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uf den ersten Blick sieht
das Medaillon im Gehäu-
seboden der „Oris Clean
Ocean Limited Edition“
aus wie bunt gespren-
kelter Marmor. Doch was
dort ins Innere eingelassen wurde, ist
kein edles Gestein. Es ist verrottetes
Plastik aus dem Meer. Müll in einer Uhr,
die über 2000 Euro kostet – geht’s noch?
Tatsächlich hat die Branche ihr ökologi-
sches Gewissen entdeckt. Nachhaltigkeit
und Luxus schließen sich nicht länger aus.
Doch wer glaubt, die Traditionsmarken
würden ab sofort nur noch nachhaltiges
Gold verwenden oder Kroko-Armbänder
abschaffen, täuscht sich. Ihr Engagement
gilt nicht der Uhr, sondern der Umwelt.
Es ist vor allem der Schutz der Ozeane,
den die Hersteller finanziell und mit Son-
dereditionen unterstützen. Damit lenken
sie die Aufmerksamkeit auf ein Mammut-
problem: den wachsenden Ozeanmüll. Laut
der Ellen MacArthur Foundation schwim-
men 150 Millionen Tonnen Plastikmüll
1 „Clean Ocean
Limited Edition“ von Oris,
2050 Euro
2 „Superocean Automatic 44
Outerknown“ mit
Econyl-Band von Breitling,
4100 Euro
3 Automatikuhr
„DS Action Diver Sea Turtle
Conservancy 60th
Anniversary“ von Certina,
855 Euro
4 „Marine 5517“-Uhr in
Zusammenarbeit mit
„Race for Water“ von Breguet,
27 600 Euro
5 Edelstahluhr „Deepsea“
mit Keramiklünette von Rolex,
11 450 Euro
AUF DER
SAUBEREN SEITE
Greenwashing oder mit gutem Gewissen?
Immer mehr Uhrenhersteller setzen auf Nachhaltigkeit
und engagieren sich für den Schutz der Meere
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