Süddeutsche Zeitung - 31.10.2019

(Chris Devlin) #1

Hamburg– Einbisschen hat Tim Walter
das Glück eines erfolgreichen Trainers
wiedergefunden. Als in der 114. Minute
der eingewechselte Silas Wamagituka nur
den Pfosten traf, war es noch wie bei den
jüngsten drei verlorenen Ligaspielen des
VfB Stuttgart: Das Pech gesellte sich zu ei-
genen Fehlern hinzu. Doch im Nachsetzen
kam der erst 209 Sekunden zuvor aufs
Feld geschickte Hamadi Al Ghaddioui an
den Ball, er drehte sich und platzierte die
Kugel „kurz und trocken“, wie er fand, in
die Ecke des HSV-Tores. Es war das 2:1 für
den VfB, der 77 Stunden zuvor an gleicher
Stelle im Spitzenspiel der zweiten Liga his-
torisch hoch mit 2:6 Toren „auf die Fres-
se“ bekommen hatte, wie es der Trainer
Walter ausdrückte. Der „Lucky Punch“ in
der Verlängerung bescherte den Stuttgar-
tern 702 000 Euro Fix-Prämie für den Ein-
zug ins Achtelfinale des DFB-Pokals.
Zudem bringt das Ende der Niederla-
genserie zumindest sportlich wieder et-
was Ruhe in den Klub, dessen Gremien
derzeit viel dafür tun, um Nachahmer des
HSV in puncto schlechter Vereinsführung
zu werden. Bei der Suche nach einem neu-
en Präsidenten, der im Dezember gewählt
werden soll, stünden „Missgunst, Lügen
und Verunglimpfung“ auf der Tagesord-
nung, zürnte vor dem Spiel der ehemalige
VfB-Nationalspieler Thomas Berthold.


Der Trainer Tim Walter, ein Verfechter
des Ballbesitzes, hat nun einige Elemente
zur fußballerischen Krisenbewältigung
beigesteuert, die sonst nicht unbedingt
auf seinem Lehrplan stehen. Das neue
Tannenbaum-System (4-3-2-1) im Pokal,
mit nur einer echten Sturmspitze, dem
temperamentvollen Argentinier Nicolas
Gonzalez, führte dazu, dass der VfB im
Mittelfeld dem HSV mehr entgegenstel-
len konnte. Statt vieler kurzer Pässe wur-
de diesmal zuweilen auch ein langer Ball
eingestreut. Trotz weniger Ballbesitz (55
Prozent statt 61 wie beim 2:6) gelang es, 19
Torschüsse abzugeben (HSV: 15).

Vor allem aber reduzierten zwei Perso-
nalwechsel diesmal Missgeschicke. Wal-
ter ersetzte die Fehlerteufel Insua und
Awoudja durch seine beiden erfahrensten
Profis (neben Dauer-Bankdrücker Mario
Gomez): Gonzalo Castro kam auf der unge-
wohnten Position des Linksverteidigers
zum Zug, auch der für Ligaspiele noch ge-
sperrte Holger Badstuber kehrte ins Team
zurück. „Erfahrung und Präsenz“ beschei-
nigte Walter beiden, und die neue Sicher-
heit der Alten hob das Selbstbewusstsein,
das nach drei Niederlagen angeknackt hät-
te sein können, sofort wieder auf jenes Ni-
veau, das der sehr selbstsichere Walter sei-
nen Profis einimpft: „Wir waren trotz der
Niederlagen auf einem guten Weg.“
„Wir waren immer überzeugt von uns“,
sagte auch Castro, der seinen Job links hin-
ten als „Dienst an der Mannschaft“ ver-
stand. Durch dieses Erfolgserlebnis erwar-
tet er einen Schub für das Sonntagsspiel
gegen Dresden. „Wir haben alles rausge-
hauen“, sagte Torschütze Al Ghaddioui.
Sportdirektor Sven Mislintat, der Walters
Offensiv-System bedingungslos stützt,
lobte „Mentalität und Teamgeist“.
Gleichwohl hätte es am Schluss des Po-
kalabends zum Elfmeterschießen kom-
men können gegen einen „superstarken
HSV“, wie Mislintat behauptete. Doch so
gut wie am vorigen Samstag waren die
Hamburger nicht. Elfmeter gab es trotz-
dem – und zwar ganz am Anfang. Schon
nach 33 Sekunden verursachte Gideon
Jung mit einem Foul an Philipp Förster
das Stuttgarter 1:0 durch Gonzalez. Auch
das 1:1 durch Aaron Hunt kam durch einen
Strafstoß zustande (16.). Da hatte Ascaci-
bar den Hamburger Kinsombi über die
Klinge springen lassen. Doch wie von Wal-
ter erwartet, passierten dem VfB danach
kaum noch Fehler. jörg marwedel

von ulrich hartmann

Dortmund– Einerder größten Fans des
zuletzt viel diskutierten Dortmunder Trai-
ners Lucien Favre ist ausgerechnet der
Sportdirektor von Borussia Mönchenglad-
bach, Max Eberl. Der hat in Gladbach fast
fünf Jahre mit Favre zusammengearbei-
tet und jüngst wiederholt, dass er Favre
mit Borussia Dortmund durchaus den
Meistertitel zutraut. Was Eberl nicht ge-
sagt hat, war, dass er Favre mit Dortmund
auch den Pokalsieg zutraut. Dafür hatte
Eberl triftige Gründe vor dem Zweitrun-
denduell am Mittwochabend zwischen
den beiden Borussias in Dortmund: Die
Gladbacher wären nämlich lieber selbst
ins Achtelfinale eingezogen, aber das hät-
te ja das Ausscheiden von Favre und sei-
nen Dortmundern bedeutet. Doch der
BVB hat gegen Gladbach 2:1 (0:0) gewon-
nen, und der nach zuletzt mauen Leistun-
gen in die Kritik geratene Favre hat nun
weiter drei Titelchancen: Meisterschaft,
Pokal und Champions League. Das erleich-
tert vorerst seine schwierige Position.
Entscheidende Hilfe erhielt Favre da-
bei von seinem Angreifer Julian Brandt,
der nach Gladbachs Führung in der 71. Mi-
nute mit einem späten Doppelschlag in
der 77. und 80 Minute dafür sorgte, dass
Dortmund im Wettbewerb bleibt und
Gladbach erneut in der zweiten Runde
alle Träume begraben musste. Tage, nach-
dem die Dortmunder schon ihr Bundesli-
ga-Heimspiel gegen Gladbach 1:0 gewon-
nen hatten, waren die Westfalen auch im
neuerlichen Duell obenauf.
Bei den Dortmundern fehlten in Tor-
wart Roman Bürki (Knie), dem Abwehr-
chef Mats Hummels (Magen-Darm) und
dem Spielgestalter Marco Reus (muskulä-

re Probleme) die drei wichtigsten Spieler.
Bei den Gladbachern zogen sich ebenfalls
mehrere Ausfälle durch alle Mannschafts-
teile. Besonders schwer wog das Fehlen
der Innenverteidiger Matthias Ginter (auf
der Bank) und Tony Jantschke sowie der
Stürmer Alassane Pléa und Breel Embolo.
Beide Teams spielten also in eher unge-
wohnten Besetzungen und Formationen.
Favre hielt immerhin an seinem
4-2-3-1-System fest. Mittelstürmer spiel-
te Jacob Bruun Larsen, dahinter agierte
Brandt. Bei Gladbach sah alles anders aus
als sonst. In einer Fünferkette spielte De-
nis Zakaria im Zentrum eine Art Libero, er
blieb ausschließlich hinten. In der Spitze
wirkten Thuram und Lars Stindl. Der Trai-
ner Marco Rose hatte gewiss großen Spaß
gehabt beim Austüfteln dieser Startelf.

Das Spiel wirkte dann auch erst einmal
wie eine Versuchsanordnung im Labor.
Pokalabende in der Fußballprovinz ha-
ben oft einen matschigen Charakter mit
viel Grätschen und Kampf, aber dieses Du-
ell war fast die ganze erste Hälfte gerade-
zu aseptisch. Kaum jemand ging mal zu
Boden. Kein Wunder, dass die erste Chan-
ce des Spiels in der 28. Minute ein Fern-
schuss des Dortmunders Thorgan Hazard
an die Latte war. Gladbachs weiße Montur
blitzte wie in der Waschmittelwerbung.
Besser, und sogar mit Bodenkontakt,
war Gladbachs erste Möglichkeit sieben
Minuten vor der Pause. Stefan Lainer
flankte scharf vors Tor, wo Thuram den
Ball frontal und irgendwie mit dem Knie

ersprang, aber am BVB-Keeper Marwin
Hitz scheiterte. Allmählich bekam das
Spiel einen höheren Puls, und die kurze
Unterbrechung zur Pause tat dieser Ent-
wicklung keinen Abbruch. Beim BVB
machte Brandt auf der Reus-Position sei-
ne Sache gut, er suchte oft mit flachen Bäl-
len die Räume im Rücken der Gladbacher
Abwehr, aber die Gladbacher standen mit
der halben Mannschaft dort hinten.
Nach einer Stunde wurde Bruun Lar-
sen durch Achraf Hakimi ersetzt. Hakimi
ging aber nach außen, während Hazard
ins Zentrum rückte. Der einzige echte
Strafraumspieler auf dem Platz war nun
Gladbachs Thuram, der zur Flankenvoll-
endung gern sogar im Fünfmeterraum
auftaucht. Genau das tat er in der 71. Minu-
te, als das Spiel im Grunde erst so richtig
begann. Oscar Wendt hatte auf der linken
Seite viel Raum zum Flanken und brachte
den Ball vor das Tor, wo sich Thuram cle-
ver von seinem Bewacher Zagadou löste,
sehr hoch in die Luft stieg und den Ball
per Kopf zur 1:0-Führung verwertete.
Nun war Dortmunds Ehrgeiz geweckt,
oder sollte man besser sagen: der Ehrgeiz
von Julian Brandt. Es dauerte jedenfalls
bloß sechs Minuten, ehe Brandt mit ei-
nem Schuss von der Strafraumgrenze den
1:1-Ausgleich erzielte. Der Ball wurde im
Dickicht der Gladbacher Abwehr noch
doppelt abgefälscht, Torwart Yann Som-
mer hatte keine Chance. Schließlich kam
noch Mario Götze ins Spiel und brachte so-
gleich einen Ball hoch in den Strafraum,
wo Brandt von den Gladbachern ziemlich
alleine gelassen wurde und in der 80. Mi-
nute per Kopf das 2:1 erzielte. Der vormali-
ge Leverkusener, der in Dortmund noch
längst nicht etabliert ist, wurde diesmal
zum Spieler des Spiels.

Wolfsburg– Mit einem breiten Grinsen
eilte Trainer Julian Nagelsmann in die Ka-
bine, die Fans von RB Leipzig feierten der-
weil Timo Werner mit lauten Sprechchö-
ren: Nach dem beeindruckenden 6:1 (1:0)
beim VfL Wolfsburg herrschte beste Stim-
mung bei den Leipzigern – Wolfsburgs
Spieler schlichen dagegen nach der Demü-
tigung in der 2. Runde des DFB-Pokals
und der ersten Pflichtspielniederlage der
Saison niedergeschlagen vom Feld. „Wir
haben eine gute Reaktion gezeigt. Wir
sind wirklich sehr stark aufgetreten“, sag-
te Leipzigs Diego Demme: „Nach den An-
sprachen vom Trainer und Sportdirektor
haben sich alle Gedanken gemacht.“ Spiel-
macher Emil Forsberg fand: „Wir haben
gezeigt, dass es das alte RB Leipzig noch
gibt. Wir haben super gespielt. Hier 6:1 zu
gewinnen, ist nicht einfach.“
Die beiden spielten auf die Kritik von
Nagelsmann an, der jüngst öffentlich die
Mentalität seiner Spieler infrage gestellt
hatte. Am Mittwoch gaben die RB-Profis
die passende Antwort. Vor allem in der
zweiten Halbzeit überzeugte Leipzig mit


blitzschnellen Kontern und zog durch
Marcel Sabitzer (55.), Emil Forsberg (58.),
Konrad Laimer (61.) und Werner (68., 88.)
auf 6:0 davon. Bereits in der Anfangspha-
se war Wolfsburgs Innenverteidiger Jeff-
rey Bruma (13.) ein Eigentor unterlaufen.
Wolfsburgs erste Niederlage unter Trai-
ner Oliver Glasner geriet zu einem Deba-
kel, der VfL spielte nach dem Seitenwech-
sel viel zu naiv nach vorne. Wout Weg-
horsts Anschlusstreffer (89.) kam zu spät.
„Das war eine deftige Niederlage. Nach so
einem Spiel liegt man am Boden, jetzt
müssen wir versuchen, wieder aufzuste-
hen“, sagte Wolfsburgs Sportdirektor Mar-
cel Schäfer: „Die Leipziger waren eiskalt
und gnadenlos, als wir unser Konzept ver-
loren haben.“
Der frühe Rückstand wirkte zunächst
als Weckruf für die Gastgeber, die danach
aggressiver zu Werke gingen. RB wurde zu-
dem durch den verletzungsbedingten
Wechsel von Kapitän Orban aus dem Kon-
zept gebracht. Doch wirklich zwingend wa-
ren Wolfsburgs Angriffsbemühungen
nicht. sid

Das Hermann-Neuberger-Stadion ist ein
Sportplatz, der im Grunde nur noch auf
Schwarz-Weiß-Fotos existiert. Unüber-
dachte Stehplatztribünen voller Wellen-
brecher, die sich in einer großen Kurve
ums Spielfeld legen, grasbewachsene Hän-
ge hinter den Toren, eine Laufbahn – und
wo bei anderen Stadien die Gegengerade
ist, stehen in Völklingen Bäume. Der 1. FC
Saarbrücken, derzeit vierte Liga, musste
dorthin umziehen, weil der eigene Lud-
wigspark umgebaut wird. Im Nachhinein
weiß man nie, woran es lag, aber vermut-
lich kann man es einem Bundesligisten im
Pokal noch schwerer machen, wenn man
ihn abends auf einem Sportplatz aus einer
anderen Zeit antreten lässt.
Es gibt viele Geschichten, die man rund
um die 2:3-Niederlage des 1. FC Köln beim



  1. FC Saarbrücken erzählen kann. Zum Bei-
    spiel, dass Saarbrückens Trainer Dirk Lott-
    ner ist. Lottner hängt mit seinem Herzen
    dermaßen an seiner Heimatstadt Köln,
    dass er vor dem Pokalspiel, als noch nicht
    klar war, ob man es in Völklingen austra-
    gen kann (Flutlichtprobleme), ernsthaft
    vorschlug, es nach Köln zu verlegen.
    Auch schön war, dass für Saarbrücken
    Christopher Schorch traf, der in der Ju-


gend bei Real Madrid spielte und dann
über Köln beim FCS landete. Oder dass für
Köln Jonas Hector als Kapitän auflief und
zum 1:2 traf, der Nationalspieler, der nicht
in einem Nachwuchsleistungszentrum
ausgebildet wurde, sondern auf Dorfsport-
plätzen des Saarlandes.

Aber Fußball ist vor allem Tagesge-
schäft, deshalb war die Geschichte des frü-
hen Kölner Pokal-Aus vor allem die von
Trainer Achim Beierlorzer. Der Franke ist
seit Sommer am Rhein, vorher trainierte
er an der Donau Jahn Regensburg; Bundes-
liga-Erfahrung brachte er für die Arbeit
am traditionell aufgeregten Standort
nicht mit. Köln steht nun auf Rang 16, wo-
bei der FC ein schweres Auftaktprogramm
erwischt und bereits gegen die Bayern,
Dortmund, Gladbach und Wolfsburg verlo-
ren hat. Aber nun folgten kurz nacheinan-
der Niederlagen in Mainz (1:3) und Saarbrü-
cken. Vor allem die im Saarland war be-
denklich: Die zwischenzeitliche 2:0-Füh-

rung des Außenseiters entsprach durch-
aus dem Spielverlauf.
Erst als Beierlorzer den geschonten
Stürmer Simon Terodde einwechselte,
glich der FC spät aus – ehe der K. o. in der


  1. Minute folgte. Beierlorzer sprach von
    einem „Rückschritt“, nach dem Abpfiff
    fauchte er das Team beim Gruppenkreis
    auf dem Rasen so laut an wie noch nie.
    Dass er Terodde nicht von Beginn an brach-
    te, machen ihm nun viele zum Vorwurf. Ge-
    nerell wird moniert, er habe auch nach
    neun Spieltag keine gefestigte Mann-
    schaft gefunden und rotiere zu viel. Sport-
    chef Armin Veh schwieg am Dienstag in
    Völklingen. Sollte das Derby am Sonntag
    in Düsseldorf ähnlich verlaufen, wird er
    vermutlich nicht weiter schweigen.
    Gerade hat es die Liga ja geschafft, zum
    ersten Mal seit 1999 an den ersten neun
    Spieltagen keinen einzigen Trainer zu
    wechseln. Damals erfolgte der erste Trai-
    nertausch erst am 17. Spieltag, Felix Ma-
    gath für Jörg Berger bei Eintracht Frank-
    furt. In diesem Herbst der Übungsleiter-
    Treue reden in Köln nun die ersten vom wa-
    ckelnden Beierlorzer-Stuhl. Aber was
    auch sonst? Auf dem Papier stand: verdien-
    tes Aus gegen einen Viertligisten!


Da wird es in Köln vermutlich wenig hel-
fen, darauf hinzuweisen, dass Saarbrü-
cken zumindest kein gewöhnlicher Viertli-
gist ist. Der Verein ist für diese Klasse
höchst solvent, wird seit Jahren von Unter-

nehmer Hartmut Ostermann finanziert.
Der FCS ist ein Opfer der umstrittenen Re-
gionalliga-Reform, laut der Meister nicht
mehr automatisch aufstiegen. Zweimal
scheiterte der Klub seit 2015 in der Relega-
tion zur dritten Liga, zuletzt im Frühjahr
2018 am ebenfalls nicht gewöhnlichen
Viertligisten 1860 München. Im Sommer
2019, als der Meister doch mal direkt auf-
steigen durfte, war Mannheim stärker.
Doch in dieser Saison führt der FCS die
Liga nach 15 Spieltagen mit acht Punkten
Vorsprung an. Vor allem mit dem neuen
Ludwigspark-Stadion peilt der Klub höhe-
re Ziele an. Dabei helfen die 1,2 Millionen
Euro Prämie natürlich sehr, die es aufsum-
miert für das Erreichen des Pokal-Achtelfi-
nales gibt. Traumlos in der nächsten Run-
de wäre übrigens nicht der FC Bayern, son-
dern der 1. FC Kaiserslautern. Gegen den
Erzrivalen hat der FCS zuletzt 1997 ein
Pflichtspiel bestritten.
Von der Euphorie an der Saar ist Köln
weit entfernt. Als der eher nicht als Hitz-
kopf oder als übellaunig bekannte Jonas
Hector nach dem Aus gefragt wurde, ob er
für seine alten Freunde im Saarland noch
ein nettes Wort übrig habe, da sagte er:
„Nein“ – und ging. martin schneider

34 SPORT HMG Donnerstag/Freitag, 31. Oktober/1. November 2019, Nr. 252 DEFGH


Castro und Badstuber bringen
„Erfahrung und Präsenz“ ein

Brandts Doppelschlag


Dortmund gewinnt das Pokalduell der beiden Borussias gegen Mönchengladbach
dank später Treffer seines Angreifers 2:1 und zieht ins Achtelfinale ein

Thurams Führungstor zum 1:0
stachelt den Ehrgeiz der
Dortmunder erst so richtig an

Leipziger in


bester Stimmung


Wolfsburg erleidet mit 1:6 im Pokal die erste Saisonniederlage


Der erste Stuhl wackelt


Saarbrückens Trainer Lottner feiert den Pokal-Coup gegen seinen Herzensklub Köln – der FC-Kollege Beierlorzer findet keine funktionierende Mannschaft


Trendwende mit


Tannenbaum


VfB-Trainer Walter findet den Weg zum Pokalsieg beim HSV


Schon das Derby am Sonntag
in Düsseldorf könnte eine Art
Endspiel für den Trainer sein

Hoch, höher, Tor: Dortmunds Offensivkraft Julian Brandt (links) trifft zum 2:1 gegen Gladbach. FOTO: LARS BARON / GETTY

DFB-Pokal – 2.Runde


MITTWOCH
B.Dortmund–Mönchengladbach 2:1 (0:0)
Dortmund: Hitz – Piszczek, Akanji, Zagadou, N. Schulz
(78. Götze) – Witsel, Weigl – Sancho, Brandt, T. Hazard


  • Bruun Larsen (73. Hakimi). – Trainer: Favre.
    Gladbach: Sommer – Beyer, Zakaria, Elvedi – Lainer, Bé-
    nes (80. P.Herrmann), Bensebaini (30. Wendt) – Hof-
    mann (87. Makridis), Neuhaus – Stindl, Thuram. – Trai-
    ner: Rose.
    Tore: 0:1 Thuram (71.), 1:1 Brandt (77.), 2:1 Brandt (80.).

  • Schiedsrichter: Cortus (Röthenbach) – Rote Karte: Ro-
    se (90.+1), unsportliches Verhalten. – Gelbe Karten:
    Schulz – Zakaria, Neuhaus. – Zuschauer: 79800.


VfL Wolfsburg –RB Leipzig 1:6 (0:1)
Wolfsburg: Pervan – Mbabu, Bruma, Tisserand – Wil-
liam (76. Knoche), Arnold, Steffen, Gerhardt (69. Rex-
hbecaj) – Brekalo (64. Nmecha), Victor – Weghorst. –
Trainer: Glasner.
Leipzig: Mvogo – Mukiele, Upamecano (72. Ampadu),
Orban (26. Ilsanker), Halstenberg – Laimer, Demme –
Sabitzer (65. Nkunku), Forsberg – Poulsen, Werner. –
Trainer: Nagelsmann.
Tore: 0:1 Bruma (13./Eigentor), 0:2 Sabitzer (55.), 0:3
Forsberg (58.), 0:4 Laimer (61.), 0:5 Timo Werner (68.),
0:6Timo Werner (88.),1:6 Weghorst (89.).– Schiedsrich-
ter: Zwayer (Berlin). – Gelbe Karten: Mbabu, Arnold,
Weghorst – Mukiele, Ampadu. – Zuschauer: 17 705.
Werder Bremen– 1.FC Heidenheim 4:1 (4:1)
Bremen: Pavlenka – Lang, Veljkovic, Langkamp, Friedl


  • Bargfrede (68. Osako) – Maximilian Eggestein, Klaas-
    sen – Bittencourt (46. Johannes Eggestein), Sargent,
    Rashica (74. Goller). – Trainer: Kohfeldt.
    Heidenheim: Eicher – Busch, Mainka, Hüsing, Theuer-
    kauf – Dorsch (68. Biankadi) – Griesbeck (46. Föhren-
    bach), Kerschbaumer – Leipertz, Schnatterer – Otto
    (46. Schimmer). – Trainer: Schmidt.
    Tore: 1:0 Rashica (6.), 2:0 Bittencourt (11.), 3:0 Klaassen
    (18.), 4:0 Friedl (40.), 4:1 Schnatterer (45.+1/Handelfme-
    ter). – Schiedsrichter: Schlager (Hügelsheim). – Gelb:
    Friedl (2), Bargfrede, Osako. – Zuschauer: 38 663.



  1. FC Kaiserslautern– 1. FC Nürnberg i.E. 6:5
    (2:2, 2:2, 1:1)
    Kaiserslautern: Grill – Gottwalt, Kraus, Hainault –
    Schad (103. Hemlein), Sickinger, Fechner (79. Starke),
    Hercher – Pick (70. Röser) – Thiele (98.Bjarnason), Kühl-
    wetter. – Trainer: Schommers.
    Nürnberg: Klandt – Sorg (27. Handwerker), Mühl, Sören-
    sen, Valentini – Jäger – Behrens (82. Ishak), Geis – Me-
    deiros (97. Dovedan), Kerk (69. Hack) – Frey. – Trainer:
    Canadi.
    Tore: 1:0 Thiele (8./Foulelfmeter), 1:1 Jäger (15.), 2:1
    Thiele (74./Foulelfmeter), 2:2 Frey (89.). – Elfmeter-
    schießen: 1:0 Kraus, 1:1 Geis, 2:1 Röser, 2:2 Hack, 3:2
    Starke, 3:3 Dovedan, 4:3 Kühlwetter, 4:4 Frey, 5:4 Hem-
    lein, 5:5 Sörensen, 6:5 Bjarnason, Grill hält gegen Hand-
    werker. – Schiedsrichter: Winkmann (Kerken). – Gelbe
    Karten: Hack, Valentini, Dovedan. – Zuschauer: 21 714.


SC Verl– Holstein Kiel i.E. 8:7 (1:1, 1:1, 1:1)
Verl: Brüseke – Choroba, Stöckner, Lach, Ritzka – Schal-
lenberg (106. Schröder), Kurt (96. Mikic), Schöppner –
Hecker (73. Andzouana), Janjic, Yildirim (101. Haeder). –
Trainer: Capretti.
Kiel: Gelios – Neumann, Schmidt, Wahl, van den Bergh


  • Sander (46. Porath) – Mühling, Lee – Salih Özcan
    (111. Eberwein) – Baku (57. Iyoha), Serra (80.Khelifi). –
    Trainer: Werner.
    Tore: 0:1 Serra (13.), 1:1 Hecker (45.+1). – Elfmeter-
    schießen: 0:1 Wahl, 1:1 Janjic, 1:2 Khelifi, 2:2 Lach, 2:3
    Mühling, 3:3 Ritzka, 3:4 Porath, Choroba neben das Tor,
    Brüseke hält gegen Iyoha, 4:4 Schröder, 4:5 Lee, 5:5
    Haeder, 5:6 Schmidt, 6:6 Stöckner, 6:7 Eberwein, 7:7
    Andzouana, Brüseke hält gegen Neumann, 8:7 Schöpp-
    ner. – Schiedsrichter: Günsch (Berlin). – Gelb: Kurt, Mikic

  • Schmidt, Sander. – Zuschauer: 5153 (ausverkauft).
    Fortuna Düsseldorf– Erzgebirge Aue 2:1 (1:1)
    Düsseldorf: Kastenmeier – Andre Hoffmann, Fink (46.
    Ampomah), Adams – Sobottka (77. Bodzek), Matthias
    Zimmermann, Morales, Gießelmann – Thommy (84.
    Zimmer), Hennings, Kownacki. – Trainer: Funkel.
    Aue: Männel – Rizzuto, Mihojevic, Gonther, Dennis
    Kempe – Riese (83. Daferner), Fandrich – Krüger, Naza-
    rov (76. Hochscheidt), Samson – Testroet (59. Zulech-
    ner). – Trainer: Schuster.
    Tore: 0:1 Krüger (12.), 1:1 Hennings (45./Foulelfmeter),
    2:1 Adams (75.). – Schiedsrichter: Reichel (Stuttgart). –
    Zuschauer: 20141.
    FC St.Pauli –Eintracht Frankfurt 1:2 (1:2)
    0:1 Dost (4.), 0:2 Dost (16.), 1:2 Sobota (42., Handelfme-
    ter). – Zuschauer: 29373 (ausverkauft).


Hertha BSC – Dynamo Dresden

DIENSTAG
VfL Bochum –FCBayern München 1:2 (1:0)
Bochum: Riemann – Celozzi, Decarli, Bella-Kotchap, So-
ares – Losilla, Tesche – Zoller (78. Osei-Tutu), Blum –
Lee (66. Wintzheimer), Ganvoula. – Trainer: Reis.
München: Neuer – Kimmich, Pavard, Boateng, Davies –
Thiago – Perisic (46. Lewandowski), Tolisso (64. Müller),
Goretzka (57. Coutinho), Coman – Gnabry. – Tr.: Kovac.
Tore: 1:0 Davies (36./Eigentor), 1:1 Gnabry (83.), 1:2
Müller (89.). – Schiedsrichter: Schröder (Hannover). –
Rote Karte: Bella-Kotchap (88.), absichtliches Hand-
spiel als letzter Mann. – Gelbe Karten: Lee (2), Losilla. –
Zuschauer: 26600 (ausverkauft).

Arminia Bielefeld –FC Schalke 04 2:3 (0:3)
Bielefeld: Ortega – Clauss, Pieper, Nilsson, Lucoqui –
Prietl – Hartel, Yabo (46. Seufert) – Soukou, Voglsam-
mer – Klos. – Trainer: Neuhaus.
Schalke: Nübel – Kenny, Kabak, SalifSane, Oczipka –
Mascarell – McKennie (73. Serdar), Schöpf – Harit – Ra-
man (84. Burgstaller), Uth (90.+2 Nastasic). – Tr.: Wag-
ner.
Tore: 0:1 Schöpf (16.), 0:2 Raman (25.), 0:3 Raman (31.),
1:3 Klos (72.), 2:3 Soukou (77.). – Schiedsrichter: Gräfe
(Berlin). – Zuschauer: 26203 (ausverkauft).
Bayer 04 Leverkusen– SC Paderborn 1:0 (1:0)
1:0 Alario (26.). – Zuschauer: 15 410.

SC Freiburg –Union Berlin 1:3 (1:1)
0:1 Mees (36.), 1:1 Koch (45.+2), 1:2 Andrich (87.), 1:3
Gentner (90.+2). – Zuschauer: 24 000(ausverkauft).
Hamburger SV –Stuttgart n.V. 1:2 (1:1, 1:1)
Hamburg: Heuer Fernandes – Vagnoman (95. Kittel),
Jung, van Drongelen, Leibold – Fein – Kinsombi (103.
Moritz), Hunt (68. Dudziak) – Jatta, Hinterseer, Sampe-
rio (68. Narey). – Trainer: Hecking.
Stuttgart: Bredlow – Stenzel, Kempf, Badstuber, Cas-
tro – Karazor – Mangala (110. Al Ghaddioui), Ascacibar


  • Förster (58. Wamangituka), Klement (120. Phillips) –
    Gonzalez. – Trainer: Walter.
    Tore: 0:1 Gonzalez (2./Foulelfmeter), 1:1 Hunt (16./Foul-
    elfmeter), 1:2 Al Ghaddioui (114.). – Zuschauer: 45 503.


MSV Duisburg –TSG Hoffenheim 0:2 (0:0)
0:1 Grillitsch (52.), 0:2 Adamyan (58.). – Z.: 14 306.


  1. FC Saarbrücken–1. FC Köln 3:2 (2:0)
    Saarbrücken: Batz – Barylla, Schorch, Uaferro – Jäni-
    cke, Zeitz, Froese, Perdedaj (75. Müller) – Jacob (90.+1
    Miotke) – Jurcher (75. Eisele), Vunguidica. – Trainer:
    Lottner.
    Köln: Horn – Schmitz (71. Terodde), Bornauw, Meré,
    Katterbach – Skhiri, Hector – Risse (55. Schindler), Drex-
    ler, Cordoba – Modeste (46. Schaub). – Tr.: Beierlorzer.
    Tore: 1:0 Schorch (53.), 2:0 Jurcher (57.), 2:1 Hector
    (70.), 2:2 Terodde (84.), 3:2 Jänicke (90.). – Schiedsrich-
    ter: Petersen (Stuttgart). – Gelbe Karten: Perdedaj,
    Batz, Vunguidica – Hector (2), Drexler, Cordoba (2). – Zu-
    schauer (in Völklingen): 6800(ausverkauft).


Darmstadt 98–Karlsruher SC 0:1 (0:0)
0:1 Hofmann (85.). – Zuschauer: 11 240.

Achtelfinaleim Februar 2020. – Auslosung des
Achtelfinales am 3.11. in der ARD-Sportschau.

Über Madrid und Köln nach Bielefeld:
ChristopherSchorchfreut sich über den
Pokalsieg. FOTO: JAN HUEBNER / IMAGO

In der Liga gesperrt, im Pokal Stabilisa-
tor: VfB-Verteidiger Holger Badstuber
(li.) beim 2:1-Sieg. FOTO: HÜBNER/IMAGO

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