Die Zeit - 14.07.2019

(Jacob Rumans) #1
14.11.19 N^0 47

mir, öfter wegen dem anderen. Heute denke ich: Liebe ist
auch noch mehr. Liebe spüre ich auch, wenn ich durch
den Regen laufe oder die Sonne sehe. Liebe ist überall.

Hatten Sie im Westen eigentlich Heimweh?
Ja. Ich war nach der Ausbürgerung mal mit den Kindern
und Klaus im Kino. Wir haben eine Vorstellung von E.T.
gesehen. In dem Film sagt er doch immer: »Nach Hause
telefonieren.« Ich habe so geweint. Als wir aus dem Saal
kamen, sah ich Winfried Glatzeder, der auch ein völlig ver-
rotztes Gesicht hatte. Diese Sehnsucht eint uns alte DDR-
Säcke.


Hat Ihre Ausbürgerung auch Ihre Kreativität beeinflusst?
Das erste Jahr danach konnte ich nicht schreiben. Ich war
wie ein ausgelaufener Eimer. Plötzlich war der Feind weg
und ich eine Weile stumm. Es hat gedauert, bis es wieder
Dinge gab, über die ich schreiben wollte.
Haben Sie sich gefreut, als am 9. November 1989 die Mauer


geöffnet wurde?
Ja und nein. Mein schlechtes Gewissen war weg, aber auf
der anderen Seite war es so, als hätte mir jemand ein Bein
oder einen Arm abgetrennt. Wie eine Amputation. Die
Maueröffnung hieß: Nun war das Ganze, also die DDR, in
der ich aufgewachsen war, in der ich meine Kindheit und
Jugend verbracht hatte, wirklich weg.
Was ist durch die Wiedervereinigung verloren gegangen?


Aufeinander zu achten. Das hat natürlich auch damit zu
tun, dass wir in der DDR wirklich eingesperrt waren.
Wenn einer mal länger keinen Ton von sich gegeben hat,
hat jemand nachgesehen, ob alles okay ist. Wir waren
solidarischer, und – auch wenn es ein diffuses Wort ist –
es war wärmer. Jurek Becker hat das mal auf den Punkt
gebracht. Er sagte: Wir waren alle Schweine in einem
Schweinestall, es war eng, aber warm, und jedes Schwein
wusste von dem anderen. Dann hat der Bauer die Tür
aufgemacht, wir sind alle rausgerannt, und keiner hat sich
mehr um den anderen gekümmert. Nach dieser Fürsorge
habe ich bis heute Sehnsucht, und die ist verloren gegan-
gen. Ich habe hier in Frohnau nie Wurzeln geschlagen.
Meine Wurzeln wurden mit der Ausbürgerung und dem
Ende der DDR abgehackt.
Das Lied von Karsten Troyke, das auf Ihrer Beerdigung


gespielt werden soll, klingt unendlich traurig: »Und ge-
hört ja doch kein Nest zu mir, wo ich auch bin, ich komme


nirgends an. Kein Ort und alle Wege bleiben mein. Bin
vogelfrei und kann kein Vogel sein.«


Ja. Genauso heimatlos wie der Vogel im Lied fühle ich mich.
Sie treten seit Ihrem 65. Geburtstag nur noch bei Benefiz-


konzerten und kleineren Veranstaltungen auf. Schreiben
Sie eigentlich noch Lieder?


Hin und wieder habe ich Ideen, merke dann aber schnell,
dass ich das schon mal besser gemacht habe. Eine Lied-
schuld habe ich aber noch. Ich habe einer Freundin in Lü-
beck ein Lied versprochen. Den Refrain habe ich: »Ich bin
schon mal jung gewesen, aber ihr wart noch nie alt.« Diese
Liedschuld muss ich noch begleichen.

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»Lass Dir Deinen


Traum von niemandem


nehmen!«


Es gibt Geschichten, die kann nur
das Leben schreiben. Geschichten,
wie die von Raz Degan. Denn dass
der charismatische Schauspieler das
Gesicht der neuen internationalen
Imagekampagne für Jägermeister
MANIFEST ist, hat einen guten
Grund ...

Nicht aufgeben! Ich glaube an mich!
Ich lasse mir meinen Traum von nie-
mandem nehmen! Diese Gedanken
schwirren Raz Degan durch den
Kopf, als er im New York der 1990er-
Jahre versucht, als Model und Schau-
spieler Fuß zu fassen. Er eilt von
Casting zu Casting und fliegt 1995
sogar für einen Tag nach Italien, wo
er für den deutschen Kräuterlikör-
Hersteller Jägermeister einen Wer-
bespot dreht. Dass genau dieser
einzige Tag sein Leben verändern
wird, ahnt Raz Degan damals nicht.
Denn während er zurück in Big Apple
sich weiter mit kleineren Jobs
durchschlägt, ist er in Europa längst
zum Star avanciert. Sein Traum ist
wahr geworden, ohne dass er es
selbst bemerkt hat. Denn in einer
Zeit ohne Social Media und ohne
die Selbstverständlichkeit, ein Handy
zu besitzen, konnte man
Raz Degan erst ein Jahr
später ausfindig machen
und ihn nach Italien einla-
den, wo die Menschen und
Medien ihn feierten. Es ist
der Beginn seiner inter-
nationalen Karriere. Degan
arbeitete unter anderen
mit renommierten Regis-
seuren wie Robert Altman,
Oliver Stone und dem ita-

lienischen Maestro Ermanno Olmi
zusammen.
»Raz Degan ist der leibhaftige
Beweis dafür, dass Träume wahr wer-
den, wenn man seine Chancen nutzt.
Mit seiner Einstellung zum Leben
verkörpert er die Marke MANIFEST
perfekt«, erklärt Claudia Krake, Brand
Manager bei Jägermeister, und nennt
damit auch den Grund, warum man
den heute 51-jährigen Degan ein
Vierteljahrhundert nach seinem ers-
ten Auftritt erneut vor die Kamera
holte – für die Superpremium Line
Extension Jägermeister MANIFEST.
Eine im Holzfass gereifte Extraktion
von mehr als 56 Kräutern. Ein Ge-
schmackserlebnis aus fünf Mazera-
ten, ein ausbalanciertes Wechselspiel
vieler Geschmacksnoten. Die mehr
als einjährige Lagerung in verschie-
denen Eichenfässern und ein Alko-
holgehalt von 38 Vol.-% ergeben eine
perfekte Komposition. Jägermeister
MANIFEST ist charismatisch und cha-
rakterstark – wie Raz Degan.

»MANIFESTING GREATNESS«: Im Kampagnenfi lm erzählt Raz Degan seine
Geschichte – vom jungen, wilden Jägermeister-Werbegesicht zur international
bekannten MANIFEST-Persönlichkeit.

Jägermeister MANIFEST ist eine im Holzfass gereifte
Extraktion von mehr als 56 Kräutern.

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