsel.
Dass wir so viele Fehlpässe spielen, hat
ganz klar mit der Einstellung zu tun.“
Es stellt sich die Frage: Woher rührt
das Einstellungsproblem? Viele sahen es
als falsches Signal von Kovac, dass er ge-
gen den VfL die Stars Robert Lewan-
dowski, Coutinho und Thomas Müller
zunächst draußen ließ. Andererseits:
Wenn er nicht gegen einen Zweitligaklub
rotieren lassen kann – wann dann? Die
Bayern haben bis zur Winterpause elf
Spiele zu absolvieren, die Belastungs-
steuerung ist entscheidend. Das ideale
Spielsystem gibt es bei ihnen derzeit of-
fenbar nicht. Mit ihrem Kader haben sie
auch trotz der Verletzten Niklas Süle
und Lucas Hernández Optionen, doch
das bringt ihnen offensichtlich wenig.
Ohne Lewandowski, den Kovac zur zwei-
ten Halbzeit brachte, klappt kaum etwas.
Wie schlecht die Stimmung trotz des
Einzugs in die dritte Runde des DFB-

Pokals war, verdeutlichte Sportdirektor
Hasan Salihamidzic, der einen fast bi-
zarren Auftritt hinlegte. Eine halbe
Stunde nach dem Schlusspfiff stellte er
sich in den Katakomben des Ruhrstadi-
ons den Fragen der Journalisten – woll-
te aber nichts sagen. „Das war ein Top-
Abend, richtig gut. Es war ein Riesen-
spiel“, sagte er. Auf die Frage, ob dies
ironisch zu verstehen sei, antwortete er:
„Ohne Ironie geht es heute nicht.“
Über die Ursachen für den bedenkli-
chen Auftritt der Mannschaft schwieg
er dagegen. „Heute Abend kann man
nicht analysieren, das werden wir auch
nicht tun. Wir werden es schnell abha-
ken und dann zurück nach München
fahren“, sagte er. Auf die Frage, warum
er denn überhaupt zu den Reportern ge-
kommen sei, wenn er nichts sagen wol-
le, antwortete er, dass er „einfach nur
aus Freundlichkeit“ gekommen sei: „Ich
bin da, einfach nur um da zu sein.“
Kovac und den Bayern stehen intensi-
ve Wochen bevor. Auf das Auswärtsspiel
in Frankfurt am Samstagnachmittag
folgt eine Woche später in München die
Top-Partie gegen Borussia Dortmund.
Und am 15. November tritt auf der Jah-
reshauptversammlung Uli Hoeneß als
Präsident und Aufsichtsratschef ab. Er
war der Mann, der sich für die Ver-
pflichtung Kovac‘ starkmachte und ihn
öffentlich zumindest mehr lobte, als
dies Klubchef Karl-Heinz Rummenigge
tat. Hoeneß bleibt zwar Aufsichtsrat,
doch einfacher dürfte es für Kovac nicht
werden.

„Zu dieser Leistung müsst ihr nichts mehr schreiben“, rät Manuel Neuer den Journalisten nach dem Spiel in Bochum. Unsere Reporter tun es dennoch


DPA/ GUIDO KIRCHNER

Nase voll


Der FC Bayern rumpelt sich ins Achtelfinale des


Pokals: Manuel Neuer zürnt, Niko Kovac rätselt,


Hasan Salihamidzic flüchtet sich in Sarkasmus


Dienstag


Duisburg – Hoffenheim......................................0:2 (0:0)


Saarbrücken – 1. FC Köln...................................3:2 (0:0)


Freiburg – Union Berlin...........................................1:3 (1:1)


Hamburger SV – VfB Stuttgart.............1:2 n.V (1:1, 1:1)


VfL Bochum – FC Bayern München..................1:2 (1:0)


Darmstadt – Karlsruhe.......................................0:1 (0:0)


Leverkusen – Paderborn......................................1:0 (1:0)


Arminia Bielefeld – Schalke 04.........................2:3 (0:3)


Mittwoch


Kaiserslautern – Nürnberg.................................................


Verl – Kiel..................................................................................


Wolfsburg – RB Leipzig.......................................................


Bremen – Heidenheim.........................................................


Düsseldorf – Aue...................................................................


Dortmund – Mönchengladbach.......................................


Hertha BSC – Dresden........................................................


St. Pauli – Eintr. Frankfurt.................................................


DFB-POKAL, 2. RUNDE


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