Die Tölzer Löwen und Verteidiger Dominik
Kolbhaben sich auf eine Vertragsauflösung
geeinigt. Der 23-Jährige kehrt zum Oberligis-
ten Selber Wölfe zurück. In 14 DEL-2-Spielen
für Bad Tölz kam Kolb (FOTO: HARRY WOLFSBAUER)
auf drei Torvorlagen. sz
von andreas liebmann
A
us dem Bodennebel steigt eine
Krähe in die Luft, wie aus dem
Nichts flattert sie über die Köp-
fe der Namenlosen hinweg und
verschwindet im Dunst. Die bei-
den Pferde auf der Koppel lassen sich da-
von nicht stören, sie blicken weiter unbe-
irrt auf den Boden mit dem saftigen Gras.
Kein Geräusch ist zu hören, nur Anna-
bel von Boetticher sagt leise etwas über
die dicken Bäuche der beiden und schmun-
zelt. Ob sie jemals Rennen laufen werden,
ob sie dem Gestüt Ammerland vielleicht
mal Millionen einbringen, ob sie verkauft
werden, all das sind Entscheidungen, die
noch weit vor ihren Besitzern liegen und
von denen die beiden jungen Vollblüter
nichts ahnen. Sie sind erst in diesem Jahr
zur Welt gekommen, so genannte Ab-
setzer, daher tragen sie auch noch keine
Namen. Noch haben sie nichts anderes zu
tun, als es sich hier gut gehen zu lassen.
Es ist schwer, sich in dieser ruhigen
Idylle über dem Starnberger See das aufge-
regte Treiben beim Prix de l’Arc de Tri-
omphe in Paris vorzustellen, einem der
prestigeträchtigsten Galopprennen der
Welt. Doch dort hat vor vier Wochen eines
der Pferde aus der Ammerlander Zucht Ge-
schichte geschrieben. Der fünfjährige
Waldgeist gewann das mit fünf Millionen
Euro dotierte Rennen und verhinderte da-
mit den Hattrick der hoch favorisierten Su-
perstute Enable, die lange wie die sichere
Siegerin ausgesehen hatte.
2 857 000 Euro bekam der Sieger, der
zu drei Vierteln dem Gestüt Ammerland
gehört und zu einem Viertel Andreas Ja-
cobs und dem Newsells Park Stud. Gemes-
sen an den reinen Zahlen, sagt die Ge-
schäftsführerin des Gestüts, sei das schon
„eine Sensation“. Deutschland habe zwar
durchaus interessante Stutenlinien, er-
klärt sie, aber der Pferderennsport sei hier
doch eher „so eine Gentleman-Geschich-
te“, ausgeübt „von ein paar Verrückten“ –
so könne man das zumindest als Außen-
stehender wahrnehmen. „Und durch den
Fußball ist das in den vergangenen Jahren
nicht besser geworden.“
In anderen Ländern sind die Rennbah-
nen ungleich besser besucht, die Umsätze
daher ganz andere. In den USA etwa wird
das Kentucky Derby bis heute live im Fern-
sehen übertragen. Inzwischen, erklärt An-
nabel von Boetticher, klage man selbst in
Frankreich, England oder Irland über die
schwindende Bedeutung ihres Sports,
und doch gebe es dort noch Gestüte mit
mehr als 400Stuten. Sie selbst hätten un-
gefähr 25 bis 30. „Umso mehr erfreut uns
so ein Ausrutscher.“
Selbst im innerdeutschen Vergleich ist
Bayern im Pferdesport alles andere als
führend. Nichtsdestotrotz ist Waldgeist
bereits der zweite Arc-Sieger aus Mün-
sing-Ammerland. Der erste war Hurrica-
ne Run im Jahr 2005, auch wenn er da-
mals „nicht für unsere Farben lief“, wie An-
nabel von Boetticher sagt. Er war zuvor
verkauft worden. Doch der Erfolg der
Züchter bleibt.
Bei Waldgeist lief die Sache anders. Des-
sen Mutter Waldlerche steht im engli-
schen Newsells Park Stud, als Vater war
ein Hengst aus dem riesigen irischen
Zuchtbetrieb Coolmore ausgewählt wor-
den. Waldgeist hatte deshalb mehrere Be-
sitzer. Foalsharing wird das genannt. Cool-
more wollte seine Anteile irgendwann los-
werden, „sie haben ihn unterschätzt“. Das
Ehepaar von Boetticher glaubte an ihn.
Seitdem gehört Waldgeist zu drei Vierteln
ihnen. Allerdings hat der Hengst nie die
Weiden von Ammerland betreten. Mit
knapp zwei Jahren wurde er zum französi-
schen Trainer André Fabre geschickt, der
viele aussichtsreiche Pferde des Gestüts
anvertraut bekommt. Nun soll Waldgeist
in die Zucht wechseln, seine Rennkarriere
ist zu Ende. Auch als Deckhengst wird er
wohl im Ausland bleiben. „In Bayern hätte
das keinen Sinn“, findet Annabel von Boet-
ticher, die Zahl der Stuten sei nun mal
zum Beispiel in Frankreich viel höher.
Angefangen hat die Erfolgsgeschichte
vor mehr als 30Jahren. Damals hatte der
Rechtsanwalt Dietrich von Boetticher,
heute Mitherausgeber derAbendzeitung,
zwei Stuten gekauft und bald darauf ei-
nen jungen Hengst namens Luigi – eigent-
lich als Dressurpferd für den passionier-
ten Freizeitreiter, der in Hannover aufge-
wachsen ist. Doch in Riem, wo Dietrich
von Boetticher inzwischen Präsident des
Münchener Rennvereins ist, stellte sich
schnell die besondere Rennqualität des
Pferdes heraus. Luigi gewann 1988 das
Deutsche Derby. „Unser erster Sieger“,
sagt Annabel von Boetticher. Er entfachte
damals jene Begeisterung, aus der heraus
das heutige Gestüt entstand. Auf der Su-
che nach einer passenden Anlage stieß
das Ehepaar durch Zufall auf jene 60 Hekt-
ar mit drei bayerischen Höfen aus dem
ehemaligen Besitz von Konrad Albert Graf
von Pocci, auf denen das heutige Gestüt
liegt. „Dann ging die Bauerei los.“
Den Besucher des Gestüts empfangen
am Tor zwei Rauhaardackel, ein verspiel-
ter Weimaraner namens Brandy und eine
Schar bayerische Landgänse, die ihren
Job als Bewacher mit lautem Geschnatter
etwas ernster nehmen als die drei Hunde.
Ein großes Baumhaus im Garten erinnert
an die inzwischen erwachsenen Kinder.
Seit 26 Jahren führt Annabel von Boetti-
cher, eigentlich Historikerin, den Hof.
Auch sie sei schon als Kind geritten, er-
zählt sie, zu Rennpferden wäre sie ohne ih-
ren Mann aber wohl nicht gekommen. Im
Büro hängen die gerahmten Bilder der bis-
lang erfolgreichsten Pferde ihrer Zucht.
Iquitos ist zu sehen, der Galopper des Jah-
res 2016, der wegen seiner geringen Grö-
ße immer als Publikumsliebling galt. Lui-
gi natürlich, Lope de Vega, der Sieger des
französischen Derbys. Hurricane Run. Bo-
real und Borgia, beide Derby-Sieger. „Bor-
gia war bei uns immer der Liebling, die ist
hier auch im Garten herumgelaufen“, er-
zählt Annabel von Boetticher.
Inzwischen haben sie ein zweites Ge-
stüt in Bernried, auf der anderen Seeseite.
Man habe mehr Platz gebraucht. Die Flä-
chen dürften nicht überweidet werden,
auch sei eine räumliche Trennung wich-
tig, falls mal ein Virus eingeschleppt wer-
de. Nun also wird in Bernried viel gebaut.
Dietrich von Boetticher, 77, kümmert sich
vorrangig um die dortigen Großprojekte.
Den traumhaften Blick von den Koppeln
über den See und in die Berge muss man
sich an diesem nebligen Herbstmorgen
einfach dazu denken. Kaufinteressenten
aus dem Ausland kämen oft an solchen Ta-
gen vorbei, erzählt die Geschäftsführerin.
Sie habe dann Mühe, die Experten davon
zu überzeugen, dass die idyllischen Fotos
auf der Webseite nicht manipuliert seien.
Ob die beiden namenlosen Absetzer ein-
mal erfolgreich werden, kann niemand
vorhersehen. Erst einmal spielen sie auf
der Koppel. Im kommenden Frühjahr wer-
den die Mitarbeiter allmählich beginnen,
ihnen Handling zu vermitteln, Schrittar-
beit zu machen, im Sommer stehen dann
all die schweren Entscheidungen an: Be-
halten oder verkaufen? Sie nach Riem zu
John Hillis geben, zu Peter Schiergen nach
Köln, oder doch ins Ausland, etwa zu An-
dré Fabre? „Alle ins Training zu schicken,
ist unmöglich“, sagt Annabel von Boetti-
cher, „die Frage ist immer, wie viel Hoff-
nung man in das jeweilige Pferd setzt.“ Da
gehe es um Bauchgefühl, um Pferdever-
stand, um das Herdenverhalten, um Her-
kunft, Statur und Gesundheit der Pferde;
man schaue sich natürlich die Erfolge der
Geschwister an. „Der Horror ist immer,
dass man die Falschen verkauft“, sagt sie.
Und dann gehe es um die Kunst der
Trainer, die richtigen Anlagen zu erken-
nen, zu wissen, ob sie es mit Sprintern
oder mit Pferden für die klassischen
2400 Meter zu tun hätten, die richtigen Jo-
ckeys zu wählen. Waldgeist zum Beispiel
hatte stets denselben jungen Reiter, doch
es gibt andere Jockeys, die auch ihnen völ-
lig unbekannte Tiere zu Siegen führen.
„Das sind richtige Genies“, findet Annabel
von Boetticher. Man muss die Tiere gut be-
handeln, um möglichst lange etwas von ih-
nen zu haben, ihnen aber auch vermitteln,
dass Gewinnen etwas Schönes sei. „Es
bringt ja keinem was, wenn ein Pferd stän-
dig gesund hinterherläuft.“ Und natürlich
bekommen die Tiere irgendwann Namen,
meist angelehnt an die ihrer Mutter, mit
denselben Anfangsbuchstaben. Die Direk-
tion für Vollblutzucht muss jeden einzeln
absegnen, das sei oft gar nicht einfach.
Waldgeists 2,9 Millionen Preisgeld für
nur ein Rennen, 4,3 Millionen für seine
ganze Karriere klingen horrend, doch eine
rentable Art des Geldverdienens sei eine
Zucht trotzdem nicht, versichert die Ge-
schäftsführerin. Es gebe gute und schlech-
te Jahre, in denen der Betrieb sich nicht im-
mer selbst trage. Hinter dem Triumph von
Waldgeist stünden auch all die vielen Pfer-
de, die nichts gewinnen, die nicht teuer
verkauft werden und die nie gerannt sind.
Die allerschlechtesten Aussichten haben
aber wohl auch die beiden namenlosen Ab-
setzer nicht. Selbst wenn der Nebel sich an
diesem Tag nicht mehr verziehen wird.
Basketball
Euroleague:Saski Baskonia Vitoria-Gasteiz - FC Bayern Mün-
chen (Fr. 21 Uhr)
ProB Süd:FC Bayern II - BBC Coburg (Sa. 14 Uhr), TSV Oberha-
ching - Fraport Skyliners Juniors (Sa. 19 Uhr)
- Liga Süd Frauen:TS Jahn München - Saarlouis/Dillingen
Diamonds (Sa. 15.30 Uhr)
WNBL Süd:BSG Ludwigsburg - Jahn München (So. 15 Uhr)
Bundesliga Rollstuhlbasketball:RBB Iguanas München - BG
Baskets Hamburg (Sa. 16.30 Uhr)
Eishockey
DEL:Grizzlys Wolfsburg - EHC Red Bull München (Do. 14 Uhr),
EHC München - REV Bremerhaven (So. 19 Uhr)
DEL2:Tölzer Löwen - Lausitzer Füchse (Fr. 19.30 Uhr), Ravens-
burg Towerstars - Tölzer Löwen (So. 18.30 Uhr)
Bayernliga:Erding Gladiators - TEV Miesbach (Fr. 18 Uhr),
ESC Dorfen - Schongau Mammuts, EHC Klostersee - Riverrats
Geretsried (beide Fr. 20 Uhr), Waldkraiburg - Erding (So. 17.15
Uhr), Geretsried - Dorfen, Peißenberg - Landsberg (bd. So.
17.30 Uhr), Miesbach - Klostersee (So. 18 Uhr)
U17 DNL Division I:EV Landshut - Tölzer Junglöwen (Sa.
13 Uhr), Starbulls Rosenheim - Bad Tölz (So. 10.30 Uhr)
U20 DNL Division II:Tölzer Junglöwen - ESV Kaufbeuren (Sa.
17 Uhr und So. 11 Uhr)
Frauen Bundesliga:ESC Planegg-Würmtal - Memmingen In-
dians (Sa. 17 Uhr, Eisstadion Grafing), ERC Ingolstadt - ESC
Planegg-Würmtal (So. 17.15 Uhr)
Fußball - Liga:TSV 1860 München - FC Viktoria Köln, Waldhof Mann-
heim - SpVgg Unterhaching (beide Sa. 14 Uhr), SV Meppen -
FC Bayern München II (So. 13 Uhr)
Regionalliga Bayern:1. FC Nürnberg II - VfRGarching, Türkgü-
cü München - SV Schalding-Heining, VfB Eichstätt - SV Heim-
stetten (alle Sa. 14 Uhr)
Bayernliga Süd:TSV Nördlingen - FC Deisenhofen (Fr.
14 Uhr), Türkspor Augsburg - TSV1865 Dachau, SV Donau-
stauf - TSV 1860 München II, FC Ismaning - SpVgg Hankofen-
Hailing, FC Pipinsried - TSV Schwaben Augsburg (alle Sa.
14 Uhr), SV Kirchanschöring - SV Pullach (Sa. 15 Uhr)
Landesliga Südost:ASV Dachau - FC Unterföhring (Sa.
13 Uhr), SB DJK Rosenheim - Eintracht Karlsfeld, FC Sturm
Hauzenberg - Kirchheimer SC, SB Chiemgau Traunstein - VfB
Hallbergmoos (alle Sa. 14 Uhr), SE Freising - 1. FC Passau (Sa.
15 Uhr), TSV Grünwald - TuS Holzkirchen (Sa. 16 Uhr)
Landesliga Südwest:SC Olching - 1. FC Garmisch-Partenkir-
chen, FC Gundelfingen - TSV Gilching-Argelsried (beide Sa.
14 Uhr), TuS Geretsried - FV Illertissen II (Sa. 15 Uhr), TSV Jet-
zendorf - SV Bad Heilbrunn (So. 15 Uhr)
Bezirksliga Nord:Alte Haide - Eching (Sa. 13.30 Uhr), Dor-
nach - Sportfreunde Schwaig (Sa. 14.30 Uhr), Palzing - Kam-
merberg (Sa. 15 Uhr), Eichstätt II - Sulzemoos (Sa. 17 Uhr),
Türk SV Ingolstadt - Feldmoching, Pfaffenhofen - Moosin-
ning (bd. So. 14.30 Uhr), Finsing - Schwabing (So. 15 Uhr)
Bezirksliga Ost:Buchbach II - SVN München (Sa. 14 Uhr),
Forstinning - Bruckmühl (Sa. 14.30 Uhr), Dorfen - Baldham-V.
(Sa. 15 Uhr), Haidhausen - Ebersberg (So. 14.30 Uhr)
Bezirksliga Süd:Wolfratshausen - Raisting, Neuried - Berg
(bd. Sa. 14 Uhr), Oberweikertshofen - Aubing (Sa. 15 Uhr), Ko-
sova München - Hertha München, Phönix München - Unter-
pfaffenhofen (beide So. 14.30 Uhr), Anadolu München - Hera-
kles SV, Pöcking - Brunnthal (beide So. 15 Uhr)
A-Junioren Bundesliga Süd/Südwest:FC Bayern München -
FC Ingolstadt (Sa. 11 Uhr)
A-Junioren Bayernliga:SpVgg Ansbach - TSV 1860 München,
FC Deisenhofen - SpVgg Unterhaching (beide So. 13.30 Uhr)
B-Junioren Bundesliga Süd/Südwest:SV Darmstadt - FC Bay-
ern, SpVgg Unterhaching - SC Freiburg (beide Sa. 11 Uhr)
B-Junioren Bayernliga:1860 München - FC Memmingen (So.
12.30 Uhr), FC Bayern II - 1. FC Schweinfurt (So. 13 Uhr)
Bundesliga Frauen:FC Bayern - 1. FC Köln (So. 14 Uhr) - Bundesliga Frauen:Mgladbach - FC Bayern II (So. 11 Uhr)
Regionalliga Süd Frauen:Würzburg - Forstern (So. 15 Uhr)
B-Jun. Bundesliga Süd:SC Freiburg - FC Bayern (Sa. 11 Uhr)
Futsal
Regionalliga Süd:1. FC Penzberg - Germania Ober-Roden
(Sa. 16 Uhr), TSV Neuried - Jahn Futsal (So. 15 Uhr)
Bayernliga:FC Ingolstadt - FC Croatia München (Sa.
14.30 Uhr), 1860 München - FC Fatih Ingolstadt (Sa. 19 Uhr)
Handball - Liga Süd:Pfullingen - TuS Fürstenfeldbruck (Sa. 20Uhr)
Bayernliga:TSV Lohr - TuS FürstenfeldbruckII (Sa. 19.30
Uhr), HT München - DJK Waldbüttelbrunn (Sa. 20 Uhr), TSV
Friedberg - SV Anzing (So. 16.30 Uhr)
Landesliga Süd:Sauerlach - Haunstetten, Simbach - Allach,
Eichenau - Gundelfingen (alle Sa. 18 Uhr), Altenerding - Otto-
beuren (Sa. 18.30 Uhr), Dietmannsried/Altusried - Unterpfaf-
fenhofen-Germering (Sa. 19 Uhr), Niederraunau - Ismaning
(Sa. 19.30 Uhr), Herrsching - Würm-Mitte (So. 16.30 Uhr) - Liga Süd Frauen:Möglingen - ASV Dachau (So. 16.30 Uhr)
Bayernliga Frauen:HSG Fichtelgebirge - HSG Würm-Mitte
(Sa. 14.30 Uhr), HC Erlangen - HSG Freising-Neufahrn (Sa.
15.30 Uhr), VfL Günzburg - TSV Ismaning (Sa. 17.30 Uhr)
Landesliga Süd Frauen:Simbach - HCD Gröbenzell II (Sa.
16 Uhr), HT München - HG Ingolstadt (Sa. 18 Uhr), SV Laim -
TSV München-Ost (Sa. 18.15 Uhr), Herrsching - Waltenhofen
(So. 14.35 Uhr), Altötting - TSV Vaterstetten (So. 16.30 Uhr)
A-Jugend Bundesliga:TSV Allach 09- Göppingen (So. 16 Uhr)
Pferdesport
Galopprennbahn Riem:Gr. Preis von Bayern (So. 12.30 Uhr)
Ringen
Oberliga:SV Untergriesbach - SVS Hallbergmoos II (Sa. 19.30
Uhr), SpVgg Freising - SC Isaria Unterföhring (So. 11.15 Uhr)
Rugby - Liga Süd:RC Unterföhring - Neckarsulm (Sa. 15 Uhr)
Schießen
Bundesliga Süd Luftpistole:SV Kelheim-Gmünd - HSG Mün-
chen (Sa. 16.30 Uhr), Sgi Ludwigsburg - HSG München (So.
11.30 Uhr)
Tischtennis
Regionalliga Süd:TSV Gräfelfing - SpVgg Thalkirchen (Fr.
15 Uhr), TSV Gräfelfing - SV Aufbau Altenburg (So. 13 Uhr),
SpVgg Thalkirchen - TSV Windsbach (So. 13.15 Uhr)
Frauen 3. Liga:Schwabhausen II - Chemnitz II (Sa. 17 Uhr)
Volleyball
DVV-Pokal:Alpenvolleys Haching - TV Rottenburg (Sa.
18 Uhr), Mainz-Gonsenheim - Volleys Herrsching (So. 16 Uhr) - Liga Ost:MTV München - VSV Jena (Sa. 19.30 Uhr), TSV Nie-
derviehbach - ASV Dachau (So. 16 Uhr)
Regionalliga Südost:BSV Bayreuth - WWK VCO München
(Sa. 19.30 Uhr), SC Freising - TSV Grafing II, VC Amberg - VC
DJK München-Ost-Herrsching II (beide So. 15 Uhr) - Bundesliga Süd Frauen:TV Planegg-Krailling - MTV Stutt-
gart II (Sa. 19 Uhr) - Liga Ost Frauen:TSV Unterhaching - SV Mauerstetten (Sa.
19 Uhr)
Fürstenfeldbruck– Hinterher haben’s na-
türlich alle schon immer gewusst: dass aus
dem Jungen mal ein guter Handballer
wird. Man hat es ja immer wieder gesehen,
dass er es kann, dass er es draufhaut, wie
man sagt. Nur zeigte er es nicht jedes Mal.
In Sporthallen hört man solche Sätze im-
mer dann, wenn aus einem talentierten
Handballer ein guter Handballer gewor-
den ist. So wie aus Felix Kerst. Im Novem-
ber 2016 wechselte Kerst, Jahrgang 1997,
vom A-Jugend-Bundesligisten MT Melsun-
gen zum TuS Fürstenfeldbruck. Seitdem
war der Linksaußen zwar beständig Teil
des Kaders – allerdings fast immer als Er-
satzspieler. „Es lief in den letzten Jahren
nicht so rund, vielleicht aufgrund von Ver-
letzungen“, sagt Kerst.
„Felix ist schon dreieinhalb Jahre hier“,
sagt sein Trainer Martin Wild, „davon hat
er drei Jahre jemanden vor sich gehabt“.
Im vergangenen Jahr war das Frederik
Hartz. Der angehende Arzt hat sich mittler-
weile vom Handball verabschiedet, und Er-
satz hat der TuS keinen verpflichtet. Aus
zwei Gründen: Einerseits gibt es in der drit-
ten Liga gar nicht so viele gute Außenspie-
ler, zum anderen wusste Wild, dass er in
seinem Kader schon einen ziemlich guten
hat. In den drei Jahren beim TuS konnte
man ja immer wieder sein Talent sehen,
wie schnell, trickreich und treffsicher die-
ser Felix Kerst doch eigentlich ist.
In dieser Saison ist Kerst einer der Bes-
ten beim TuS, der in der dritten Liga mit
acht Siegen aus zehn Spielen auf Platz zwei
steht. Am Samstag (20 Uhr) gastiert Fürs-
tenfeldbruck beim Tabellenersten VfL
Pfullingen. Will der TuS dort gewinnen,
braucht er wieder Kersts Tore.
Seit er regelmäßig spielen darf, macht
Kerst davon selten weniger als fünf. Eher
zehn, wie jüngst beim Heimspiel gegen
den HC Erlangen II (30:19). Natürlich liegt
das auch daran, dass Kerst mittlerweile die
Siebenmeter werfen darf. Die meisten
Strafwürfe verwandelt er, gegen Erlangen
alle sechs. In Fürstenfeldbruck, wo die Sie-
benmeter lange ein Problem waren, sind
solche Quoten neu. „Er kann gerne so wei-
termachen“, sagt Wild. Kerst ist aber auch
aus dem Spiel heraus gefährlich, vor allem
bei Tempogegenstößen. Und vor dem Tor
sei er „extrem cool“, sagt Wild, „obwohl er
immer noch ein sehr junger Spieler ist“.
Aber keiner, „der durch die Halle rennt
und sich feiern lässt“.
Das passt auch gar nicht zu Kerst, dafür
ist er zu bescheiden. Man merkt das, so-
bald er über sich selbst sprechen muss.
„Wir kommen über das Kollektiv, ich wür-
de nicht sagen, dass da Einzelne herausra-
gen“, sagte er nach dem Erlangen-Spiel.
Und auch: „Die Teamchemie passt, es
macht einfach Spaß.“ Seinen Mitspielern
war das ein bisschen zu demütig. Per Zwi-
schenruf erklärte Yannick Engelmann, wie
Kerst wirklich zu seinen Toren kam: „,Ich
war einfach geil und dann mach ich die Din-
ger’.“ Torwart Markus Winkler fasste es
noch kürzer: „Maschine einfach.“
Mit seiner positiven Entwicklung ist
Kerst in Fürstenfeldbruck zum Vorbild für
viele junge Spieler geworden. Zum Bei-
spiel für Rechtsaußen Benedikt Hack, 20,
der schon als Jugendlicher beim TuS spiel-
te, bevor er mit 16 nach Magdeburg ging
und vor dieser Saison zurückkehrte. Oder
für Cedric Riesner, 17, den hochtalentier-
ten Kreisläufer und Jugend-Nationalspie-
ler. Hack und Riesner können sich an Kerst
orientieren. Mittlerweile fragt in Fürsten-
feldbruck zwar keiner mehr, was gewesen
wäre, hätte sich Kerst diese Saison nicht
durchgesetzt. Berechtigt ist die Frage aber
allemal, schließlich ist die dritte Liga auch
für Talente kein Selbstläufer.
Kerst hat das in seinen ersten Jahren er-
lebt: Als er oft auf der Bank saß, musste er
geduldig bleiben. Heute lobt ihn Wild für
diese Geduld: „Er hat nicht ein Mal seine Si-
tuation hinterfragt, sondern immer gear-
beitet.“ Kerst versichert, ihm sei diese Zeit
als zweite oder dritte Wahl gar nicht so
schwer gefallen: „Das Team steht hinter al-
len Spielern“, sagt er, „das zeichnet Fürs-
tenfeldbruck auch aus“. Und vielleicht ist
das ja der Grund dafür, warum beim TuS
aus vielen jungen Talenten gute Handbal-
ler werden. nico horn
gibt es an diesem Sonntag
beim Großen Preis von Bayern
zu gewinnen. Auf der
Galopprennbahn Riem steht das
letzte europäische
Gruppe-1-Rennen des Jahres
über 2400Meter an. Benannt ist
es nach Waldgeist, dem Hengst
von Dietrich von Boetticher, der
kürzlich den Prix de l Arc de
Triomphe gewonnen hat.
Der Präsident des Münchener
Rennvereins beteiligt sich aus
diesem Anlass an den Kosten
des Renntags. Zehn bis elf
hochrangige Pferde werden im
Hauptrennen erwartet,
darunter zwei aus England –
auch wenn andere englische
Besitzer ihre Pferde wegen der
Brexit-Risiken vorsorglich abge-
meldet hatten. Für den
Münchner Stall Salzburg ist
Wai Key Star dabei.
SZ: Sport ist...
Markus Haas: ...wie das Leben – es gibt
Gewinner und Verlierer.
Ihr aktueller Fitnesszustand?
Stabil und robust.
Felgaufschwung oder Einkehrschwung?
Mit Telefónica Deutschland sind wir der-
zeit im Felgaufschwung.
Sportunterricht war für Sie?
Im Sommer draußen viel schöner, weil
wir in München im Winter immer nur in
einer Halle waren und nicht Skifahren.
Ihr persönlicher Rekord?
Fünf Tore bei einem Schulturnier.
Stadion oder Fernsehsportler?
Live dabei.
Bayern oder Sechzig?
Seit ich vier Jahre alt bin: Bayern.
Ihr ewiges Sport-Idol?
Markus Wasmeier (Ski-Weltmeister und
Olympiasieger, Anm. d. Red.), weil er nie
aufgegeben und alle Rückschläge immer
wieder überwunden hat.
Ein prägendes Erlebnis?
Es ist erst dann vorbei, wenn der Schieds-
richter pfeift – im Sport wie im Leben.
Wie im Champions-League-Finale 1999
in Barcelona. Bayern hat in den letzten
100 Sekunden leider zwei Tore kassiert
und Manchester den Titel gewonnen.
Und: nie zu früh freuen. Wie bei der Meis-
terschaft 2001, als Schalke schon feierte
und sich Bayern in letzter Sekunde zum
deutschen Meister schoss.
In welcher Disziplin wären Sie Olympia-
sieger?
Im „niemals aufgeben“, um eine Lösung
für unsere Kunden zu finden.
Mit welcher Sportlerin/welchem Sport-
ler würden Sie gerne das Trikot tau-
schen?
Es gibt viele großartige Vorbilder im
Sport für Jugendliche. Meine beiden
Töchter würden derzeit das Trikot von Ro-
bert Lewandowski favorisieren.
Unter der Rubrik „Formsache“ fragt die SZ jede Wo-
che Menschen nach ihrer Affinität zum Sport.
Künstler, Politiker, Wirtschaftskapitäne – bloß kei-
ne Sportler. Wäre ja langweilig.
Von Wolf zu Löwe zu Wolf
TERMINE
Geile Maschine
Nach drei Jahren auf der Bank produziert Felix Kerst in dieser Saison zuverlässig Tore für die Handballer des TuS Fürstenfeldbruck – am Samstag kommt es nun zum Spitzenspiel in Pfullingen
155000
Euro
„Extrem cool vor dem Tor“: Gegen Erlangen erzielte Felix Kerst, hier beim Sieben-
meter, zehn der 30 Fürstenfeldbrucker Treffer. FOTO: MARKUS FISCHER
Markus Haas, 47, ist seit
2017 CEO der Telefónica
Deutschland mit Sitz in
München. Seit 21 Jahren
arbeitet der Volljurist
und gebürtige Münchner
für den Konzern. Der
FC-Bayern-Fan ist verhei-
ratet und hat zwei Kin-
der.FOTO: STEPHAN RUMPF
Koppeln mit Aussicht
Der Hengst Waldgeist hat den berühmten Prix de l Arc de Triomphe gewonnen.
Er ist nicht der erste Sieger aus dem renommierten Gestüt Ammerland – ein Besuch
Freude über ein
Millionenpreisgeld:Annabel und
Dietrich von Boetticher mit
Waldgeist in Paris (oben) – und
das Gestüt, aus dem ihre
Erfolgspferde kommen.
FOTOS: IMAGO
Zwischen 5G und
Lewandowski
Robust am Hörer:
Telefónica-CEO Markus Haas
FORMSACHE
R10 SPORT IN DER REGION Donnerstag/Freitag, 31. Oktober/1. November 2019, Nr. 252 DEFGH