Halloween Haunt
Alle Jahre wieder ist Halloween, und alle Jahre wie-
der treffen stereotype Figuren schlechte Entschei-
dungen. InHalloween Hauntfindet das in einem
Spukhaus statt, das von Horrorclowns besetzt ist. In
jedem Zimmer geht jemand verloren und wird bru-
tal gefoltert und gemeuchelt. Da kann auch eine
holprig hingezimmerte Vorgeschichte der Protago-
nistin nicht über lustlos ausgeführtes Handwerk hin-
wegtäuschen. SOFIA GLASL
Invisible Sue –
Plötzlich unsichtbar
Superheldenfähigkeiten können sich nicht nur US-
Jungs, sondern auch deutsche Mädchen im Labor
einfangen: In diesem Kinderfilm hat die zwölfjähri-
ge Sue plötzlich Superkräfte. Bericht
Das perfekte Geheimnis
„Wenn ich mit einem Mädchen rumficke, dann lö-
sche ichdie SMS doch wenigstens“, sagt Simon (Fre-
derick Lau). Das bringt seine Freunde auf eine Idee:
Einen Abend lang teilen sie alle Handynachrichten.
Komödie von Bora Dagtekin. Bericht
Porträt einer
jungen Frau in Flammen
Ein jungerItaliener interessiert sich im 18. Jahrhun-
dert für eine junge Französin. Wenn ihm ihr Porträt
gefällt, sollen sie heiraten. Doch die junge Frau will
sich nicht malen lassen. Filmkunsttipp
Scary Stories
To Tell In The Dark
Vier Jugendlichefinden in einem Spukhaus ein hand-
geschriebenes Buch mit Schauerstorys. Schon bald
füllen sich in diesem Horrorfilm die leeren Seiten
mit neuen Schreckensgeschichten. Bericht
Verteidiger des Glaubens
Christoph Röhls Film über Benedikt XVI. ist eine Art
gefilmterEssay. Das macht die Wucht vonVerteidi-
ger des Glaubensaus. Röhls These: Dieser Papst ist
gerade daran gescheitert, dass er die Kirche gegen
jeden Zweifel und jede Verunsicherung absichern
wollte. Dadurch wurde die sexuelle Gewalt gegen
Kinder und Jugendliche möglich. Ein starker Film,
traurig über das, was er zeigen muss: wie Joseph Rat-
zinger durch die Gefangenschaft in seinem Denksys-
tem zum Mitschuldigen wird. MATTHIAS DROBINSKI
Tiere
Wer wollte nicht schon immer von seiner Katze hö-
ren,dass sie ihren Besitzer auch lieb hat? Dieser Do-
kumentarfilm zeigt in kurzen Episoden alles, was ei-
ne Mensch-Tier-Beziehung so hergibt – auch die
Kommunikation mit Tieren. Er zeigt, wie Tiere ge-
züchtet, geformt und prämiert werden. Zeigt auch,
wie sie geschlachtet, gehäutet und gegessen wer-
den. Die Bilder sind einfach und doch erschreckend.
Aber umso mehr Schnipsel Jonas Spriestersbach an-
einanderreiht, desto weniger Verständnis bleibt für
Mensch und Tier. SANDRA LOHSE
Zwingli – Der Reformator
„Tut um Gottes willen etwas Tapferes.“, fordert Lu-
thers Schweizer Pendant Ulrich Zwingli von der Zür-
cher Regierung. Guter Vorsatz, der macht das opu-
lente Historiendrama von Stefan Haupt leider auch
nicht spannender. Pünktlich zum eidgenössischen
Reformationsjubiläum ist Max Simonischek als revo-
lutionär entflammter Kämpfer gegen Ablasshan-
del, Zölibat und den Machtmissbrauch der katholi-
schen Kirche zu sehen. Trotz viel Herzblut plät-
schert die Handlung dröge vor sich hin und einige
dramaturgische Entscheidungen erscheinen selt-
sam unausgereift. ANNA STEINBAUER
Wo welcher Film läuft, steht im Film-ABC
aufSeite 7. Weitere Kritiken imFeuilleton.
1
Joker(1)
Zum Totlachen: Joaquin Phoenix brilliert als
Bösewicht aus demBatman-Universum.
Regie: Todd Phillips / 3. Woche
Besucher: 450 797 – Gesamt: 2 645 153
2
Maleficent: Mächte der Finsternis(2)
Angelina Jolie lässt sich als dunkle Fee
auch im zweiten Teil keine Hörner aufsetzen.
Regie: Joachim Rønning / 2. Woche
Besucher: 183 785 – Gesamt: 553 894
3
Terminator: Dark Fate(-)
Sie sind wieder da: Linda Hamilton und Ar-
nold Schwarzenegger in Teil 6 der Actionsaga.
Regie: Tim Miller / 1. Woche
Besucher: 134 102 – Gesamt: 134 102
4
Ich war noch niemals in New York(3)
„Vielen Dank für die Blumen“: Verfilmung
des erfolgreichen Udo-Jürgens-Musicals.
Regie: Philipp Stölzl / 2. Woche
Besucher: 92 004 – Gesamt: 266 538
5
Die Addams Family(-)
Die Gruselsippe wurde einmal mehr wie-
derbelebt, dieses Mal als Animationsfilm.
Regie: Conrad Vernon, Greg Tiernan / 1. Woche
Besucher: 88 779 – Gesamt: 105 713
6
- Kogustaki Mucize(11)
In diesem türkischen Drama landet ein
geistig behinderter Hirte in der Todeszelle.
Regie: Mehmet Ada Öztekin / 3. Woche
Besucher: 52 306 – Gesamt: 138 421
7
Parasite(10)
Die im Dunkeln sieht man nicht: In dieser
Thrillerkomödie kämpft Arm gegen Reich.
Regie: Bong Joon-ho / 2. Woche
Besucher: 47 000 – Gesamt: 139 458
8
Dem Horizont so nah(6)
In dieser Buchverfilmung verliebt sich ein
Provinzmädel in einen mysteriösen Beau.
Regie: Tim Trachte / 3. Woche
Besucher: 42 575 – Gesamt: 280 534
9
Shaun das Schaf – Ufo-Alarm(4)
Seit 25Jahren hat das beliebte Knetschaf
nur Faxen im Kopf, diesmal sogar im Weltall.
Regie: Will Becher / 5. Woche
Besucher: 42 113 – Gesamt: 661 643
10
Bayala – Das mag. Elfenabenteuer(-)
Kinderfilm mit Kaufempfehlungen.
Regie: Aina Järvine / 1. Woche
Besucher: 36 904 – Gesamt: 36 904
Neu im Kino
A
uf dem Tisch liegen sieben Handys,
die gleich aussehen, aber ungleich
klingen: Aus dem einen schallt der
Discofox-Kracher „I Will Survive“, aus
dem anderen die Eighties-Empowerment-
Hymne „She Works Hard for the Money“.
Und dann gibt es noch ein Handy, das
quakt wie ein Frosch. Das gehört Pepe.
Nicht dem Paukerschreck (was angesichts
der bisherigen Filme des Pepe-Erfinders
gar nicht mal so abwegig wäre), sondern
dem Pauker selbst: Der von Florian David
Fitz gespielte Pepe ist Sportlehrer und hat
im neuen, per definitionem geheimnisum-
wobenen Film desFack-ju-Göhte-Machers
Bora Dagtekin die meisten Geheimnisse:
Warum bringt er zum Essen mit Freunden
ein Teleskop mit, seine neue Freundin An-
na aber nicht? Wieso schlägt er das Handy
seines Kumpels Leo (Elyas M’Barek) so lan-
ge auf die Tischplatte, bis dieses sich ein-
deutig von den sechs anderen Handys un-
terscheidet? Und was hat es eigentlich mit
Pepes Serienkiller-Vergleich auf sich?
Das perfekte Geheimnislegt viele Fähr-
ten, richtige wie falsche, genau das macht
den Film auch so unterhaltsam. Wie im-
mer ist Dagtekin sein eigener Drehbuchau-
tor, allerdings hat er sich die Geschichte
von sieben Freunden, die einen Abend lang
ihre Handynachrichten miteinander tei-
len, nicht selbst ausgedacht. Dieses Ge-
heimnis gab es schon, nicht einmal, son-
dern mindestens ein dutzendmal: Im Jahr
2016 lief es alsPerfetti sconosciutiin Itali-
en. Der Film von Paolo Genovese kam so
gut an, dass er überall auf der Welt neu ver-
filmt wurde, in Frankreich, Griechenland,
Spanien, China oder Südkorea.
Smartphone-Displays sind wie Spiegel-
bilder, die Menschen erkennen sich darin;
Fremde oder gar Familienangehörige ha-
ben da nichts zu suchen. So auch im deut-
schen Remake, das anfangs recht ausgelas-
sen daherkommt: Bora Dagtekin hat für
sein Allstar-Ensemble rund um Elyas M’Ba-
rek, Karoline Herfurth, Wotan Wilke Möh-
ring, Jessica Schwarz, Frederick Lau, Jella
Haase und Florian David Fitz eine ganze
Reihe neuer Gags geschrieben, die umso
besser zünden, je bitterer die Wahrheit da-
hinter ist. Denn irgendwann können sich
die Freunde nicht mehr hinter ihren glän-
zenden Smartphone-Display-Fassaden
verstecken: Dann fallen die Hüllen, ihre Ge-
heimnisse sind ebenso genauso wenig per-
fekt wie ihre Leben. josef grübl
Das perfekte Geheimnis, Regie: Bora Dagtekin,
Kinos und Spielzeiten siehe Seite 7
DieTitelheldin inInvisible Sue – Plötzlich
unsichtbar, dem ersten deutschen Super-
heldinnenfilm für junges Publikum, ver-
bindet so einiges mit ihren Marvel-Kolle-
gen made in America: Denn die zwölfjähri-
ge Susanne, genannt Sue, überzeugend ver-
körpert von Ruby M. Lichtenberg, ist eine
Einzelgängerin, die nicht nur von ihren
Klassenkameraden, sondern auch von ih-
rer eigenen Mutter, einer renommierten
Wissenschaftlerin, regelmäßig übersehen
wird. Darin ähnelt sie ihren schüchternen
Vorläufern Clark Kent alias Superman
oder Peter Parker alias Spiderman. Die auf-
munternden Worte ihres Vaters, mit dem
sie die Vorliebe für Superhelden-Comics
teilt, genau in ihrer Unauffälligkeit liege ih-
re „Superkraft“, sind da auch kein rechter
Trost. Doch als Sue im Labor ihrer Mutter,
die an einem Wundheilungsmittel forscht,
versehentlich mit einer Substanz in Kon-
takt kommt, wird auf einen Schlag alles an-
ders: Die Worte ihres Vaters erweisen sich
als prophetisch, denn Sue kann sich auf ein-
mal unsichtbar machen. Eine Fähigkeit,
die sie sich zu nutze machen lernt, als ihre
Mutter entführt wird. Eine ständig neue
Haken schlagende Suchaktion beginnt, in
deren Verlauf Sue in zwei Gleichaltrigen so-
gar neue Freunde gewinnt und eine erste
Romanze erlebt.
Invisible Sue, actionreich und mit witzi-
gen Charakteren von Autor und Regisseur
Markus Dietrich inszeniert, entstand als
Projekt der Reihe „Der besondere Kinder-
film“. Originäre Stoffe haben es auf dem
Weg zum Publikum schwer. Dieser Super-
heldin ist zu wünschen, dass sie ihr junges
Publikum findet. barbara hordych
Invisible Sue – Plötzlich unsichtbar, Regie: Markus
Dietrich, Kinos und Spielzeiten siehe Seite 7
„Der Kolonialismus war ein Verbrechen
gegen die Menschlichkeit“, sagte Emma-
nuel Macron im Frühjahr 2017. Da be-
fand er sich im Wahlkampf. Ein halbes
Jahr später, da war er bereits Staatspräsi-
dent von Frankreich, versprach er bei ei-
ner Afrikareise, die Beute der Verbre-
cher zurückzugeben. Welche Folgen Ma-
crons Aufruf zur Rückgabe von afrikani-
schen Kunstobjekten hatte und welche
Diskussionen sie auslöste, beleuchtet Pe-
ter Heller in seinem neuen Dokumentar-
filmVerkaufte Götter. Der Münchner Fil-
memacher begibt sich auf Spurensuche
zu Händlern in Westafrika und Europa,
er besucht Auktionen und Museen in
den europäischen Metropolen. Er zeigt
die Gewinner und Verlierer dieser „Raub-
kunst“-Debatte und versucht eine Annä-
herung an die Erwartungen afrikani-
scher Intellektueller. Der Film läuft im
Rahmen der Open Scene, der Filmema-
cher stellt sich nach der Vorstellung den
Fragen des Publikums. grü
Verkaufte Götter, D 2019, Regie: Peter Heller,
Donnerstag, 31. Oktober, 19 Uhr, Filmmuseum,
St.-Jakobs-Platz 1,t23 39 64 50
Sie hat einen idyllisch klingenden Namen,
mit Stiller Nacht oder glitzernder Pracht
hat die Weihnachtsinsel aber nichts zu tun.
Die im Indischen Ozean liegende Insel ist
bekannt für ein Naturschauspiel: Jedes
Jahr machen sich 40 Millionen Landkrab-
ben auf zu einer Wanderung vom Innern
der Insel bis zur Küste. Gabrielle Brady be-
obachtet das in ihrem Dokumentarfilm
Die Insel der hungrigen Geister, gleichzei-
tig erzählt sie von einer Traumatherapeu-
tin, die an diesem abgeschiedenen Ort mit
Asylsuchenden arbeitet, die in einem Hoch-
sicherheitslager festgehalten werden. Es
geht also ums Wandern und Verharren,
ums Schützen und Beschützen. Bradys
Film lief auf zahlreichen Festivals, jetzt ist
er im Werkstattkino und im Gautinger
Breitwand-Kino zu sehen. grü
Die Insel der hungrigen Geister, D/GB/AUS 2018,
Regie: Gabrielle Brady, Spielzeiten siehe Seite 7
DasausgelasseneSpiel mit dem wohligen
Halloween-Grusel wird in Horrorfilmen
traditionell zum blutigen Ernst. Das gilt
auch für die Geschichten, die hier im Dun-
keln erzählt werden. Im Jahr 1968, also lan-
ge bevor die Fantasie von Jugendlichen
durch Smartphones und Computer verein-
nahmt wurde, beschließen vier Teenager
an Halloween ein Spukhaus am Rande ih-
rer Kleinstadt zu erkunden. Es heißt, dass
die Tochter der Papierfabrikantenfamilie
durch die Wände hindurch einst tödliche
Horrorgeschichten geflüstert habe. Tat-
sächlich entdecken sie in einem Verlies ein
handgeschriebenes Buch voller Schauerge-
schichten. Weil Stella (Zoe Margaret Collet-
ti) Mary-Shelley-Ambitionen hat, nimmt
sie das Buch mit und erweckt es damit zu
gefährlichem Leben. Wie von Geisterhand
schreiben sich neue Geschichten auf die
leeren Seiten des Buches.
Sie speisen sich aus den realen Ängsten
der Teenies und werden in Echtzeit wahr.
Guillermo del Toro ist nicht nur ein Auto-
renregisseur, der seine düster märchenhaf-
te Fantasie in eigenen Werken wiePan’s La-
byrinthzum Blühen bringt. Er ist auch ein
Förderer von Nachwuchstalenten, in die-
sem Fall des Norwegers André Øvredal,
dem er die Verfilmung der Kinderbuchse-
rie von Alvin Schwartz überlassen hat. Die
beiden haben einige der Geschichten zu ei-
ner Geisterbahnfahrt mit vielfältigen At-
traktionen verwoben. Dabei erfinden sie
das Genre nicht neu, bringen es aber mit lie-
bevoller Ausstattung, fantastischen Mons-
tren, stimmungsvollem Sounddesign und
weitgehend analogen Tricks zum Leuch-
ten. Neben schillernden Monstren erwe-
cken sie den retro-nostalgischen Flair je-
ner Kleinstadtabenteuer zu neuem Leben,
die Steven Spielberg in den Achtzigerjah-
ren kreiert hat. anke sterneborg
Scary Stories To Tell In The Dark, Regie: André
Øvredal, Kinos und Spielzeiten siehe Seite 7
Gruselig wird es oft schon an der Kinokas-
se, wenn Pärchen über ihre Filmauswahl
diskutieren. Auch wenn es wie ein Klischee
klingen mag, tendieren viele Damen der-
zeit tatsächlich für die tränenreiche Liebes-
geschichteDem Horizont so nah, während
ihre männlichen Begleiter für testosteron-
haltige Filme wie den neuenTerminator
plädieren. Zu Halloween gruselt man sich
dann aber doch gern gemeinsam, je nach
Schreckhaftigkeit bei derAddams Family
(da dürfen auch die Kinder mit), beiScary
Stories To Tell In The Dark(siehe Bespre-
chung nebenan) oder dem harten Horror-
thrillerHalloween Haunt.
Der Film, auf den sich die meisten eini-
gen können, kommt dagegen erst nächste
Woche in die Kinos – immerhin wird er am
Donnerstag, 31. Oktober aber in Previews
gezeigt.Zombieland: Doppelt hält besserist
Teil 2 der vor zehn Jahren erschienenen
HorrorkomödieZombieland, die im Kino
eher mittelprächtig lief, auf DVD und im
Fernsehen dafür aber umso besser. Das ist
wohl auch der Grund für diese späte Fort-
setzung. Da es in den letzten Jahren eine
wahre Zombieschwemme gab, in Filmen
wieWorld War Zoder Serien wieThe Wal-
king Dead, hält sich die Begeisterung über
einen weiteren Untotenfilm zwar momen-
tan eher in Grenzen. Das Wiedersehen mit
dem Hauptdarstellerquartett rund um
Woody Harrelson, Emma Stone, Jesse Ei-
senberg und Abigail Breslin macht dann
aber doch viel Spaß. Und Bill Murray ist
auch wieder dabei! josef grübl
Zombieland: Doppelt hält besser, Regie: Ruben
Fleischer, Kinostart: 7. Nov., der Film läuft zu Hallo-
weenin vielen Previews, Spielzeiten siehe Seite 7
FILMKUNSTTIPP
Handy aufs Herz
KomödieZeigst du mir deins, zeig ich dir meins: Bora Dagtekin lässt in „Das perfekte Geheimnis“
siebenFreunde ganz tief in ihre Smartphones blicken. Der Film ist das Remake eines italienischen Kinohits
Unauffällige Superheldin
Kinderfilm„Invisible Sue – Plötzlich unsichtbar“ spielt mit den Elementen des Comic-Universums
Afrikanische Kunst
im Angebot
Open Scene„Verkaufte Götter“
Schützen undbeschützen
DokumentarfilmGegensätze auf der „Insel der hungrigen Geister“
6 V2 SZEXTRA Kino Wochevon 31. Oktober bis 6. November 2019, Nr. 252 DEFGH
Spukhaus über Kopf
HorrorWenn Teenies erzählen: „Scary Stories To Tell In The Dark“
Überlebenskampf mit Untoten
Preview„Zombieland 2“ wird bereits an Halloween gezeigt
Was gibt’s denn da zu sehen? Pepe (Florian David Fitz, Bildmitte) holt sein Handy raus, seine Freunde (von links nach rechts: Frederick Lau, Elyas M’Barek, Wotan
Wilke Möhring, Jella Haase, Karoline Herfurth, Jessica Schwarz) schauen neugierig hin. FOTO: CONSTANTIN FILM
Die Pariser Malerin Marianne (Noémie
Marchant) wird 1770 auf eine einsame In-
sel berufen, um das Porträt einer jungen
Frauanzufertigen.Damitsoll deren arran-
gierte Ehe besiegelt werden, doch Héloï-
se (Adèle Haenel) sabotiert das Ansinnen,
zwingt Marianne, sie auf Spaziergängen
heimlich zu beobachten und dann aus
dem Gedächtnis zu malen. Aus der Inten-
sitätderBlicke entsteht zunächstFreund-
schaft, dann eine leidenschaftliche Liebe.
Essind intime Momente,die denRestrikti-
onendes 18.Jahrhunderts abgetrotztwer-
den müssen. Schon in ihren Drehbüchern
zuAndré TechinésMit 17und dem Anima-
tionsfilmMein Leben als Zucchini, aber
auchinRegiearbeiten wieTomboyhat Cé-
line Sciamma die Coming-of-Age-Gefüh-
le ihrer Helden gegen die Realität vertei-
digt. Hier erhöht sie den Druck durch das
historische Setting, lauscht in konzen-
trierten Bildern geduldig nach. En pas-
sant thematisiert sie auch die Grenzen
und Möglichkeiten weiblicher Selbstver-
wirklichung, damals und heute. Sicher,
fürs 18. Jahrhundert führt die Malerin ein
verhältnismäßig unabhängiges Leben,
doch ihr Geld verdient sie mit Porträts,
die arrangierte Ehen anbahnen. ASTER
Porträt einer jungen Frau in Flammen,Re-
gie: Céline Sciamma, Kinos siehe Seite 7
Die überden Kopf gezogene Kapuze ist so etwas wie das Markenzeichen von „Invisible Sue“ (Ruby M. Lichtenberg). Kein Wunder,
dass die schüchterne Einzelgängerin von ihrer Umgebung geflissentlich übersehen wird. FOTO: FARBFILM VERLEIH
In Röhls Film geht es auch um die Kor-
ruption im Vatikan. FOTO: REAL FICTION
Kino-Hitlisteermittelt vonmedia control® GfK
1968 feiert man auch in Mill Valley Halloween. Und was machen Jugendliche an Hallo-
ween besondersgern? Ganz klar: ein Spukhaus besichtigen! FOTO: ENTERTAINMENT ONE