Neue Zürcher Zeitung - 09.11.2019

(Ann) #1

Samsta g, 9. November 2019 FINANZEN 33


AUSGEWÄHLTE BÖRSENKURSE IMWOCHENVERGLEICH

Schluss Schluss %%%Vola- 52 Wochen
01.11. 08.11. Woche 2019 1Jahr tilität Hoch Tief
Banken und Finanzdienstleistungen
Credit Suisse Group N 12.47 13.05 4.61 20.79 -0.42 26.21 14.14 10.36
EFG N 6.22 6.35 2.09 10.43 -13.01 29.41 7.97 5.25
GAM N 3.29 3.22 -2.19 -16.55 -47.42 57.53 6.21 2.76
Julius Bär N 44.63 47.51 6.45 35.70 2.46 30.23 50.24 33.57
LLB N 65.50 64.40 -1.68 0.31 -0.92 22.29 71.90 58.00
Partners Group N 771.40 774.00 0.34 29.87 8.94 17.68 821.80 581.50
Swissquote N 43.36 45.66 5.30 0.91 -16.07 39.54 54.70 34.25
UBS Group N 11.76 12.35 5.02 0.94 -14.86 23.82 14.29 9.86
Valiant N 100.40 100.00 -0.40 -7.41 -8.93 15.75 118.00 96.50
Vontobel N 57.75 59.45 2.94 17.96 -5.93 23.40 63.50 49.60
Bau und Material
Forbo N 1585.00 1590.00 0.32 15.13 3.25 22.05 1799.00 1318.00
Geberit N 503.80 512.40 1.71 34.03 32.92 17.55 520.80 353.20
Implenia N 37.72 37.52 -0.53 13.42 -33.18 49.21 57.40 25.32
LafargeHolcim N 51.38 51.84 0.90 28.00 10.49 23.23 54.00 39.11
Chemie
Clariant N 20.21 20.48 1.34 13.21 -6.99 25.43 22.45 16.87
EMS-Chemie N 619.50 628.00 1.37 34.48 11.84 22.78 644.00 447.60
Givaudan N 2885.00 2864.00 -0.73 25.83 19.18 15.39 2913.00 2224.00
Sika 169.90 173.30 2.00 39.09 33.62 22.38 175.00 116.80
Dienstleistungen
Adecco Group N 58.72 60.22 2.55 31.11 19.67 22.82 60.36 42.43
DKSH Holding N 46.60 50.40 8.15 -25.72 -24.78 28.12 76.10 45.46
Dufry N 85.16 97.84 14.89 5.07 -10.69 26.76 110.35 73.88
Flughafen Zürich N 178.90 173.40 -3.07 6.71 -14.07 24.23 202.60 159.00
Kühne+Nagel N 159.15 162.60 2.17 28.69 17.53 22.38 165.35 121.65
Panalpina N 243.60 251.60 3.28 92.06 106.06 42.79 256.00 117.50
SGS N 2553.00 2528.00 -0.98 14.39 9.91 16.52 2697.00 2151.00
Energie
Alpiq N 70.90 71.30 0.56 -6.92 -15.92 17.43 86.50 63.00
BKW N 71.90 71.70 -0.28 4.37 10.99 24.38 76.00 61.90
Gesundheit
Alcon 58.37 58.00 -0.63 --13.90 63.85 53.82
Bachem Hold. N 150.40 149.40 -0.66 30.73 18.43 27.03 154.00 106.84
Basilea Pharmac. N 40.64 41.30 1.62 3.35 -16.33 38.66 54.10 33.46
Lonza N 357.30 344.30 -3.64 35.18 4.43 27.33 364.00 245.10
Novartis N 86.45 87.50 1.21 14.08 7.31 17.58 94.40 74.02
Roche GS 297.20 297.40 0.07 22.19 19.34 15.76 298.50 233.60
Siegfried N 401.50 409.50 1.99 21.88 1.24 28.89 418.00 318.00
Sonova N 227.50 229.30 0.79 42.78 40.67 21.98 236.00 144.55
Straumann N 881.00 887.80 0.77 43.66 29.99 23.40 896.40 587.00
Tecan N 235.00 238.20 1.36 24.84 3.57 22.50 263.00 179.30
Vifor Pharma N 156.05 159.50 2.21 49.20 14.13 28.40 164.70 101.80

Schluss Schluss %%%Vola- 52 Wochen
01.11. 08.11. Woche 2019 1Jahr tilität Hoch Tief
Immobilien
Allreal N 192.60 191.40 -0.62 25.02 22.54 10.26 197.60 152.40
Mobimo N 277.00 278.00 0.36 18.80 22.47 11.20 286.00 225.00
Orascom N 14.80 15.50 4.73 4.03 3.33 25.93 17.30 13.40
PSP Swiss Prop. N 130.60 129.30 -1.00 33.51 32.62 12.85 132.40 94.85
Swiss Prime Site N 100.70 102.50 1.79 28.85 24.62 12.33 102.90 78.60
Industrie undTechnologie
ABB N 20.78 21.55 3.71 15.27 4.82 21.56 21.73 17.25
Bucher Ind. N 306.40 327.80 6.98 23.98 16.41 24.88 362.40 253.40
Burckhardt Comp. N 240.50 256.50 6.65 11.33 -20.83 32.56 327.00 216.50
Dätwyler I 170.00 171.40 0.82 37.34 11.01 28.39 175.00 122.60
dormakaba N 644.50 670.50 4.03 13.07 -7.33 25.00 787.50 573.00
Georg Fischer N 955.00 983.50 2.98 25.05 3.91 30.16 1059.00 730.00
Huber+Suhner N 65.40 69.50 6.27 6.11 4.67 32.07 85.90 60.80
Kudelski I 5.55 5.70 2.70 1.06 -21.92 38.56 7.58 5.17
Logitech Intern. N 40.18 41.24 2.64 33.38 11.46 28.40 42.84 28.85
Meyer Burger N 0.42 0.43 3.28 -27.67 -34.14 63.28 0.95 0.32
OC Oerlikon N 10.15 10.86 7.00 -1.63 -9.73 25.65 13.90 8.63
Rieter N 136.10 139.40 2.42 8.23 -0.07 30.98 157.00 119.00
Schindler PS 241.10 245.90 1.99 26.30 16.65 21.76 248.20 188.50
SFS Group N 88.70 92.70 4.51 21.49 -5.26 30.67 102.50 68.60
Sulzer N 100.40 106.10 5.68 35.94 3.31 27.71 113.40 75.15
Temenos N 140.40 143.35 2.10 21.59 2.83 36.67 184.55 106.90
Konsumgüter
Richemont N 78.50 74.68 -4.87 18.54 1.19 26.05 87.44 60.44
Swatch I 276.80 277.50 0.25 -3.21 -18.29 27.17 329.40 247.70
Nahrung
Aryzta N 0.81 0.94 16.76 -13.20 -32.80 54.70 1.59 0.64
Barry Callebaut N 2072.00 2056.00 -0.77 34.29 5.54 18.67 2106.00 1504.00
Lindt&Sprüngli N 80900.0082900.00 2.47 13.10 3.63 15.16 83200.0 68600.0
Nestlé N 105.04 104.12 -0.88 30.48 22.58 14.59 113.20 77.74
Telekommunikation
Sunrise Comm. N 76.40 78.25 2.42 -9.49 -12.32 21.60 95.00 66.90
Swisscom N 507.40 513.60 1.22 9.35 10.81 14.61 519.80 441.10
Versicherungen
Bâloise N 182.40 185.30 1.59 36.85 25.12 15.70 186.80 131.10
Helvetia N 138.80 140.60 1.30 22.37 11.59 14.10 141.90 112.10
Swiss Life N 496.00 499.00 0.60 31.80 29.38 15.19 508.40 365.40
Swiss Re N 103.40 106.65 3.14 18.34 15.85 16.09 107.60 86.92
Zurich Insur.Grp N 385.80 390.20 1.14 33.13 24.35 14.46 394.00 282.40
Indizes
SMI 10252.2410309.23 0.56 22.30 13.35 12.49 10356.0 8138.56
SPI 12371.5812451.14 0.64 26.66 16.41 12.00 12490.7 9516.95

Richemont-Aktien erle iden Kursrückschlag


Hongkong und ein Margenschwund setzen den Konzern, der Uhren- und Schmuckmarken wie IWC und Cartier vertreibt, unter Druck


NICOLERÜTTI


Dem vom südafrikanischen Milliardär
JohannRupertkontrollierten Luxus-
güterkonzern weht derzeit ein eisiger
Wind entgegen.Vor allem die Unruhen
in Hongkong setzen Richemont zu. So
sind die Umsätze im zurückliegenden
Halbjahr im wichtigen Markt Hong-
kong infolge der anhaltenden Proteste
und Demonstrationen zweistellig ge-
schrumpft.Wie das Richemont-Manage-
ment amFreitag an der Präsentation der
Halbjahreszahlen bekanntgab, hat sich
der dortige Umsatzanteil von 11 auf 8%
zurückgebildet. Man halte am Stand-
ort fest,liess manan der telefonischen
Pressekonferenz verlauten. Gleichzeitig
führt derKonzern derzeitVerhandlun-
gen mit den lokalenLandlords, um die
hohenKosten für die Mieten derVer-
kaufsläden in Hongkong zu senken.
Das Hauptproblem der Luxusgüter-
hersteller sind jedoch die nach wie vor
hohen Uhrenbeständeder Detaillisten.
Einige von ihnen versuchen dieWaren
am Graumarkt zu veräussern, was die
Preispolitik der betroff enen Marken
verwässert.Bei Richemont hat man dar-
auf mitkostspieligen Uhrenrückkäu-
fen reagiert. Gleichzeitig versucht man


gegen die «unautorisiertenVerkäufe»
von Händlern und Agenten vorzugehen


  • durch eine gezielterekonzernweite Er-
    fassung der gelieferten und tatsächlich
    verkauftenWaren der Detaillisten.


Verhängter Einstellungsstopp?


Allen Massnahmen zumTrotz blickt
Richemont auf ein schwaches Halbjahr
zurück. Die Erwartungen derInves-
toren wurden enttäuscht: Die Aktien
des Unternehmens verloren amFrei-
tag nach der Bekanntgabe der Zahlen
um 6% anWert. Analytiker verwiesen
unter anderem auf die schwache Um-
satzentwicklung von Richemont. So leg-
ten dieVerkäufe von April bis Septem-
ber zwar um 9% auf7, 4Mrd.€zu. Unter
Ausklammerung des Onlinehandels
resultiert allerdings noch ein organi-
schesWachstum von 2%. Der Betriebs-
gewinnavancierte um bescheidene 3%
auf 1,2 Mrd. €. Die Umsätze der Uhren-
sparte,die Marken wieBaume&Mer-
cier, IWC, Jaeger-Le Coultre sowie Pia-
get umfasst, haben mehr oder weniger
stagniert.Laut Medienberichten soll
Richemont für seine Uhrenhersteller
einen Einstellungsstopp verfügt haben.
An der telefonischenKonferenz wollte

sich derKonzernchefJérôme Lambert
dazu allerdings nicht äussern.
Gleichwohlgib t es im durchzoge-
nen Halbjahresbericht durchaus Licht-
blicke. Dazu zählen die nach wie vor
robuste (wenn auch etwasschwächere)
Entwicklung im Schmucksegment sowie
der boomende Onlinehandel, der bei-
nahe um einen Drittel zulegenkonnte.
Mit der vollständigen Übernahme des
ModehändlersYoox Net-a-Porter so-
wie der PlattformWatchfinder und der
Gründung eines Gemeinschaftsunter-
nehmens mit dem chinesischenTech-
Riesen Alibaba habenRupert und sein
Managementteam im zurückliegenden
Jahr die Digitalisierung desKonzerns
vorangetrieben. Im September ist das
chinesische Gemeinschaftsunternehmen
«Feng Mao» gestartet: Über die Platt-
form Tmall LuxuryPavilion von Alibaba
kann dieKundschaft seither auf das An-
gebot vonYoox Net-a-Porter zugreifen.
Inzwischen wickelt Richemont17% sei-
ner Verkäufe online ab.

Die Konkurrenz ziehtdavon


Die starkeFokussierung auf den digita-
len Handel,der infolge der hohen Inves-
titionskostenVerluste schreibt, hatte in

den zurückliegenden Monaten allerdings
eine niedrigere Profitabilität zurFolge:
Die Ebit-Marge desKonzerns ist gegen-
über derVorjahresperiode von16,6 auf
15,5% gesunken. ImVergleich dazu
glänzte derfranzösischeKonkurrent
LVMH in den zurückliegenden Quarta-
len mit einem zweistelligenWachstum
sowie Margen von über 20%.
Auch im Schmucksegmentkönnte
Richemont gegenüber dem Rivalen ins
Hintertreffen geraten:LVMH hat näm-
lich jüngst eine Übernahmeofferte für
den amerikanischenJuwelierTiffany
über14,5 Mrd. $ lanciert. Ob dieTrans-
aktion zustandekommt, ist vorerst un-
gewiss. Spekuliert wird, dass derVerwal-
tungsrat vonTiffany das Angebot als zu
niedrig taxieren und zunächst ableh-
nen wird. ImFalle einerAufbesserung
der Offerte wäre eine Übernahme aber
durchaus denkbar. Richemont würde
dadurch seineVormachtstellung im
Schmuckbereich einbüssen. Im Gegen-
zug würdeLVMH in diesem Segment
zur Nummer eins aufrücken. Zu einer
allfälligen Annäherung zwischenLVMH
undTiffany gab es an derTelefonkonfe-
renz von RichemontkeinenKommen-
tar.Das Management stellte jedoch klar,
dass man sich auf die Entwicklung der

eigenen Schmuckmarken Cartier und
Van Cleef sowie auf das kürzlich erwor-
bene italienische Schmuckhaus Buccel-
lati fokussieren werde.
Trotz enttäuschendem Ergebnis äus-
sern sich die meisten Analytiker zuver-
sichtlich zu den langfristigenPerspekti-
ven desKonzerns.Kurzfristig wirke sich
die verstärkteFokussierung auf das On-
linegeschäft zwar negativ auf den Ge-
winn aus. Doch längerfristig werde sich
dies bezahlt machen, lautet die Ein-
schätzung. Mit Blickauf die Bilanz steht
Richemont jedenfalls ausgesprochen
robust da:Trotz dem Kauf von Buccel-
lati für 230 Mio.€und der ausgeschütte-
ten Dividende an die Aktionäre verfügt
das Unternehmen über hohe Nettobar-
mittel von 1,77 Mrd. €.

Richemont-Aktie, in Fr.

Okt. Nov.

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MÄRKTE IM BLICK


Ist der Aktienmarkt «too big to fail»?


Die Höchstst ände an den Börse n ze igen, dass sich die Inflation der Vermögenspreise fortsetzt – die Politik versucht, Einbussen zu verhindern


MIC HAEL FERBER


Die Aktienbörsen erklimmen immer
weitere Rekordhöhen. So haben in die-
ser Woche der amerikanische Standard-
werte-Index S&P 500 und der US-Tech-
nologieindex Nasdaq-100 Höchststände
erreicht, ebenso wie das Schweizer Stan-
dardwerte-Barometer Swiss-Market-
Index (SMI). Letzterer kommt seitJah-
resbeginn beispielsweise auf ein sattes
Plus von 22,3%. Diese fulminante Ent-
wicklung lässt sich mit denKonjunk-
turdaten nicht erklären – diese haben
in diesemJahr allzu oft geschwächelt.
In den USA hat sich die Zinsstruktur-
kurve, die Differenz zwischen kurz und
lang laufenden Staatsobligationen, deut-
lich verflacht und ist teilweisesogar in-
vers geworden – dies gilt als Zeichen für
eine bevorstehendeRezession.Was sind
also die Gründe für dieRekordjagd an
den Aktienmärkten?


Entspannung im Handelsstreit


Es seien einmal mehr die extrem nied-
rigen Zinsen, welche die Investoren ver-
anl assten, auf «Renditejagd» zu gehen



  • al so unter anderem am Aktienmarkt,
    sagtThorstenPolleit von Degussa Gold-
    handel. «Die zunehmende Nachfrage
    nach allem, was noch eineRendite ver-
    spricht, treibt diePreise in die Höhe,
    sorgt also fürVermögenspreisinflation»,
    sagt er. Dadurch würden letztlich alle
    Renditen abgesenkt und dieRendite-
    möglichkeiten zusehends in Richtung
    der Null- und Minuszinsen verscho-
    ben. Dies zeige sich beispielsweise am
    Schweizer Immobilienmarkt.
    Flüchten die Anleger in Sachwerte
    wie Aktien und Liegenschaften, weil sie
    Angst um ihr Geld haben? Ernste Zwei-
    fel an derWerthaltigkeit des Geldes
    selbst seien derzeit nicht die treibende
    Kraft derVermögenspreisinflation, sagt
    Polleit. Die meisten dächten ja, die Infla-
    tion werde über dieKonsumgüterpreis-
    indizes abgebildet.«Wenn siesteigende
    Aktienkurse oder Häuserpreise sehen,


setzen sie das vermutlich nicht mit Infla-
tion – also mit Kaufkraftverlust des Gel-
des – gleich», sagtPolleit.
Neben den ultraniedrigen Zinsen
dürften die jüngstenKursgewinne bei
Aktien auch mit der jüngsten Entspan-
nung im Handelskonflikt zwischen den
USA und China zu tun haben. So gehen
vieleMarktteilnehmer davon aus, dass
die Regierungen der beiden Gross-
mächte noch im Dezember diesesJah-
res eine erste Einigung in diesem Streit
unterzeichnen.Dergrössere Risikoappe-
tit der Investorenzeigt sich auch daran,

dass dieRenditen von Staatsobligatio-
nen von ihren jüngstenTiefständen wie-
der etwas nach oben geklettert sind.
Doch wohin führt diese Inflation der
Vermögenspreise? Mehr und mehr lässt
sich argumentieren, dass der Aktien-
markt zunehmend «too big to fail» wird


  • dass also dieFolgen sinkender Aktien-
    kurse so gravierend wären, dass die
    Politik ihr Möglichstes tut,um ein sol-
    ches Szenario zu verhindern.Aus Sicht
    des Risikomanagements sei zuüberle-
    gen,ob man denTerminus «toobig to
    fail» nicht nur fürFinanzinstitute, son-


dern auch für Marktsegmente verwenden
sollte, hatte beispielsweise der ehemalige
Che fökonom desVermögensverwalters
Alliance Bernstein,Joseph Carson, in
einem Artikel in der «FinancialTimes»
argumentiert.DerAktienmarkt habe
schliesslich grosse Bedeutung für den
Wohlstand und beeinflusse die Stimmung
von privaten Haushalten und Unterneh-
men stark.Vielen Marktakteuren gemäss
dürfte sich das Umsteuern der amerika-
nischen ZentralbankFederalReserve in
diesemJahr – von Zinserhöhungen hin
zu einemAussetzen derselben und an-

schliessenden Senkungen – nicht zuletzt
mit dem Einbruch der Aktienkurse im
vierten Quartal 2018 erklären lassen,
schreibt Carson.
Auch der amerikanische Präsident
DonaldTrumpkommt hier ins Spiel. Er
hat oftmals argumentiert, der Erfolg sei-
ner Präsidentschaft lasse sich an den ge-
stiegenen Aktienkursen messen. So hat
er in diesemJahr massiven Druck auf
die Fed und ihren PräsidentenJerome
Powell ausgeübt, die Leitzinsen noch
weiter zu senken – obwohl diese bereits
eineKehrtwendevollzogen hatte.

Den Risikoappetitanregen


DiePolitikkönne sich sinkende Aktien-
kurse zusehends weniger leisten, sagt
auchPolleit. Zudem gehe von derWall
Street und vonseitenvon Unternehmen
ein immenser Druck aus, damit die Zin-
sen nicht steigen – Erhöhungenkönnten
sich negativ auf die Aktienkurse auswir-
ken. Hinzu kommt eine wachsende Zahl
an Zombie-Unternehmen mitschlechten
Finanzkennzahlen, die nur aufgrund der
ultraniedrigen Zinsen noch nicht aus dem
Markt ausgeschieden sind.
DieKehrtwende desFed in die-
semJahr wurde an denFinanzmärk-
ten so bewertet, dass die Notenbank
im Falle eines trüberenAusblicks für
die Konjunktur alsbald zu Hilfe eilen
und dieWirtschaft unterstützen werde.
So würde sie auch allzu starkeVerluste
an den Aktienbörsen verhindern,ein e
Art Sicherheitsnetz unter dieKurse der
Unternehmenstitel spannen und den
Risikoappetit der Anleger anregen.
Letztlich führt dies aber dazu, dass
die Aktienkurse und Immobilienpreise
immer weiter «aufgeblasen» werden


  • dass sich die erwähnte Inflation der
    Vermögenspreise also immer weiter zu-
    spitzt.Polleit hält dies für sehr proble-
    matisch. Letztlich verunmögliche dies,
    dass die Zinsen wieder auf ein gesundes
    Niveau steigen. Zudem steigt die Ge-
    fahr, dass sichFinanzblasen bilden, die
    irgendwann platzen.


Euro/Fr.
1,09960.02%

Dollar/Fr.
0,99760.27%

Gold($/oz.)
1461,70-0.17%

SMI
10309,23-0.17%

DAX
13228,56-0.46%

DowJones
27681,240.02%
Stand 22.1

Erdöl(Brent) 2Uhr
62,630.40%
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