Berliner Zeitung - 09.11.2019

(Joyce) #1

Chef,ichwillmehrGeld!


EineguteVorbereitungistfürGehaltsverhandlungenwichtig


W


er sein Gehalt verhandelt,
sollte nicht zu klein denken.
Dasrät Trainerin ClaudiaKimich
insbesondereFrauen. Siemüssten
mutigersein,mehrGeldzu verlan-
gen, sagte die Expertin auf der
Messe„herCareer“inMünchen.Als
gefragte Fachkraft im MINT-Be-
reich etwa könne man gut und
gerne 30 Proz ent aufschlagen.
Dazugehörenunteranderemtech-
nischeundnaturwissenschaftliche
Berufe.
IhrTipp,umd eneigenenMarkt-
wert zu testen:Frauen sollten drei
Bewe rbungen proJahr anUnter-
nehmen schicken, zu denen sie ei-
gentlichgarnichtwollen.Unddann
sollten sie dortversuchsweise das
dreifache Gehalt dessen fordern,
wassieaktuellverdienen.Vieleihrer
Klientinnen,diedieseMethodeaus-
probierten, bekämen tatsächlich
Zusagen und nähmen dieJobange-
boteletztendlichan.


VonVergleichsportalen, um sich
auf derGehaltsskala einzuordnen,
hältdie Trainerin wenig.„Streichen
Siedas“, lautet ihrRat. Wertrotz-
dem eineInfo möchte,sollte in je-
dem Fall einen Männernamenver-
wenden.DiewürdenaufdenPorta-
len deutlich höhereGehälter ange-
zeigtbekommenalsFrauen.
Wichtig sei bei derGehaltsver-
handlung, sich darauf einzustellen,
was für einTypder Gesprächspart-
ner ist. Miteinem Menschen, der
auf Zahlen, Daten undFakten rea-
giert, müsse man andersverhan-
deln als mit einem, der eher ein
Machttyp ist. „Wenn manvorher
weiß, mit wemman es zu tun hat,
kannmandasnutzen.“
Eine richtige Strategie könne im
Umgang mit Fakten-Menschen
etwa sein, die eigenen Fähigkeiten
wie einPlakat dauerhaftvorsich
herzutragen.Nursok önnederoder
die Vorgesetzte sich einBild ma-

chen,wievielmantatsächlichwert
ist. „Man muss wissen, was man
kann, das immer parat haben und
an den richtigenStellen verk ün-
den“, sagt dieTrainerin. Angst, als
„Dampfplauderin“ zu gelten, sei
fehl am Platz.„Wenn ich nicht dar-
überspreche,wasichtueundleiste,
wirdauchniemanddavonwissen.“
BeiMachtmenschen hingegen
empfiehlt dieTrainerin Schlagfer-
tigkeit. „Damuss ich dagegen hal-
tenundmichalsGegneranstattals
Opfersehen“,soKimich.
Bietet der oder dieVorgesetzte
imGesprächletztendlichnichtdas,
wasdeneigenenVorstellungenent-
spricht,solltenFrauennichtinend-
loseErklärungenverfallen,wennsie
das Angebot ablehnen. „Wenn ihr
„Nein“ sagt, macht einenPunkt“,
betont Kimich. Es ist wichtig, erst
dann zuzustimmen, wenn man
wirklich das bekommt, was man
will.(dpa)

Werseinen eigenen Marktwertkennt, kann selbstbewusster auftreten.Testbewerbungen können dabei helfen. IMAGO/PANTHERMEDIA


LiebeamArbeitsplatz:RausausdemFlirtmodus


EineLiebesbeziehungunterKollegen–fürmancheeinTabu,fürandereeinKlischeeunddochgelebteRealität.WiesolltenPaaredamitumgehen?


Von eÏnafette<nteÏ

L


iebe am Arbeitsplatz sei
nach wie vorein Tabu,
meint Karriereberaterin
Jutta Boenig. Dabei kennt
jeder jemanden, dem das schon
passiertist –oba ls Affär eoder als
ernste Beziehung. Es liegt nahe,
dasssichMenschendortverlieben,
wo sie für eine gemeinsameSache
glühenundengzusammenarbei-
ten,wiePsychotherapeutWolfgang
Krügererklärt.Aberwiekanneine
PartnerschaftimJobgelingen?
Grundvoraussetzung ist, dass
beideNäheaushaltenkönnenund
eine konstruktiveKonfliktkultur
pflegen,weißKrüger.Beziehungen
amArbeitsplatzhabenAuswirkun-
genaufdasgesamteSystem,obes
umGerüchtegeht,umdasVerhal-
tenvonVorgesetztenoderKunden,
hatBoenigfestgestellt.„KeinUnter-
nehmensiehtdasgerne.“Auchfür
Führungskräfteseidasproblema-
tisch.Wiedamitumgehen?DasPaar
ansprechen? Liebschaftenverbie-
ten? Dassei schonrein rechtlich
nichtmöglich,erläutertBoenig.


JoblässtkaumLeidenschaftzu

Wiegut eine Lebensgemeinschaft
unter Kollegen klappe,hänge da-
vonab, wie involviertbeide sind,
sagt Paartherapeutin AndreaBräu.
Manche träfen sich höchstens in
der Kantine zum Essen.Oder als
PädagogenimLehrerzimmerinder
Pause.Anderewiederumsindvom
gemeinsamenFrühstück bis zum
AbendessenständiginKontakt.
„SolchesymbiotischenPaar-Be-
ziehungen sind immer schwierig“,
meint Bräu. Wervon morgens bis
abends alles zusammen mache,


habeesschwer,nochLeidenschaft
entstehenzulassen,weilesso we-
nigeImpulsevonaußengebe.Dass
Freizeit, Liebe undBerufimmer
mehrzusammengehen,siehtKrü-
ger als großes Konfliktpotenzial.
„Auf Dauer ist das nicht gesund“,
sagt Bräu. Distanz schaffe Nähe.
Partnern, die zusammenarbeiten,
rät Bräu daher,sich zumindest ein
eigenesHobbyzus uchenodersich
mitFreundenalleinezutreffen.
Gerade bei Paaren, die gemein-
sameineFirmaführen,liegtdasGe-
schäft immer mit imBett. Krüger
schlägtdeshalbalsRegelvor:Keine
Gespräche imPrivatleben über die
Arbeit. „Liebe brauchtFreiräume
und Leichtigkeit, die Arbeitversaut

dieAtmosphäreind erLiebesbezie-
hung.“ Beide könnten beispiels-
weise vereinbaren, maximal eine
StundenachFeierabendnochüber
die Firmazus prechen und die Ar-
beit amWochenende ganzrauszu-
halten,empfiehltBoenig.
Ab wann sollten die Lebensge-
fährten ihreKollegen oder gar ihre
Vorgesetzten informieren? „Wenn
mananfängt,dieWohnungsschlüs-
sel auszutauschen und die jeweils
engen Freunde kennenlernt, kann
man es auch im Bürooffiziell ma-
chen“, findet Krüger.Boenig rät
dazu, das Thema durchaus char-
mant offensiv anzugehen.DerVor-
teil: DieKollegen streuen nicht
mehrGerüchte.

Bräu meint, gerade bei kleine-
renUnternehmen,indenenessehr
familiär zugeht, fühlten sich die
Kollegen durch einen solch muti-
gen Schritt wertgeschätzt. „Die
Partner sollten sich aber darüber
einig sein und dasvorher abspre-
chen“, stellt sie klar.Solch eine
Partnerschaft könne produktivi-
tätssteigernd wirken,weiß Krüger.
„Der Zusammenhalt in derFirma
wirdgrößer,gerade in kleineren
Unternehmen.“
ZärtlichkeitengiltesdenExper-
ten zufolge im Bürodennoch zu
unterlassen. „Generell sollte man
nicht zu sehr zusammen glucken
und nicht auch noch dieMittags-
pause zusammen verbringen“,

warnt Boenig. DenKollegen
könnte man so signalisieren, wir
arbeiten noch, wir sind nicht nur
imDauerflirtmodus.
Schwierigwirdesm itden Kolle-
gen,solltedasPaarsichwiedertren-
nen.HabeeinervonbeidenLiebes-
kummer,bespreche er oder sie das
besser nicht mit denMitarbeitern,
ratendie Experten. Selbstwenndas
jemand ist, mit dem man ein gutes
Verhältnis hat. Schließlich muss
der-oder diejenige mit allenBetei-
ligtenweiterarbeiten.
GenerellentstehendieProbleme
vorallem dann, wenn die Bezie-
hung schief geht,weiß Bräu. Viele
schafften es nicht, dem anderen
ohne Groll zu begegnen,wenn sie

ihnodersieweitertagtäglichsähen.
Nichtseltenverlässteinerdanndas
Unternehmen.
Zu den Klassikernunter den Lie-
besverhältnissenamArbeitsplatzge-
hörendenExpertenzufolgenachwie
vorChef undSekretärin oderMen-
tor/in undProtegé. „DieTatsache,
dasseineroffiziellmehrMachthat,
bringteinegroßeSchräglageindie
Beziehung“,warntKrüger.Liebever-
tragekeineinstitutionalisierteMacht.
IneinemsolchenFallsolltedasPaar
beruflich getrennteWege gehen, fin-
detBräu.

BeziehungenaufAugenhöhe
Wenn einer der beiden Aufstiegs-
chancen hat undKarrier emachen
will,könnteesdasVerhältniseben-
falls negativ beeinflussen. „Liebe
undSexualitätkönnennurfunktio-
nieren, wenn wir den anderen auf
Augenhöhe betrachten“, legtBräu
dar.IstdasnichtderFallundkom-
men nochMachtspiele hinzu oder
hateinerdasGefühl,sichdurchden
beruflichenStatusdesanderenauf-
zuwerten,wirdess chwierig.
Nicht selten kommenNeidge-
fühle auf, hatBoenig beobachtet.
„Derjenige,derKarrier emacht,will
dasjaauchzuhauseweiterdiskutie-
ren. Deranderehörtdann zu, und
hörttrotzdemnichtzu.“DieBerate-
rinempfiehlt:Nicht totschweigen,
sondernansprechen und analysie-
ren: Welche gemeinsamen,welche
einzelnenZielegibtes?
Vielleicht könnte der Partner
sichebenfallsweiterentwickelnund
dasalsAnreizsehen.„Dazubraucht
esofteinenexternenSparringspart-
ner“,sagtBoenig.Daskönneeingu-
terFreundseinodereineganzneu-
trale Person.(dpa)

Den Austausch von Zärtlichkeiten sollten Liebespaare im Büro lieber unterlassen. DPA

Karriere


Berliner Zeitung·Nummer 261·9./10. November 2019 B5·························································································································································································································································································

jobs.lidl.de

WeitereInformationen zu unseren Arbeitgeberauszeichnungen auf jobs.lidl.de/arbeitgeberauszeichnungen
Aus Gründen der leichterenLesbarkeitverwenden wir imTextverlauf die männlicheFormder Anrede.
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