Süddeutsche Zeitung - 12.11.2019

(Tuis.) #1
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Bundesfinanzminister Olaf Scholz will rei-
nen Männervereinen die Steuervorteile
streichen, weil sie Frauen ausschließen. Ro-
si Polland vom Frauenverein Weiden sieht
den Vorstoß eher skeptisch.

SZ: Frau Polland, als Chefin des Weidener
Frauenvereins„Höhe309“:SolltediePoli-
tik reinen Männervereinen nicht wirklich
die Gemeinnützigkeit entziehen?
Rosi Polland: Ach, ich weiß nicht. Natür-
lich, es gibt schon viele gemeinnützige
Männervereine. Aber unser Frauenverein
hat nie einen Antrag auf Gemeinnützigkeit
gestellt.

Nicht? Wie viele Mitglieder haben Sie?
Etwas über 60. Die sind alle so 18 bis 80 Jah-
re alt. Am Mittwoch treffen wir uns wieder
im Hösl-Bräu Rothenstadt.

UndwelchenSinnhatsoeinreinerFrauen-
verein?
Na, den gleichen wie bei den Männern na-
türlich. Wir kommen regelmäßig in fröhli-
cher Runde zusammen, unterhalten uns,
unternehmen Reisen und unterstützen so-
ziale Projekte.

Ihr Vereinsname ist eine Anspielung auf
denNamendesschonvielälterenMänner-
vereins „Höhe 308“. Wie kam es dazu?
Entweder hat sich jemand von den Män-
nern bei der Gründung in den Sechzigerjah-
ren mit der Höhe des Vereinslokals verspe-
kuliert oder es handelt sich um eine Anga-
be aus Erinnerungen männlicher Kriegs-
teilnehmer. Wir wissen es nicht. „Höhe
309“ ist jedenfalls unsere ganz eigene Ant-
wort auf die „Höhe 308“ der Männer.

Sie haben abgekupfert.
Ach was. Wir haben unseren ganz eigenen
Kopf. Und wer genug Frauenpower hat,
der braucht gar keine Gemeinnützigkeit.

Aber die Männer können sich Spenden-
quittungen ausstellen. Sie nicht.

Uns geht es darum, dass man was tut. Se-
hen Sie: Ich bin auch Mitglied im Waldver-
ein, beim Obst- und Gartenbauverein und
war im Schützenverein Fahnenbraut. Au-
ßerdem sitze ich in der Jury zur Wahl des
Bierkönigs und der Bierkönigin bei uns in
der Stadt, wo Männer und Frauen ihr Ta-
lent im Bierkrug-Stemmen, Bierdeckel-
Bauen, Brezen-Aufspießen und Bier-Fach-
wissen beweisen müssen. Das ist immer
ein ganz großer Spaß. Gerade auch für die
Jüngeren.

Was gewinnt man dort?
Der Gewinner bekommt vom Fahrradhänd-
ler ein Jahr lang kostenlos ein Rad gestellt.

Oje.
Das Problem ist doch, dass in der heutigen
Zeit immer alles gleich problematisiert
wird. Sei so und sei so! Und wehe, du bist es
nicht! Das geht gerade den Leuten auf dem
Land ziemlich auf die Nerven.

Hilft Ihr Frauenverein denn auch manch-
mal dem Männerverein?
Ja. Wenn die Männer ein Fest feiern, dann
backen wir Kuchen und bedienen.

Und die Männer?
Na, die stellen halt den Maibaum auf. Män-
ner und Frauen haben so wundervolle Un-
terschiede. Die sollten sie pflegen. Zum Bei-
spiel mit getrennten Stammtischen.

interview: martin zips

von sara maria behbehani

I


n der Inselbäckerei Kruse auf Wanger-
ooge gibt es neuerdings eine Tupperdo-
se, in die alle Kupfermünzen wandern.
Warum auch nicht, schließlich wissen viele
Deutsche nicht, wohin mit den Ein-, Zwei-
und Fünf-Cent-Münzen. Nach Angaben der
Bundesbank hat statistisch gesehen jeder
Deutsche 175 Ein- und Zwei-Cent-Münzen
irgendwo herumliegen. Meist als ungelieb-
te Gäste. In der Inselbäckerei Kruse aber ist
das Kleinstgeld herzlich willkommen, und
zwar jetzt erst recht, da das Kupfergeld dort
eigentlich ausgedient hat.
Die Volksbank Jever, die einzige Bank
auf der Insel, beliefert die Geschäfte nicht
länger mit Ein-, Zwei- und Fünf-Cent-Mün-
zen – aus Kostengründen. In einer Rolle sei-
en immer 50 Münzen, sagt Bankvorstand
Martin Schadewald. Transport, Lagerung,
Lieferung, Echtheitsprüfung und das Rol-
len der Münzen würden weit mehr kosten,
als eine Rolle Ein-Cent-Münzen überhaupt
wert ist. Vor allem der Transport auf die In-
sel schlägt zu Buche. Abgeschafft werde das
Kleingeld dort aber nicht, „das können wir
rechtlich gar nicht“. Gültig bleiben die Mün-
zen also, aber es wird nicht mehr so leicht
sein, welche zu organisieren.
Also hat der Inselbäcker Mike Kruse nun
seine Tupperdose aufgestellt, und er bittet
die Kunden, passend zu bezahlen – solange

der Geldbeutel das noch hergibt. „Unsere
Brötchen kosten nun mal 38 Cent und Kör-
nerbrötchen 75 Cent“, sagt er. Ohne Klim-
pergeld müsste er die Preise für seine Bröt-
chen um zwei beziehungsweise fünf Cent er-
höhen. Das kommt für ihn nicht infrage,
und deshalb hortet er jetzt Münzen. Sollte
das gesammelte Kupfergeld dennoch ausge-
hen, so würden sie dann selbst aufs Fest-
land fahren und eigenhändig Münzen besor-
gen. „Nützt ja nichts“, sagt Kruse am Tele-
fon in norddeutschem Dialekt.
Aber warum nur die ganze Aufregung
um die Kupfermünzen? Wenn man einmal
ganz ehrlich ist: Eigentlich nerven sie nur.
Sie blähen den Geldbeutel auf zu etwas
Schwerem, das die Jackentasche nach un-
ten sacken lässt und die Hosentasche aus-
beult. Und man wird sie nie mehr los. Wer
wühlt schon an der Supermarktkasse eine
gefühlte Ewigkeit im Portemonnaie, wäh-
rend die Schlange hinter einem ungeduldig
von einem Bein aufs andere tritt?
Das Kleingeld, es vermehrt sich unauf-
haltsam, sind da doch all die 95- und
99-Cent-Produkte, die unserer deutschen
Sparfuchs-Seele vorgaukeln, sie kosteten
keine zehn Euro, sondern nur neun. Und so
stehen wir geduldig an der Kasse und war-
ten darauf, dass uns die Kassierer unsere
Münzen rausgeben. Später wandern sie in
Sparschweine oder Riesengläser, wo sie fort-
an ihr trostloses Dasein fristen.

Warum der Inselbäcker glaubt, ohne
Kupfergeld seine Preise anheben zu müs-
sen, das kann Bankvorstand Schademann
nicht nachvollziehen. „Da müsste man ja da-
von ausgehen, dass ein Bäcker seine Bröt-
chen immer nur einzeln verkauft“, sagt er.
Und wenn es am Ende eines Einkaufs erfor-
derlich sein sollte, zu runden, dann würde
sich wohl niemand darüber aufregen, vier
Euro zahlen zu müssen statt 3,97. Außer-
dem könne man ja mit der Karte bezahlen.
Das allerdings geht bei Bäcker Kruse
nicht. „Wir weigern uns da gerade noch ein

bisschen“, sagt er. Wegen der Gebühren.
„Wenn einer ein Brötchen für 38 Cent kauft
und ich muss eine Gebühr für bezahlen,
dann ist das eine ganz komische Sache.“ Es
sei etwas anderes, wenn es im Restaurant
um Rechnungen im Wert von 70 Euro gin-
ge. „Da kann ich das verstehen. Bei solchen
Beträgen eine Gebühr zu zahlen, das macht
den Kohl nicht fett.“ Der Bänker ist irritiert:
„Das ist doch keine absolute Gebühr. Man
zahlt 0,2 Prozent, wenn jemand mit EC-Kar-
te zahlt, und 0,3 Prozent bei Kreditkarten.“
In Italien übrigens werden seit 2018 kei-
ne neuen Ein- und Zwei-Cent-Münzen
mehr in Umlauf gebracht. In Deutschland
ist das schwer vorstellbar, denn zumindest
in der Theorie hängen die Deutschen an ih-
rem Bargeld. Sprüche wie „Kleinvieh macht
auch Mist“ oder „Wer den Pfennig nicht
ehrt, ist des Talers nicht wert“ gehören zum
finanziellen Erziehungs-Einmaleins wie
das gute, alte Sparbuch. Dabei müsse man
mal überlegen, wie lange es den Taler schon
nicht mehr gebe, sagt Schademann. Und
auch der Pfennig sei seit 20 Jahren Ge-
schichte. Vor 200 Jahren, da habe das
Sprichwort gepasst. Centbeträge während
eines Wangerooge-Urlaubs im Jahr 2019 sei-
en aber ein bisschen was anderes.
Und was ist mit der Sorge, durchs Aufrun-
den draufzuzahlen? Das EHI Retail Institu-
te hat ausgerechnet, dass die Einnahmen da-
durch nur um 0,02 Prozent steigen würden.

Moskau – Am Samstagmorgen haben Ret-
tungskräfte ihn aus dem Fluss in Sankt Pe-
tersburg gezogen. Oleg Sokolow war unter-
kühlt und geständig. Er hatte im Wasser ei-
nen Rucksack dabei, darin bargen seine
Retter die Arme einer Frau und eine
Schusswaffe. In seiner Wohnung fand die
Polizei später den Rest der zerstückelten
Leiche und eine Säge. Im Krankenhaus ge-
stand der Mann aus dem Fluss, eine Gelieb-
te getötet zu haben.
Weil Oleg Sokolow nicht irgendjemand
ist, sondern ein bekannter russischer His-
toriker, stürzt sich die Boulevardpresse auf
den Fall. Der 63-Jährige lehrt in Sankt Pe-
tersburg, er gilt als Experte für europäi-
sche Militärgeschichte. Vor allem aber ist
er ein begeisterter Napoleon-Kenner; für

seine wissenschaftlichen Verdienste wur-
de er in die französische Ehrenlegion aufge-
nommen. In Russland ist Sokolow zudem
eine Größe in der Reenactment-Szene: Er
stellt Schlachten nach, etwa die bei Borodi-
no 1812. Dann tritt er selbst als Napoleon
Bonaparte auf. Zum Kostümball ging er in
französischer Uniform und mit seiner jun-
gen Geliebten am Arm, Anastasia Jescht-
schenko.
Die 24-Jährige Studentin aus Krasno-
dar schrieb ihre Doktorarbeit in Sankt Pe-
tersburg. Ihre Beziehung mit dem Profes-
sor hatten die beiden nie öffentlich ge-

macht, doch an der Uni wusste man davon.
Sokolow war verheiratet, seine Frau hatte
ihn verlassen und die beiden Töchter mit-
genommen. Nun wohnte Jeschtschenko
bei ihm, die beiden teilten ihre Leiden-
schaft für französische Geschichte.
Anastasias Bruder hat inzwischen meh-
rere Interviews gegeben. Demnach hatte
sich das Paar immer wieder getrennt. In
der Nacht zum Freitag, kurz bevor sie
starb, habe Jeschtschenko ihn weinend an-

gerufen, erzählt der Bruder. Sie wollte zu ei-
ner Geburtstagsfeier gehen, doch Sokolow
war dagegen. Der Professor, den der Bru-
der der Toten als sehr eifersüchtig be-
schreibt, habe sie geschlagen. Seine
Schwester habe ins Studentenwohnheim
ziehen wollen, erzählt er, sie musste nur
noch ihre Sachen holen. Als er sie kurz vor
zwei Uhr nachts noch mal anrief, war sie zu-
rück in der Wohnung bei Sokolow. Es sei
nun alles in Ordnung, habe sie gesagt.

Er habe den Professor nicht persönlich
gekannt, sagte der Vater der Toten, ein
Sportlehrer aus Krasnodar, der Zeitung
Komsomolskaja Prawda. „Aber Nastja hat
nie etwas Schlechtes über ihn gesagt. Des-
halb hat uns das, was passiert ist, ge-
schockt.“ Die BoulevardzeitungMoskow-
skij Komsomolezdagegen berichtete be-
reits 2018 davon, dass der Professor einen
Studenten gewaltsam aus dem Hörsaal
werfen ließ. Sie zitierte damals auch an-
onym eine Studentin, die den Professor
vor zehn Jahren bei der Polizei angezeigt
hatte. Sie warf ihm vor, sie schwer misshan-
delt zu haben. Der Fall kam nie vor Gericht.
Vermutlich hat Oleg Sokolow seine
Freundin nun erschossen. Die Beine hatte
er bereits im Fluss Moika versenkt, bevor
er selbst hineinfiel oder sprang. In russi-
schen Medien kursiert die Vermutung, er
sei so betrunken gewesen, dass er sich
nicht halten konnte. Sein Anwalt sagte, So-
kolow habe seine Schuld eingestanden, ei-
ne ausführliche Aussage jedoch verwei-
gert, um sich nicht selbst zu belasten. Sein
Mandant stehe unter Schock. Der Anwalt
warnte vor einer Vorverurteilung. „Bei uns
spricht das Gericht jemanden schuldig.“
Kollegen dagegen distanzieren sich be-
reits vor ihm. Sokolow war Mitglied im wis-
senschaftlichen Komitee des neu geschaf-
fenen Instituts für Sozial-, Wirtschafts-
und Politikwissenschaften (Issep) im fran-
zösischen Lyon. Die Nichte von Marine Le
Pen hatte die Privathochschule mit rechter
Ausrichtung 2018 gegründet. Das Institut
teilte am Samstag mit, es habe den Profes-
sor ausgeschlossen. silke bigalke

Daniel Brühl , 41, Schauspieler, findet
seinen Job nicht mehr uneingeschränkt
toll. Seit er Vater sei, stelle er sich die
Frage: „Ist man oft genug da?“, sagte er
der dpa. Derzeit mache sein dreijähriger
Sohn seinen ersten Schwimmkurs, da
wäre er gerne dabei. „Und dann hockt
man in so einem Wohnmobil herum in
Ungarn und dreht. Der Beruf, der mal so
das Tollste war, auch das Reisen und die
ganzen Abenteuer ... das ist dann plötz-
lich gar nicht mehr so spitze.“

Kate Beckinsale , 46, britische Schau-
spielerin, hat den Hausputz neu erfun-
den. Auf Instagram
postete sie ein Video,
auf dem zu sehen ist,
wie sie, auf dem
Boden kniend und
mit High Heels an
den Füßen, ihr
Wohnzimmerpar-
kett wischt – und
dabei ihre weiße
Perserkatze als Putz-
lumpen benutzt.
FOTO: AP

Madonna , 61, US-Sängerin, hat Zeit-
stress. Ein Fan hat sie verklagt, weil sie
den Beginn ihres Konzerts in Miami am


  1. Dezember von 20.30 auf 22.30 Uhr
    verschoben hat. Das sei keine passende
    Uhrzeit für einen Dienstagabend, sagte
    der Mann laut US-Medienberichten.
    Also habe er versucht, die Tickets zu
    stornieren – vergeblich. Außerdem be-
    fürchte er, dass die Karten wegen des
    späten Beginns an Wert verloren hätten.
    Madonnas Kommentar: „Für die Köni-
    gin ist es nie zu spät.“


Will Smith , 51, US-Schauspieler, hat
einen Blockbuster gelandet. Ein 17-minü-
tiges Instagram-Video wurde binnen
drei Tagen 5,7 Millionen Mal aufgerufen,
darauf zu sehen: seine Darmspiegelung.

Teresa Bellanova , 61, italienische Land-
wirtschaftsministerin, mag keine Kartof-
felchips mit Prosecco-Aroma. Allerdings
nicht aus geschmacklichen Gründen,
sondern aus politischen. Laut dpa be-
zeichnete sie den Verkauf der beschwips-
ten Chips als „Identitätsdiebstahl“. Pro-
secco ist ein geschützter Name, als sol-
cher darf nur
Schaumwein be-
zeichnet werden,
dessen Trauben in
bestimmten Provin-
zen in Venetien und
Friaul-Julisch Veneti-
en reifen. In den
Prosecco-Chips ist
aber kein echter
Prosecco drin, son-
dern bloß Prosecco-
Pulver.FOTO: AFP

Craig Dickmann , 54, Australier, hat ein
Krokodil besiegt. Der Wildhüter außer
Dienst war auf der entlegenen Halbinsel
Cape York beim Fischen, als er von dem
2,5 Meter langen Reptil angegriffen
wurde. Laut dem Sender ABC konnte er
sich aus den Kiefern des Krokodils befrei-
en, indem er ihm mit dem Finger ins
Auge stach. Dann habe er sich schwer
verletzt ins Auto gesetzt und sei eine
Stunde bis zur Ranger-Station gefahren,
wo ein Kollege die Flying Doctors rief.

Berlin – Die Zahl der Menschen ohne
Wohnung ist in Deutschland nach einer
Schätzung im vergangenen Jahr um gut
vier Prozent auf 678 000 gestiegen.
Etwa 41 000 Menschen lebten im Jahr
2018 ohne jegliche Unterkunft auf der
Straße. Das geht aus einer Schätzung
der Bundesarbeitsgemeinschaft Woh-
nungslosenhilfe hervor. „Benötigt wer-
den pro Jahr 80 000 bis 100 000 neue
Sozialwohnungen und weitere
100 000 bezahlbare Wohnungen“, er-
klärte Geschäftsführerin Werena Rosen-
ke. In der Schätzung sind Menschen
erfasst, die in dem Jahr einmal woh-
nungslos waren, wenn auch nur vor-
übergehend. Die Schätzung sei eine
Hochrechnung, basierend auf der einzig
verfügbaren Länder-Statistik zum The-
ma aus Nordrhein-Westfalen. dpa

Sydney – Wegen seit Tagen wütender
Buschbrände hat der australische Bun-
desstaat New South Wales den Notstand
ausgerufen. „Durch die katastrophalen
Wetterbedingungen können sich die
Dinge sehr schnell verändern“, sagte die
Regierungschefin des bevölkerungs-
reichsten Bundesstaates am Montag in
Sydney. „Halten Sie sich um Gottes
willen vom Buschland fern.“ Seit vergan-
gener Woche sind mindestens drei Men-
schen in den Flammen ums Leben ge-
kommen, etwa 100 weitere wurden
verletzt. Mehr als 150 Häuser und Woh-
nungen wurden von den Flammen be-
schädigt. Auch die Tierwelt ist in Ge-
fahr, bislang starben schätzungsweise
350 Koalas durch die Feuer.dpa

Krefeld – Stadtfüchse haben in Krefeld
Zootiere getötet. Kängurus, Mundjaks
und Wasservögel seien von Füchsen
gejagt und gerissen worden, sagte eine
Zoosprecherin am Montag. Der Zoo
habe bereits im vergangenen Jahr Maß-
nahmen ergriffen. So seien die Gehege
der Flamingos und der Erdmännchen
2018 gegen Füchse gesichert worden.
Damals war Erdmännchen „Toni Erd-
mann“ spurlos aus seinem Gehege ver-
schwunden. Die Maßnahmen, zu denen
auch die Tötung einiger Füchse gehör-
te, hätten gegriffen. Es sei allerdings
nicht möglich, das gesamte 14 Hektar
große Zoogelände gegen Füchse zu
sichern. Die Tötung von Füchsen stieß
bei Tierschutzgruppen auf Missfallen.
Sie kritisieren die Bejagung von Stadt-
füchsen als teuer, aufwendig, grausam
und nutzlos.dpa

Warendorf – Unbekannte haben von
einem Schausteller-Lastwagen in Sen-
denhorst mehrere Flugzeuge gestohlen,
die normalerweise als Sitzgondel für ein
Kinderkarussell benutzt werden. Die
Flugzeuge seien am Sonntagabend
zwischen 20.30 und 22.05 Uhr aus dem
Lastwagen verschwunden, teilte die
Polizei Warendorf am Montag mit. Die
Täter dürften ihre Beute mit einem
Fahrzeug abtransportiert haben. War-
um die Diebe es auf Karussell-Flugzeu-
ge abgesehen hatten, ist rätselhaft.dpa

Rosi Polland , 63, leitet
den am 12. 12. 12 ins
Leben gerufenen Weide-
ner Frauenverein „Hö-
he 309“. Die gelernte
Bürokauffrau ist mit Karl
verheiratet, dem Schrift-
führer des örtlichen
Männervereins „Höhe
308“.FOTO: PRIVAT

Klingelt’s?


Auf Wangerooge kriegen die Geschäfte künftig keine Kupfermünzen mehr von der Bank geliefert. Zu teuer.
Wenn man sich dort umhört, klingt das ein bisschen nach Untergang des Abendlandes. Aber warum eigentlich?

Napoleons Bluttat


In Sankt Petersburg wird ein bekannter Historiker aus dem Fluss gezogen – mit Körperteilen seiner Geliebten im Rucksack


Oleg Sokolow und seine junge
Geliebte teilten ihre Leidenschaft
für französische Geschichte

(^8) PANORAMA Dienstag, 12. November 2019, Nr. 261 DEFGH
Sind reine Männervereine wie dieser US-amerikanische Bowlingclub aus den späten 1940er Jahren nicht irgendwie von gestern? FOTO: CORBIS/GETTY
EIN ANRUF BEI...
Rosi Polland, Frauenvereins-Vorsitzende
Viel Geld, wenig Wert: 175 Ein- und Zwei-
Cent-Münzen haben Deutsche im Durch-
schnitt zu Hause rumliegen. FOTO: IMAGO
Ein Professor auf dem Pferd: Oleg Sokolow als Napoleon Bonaparte bei einer Nach-
stellung historischer Ereignisse 2014 in Sankt Petersburg. FOTO: OLGA MALTSEVA / AFP
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KURZ GEMELDET
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