Der Stern - 30.10.2019

(やまだぃちぅ) #1
Kirchenburg
Aschfeld

Goldenes
Lamm

Weingut
Castell

Weingut
May
Iffs Ferienhof

Zum Schwan

Freizeitland
Geiselwind

Weingut
Juliusspital

FRANKEN

Main

Würzburg

10 km

Weingut Juliusspital:
Besucher können an
Kellerführungen und
Weinproben teilneh-
men. Beeindruckende
Gewölbe und Stollen.
Würzburg, Klinikstraße
1, Tel. 0931/393 14 01,
http://www.weingut-julius
spital.de

Zum Stachel: In dem
uralten fränkischen
Traditionsgasthaus im
Herzen Würzburgs
werden rustikale Spei-
sen serviert. Würzburg,
Gressengasse 1, Tel.
0931/527 70, http://www.
weinhaus-stachel.de

Goldenes Lamm:
Der rustikale Gasthof
hat sich auf fränkische
Traditionsküche
spezialisiert. Billings-
hausen, Untertorstra-
ße 13, Tel. 09398/352,
http://www.goldenes-lamm-
billingshausen.de

Vogelsburg: modernes
Ausflugslokal mit Blick

auf den Main. Volkach,
Vogelsburg 1, Tel.
09381/710 89 70, http://www.
vogelsburg-volkach.de

Erleben
Freizeitland Geisel-
wind: Wer mit Familie
unterwegs ist, findet
hier turbulente Unter-
haltung. Geiselwind,
Wiesentheider Straße
25, Tel. 09556/92 11 92,
http://www.freizeit-land.de

Wernradweg: Von der
Quelle bei Oerlenbach
bis zur Mündung in den
Main fließt die Wern 78
Kilometer durch Fran-
ken. Gut ausgeschil-
dert, mit E-Bike-Verleih
und Ladestationen.
http://www.wernradweg.de

Kirchenburg Aschfeld:
Die Flieh- und Wehr-
burg aus dem 15. Jahr-
hundert ist heute ein
Museumsdorf. Eußen-
heim, Hagstraße, Tel.
09350/379. http://www.fraen
kisches-weinland.de

Übernachten
Würzburger Hof: Im
Herzen der Stadt,
nahe dem Julius spital,
liegt dieses Privatho-
tel. Ideal für Weinpro-
ben. DZ/F ab 118 Euro,
Würzburg, Barbaros-
saplatz 2, Tel. 0931/
538 14, http://www.hotel-
wuerzburgerhof.de

Zum Schwan: einfa-
ches, sauberes Haus
mit gemütlicher Gast-
stube und guter Küche
im sehr hübschen
Ort Castell. DZ/F ab
80 Euro, Castell, Birk-
linger Straße 2, Tel.
09325/901 33, http://www.
schwan-castell.eu

Iffs Ferienhof: Der
idyllische Fachwerk-
bauernhof hat Apart-
ments und einen eige-
nen Kinderspielplatz.
Ferienwohnung ab 52
Euro, Retzstadt, Gold-
brunnenstraße 39, Tel.
09364/81 17 13, http://www.
iffs-ferienhof.de

Essen und trinken
Weingut Rudolf May:
Retzstadt, Im Ebers-
tal 1, Tel. 09364/57 60,
http://www.weingut-may.de

Weingut Höfling:
Eußenheim, Kellerei-
gasse 14, Tel. 09353/
76 32, http://www.weingut-
hoefling.de

Weingut Castell:
Castell, Schlossplatz 5,
Tel. 09325/601 60,
http://www.castell.de

Weinstall: Zum Gut
Castell gehört dieses
Restaurant im ehema-
ligen Pferdestall. Cas-
tell, Schlossplatz 3, Tel.
09325/980 99 49, http://www.
weinstall-castell.de

Restaurant Zehnt-
keller: Das Lokal des
gleichnamigen Wein-
guts bietet gehobene
bürgerliche Küche.
Iphofen, Bahnhofstra-
ße 12, Tel. 09323/84 40,
http://www.zehntkeller.de

Tipps


Unterkünfte, Weingüter,
Lokale und mehr in Franken

gen Ressourcen optimal zu nutzen. Halb-
wüstenbewässerung am Main? „Ja“, seufzt
Peter Geil, „neben Frostschäden im Früh-
jahr leiden unsere Reben längst auch unter
Sonnenbrand im Sommer. Und wenn man
den Reben dann ihr schützendes Weinlaub
einmal belässt, kommen Starkregen – und
Fäule setzt ein unter den Blättern.“ Wein
zu machen ist auch eine Kunst.
So mäandert sich der Main durchs Fran-
kenland. Herrlich lässt es sich dort wan-

dern und radeln, Boot fahren, Kultur be-
staunen und jausen. Man sieht mit Gefal-
len, wie sich mehr und mehr Winzer davon
abwenden, ihre Lagen mit Chemie zu trak-
tieren. „Glyphosat etwa spritzen wir nur
noch einmal, im Frühjahr“, sagt Castells
Gutsleiter Geil, dem das ein wenig pein-
lich ist, „den Rest leisten wir mechanisch.“
Man merkt, wie es den jungen Mann reizt,
den Sprung zu wagen und ganz wegzuge-
hen von dem Zeug aus den Stiefeln der
Nonnen. Und ist es denn ausgeschlosse-
nen, dass auch Fürst Ferdinand einmal
neben Schwester Hedwig zwischen den
Biowinzern Platz nimmt?
Wie wäre es denn, wenn die Weinkäufer
in Zukunft mehr Biowein kauften? Wenn
sie mehr Geld ausgäben? Dann könnte der
natürliche Wein, der Wein so wie früher,
wieder heimkehren – zunächst einmal
ganz generell und dann speziell an den
Main. Und die Menschen wüssten endlich,
dass sie Kunst in den Gläsern haben, was
ihnen bis da irgendein Wein war. 2

tell-Castell gleich 95 Hektar Weinberge.
Doch der Graf unterscheidet sich allein
schon dadurch von Winzern wie Höfling
oder May, dass er als Nachkomme eines 800
Jahre wurzelnden und hochadeligen Hau-
ses mehr in Generationen denkt denn in
Jahrgängen.
Dennoch liegt ihm das Jahrgangsdenken
nicht fern: Ob ihres Alters kann die Cas-
tell’sche Weinbaudomäne (wie im Januar
dieses Jahres) sogenannte Vertikalproben
veranstalten, das sind Weinverkostungen,
bei denen weniger die Breite des Angebots
aus einem Jahrgang vorgestellt wird als die
zeitliche Tiefe. Sie zeigen, wie sich die
Weine aus einer Einzellage durch die Jahr-
zehnte präsentieren. Im Fall der Castell-
Weine beweisen sie dabei, wie gut der Sil-
vaner altern kann, so er gut angebaut wird.
Weil aber der Fürst mit seinem Guts-
leiter Peter Geil in die Zukunft schaut,
bedenkt auch er den Klimawandel. Die Tro-
ckenschäden in den Wäldern, heute selbst
für den Laien sichtbar, sie sieht der Fürst
schon lange. Seit zehn Jahren bewässert er
(wie andere Winzer um ihn herum auch)
neue Rebanlagen über tropfende Schläu-
che – eine Technik, die im wasserarmen
Israel entwickelt wurde, um dort die gerin-

Ferdinand Fürst zu Castell-Castell
gilt als grundsolid konservativ, seine
Silvaner sind Klassiker

Lesen Sie in den kommenden Wochen:
Teil 4 am 14. November: Pfälzer Geschichten
Teil 5 am 28. November: Rheinhessens Weine
Teil 6 am 12. Dezember: Geheimtipp Nahe

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GENUSS

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