Handelsblatt - 31.10.2019

(Michael S) #1

Wandel bei Miele


Wie sich der Familienkonzern


fit für die Zukunft macht. S. 18


PREIS 3,10 €


Dax
12 893,
-0,36 %

E-Stoxx 50
3 613,
-0,23 %

Dow Jones
27 064,
-0,03 %

S&P 500
3 032,
-0,14 %

Gold
1 494,07 $
+0,43 %

Euro/Dollar
1,1120 $
+0,07 %

Stand: 17:00 Uhr

Kurz notiert


·


Entscheidende Phase für
Untersuchung gegen Donald
Trump: Im Amtsenthebungsver-
fahren steigt der Druck auf den
US-Präsidenten. Noch an die-
sem Donnerstag wollen die De-
mokraten im US-Repräsentan-
tenhaus ihr Ziel eines Impeach-
ments per Abstimmung
bekräftigen. Trump zürnt hinge-
gen über „erfundenen Müll“, ei-
ne „Schande“ und „totalen Be-
trug“. Seite 6

·


Steuerschätzung: Bundes -
finanzminister Olaf Scholz rech-
net für den Bund im laufenden
Jahr mit vier Milliarden Euro
mehr an Steuereinnahmen. „Es
geht unserem Land weiter wirt-
schaftlich gut“, sagte der Vize-
kanzler bei der Vorlage der
neuen Steuerschätzung.
Seiten 10, 12

·


Erneute Verluste bei der
Deutschen Bank: Die Quartals-
zahlen von Deutschlands größ-
tem Geldhaus zeigen, wie he-
rausfordernd es nach dem um-
fassenden Konzernumbau wird,
die Ziele zu erreichen. Selbst im
Kerngeschäft kämpft die Deut-
sche Bank um Erträge. Das
Frankfurter Institut muss wegen
der niedrigen Zinsen stärker ge-
gensteuern – auch mit Negativ-
zinsen für die Kunden.
Seiten 22, 26

wenn dieser wirtschaftlich akzeptabel sei und größt-
mögliche Sicherheit bringe, dass der Verfahrens-
komplex damit auch weitestgehend abgeschlossen
werde. Das wiederum halten Experten auch nach
der neuen Klageflut für weiterhin erreichbar. „Ich
bezweifele, dass die hohe Zahl zusätzlicher Klagen
einen Vergleich für Bayer schwieriger und deutlich
teurer macht“, sagte Kenneth Feinberg dem Han-
delsblatt. Feinberg leitet als Mediator die Verhand-
lungen zwischen Konzern und Klägern. Experten
schätzen die mögliche Summe auf bis zu zehn Milli-
arden Dollar. Wie es in Finanzkreisen heißt, macht
vor allem der an Bayer beteiligte Hedgefonds Elliott
Druck auf eine „akzeptable Einigung binnen weniger
Monate“. Bert Fröndhoff, Katharina Kort

Die Verfahren zum Unkrautvernichter Glyphosat entwickeln sich zu einem der größten


Fälle der amerikanischen Rechtsgeschichte. Der Druck zum Vergleich wächst.


42 700 Klagen gegen Bayer


Werner Baumann:
Der Bayer-Chef
strebt offenbar
einen Vergleich an.

AP


Berichte, Kommentar Seiten 4, 5, 23



D


ie Bayer AG sieht sich einer in der Ge-
schichte des Konzerns beispiellosen Kla-
gewelle ausgesetzt: 42 700 Amerikaner
verklagen den Konzern mittlerweile we-
gen der angeblichen Krebsgefahr durch
das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. Die Zahl hat
sich seit Juli mehr als verdoppelt. Der Streit entwickelt
sich damit zu einem der größten Fälle des US-Produkt-
haftungsrechts überhaupt.
Für die Drohkulisse haben vor allem US-Anwälte
gesorgt, die massiv neue Klagen einwarben. Bayer
verhandelt derzeit über einen Vergleich. Der Druck
zur Einigung wächst mit der Zahl der Klagen, heißt
es in Kreisen der Beteiligten. Bayer-Chef Werner
Baumann unterstrich am Mittwoch die Prämissen:
Bayer werde nur dann einem Vergleich zustimmen,

Peugeot und Fiat planen Fusion


Der neue Konzern könnte den nächsten Stellenabbau bei Opel auslösen.


In der Autoindustrie bahnt sich ein
neuer Megadeal an. Der französische
Fahrzeughersteller PSA (Peugeot, Ci-
troën, DS, Opel) und der italienisch-
amerikanische Rivale Fiat Chrysler
(FCA) wollen ihre Geschäfte fusionie-
ren. Beide Unternehmen bestätigten
Verhandlungen über einen Zusam-
menschluss. „Diese zielen darauf ab,
einen der weltweit führenden Auto-
mobilkonzerne zu schaffen“, heißt es
übereinstimmend in den Erklärun-
gen der beiden Konzerne. Gelingt der
Zusammenschluss, entstünde der

viertgrößte Fahrzeughersteller der
Welt hinter VW, Renault-Nissan und
Toyota. Die Eckdaten wären: 184 Mil-
liarden Euro Umsatz, 8,7 Millionen
verkaufte Autos pro Jahr, 410 000 Mit-
arbeiter und ein Börsenwert von 50
Milliarden Euro. Leiten dürfte den zu-
sammengeschlossenen Konzern PSA-
Chef Carlos Tavares.
Anleger zeigten sich begeistert. Die
Aktie von PSA legte am Mittwoch teils
um mehr als sechs Prozent zu, das Pa-
pier von FCA schoss sogar um
9,5 Prozent in die Höhe. Reserviert

bis entsetzt waren dagegen die Reak-
tionen bei der PSA-Tochter Opel.
„Das wird übel für uns“, heißt es in
Rüsselsheimer Konzernkreisen. Die
Sorge in Hessen ist groß, es könnte
abermals eine Krise anstehen, irgend-
wo müssten die hinzukommenden
Doppelstrukturen schließlich abge-
baut werden. Eine Fusion von PSA
und FCA wäre ein „Super-GAU“ für
Opel, glaubt auch Experte Ferdinand
Dudenhöffer: „Der Jobabbau bei Opel
ginge unvermindert weiter.“ F. Hubik

DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG



Bericht Seite 14



Hall of Fame Next Generation


Wie die Übergabe von Unternehmen


innerhalb der Familie gelingt. Seite 44


10


MILLIARDEN


Dollar könnten die
Glyphosat-Verfahren
Bayer kosten.

Quelle: Finanzkreise


Heilung fürs Depot


Gentherapie verspricht Hoff-


nung – auch für Anleger. S. 30


G 02531 NR. 210 DONNERSTAG, 31. OKTOBER 2019


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