Der Stern - 30.10.2019

(やまだぃちぅ) #1
FOTOS: PHILIPP SPALEK/STERN

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allat Lajeen hat sich im vergangenen Jahr
als Taxiunternehmer selbstständig ge-
macht. Zu seinem Fuhrpark gehört eine
E-Klasse von Mercedes mit Dieselmotor –
die Standardausstattung für das Taxigewer-
be seit Jahrzehnten. Darüber hinaus setzt
der 28-jährige Berliner auf japanische Hybridfahrzeuge,
die einen Elektromotor mit einem Benziner kombinie-
ren und beim Bremsen elektrische Energie zurückgewin-
nen, was Sprit spart und Emissionen senkt. Gerade hat
er zu seinen drei Hybrid-Toyotas einen vierten hinzu-
bekommen, eine Limousine namens Camry.
Auch wenn es noch Ausnahmeregelungen für Taxis
gibt, fürchtet er Dieselfahrverbote: „Die Autos sind
auf fünf Jahre finanziert. Doch was mache ich, wenn
nach drei Jahren ein Fahrverbot verhängt wird?“ Sein
E-Klasse-Diesel ist erst anderthalb Jahre alt. Gerade
wurden für einige Straßen in Mitte, Moabit und Neu-
kölln Fahrverbote für Autos und Lastwagen bis zur
Schadstoffklasse Euro V ausgesprochen. „Für Flotten
wie die von Taxibetreibern bedeutet der Hybrid, dass es
keinerlei Probleme mit Fahrverboten gibt“, sagt Jörg
Kirst, Gruppenleiter für Technik und Umwelt beim
ADAC in Berlin-Brandenburg.
Nirgendwo in Deutschland ist der Bestand an Per-
sonenwagen bereits so umfassend elektrifiziert wie bei

Im Camry wird
angezeigt,
woher die Energie
kommt – vom
Verbrennungs- oder
Elektromotor

Autos mit Hybridantrieb setzen sich in den Taxi


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90 30.10.2019


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