Neue Zürcher Zeitung - 09.11.2019

(Ann) #1

Worüber können Sie herzlich lachen?
Am leichtesten über mich selbst
und meine Missgeschicke.


Was sagen Ihre Mitarbeiter über Sie?
Wahrscheinlich, dass ich fordernd
sei – und manchmal (zu) viele
Details sehe.


Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit?
Der grosse Gestaltungsspielraum.
Wir haben mit der Initiative «Berufs­
leben aktiv gestalten» die berufliche
Selbstbestimmung unserer Mitarbei­
tenden gefördert und gestärkt.Dazu
die Dynamik im Unternehmen, die
Raum lässt, Neues auszuprobieren,
zu verwerfen, neu anzugehen und
schliesslich Erfolg zu haben.


Wie reagieren Sie auf Kritik?
Konstruktive Kritik finde ich
wertvoll und nehme dieRückmeldung
als Input, umThemen weiterzu­
entwickeln oder persönlich daran
zu wachsen.


Könnten Sie ohne Handy leben?
Im Arbeitsalltag nicht, und privat
würde es mir auch nicht leichtfallen –
ich geniesse die Bequemlichkeit,
jegliche Informationrasch abrufen
zu können.


WelchenBeruf würden Siewählen,
könnten Sie neu beginnen?
Ich würde einen Sowohl­als­auch­
Job kreieren, der Gegensätze vereint:
denTraumjob, den ich habe – ergänzt
mit einerWerkstatt. DieWerkstoffe
Metall und Beton faszinieren mich.


Inwelches Land würden Sie auswan­
dern undwarum gerade dorthin?


Nirgendwohin. Ich bin gerne weg­
gegangen und stets gern zurückgekom­
men. Der Blick aufsVertraute schärft
sich in der Betrachtung von aussen und
lässt mich immer wieder wertschätzen,
was wir in der Schweiz haben.

Hat Sie IhrBauchgefühl auch schon
getäuscht?
Ja – eine durchaus irritierende
Erfahrung.Aber grösstenteils kann ich
mich auf meinBauchgefühl verlassen.

Stellen Sie auch ehemalige Arbeits­
kollegen undFreunde ein?
Wenn dieFunktion und das Profil
passen, steht dem nichts entgegen.
Bei einer Direktunterstellung würde
ich eher davon absehen.

SindFrauenquoten notwendig?
KeineFrau möchte nur aufgrund
einer Quote und nicht aufgrund ihrer
Qualifikation zum Zugkommen.Swiss
Life fördert gezielt einen integrativen
Ansatz, derFrauen und Männern
unterschiedliche Arbeitsmodelle
ermöglicht.Wenn sich mehr Männer an
Familienarbeit beteiligen, ermöglicht
das denFrauen, beruflich in verant­
wortungsvollenPositionen zu bleiben.

Welchen Stellenwert haben für Sie
soziale Netzwerke?
Sie bedeuten für michAustausch
vonInformationen und Meinungen.
Und ermöglichen, vernetzt zu bleiben.
Den persönlichenKontakt ersetzen
sie nicht. Der bleibt für mich authen­
tischer, fassbarer, echter.

Würden Sie Ihre Karriere zugunsten
eines humanitären Einsatzes aufgeben?
Die Karriere ja, dieFamilie nicht.
Von daherkommt es derzeit nicht
infrage.

Wann undwokönnen Sie wirklich
abschalten?
Bei meinen Gestaltungsprojekten
in derFreizeit. Darealisiere ich
Beleuchtungsprojekte oder streiche
auch einmalWände in neuenFarben.
Und auch einfach in der Natur –
am und auf sowie imWasser,
im Garten oder in den Bergen.

Welches ist Ihr bevorzugtesFerienland
undwarum?
In den letztenJahren häufig der
Norden – die skandinavischenLänder
und Island – im Sommer. DieTage
sind lang oder gar durchgehend,
was eine enorme Energie vermittelt.

Welches ist Ihre Leibspeise?
Könnten Sie sie auch selber kochen?
Im Winter immer gerne ein Käse­
fondue. Und das ganzeJahr über thai­
ländisches Essen – insbesondereTom
Kha Gai. Und ja – ich kann beides
kochen und mache es auch gerne.

SindVorbilder noch aktuell?
Siekönnen Inspirationsein, um den
eigenenWeg auszuloten. Diesen muss
jedoch jeder für sich selbst definieren.

Was raten Sie demBerufsnachwuchs?
Dem Herzen folgen und das
machen, was einen wirklich interessiert.
Und dabei breit denken, denn viele
Wege führen zum Ziel. Gerade unser
Bildungssystem ist in diesen Belangen
einzigartig.Andererseits sollte man
auch stetig dranbleiben und in sich
selbst investieren.Das ermöglicht,
arbeitsmarktfähig zu bleiben, und
schafft damit eineVoraussetzung für
Selbstbestimmung im Leben.

Wie wurden Sie durch Ihre Lehrper­
sonen eingeschätzt?

Als Schülerin, der alles leicht von
der Hand ging, das war in meinen Lieb­
lingsfächern derFall. Auch als Schüle­
rin, die sich gerade so optimierend über
Wasser hielt – bei Schulfächern, die
mich weniger interessierten.

Hat Ihnen die Schule das wirklich
Relevante vermittelt?
Die Schule, die ich erlebt habe, war
stark aufWissensvermittlung ausge­
richtet – mitAusnahme der Projekt­
wochen. Dort war für einmal Selbst­
organisation imTeam gefragt, weil wir
selber die Inhalte gestalten undVerant­
wortung übernehmen durften.

Haben Sie ein Lieblingslied, undworan
erinnert sie es?
«TelegraphRoad» von Dire Straits


  • unter anderem. Dieser Song erinnert
    mich anKonzerte im Zürcher Hallen­
    stadion, bei welchen man sich noch
    frei durchs Stadion bewegenkonnte.


Sind sportliche Grossereignisse für Sie
ein Magnet?
Nein. Obwohl ich mich an ein ein­
drücklichesFussballspiel im San­Siro­
Stadion in Mailand noch gut erinnere.

Kommen Sie manchmal zu spät?
Gerade noch pünktlich, aber kaum
je zu früh.

Glauben Sie an das Schicksal?
Ich glaube, dass es Dinge gibt, die
man nicht beeinflussen kann, und auch
daran, dass nichts zufällig geschieht.
Gleichzeitig bin ich überzeugt davon,
dass man vieles im Leben selbst­
bestimmt gestaltet.

Sind Sie zuversichtlich für die Schweiz?
Ich bin grundsätzlich ein zuversicht­
licher Mensch, und die Schweiz ist,
wie ich finde, in vielerlei Hinsicht
vorbildlich unterwegs. Darum lautet
meine AntwortJa.

Welche Probleme sollte diePolitik
unverzüglich anpacken?
Bei derAusgestaltungder Alters­
vorsorge braucht es ein Umdenken und
konsequente Massnahmen, um diese
finanziell zu stabilisieren. Es kann nicht
sein, dass wir den nachfolgenden Gene­
rationen unlösbare Probleme hinterlas­
sen oder auf ihreKosten leben.Auch
dasThema Klimawandel sollte ganz
oben auf der Agenda stehen.

Eine Ihrer Lebensweisheiten?
«Die Stille zwischen den Notenist
genauso wichtig wie die Noten selbst»
(Mozart).

Wie könnte derTitel dieses Interviews
auch lauten?
Im Zentrum steht der Mensch.
Interview:Walter Hagenbüchle

ZUR PERSON

Bettina Kurth,55, ist seit 2014 Leiterin Human
Resources Schweiz bei Swiss Life, einem führenden
europäischenAnbieter von umfassendenVorsorge-
und Finanzlösungen mit rund 3000Mitarbeitenden
in derSchweiz. Swiss Life unterstütztMenschen
dabei, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Bettina Kurth hat mit dervon ihr und ihrem Team
2016 lanciertenInitiati ve «Berufsleben aktiv gestal-
ten» dafürgesorgt, dass Swiss Life auch alsArbeit-
geberin dieHerausforderungen eines längeren,
selbstbestimmtenLebens aktiv angeht und sich
bisauf höchsterEbene mit denAufgabenstellungen
derheutigen und zukünftigen Arbeitswelt auseinan-
dersetzt. Sie hat denStudiengang zur Primarlehre-
rin sowie ein Nachdiplomstudiumin Personal-
management absolviert, ist Mutter eines Sohnes
und warvor Swiss Life in verschiedenen HR-Funk-
tionenim Finanzdienstleistungsbereich u.a. bei
derCredit Suisse und derWinterthur tätig.

«...finde ichwertvoll»


Fortsetzungvon Seite 1


Samstag, 9. November 2019 3


Luzern,Aarau,Basel,
Bern,Zug,Zürich

http://www.ethz-foundation.ch

in derBildunguundForschungder ETHzumErfolg.Sie
führen einwachhsendes,ambitioniertes Team,arbeitenim
Verbundmit dennübrigenTeamsundsinddirekt dem
Geschäftsführerrunterstellt. AlszentraleDrehscheibefür
relevanteinternneundexterneStakeholdersorgenSie für
SichtbarkeitunddBekanntheit derETHFoundationund
repräsentiereniihreAnliegeninnerhalb derETHund
gegenaussen.

Voraussetzungeenfür diesevielseitige Positionsindein
Hochschulabschhluss (idealerweisevonderETHZürich)
undnachweisbaare ErfolgeimVerkauf,Key Account
Management unnd/oder Fundraising. Siebesitzeneinehohe
Affinitätzur Thematik undhabensich in denvergangenen
Jahrenin leitenderStellungbewährt. Sieverfügenüber
unternehmeriscchesDenken,ausgeprägte analytische
Fähigkeitenunddeine hervorragendeschriftlicheund
mündlicheAusddrucksfähigkeitinDeutsch undEnglisch.
MitIhremmotivvierendenFührungsstil vermögenSiezu
begeistern undsschaffeneinKlimadesVertrauens.

SprichtSie dieseesinnstiftendeund herausforderndeAuf-
gabean?WeiterreAuskünfte erteiltIhnenausschliesslich
Tobias Lienert.GGespannterwartenwir Ihre Kontakt-
nahmeoderausssagekräftige Bewerbung(alsPDF-Datei).

Kontakt: TobiassLienert
Remo Burkart

JÖRGLIENERTAAGZÜRICH
Limmatquai 78
8001 Zürich
Telefon0 4349994000
[email protected]
http://www.joerg-lieneert.ch

Leiter/inPartnersschaftenundPPhilanthropie


Mitglied derGescchäftsleitung


Eine vielseitigeundanspruchsvolleKKaderfunktion
in einerrenommiertenInstitutionmiitWachs-
tumsperspektivenundeinem eingesppieltenTeam
wartet aufSie!Als Leiter/inPartnerschaften und
PhilanthropieliegtIhr Fokusauf demmstrategi-
schen Management desBereichs, derFührungdes
wachsenden Teams, sowiedemBeziehhungsaufbau
undder systematischen Beziehungsppflegezu
Privatpersonen, Stiftungen undUnteernehmen.
AlsMitgliedder Geschäftsleitung gesstaltenSie die
Ausrichtungder ETHFoundationakttiv mitund
sorgen fürstarkePartnerschaftenunndzusätzliche
finanzielleMöglichkeitenfür dieETHHZürich.

DankderUnterstützungvonPrivatpersonensowie von
StiftungenundUnternehmenwird auch jenneForschung
undLehre möglich, dieessonst nichtgäbe: Gemeinsam
mitihnenfördertdie ETHFoundationdieggrösstenTalente
unddenWissensstandortSchweiz, umwegweisende
Lösungenfürglobale Herausforderungenzuuentwickeln.
Siehelfenmit,das Ziel derStiftungzuerreiichen–durch
zusätzlicheMitteldie Flexibilität undHanddlungsfähigkeit
derHochschulezustärkenunddamit ihrePPositioninder
internationalenSpitzenliga dertechnisch-nnaturwissen-
schaftlichenHochschulenzu sichernund auuszubauen.Für
dieBesetzung derPositionals

Leiter/in Partnerschaften undPhilannthropie

suchenwireineerfolgsorientierteundführungserfahrene
Persönlichkeit,die mitstarkenSozial-undausgewiesenen
Fachkompetenzendie Fundraising-Strategiiezur Zusam-
menarbeitmit Privatpersonen,StiftungenuundUnter-
nehmenin derSchweiz verantwortet.Sie baauenBrücken
zu denFörderinnenundFörderern undfühhrendie Be-
mühungenzurUnterstützung vonstrategiscchenProjekten

Universität Zürich
Universitätsrat

Rektorin/Rektor der Universität Zürich


Die Universität Zürich (UZH) ist mit rund27‘000 Studierenden und rund 9‘000 Mitarbeitenden, darunter
über 700 Professorinnen und Professoren, sowie mit sieben Fakultäten und über 130 Instituten und Klini­
ken die grössteVolluniversität der Schweiz. Als Mitglied der Leagueof E uropean Research Universities
(LERU) und von Universitas 21 (U21) gehört sie zum Kreis der führenden Forschungsuniversitäten
Europas und stärkt weltweit die internationaleVernetzung ihrer Studierenden und Mitarbeitenden.
Daneben pflegt sie weitere strategische Partnerschaften im In­und Ausland und baut neue auf.
Für die Nachfolge des amtierenden Rektors sucht der Universitätsrat eine weltoffene und visionäre
Persönlichkeit als

Rektorin/Rektor der Universität Zürich
Aufgaben
In dieser Schlüsselfunktion stehen Sie der siebenköpfigen Universitätsleitung vor, entwickeln in
Zusammenarbeit mit dem Universitätsrat die Strategie der UZH und setzen diese um. Sie sind verant­
wortlich fürdie erfolgreicheWeiterentwicklung der UZH und deren Positionierung in der nationalen und
internationalen Hochschullandschaft. Zusammen mit den Mitgliedern der Universitätsleitung schaffen
Sie optimale Rahmenbedingungen für erfolgreiche Forschung und Lehre in den Fakultäten. Auf lokaler
und nationaler Ebene wahren Sie die Interessen der UZH und nehmen Einflussauf hochschulpolitische
Entwicklungen. Sie vertreten die UZH auf internationaler Ebene in diversen Netzwerken und gegenüber
ihren Partnern und stärkenderen Sichtbarkeit. Zu Ihren weiteren Aufgaben zählen die Dossiers Fundrai­
sing und Alumni.
Anforderungen
Sie sind eine integre, entscheidungsfreudige und belastbare Persönlichkeit mit einem erstklassigen aka­
demischenLeistungsausweis. Sie zeichnen sich aus durch ein umfassendesVerständnis von Wissen­
schaft, sind mit dernationalen und internationalenHochschullandschaft vertraut und gut vernetzt. Als
ideale Kandidatin bzw. idealer Kandidat haben Sie Ihre Führungsqualitäten und Ihre Kompetenzen im
Hochschulmanagement bereits in einerrenommierten Wissenschaftsinstitution unter Beweis gestellt.
Dank Ihres partizipativen Führungsstils verstehen Sie es, ein Kollegialorgan umsichtigzu leiten undmit
den verschiedenen universitären Interessengruppen sowie mit derÖffe ntlichkeit im Dialog zu sein.
Sie haben ein Flair für politische Fragestellungen, und Kommunikation ist eine Ihrer Kernkompetenzen.
Sehr gutes Deutschund Englisch sowie Französischkenntnisse runden Ihr Profil ab.
Der Amtsantritt der neuen Rektorin oder des neuen Rektors erfolgt idealerweise per 1. August 2020oder
nachVereinbarung für eine Dauer von zunächst zwei Jahren (Beendigung der laufenden Amtsdauer) und
mit der Möglichkeit zur Wiederwahl für die Amtsdauer 2022–2026.
Bittereichen Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen (mit Motivationsschreiben) bis zum


  1. November 2019 online ein (www.zh.ch/jobs). Dr. Urs Oberholzer,Vizepräsident des Universitätsrats
    und Präsident der Findungskommission, steht Ihnen für Rückfragen gerne zurVerfügung (Kontakt über
    Aktuariat Universitätsrat: 043 259 53 19).

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