NORWEGEN
Nationalpark
Hallingskarvet
Nationalpark
Hardangervidda
Finse 1222
Finsehytta
Vatnahalsen
Høyfjellshotell
Flåm Zipline
Bergen
100 km
Finse
Flåm
Myrdal
10 km
Aurlandsfjord
«
Hardanger-
jøkulen
Übernachten
Finse 1222: Die Zimmer
in dem 1222 Meter
hoch gelegenen Hotel
sind einfach, dafür
gibt man sich mit
allem anderen umso
mehr Mühe.
Gegessen wird in
eleganten Speisesälen
mit Blick auf den
Nationalpark Hallings-
karvet. Köstlicher
Braten und Fisch. DZ/F
ab ca. 195 Euro, Finse,
Tel. +47/56/52 71 00,
http://www.finse1222.no
Finsehytta: Auch die
Hütte des norwegi-
schen Wandervereins
DNT hat eine rusti kale,
charmante Gemütlich-
keit. Gekocht werden
norwegische Suppen,
Eintöpfe und Lachs-
gerichte. Nur zu Fuß,
per Rad oder mit Ski
erreichbar. Übernach-
tung ab ca. 30 Euro,
Finse, Finsebyen 26,
Tel. +47/56/52 67 32,
finsehytta.dnt.no
Vatnahalsen Høy-
fjells hotell: Hier ist
man auf dem Zauber-
berg gelandet – das
heutige Hotel wurde
1896 als Sanatorium
gebaut. Die Zimmer
sind modern und
elegant, die schicken
Lounges haben offene
Kamine. Internationale
Küche und kulinari-
sche Herausforde -
run gen wie Pine kjøtt,
ge räucherte Hammel-
rippen. DZ/F ab
ca. 160 Euro, Myrdal,
Vatnahalsen,
Tel. +47/57/63 37 22,
http://www.vatnahalsen.no
Erleben
Zugfahren: Besucher
können nur mit der
traditionsreichen
Flåmsbana oder der
Bergensbanen nach
Finse oder Myrdal
anreisen. Beide Zug-
strecken führen durch
raue, spektakuläre
Natur. http://www.visitflam.
com und http://www.vy.no
Wandern: Die Natio-
nalparks Hallingskarvet
und Hardangervidda
haben gut markierte
Wege. Aufgrund
der Weitläufigkeit der
Schutzge biete kommt
man sich hier nur
selten in die Quere.
Im Winter Skitouren
und Schneeschuh-
wanderungen.
http://www. visitnorway.de
Flåm Zipline: Mit fast
100 Stundenkilome-
tern übers Felsental
zu fliegen ist ein
besonderes Vergnü-
gen – allerdings nur
für die ganz Schwindel-
freien. Geöffnet vom
- Mai bis 15. Oktober.
http://www.vatnahalsen.no
Tipps
Unterkünfte, Restaurants
und Aktivitäten
Von Hektik und Stress ist dort wenig zu
spüren, was wohl auch ökonomische
Gründe hat: Aufgrund der gigantischen
Einnahmen aus dem Erdölgeschäft hat der
Staatsfonds umgerechnet fast eine Billion
Euro angehäuft. Mit dem Vermögen speist
er eines der komfortabelsten und groß-
zügigsten Sozialsysteme der Welt.
Ein Junggesellenabschied erreicht der-
weil Finse mit der Bergensbanen, aller-
dings ein untypischer. Der angehende
Bräutigam ist bereits 40 und die Gruppe
offensichtlich zu kultiviert, um mit einer
klassischen Version des archetypischen
Rituals etwas anfangen zu können.
Nun also das krasse Gegenteil dessen,
was scheidende Singlemänner in Prag oder
auf der Reeperbahn in Hamburg suchen:
Wanderungen, Naturerlebnisse, Einkehr,
gemütliche Abende statt Stripshows und
Trinkgelage. Zumal der norwegische Staat
die Abgabe von Alkohol streng reguliert.
Die Norweger lassen es sich gefallen.
Mancher Gast indes hat vorgesorgt:
Beim Einchecken an der Rezeption des
„Finse 1222“ hört man die eine oder an-
dere Weinflasche im Gepäck klirren.
Schlichte Zimmer, schöne Aussichten
Mit Finse und dem legendären Hotel auf
1222 Höhenmetern verhält es sich wie mit
ganz Norwegen: Man muss bereit sein, sich
darauf einzulassen: Finse ist keine wirk-
liche Ortschaft. Die paar Holzhäuser, die
hier stehen, werden von Menschen
bewohnt, die für die Eisenbahn oder für
das Hotel arbeiten. Die Herberge ist 1909
errichtet worden, um den Bauarbeitern der
Bahn Unterkunft zu geben. Noch heute
sind die Zimmer eher schlicht und auf ihre
Funktionalität reduziert.
Doch das machen die Lounges, Kamin-
und Speisezimmer mit Charme und spek-
takulärer Aussicht schnell wieder wett. Die
Gäste sitzen in großzügigen Sälen, deren
Fensterfronten das beeindruckende Pano-
rama mit dem Hardangerjøkulen rahmen.
Am Morgen dann tummeln sich Wande-
rer und Biker an der Sandwichstation des
Hotels „Finse 1222“, wo Proviant in Butter-
brotpapier verpackt wird, als Wegzehrung
für die Tagestouren. Sicher haben alle
Gipfel und Aussichtspunkte hier einen
Namen, natürlich gibt es diese und jene
Attraktion, die man benennen könnte.
Doch schnell zählt all dies für die Gäste
nicht mehr. Ihnen geht es um ganz andere
Erfahrungen. Wie Erling Kagge es formu-
liert hat: „Das Ziel ist die Erschöpfung. Erst
dann kannst du keine Grenzen mehr
sehen, lernst der Natur zuzuhören und
dich als ein Teil von ihr zu fühlen.“ 2
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