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Ist gute Laune
durch Zucker ein
Mythos?
Wahrscheinlich ja. Zu diesem Schluss gelangen Psycholo
gen, nachdem sie Studien mit insgesamt fast 1300 Teilneh
mern ausgewertet haben.
Forscher um Elizabeth Maylor von der Universität War
wiek in Großbritannien wollten der Frage nachgehen, ob der
Konsum von Zucker die Stimmung hebt. Softdrinks etwa
werden oft damit beworben, dass sie Müdigkeit bekämpfen,
Energie liefern oder euphorische Gefühle hervorrufen. Aus
physiologischer Sicht sind die Aussagen zunächst einleuch
tend. Es gibt Hinweise, dass beispielsweise Glukose die Ar
beit von Nervenbotenstoffen ankurbelt und damit unsere
Emotionen beeinflusst.
Doch die Studienlage ist widersprüchlich, abhängig auch
davon, zu welchem Zeitpunkt und wie viel die Probanden
naschten. Aus 5757 Untersuchungen filterte das Team nun
31 Studien heraus, die strengen methodischen Kriterien ge
nügten: Dazu gehört der Abgleich mit zufällig gebildeten Re
ferenzgruppen ebenso wie die Anwendung wissenschaftli
cher Verfahren für die Messung von Stimmungen.
Die Analyse dieser Studien zeigte: Entgegen der gängigen
Annahme hebt Zucker nicht die Laune. Womöglich ruft er
sogar eher schlechte Gefühle hervor. Zudem senkten die
Kohlenhydrate die Aufmerksamkeit innerhalb von 60 Minu
ten nach dem Verzehr. Und Menschen, die Zucker konsu
miert hatten, waren müder im Vergleich zu jenen, die kei
nen zu sich genommen hatten. Die Forscher hoffen, dass die
Ergebnisse mit dem Mythos vom Zuckerkick aufräumen.
Zuckerwatte hebt
die Stimmung? Wissen
schaftliche Studien
kommen zu eher gegen
teiligen Ergebnissen
Wie ließe sich eine universelle
Spender-Blutgruppe herstellen?
Mithilfe eines Bakteriums aus dem Darm. Rote Blutkör
perchen der Gruppen A, B und AB tragen Antigene, winzige
Zucker. Werden unterschiedliche Blutgruppen vermischt,
reagiert das Immunsystem: Antikörper binden an die Zucker,
das Blut verklumpt. Forscher der University of British Colum
bia in Kanada suchen nach Wegen, die Antigene zu entfernen,
um so die für alle Menschen verträgliche Blutgruppe null
herzustellen. Dabei helfen könnte Flavonifractor plautii:
Das Bakterium ernährt sich von Zuckermolekülen aus der
menschlichen Darmwand. Mit zwei Enzymen löst es diese
Moleküle heraus, die zufällig eine ähnliche Struktur aufwei
sen wie die Zucker auf den Blutkörperchen. Mithilfe dieser
in Deutschland sind pro Tag 15 000 Spenden nötig, doch nur Enzyme verwandelten die Forscher die Blutgruppe A in null,
zwei bis drei Prozent der Bevölkerung geben regelmäßig ihr Blut für die Gruppe B fu nktioniert die Methode jedoch nicht.
- GEO 11 2019